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Juden in Kaunas - Arbeit und Leben (DGB/VHS) Hochtaunus

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sowie dem im Elztal lebenden <strong>und</strong> an der Organisation beteiligten Professor Wolfram Wette<br />

für ihr stetiges Bemühen, die Er<strong>in</strong>nerung ständig <strong>und</strong> nicht nur <strong>in</strong> „Sonntagsreden“ wach zu<br />

halten.<br />

Tobias Jafetas, Holocaust-Überlebender als Litauen <strong>und</strong> heute 78 Jahre alt, berichtet <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er 10.<br />

Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums vom <strong>Leben</strong> im Ghetto <strong>Kaunas</strong> <strong>und</strong> <strong>in</strong> anderen Verstecken.<br />

„Es ist mir e<strong>in</strong> persönliches Bedürfnis Ihnen zu versichern, dass wir als Stadt, aber auch ich<br />

persönlich, aktiv <strong>und</strong> entschieden jeden aufkeimenden Neonazismus, aber auch jeder aufkommenden<br />

Verharmlosung der NS-Diktatur entgegentreten werden – dies ist der Weg, den<br />

wir beschreiten, um unserer besonderen Verantwortung gerecht zu werden“, sagte Leib<strong>in</strong>ger.<br />

Außergewöhnlich e<strong>in</strong>drucksvoll war der Bericht von Juliane Zarchi, die über ihre Rettung <strong>und</strong><br />

ihren Retter Franz Wocelko, der auch vielen anderen Menschen mit Mut, Klugheit <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em<br />

festen Gewissen, half. Ebenso bee<strong>in</strong>druckend war, wie die Schüler sich überaus herzlich mit<br />

Geschenken <strong>und</strong> Umarmungen bei den Zeitzeugen bedankten. Die Geschwister-Scholl-Tage<br />

haben sie verändert.<br />

Von Sylvia Timm <strong>und</strong> Eberhard Weiß<br />

15.05.2008<br />

Wenig Brot <strong>und</strong> wässrige Suppe<br />

Von Jörg He<strong>in</strong>zle<br />

Landsberg. Es ist e<strong>in</strong> schöner Sommertag im Juli 1944, e<strong>in</strong> Samstag, als der zwölf Jahre alte<br />

Bub Max Volpert das Bahnhofs-Schild von Kaufer<strong>in</strong>g erblickt. Der Zug hält <strong>und</strong> die Menschen<br />

müssen aussteigen. Sie haben e<strong>in</strong>e lange <strong>und</strong> qualvolle Reise <strong>in</strong> Güterwaggons h<strong>in</strong>ter<br />

sich. Im Tross geht es weiter <strong>in</strong> Richtung Landsberg. Auf dem Weg sieht Max ausgemergelte<br />

Menschen <strong>in</strong> gestreifter Sträfl<strong>in</strong>gskleidung, die h<strong>in</strong>ter dem Zaun e<strong>in</strong>es Lagers stehen.<br />

Der kle<strong>in</strong>e Max ist nicht alle<strong>in</strong>e an diesem Tag. Se<strong>in</strong> Vater Girsch, e<strong>in</strong> studierte Rechtsanwalt,<br />

ist noch bei ihm. Begonnen hatte die Reise am 11. Juli <strong>in</strong> der litauischen Stadt <strong>Kaunas</strong>. Schon<br />

seit August 1941 waren die Volperts, e<strong>in</strong>e jüdische Familie, dort im Ghetto e<strong>in</strong>sperrt. Nur<br />

mitviel Glück <strong>und</strong> Fügung hatte Max' Familie die schrittweise Ermordung der Ghetto-<br />

Bewohner überlebt. Am 11. Juli wird das Ghetto geräumt; der E<strong>in</strong>marsch der russischen Armee<br />

steht unmittelbar bevor.<br />

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