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AUTOStraßenverkehr Heft 23-2013

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JAHRESTEST<br />

KILOMETERSTAND 26 024<br />

Im Sommerhalbjahr rollt der Mini auf Michelin<br />

Energy Saver (16 Zoll), im Winter wurde<br />

auf Pirelli Sotto Zero (17 Zoll) gewechselt<br />

nur einmal bei 24 320 Kilometern<br />

zur planmäßigen Inspektion,<br />

die mit 260 Euro zu Buche<br />

schlug. Kurz vor Testende<br />

mahnte die Service-Intervallanzeige<br />

die nächste Wartung<br />

an und forderte zum Wechsel<br />

der vorderen Bremsbeläge auf.<br />

Doch das erweist sich beim<br />

anschließenden Werkstattbesuch<br />

als Falschmeldung, die<br />

laut Werkstattmeister wohl öfter<br />

vorkommt – die Beläge<br />

können noch drin bleiben.<br />

Ebenfalls ohne Befund: Hin<br />

und wieder öffnet das Fenster<br />

auf der Fahrerseite nach dem<br />

Schließen erneut einen Spalt<br />

und bleibt erst beim zweiten<br />

Versuch geschlossen.<br />

Ansonsten gab es keinerlei<br />

Probleme, aber jede Menge<br />

Einträge ins Begleitbuch. Um<br />

bei den Kosten zu bleiben – der<br />

Testverbrauch fällt mit 7,1 Liter<br />

pro 100 Kilometer über die Gesamtdistanz<br />

nicht besonders<br />

sparsam aus. Die Bandbreite<br />

reicht dabei von 5,4 bis 8,6<br />

L/100 km, wobei der Countryman<br />

auch zahlreiche schnelle<br />

Autobahnetappen absolviert<br />

hat. Dabei kam öfter der<br />

Wunsch nach mehr Leistung<br />

auf, da ab 160 km/h das Tempo<br />

bis zur Höchstgeschwindigkeit<br />

von 185 km/h nur noch zäh<br />

zunimmt. Ansonsten bot die<br />

Leistung des kernig klingenden<br />

Selbstzünders wenig Anlass<br />

zur Klage.<br />

Beim Komfort sieht das anders<br />

aus. Kräftige Windgeräusche<br />

bei hohem Tempo waren noch<br />

das geringere Übel. Deutlich<br />

häufiger stand die als zu straff<br />

empfundene Abstimmung des<br />

Fahrwerks in der Kritik. Einträge<br />

wie „agiles, direktes Handling<br />

wird durch knochentrockenes<br />

Ansprechverhalten auf<br />

schlechten Straßen erkauft“<br />

MINI COUNTRYMAN COOPER D<br />

oder „stetes Stuckern auf<br />

kurzen Wellen“ beschreiben<br />

einen Kompromiss, der für<br />

viele Bedürfnisse im täglichen<br />

Leben zu einseitig ausfällt.<br />

Dabei gibt es keinen alltagstauglicheren<br />

Mini als den<br />

Countryman. Durch die Fondtüren<br />

erreicht man bequem die<br />

verschiebbare Rückbank, auf<br />

der auch Erwachsene genug<br />

Platz vorfinden. In das Ladeabteil<br />

(450 bis 1170 Liter) passt<br />

mit etwas gutem Willen das<br />

Gepäck einer Familie, sofern<br />

nicht der unebene Ladeboden<br />

dagegen spricht. Brauchbare<br />

Ablagen im Innenraum sind<br />

hingegen dünn gesät.<br />

Wer vorn Platz nimmt, freut<br />

sich über den bequemen Zustieg<br />

und die gute Übersichtlichkeit,<br />

wenngleich die hinteren<br />

Parksensoren (350 Euro)<br />

keiner missen möchte. Das<br />

minitypisch stylische Cockpitdesign<br />

findet wegen der mehr<br />

als gewöhnungsbedürftigen<br />

Bedienung und Instrumente<br />

wenig Freunde, ebenso die für<br />

den Preis eher mäßige Material-<br />

und Verarbeitungsqualität.<br />

Während die Anbindung von<br />

Telefon und Mediaplayer anderswo<br />

deutlich einfacher<br />

funktioniert, gibt es an der Navigationseinheit<br />

des Multimediasystems<br />

nichts auszusetzen.<br />

Ebenfalls top: Die Klimaautomatik<br />

schafft es selbst bei<br />

großer Hitze, den Innenraum<br />

rasch auf angenehme Temperaturen<br />

herunterzukühlen.<br />

Am Ende bleibt ein zwiespältiges<br />

Bild. Probleme gab es keine,<br />

doch die konzeptionellen<br />

Schwächen verlangen im täglichen<br />

Betrieb einige Zugeständnisse<br />

– auch wenn der<br />

Countryman zweifelsohne der<br />

beste Mini für den Alltag ist.<br />

Peter Wolkenstein<br />

KILOMETERSTAND 29 345<br />

Dieselmotor und Start-Stopp-Automatik harmonieren<br />

mäßig – manche Fahrer beklagen<br />

die verzögerte Gasannahme nach dem Start<br />

MODELLPFLEGE<br />

INDIVIDUALISIERUNG<br />

Der Jahrestest-Countryman<br />

trägt die Farbkombination<br />

Light Coffee plus Dach und<br />

Spiegelkappen in Weiß<br />

EINFÜHRUNG<br />

Der Mini Countryman wurde<br />

in Deutschland im September<br />

2010 eingeführt.<br />

MOTOREN<br />

Benziner: One (98 PS), Cooper<br />

(122 PS) und Cooper S<br />

(184 PS), alle wahlweise mit<br />

Automatikgetriebe.<br />

Diesel: One D (90 PS) und<br />

Cooper D (112 PS).<br />

GLASDACH<br />

Das elektrische Glasdach<br />

wurde seit dem Marktstart<br />

günstiger – der Aufpreis beträgt<br />

nun 900 statt 980 Euro<br />

Allradantrieb (All 4) optional<br />

für Cooper S und Cooper D.<br />

ZULASSUNGEN<br />

Bis Ende August wurden in<br />

Deutschland seit Marktstart<br />

27 542 Mini Countryman neu<br />

zugelassen. Der Marktanteil<br />

beträgt rund 21 Prozent.<br />

ÄNDERUNGEN<br />

März 2011: Cooper SD (143<br />

PS), auch mit Allradantrieb.<br />

KILOMETERSTAND 35 102<br />

Nur auf schnellen Autobahnetappen kam<br />

der Wunsch nach mehr Leistung auf.<br />

Ansonsten reicht der Cooper D völlig aus<br />

September 2012: Countryman<br />

John Cooper Works (218 PS),<br />

Allradantrieb serienmäßig.<br />

November 2012: One und<br />

Cooper erfüllen Euro 6, Detailänderungen,<br />

etwa Fensterheber<br />

vorn in der Türverkleidung.<br />

Juli <strong>2013</strong>: Der Cooper ist jetzt<br />

auch mit Allradantrieb erhältlich.<br />

30 AUTO <strong>23</strong>/<strong>2013</strong><br />

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