MEdIEnnutZunGsForschunG - Thomas N. Friemel
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Mirko Marr / heinz Bonfadelli<br />
denen Bildungs- oder Einkommensgruppen – Stichwort „Digital<br />
Divide“ – legt (vgl. Norris 2001; Bonfadelli 2002; Marr 2005).<br />
b) Mediennutzer-Typologien: Die genannten demografischen MerkMediennutzermale können zwar viele, aber längst nicht alle Nutzungsdiffe- Typologien<br />
renzen erklären, weshalb in der jüngeren Vergangenheit auch<br />
solche Gruppierungsmerkmale berücksichtigt werden, die weniger<br />
sozial vorgegeben als vielmehr individuell wählbar sind (vgl. Orte<br />
2005). Hierzu zählen etwa Wertorientierungen, Lebensziele, Konsumpräferenzen,<br />
politische Ausrichtungen oder Erlebnisweisen.<br />
Gemeinhin werden diese Merkmale allein oder zusammen mit<br />
demografischen Angaben kombiniert, um Typologien zu entwickeln,<br />
die eine Zuordnung der Menschen zu verschiedenen Lebensstilen<br />
oder Milieus erlauben. Davon ausgehend, lässt sich dann<br />
nach den Differenzen im Medienumgang der einzelnen Typen<br />
fragen (vgl. Krotz 1991). Zu den vor allem in der angewandten<br />
Forschung populärsten Typologien dieser Art sind die Sinus-Milieus<br />
zu zählen (vgl. www.sinus-milieus.de). Den umgekehrten<br />
Weg gehen sogenannte Mediennutzer-Typologien, bei denen ausgewählte<br />
Merkmale der Mediennutzung als Grundlage der Typenbildung<br />
dienen, um diese Typen anschliessend hinsichtlich ihrer<br />
strukturellen oder individuellen Unterschiede zu charakterisieren.<br />
Als Beispiel hierfür kann etwa die Online-Nutzer-Typologie der<br />
ARD/ZDF-Online-Studie gelten (vgl. Oehmichen/Schröter 2004).<br />
4 ausgewählte trends<br />
4.1 Medienzugang und Medienbesitz<br />
• Die Medienausstattung der Haushalte hat stetig zugenommen, Medienzugang<br />
was dazu berechtigt, vom Trend zur „Mediengesellschaft“ zu spre- und Medienbesitz<br />
chen. Im Durchschnitt steht heute in praktisch allen Haushalten in<br />
Deutschland, Österreich und der Schweiz mindestens ein Fernsehgerät<br />
zur Verfügung. Bei den Radio- und Audiogeräten ist Mehrfachbesitz<br />
die Regel. Beim Computer und beim Internet zeigt sich,<br />
dass diese neuen Technologien ungeachtet ihrer hohen Verbreitungsdynamik<br />
längst nicht in jedem Haushalt anzutreffen sind. So<br />
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