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die mundart des fürstentums liechtenstein - eLiechtensteinensia

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Wenn hier von Gebervarietät gesprochen wird,<br />

könnte der Eindruck entstehen, dass durch <strong>die</strong><br />

Neuerungen Laute in <strong>die</strong> Orts<strong>mundart</strong>en aufge­<br />

nommen werden, <strong>die</strong> vorher nicht vorhanden wa­<br />

ren. Dies ist eindeutig nicht der Fall. Keine neue<br />

Variable ist nicht gleichzeitig in einer anderen lin­<br />

guistischen Umgebung bereits vorhanden. Es han­<br />

delt sich im weitesten Sinn um Verallgemeinerun­<br />

gen («Anwendung der Regel in mehr Kontexten»)<br />

oder um Ausweitungen («Anwendung der gleichen<br />

Merkmalsveränderung auf mehr Ausgangselemen­<br />

te») (Haas 1978, S. 80).<br />

4.4.1.<br />

NEUERUNGEN IN ALLEN ORTSMUNDARTEN<br />

14 Entwicklungsregeln werden mit den beschrie­<br />

benen Varianten in allen Orts<strong>mundart</strong>en variabel<br />

gebraucht. Besonders stark von Neuerungen be­<br />

troffen sind <strong>die</strong> Entwicklungen aus dem mhd. ei,<br />

<strong>die</strong>s betrifft <strong>die</strong> Entwicklungsregeln 30-37. Grund<br />

hierfür dürfte sein, dass <strong>die</strong> aus dem mhd. ei ent­<br />

standenen Monophthonge primäres Unterschei­<br />

dungsmerkmal zu den benachbarten Dialekten der<br />

Ostschweiz sind. Mundartfremde Lautungen kom­<br />

men vor allem in Neologismen vor, in jenen lexika­<br />

lischen Neubildungen, <strong>die</strong> meist aus dem Hoch­<br />

deutschen in <strong>die</strong> Liechtensteinische Mundart auf­<br />

genommen werden. Dass in <strong>die</strong>sem Fall <strong>die</strong> dipht­<br />

hongische Lautung ei für das Hochdeutsche und<br />

<strong>die</strong> benachbarten Dialekte in vielen Fällen gleicher-<br />

massen gilt, während<strong>des</strong>sen <strong>die</strong> Orts<strong>mundart</strong>en<br />

Liechtensteins in den entsprechenden Konditionen<br />

meist einen Monophthong haben, fördert derartige<br />

Neuerungen.<br />

DIE MUNDART DES FÜRSTENTUMS LIECHTENSTEIN<br />

ROMAN BANZER<br />

Er 5<br />

Basis<strong>mundart</strong>:<br />

Variante 1:<br />

mögliche Gebervarietät:<br />

Er 11<br />

Basis<strong>mundart</strong>:<br />

Variante h<br />

mögliche Gebervarietät:<br />

Er 12<br />

Basis<strong>mundart</strong>:<br />

Variante 1:<br />

mögliche Gebervarietät:<br />

Er 15<br />

Basis<strong>mundart</strong>:<br />

Variante 1:<br />

mögliche Gebervarietät:<br />

Er 19<br />

Basis<strong>mundart</strong>:<br />

Variante 1:<br />

mögliche Gebervarietät:<br />

Er 22<br />

Basis<strong>mundart</strong>:<br />

Variante 1:<br />

mögliche Gebervarietät:<br />

Er 23<br />

Basis<strong>mundart</strong>:<br />

Variante 1:<br />

mögliche Gebervarietät:<br />

Er 33<br />

Basis<strong>mundart</strong>:<br />

Variante 1:<br />

mögliche Gebervarietät:<br />

Er 34<br />

nbmW<br />

Basis<strong>mundart</strong>:<br />

Variante 1:<br />

mögliche Gebervarietät:<br />

Er 38<br />

Basis<strong>mundart</strong>:<br />

Variante 1:<br />

mögliche Gebervarietät:<br />

Umlaut<br />

kein Umlaut, z.B. /ros/<br />

Umlaut, z.B. /rceser/<br />

Verallgemeinerung<br />

i vor oK<br />

/e/, z.B. /bes/<br />

IM, z.B. /bis/<br />

SG, GR, Vlbg, Hd, Tb<br />

i vor oK, nbmW<br />

lel, z.B. /*abres/<br />

IU, z.B. /abris/<br />

Hd<br />

o vor oK<br />

lol, z.B. /froj/<br />

lol, z.B. /froj/<br />

B, Verallgemeinerung<br />

der Senkung von mhd. o<br />

u vor oK<br />

lol, z.B. /foks/<br />

IvJ, z.B. /fuks/<br />

SG, GR, Vlbg, Hd, Tb<br />

« vor oK<br />

lol, z.B. /f0ks/<br />

lyl, z.B. /fyks/<br />

SG, GR, Vlbg, Hd, Tb<br />

ü vor oK, nbmW<br />

lol, z.B. /*k0S9rat/<br />

lyl, z.B. /kyseret/<br />

Hd<br />

ei vor oK, nbmW<br />

Ist:/, z.B. /*l33:tblat/<br />

/ej/, z.B. /lejtblat/<br />

Hd<br />

ei vor oK, hd Suffix,<br />

lal, z.B. /*wo:rat/<br />

/ej/, z.B. /W0:hejt/<br />

SG, GR, Hd<br />

ou vor oK<br />

Mon, z.B /o:g/<br />

Diph, z.B. /aug/<br />

GR, Hd<br />

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