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Akademischer Stellenmarkt - Forschung & Lehre

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<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

286 Nachrichten<br />

Kunst- und Musikhochschulen<br />

FRIEDHELM HUFEN<br />

290 Frei, schöpferisch und leistungsorientiert<br />

Zum Status der Kunst- und Musikhochschulen<br />

GOTTHARD GÖSSLING<br />

294 Eigene kreative Interpretationen<br />

Im Gespräch<br />

PETER M. LYNEN<br />

296 Ein Blick über den Zaun<br />

Eignungsprüfungen an Kunsthochschulen<br />

als Vorbild?<br />

Hochschulpolitik aktuell<br />

KARL ULRICH MAYER<br />

299 Mißtrauen im Reformprozeß<br />

Ist das Vertrauen zwischen Hochschule<br />

und Gesellschaft zerrüttet?<br />

SOFJA-KOVALEVSKAJA-PREISTRÄGER IM GESPRÄCH<br />

302 Attraktivität deutscher Hochschulen für<br />

internationale Nachwuchswissenschaftler<br />

DOROTHEA RÜLAND<br />

306 Rückkehr zum akademischen Alltag<br />

in Afghanistan?<br />

Bericht von einer Delegationsreise nach Kabul<br />

KARL-HEINZ HILLMANN<br />

309 Zukunftsfähige Gesellschaft<br />

Notwendigkeit, Konturen<br />

und Realisierungschancen<br />

285<br />

Kunst- Inhaltund<br />

Musikhochschulen<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Pro & Contra<br />

PRO & CONTRA<br />

312 Peer Review<br />

Pro: Stefan Hirschauer<br />

Contra: Gerhard Fröhlich<br />

Service<br />

314 Aus der <strong>Forschung</strong><br />

316 Neue Veröffentlichungen<br />

317 Computer und Web<br />

318 Leserforum<br />

319 Aus der Rechtsprechung<br />

320 Steuerrecht aktuell<br />

321 Habilitationen und Berufungen<br />

327 <strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

343 Wissenschaft im Programm<br />

Impressum<br />

Der Fragebogen<br />

344 Gero von Boehm<br />

Redaktionsschluß für Heft 7/2002: 4. Juni 2002<br />

Informationsservice: 3. Umschlagseite<br />

Annahmeschluß für den Akademischen <strong>Stellenmarkt</strong>:<br />

14. Juni 2002<br />

Titelbild: zefa


286<br />

Nachrichten<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

Harvard überholt Stanford<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Die Universitäten in den Vereinigten<br />

Staaten haben im vergangenen Jahr<br />

höhere Zuwendungen von Mäzenen,<br />

Stiftungen und Unternehmen erhalten<br />

als je zuvor. Dies ist Ergebnis einer<br />

Studie des Council for Aid to<br />

Education. Die Summe der Spenden<br />

stieg im Vergleich zum Vorjahr um<br />

eine Milliarde auf 24 Milliarden Dol-<br />

Harvard University (Cambridge, MA) $ 683,172,781<br />

Leland Stanford Junior University (Stanford, CA)<br />

Columbia University (New York, NY)<br />

Yale University (New Haven, CT)<br />

Johns Hopkins University (Baltimore, MD)<br />

Cornell University (Ithaca, NY)<br />

Indiana University (Bloomington, IN)<br />

Emory University (Atlanta, GA)<br />

University of Wisconsin-Madison (Madison, WI)<br />

University of Pennsylvania (Philadelphia, PA)<br />

$ 468,966,598<br />

$ 358,682,692<br />

$ 350,122,800<br />

$ 347,732,206<br />

$ 309,472,937<br />

$ 300,848,253<br />

$ 297,777,753<br />

$ 292,428,950<br />

$ 285,595,522<br />

lar. Die Spenden durch Stiftungen<br />

wuchsen um 18 Prozent auf fast sechs<br />

Milliarden Dollar. Die Alumni überwiesen<br />

ihren einstigen Universitäten fast<br />

sieben Milliarden Dollar.<br />

Harvard war laut der Studie auf Platz<br />

eins mit 683 Millionen Dollar und verdrängte<br />

Stanford University auf den<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Rangliste der zehn amerikanischen<br />

Universitäten mit den höchsten<br />

Zuwendungen (Gesamtangaben<br />

für das Jahr 2001).<br />

zweiten Platz. Die Universität von<br />

Indiana ist die finanziell am meisten<br />

bedachte staatliche Hochschule.<br />

Quelle: Council for Aid to Education, 22.<br />

März 2002<br />

Grafik: F&L<br />

Zusätzliche Mittel für Professorenbesoldung<br />

Rektorenkonferenzen in Baden-Württemberg fordern politische Festlegung<br />

Die Rektorenkonferenzen der badenwürttembergischen<br />

Universitäten, der<br />

Fachhochschulen, der Kunst- und Musikhochschulen<br />

sowie der Pädagogischen<br />

Hochschulen fordern in einer gemeinsamen<br />

Erklärung von der Landesregierung<br />

zusätzliche Mittel für die<br />

Professorenbesoldung. Nur so sei eine<br />

echte leistungsorientierte Professorenbesoldung<br />

durchführbar.<br />

Das Professorenbesoldungsreformgesetz<br />

sehe ausdrücklich vor, daß bei<br />

der Einführung der leistungsorientierten<br />

Besoldung von den einzelnen Bundesländern<br />

zusätzliche Mittel bereitgestellt<br />

werden können. Dies sei sinnvoll,<br />

weil nur so echte leistungssteigernde<br />

Anreizsysteme in den Hochschulen<br />

entwickelt werden können. Ohne entsprechende<br />

zusätzliche Mittel stünde<br />

wegen der sonst äußerst geringen<br />

Nach dem Wunsch der Rektoren soll tiefer<br />

in die Schatulle gegriffen werden.<br />

Foto: dpa<br />

Verteilungsmasse der Aufwand für die<br />

Leistungsbewertungen in keinem vertretbaren<br />

Verhältnis zu den zu erreichenden<br />

Effekten. Jedes Bundesland<br />

kann den für die zu vergebenden Mittel<br />

heranzuziehenden Besoldungsdurchschnitt<br />

jährlich um durchschnittlich<br />

zwei Prozent überschreiten, insgesamt<br />

um höchstens zehn Prozent.<br />

Die Hochschulen des Landes Baden-<br />

Württemberg wollen, daß sich Regierung<br />

und Landtag jetzt rechtspolitisch<br />

darauf festlegen, daß das Land von dieser<br />

Möglichkeit in den kommenden<br />

fünf Haushaltsjahren Gebrauch macht.<br />

Nur auf diesem Wege könne nach Ansicht<br />

der Rektoren der bisherige Vorsprung<br />

des Landes Baden-Württemberg<br />

bei sehr gut qualifizierten Berufungen<br />

gehalten werden.<br />

Quelle: LRK Baden-Württemberg, 16. Mai<br />

2002


Nachrichten<br />

Starke Hochschulräte<br />

Grundlegende Hochschulreform in Hamburg<br />

Die Ausrichtung der sechs Hamburger<br />

Hochschulen soll künftig stark durch<br />

mit Externen besetzte neue Hochschulräte<br />

bestimmt werden. Dies sieht<br />

der am 30. April der Öffentlichkeit vorgestellte<br />

Referentenentwurf der<br />

Wissenschaftsbehörde für eine erste<br />

Novelle des Hamburgischen Hochschulgesetzes<br />

unter Wissenschaftssenator<br />

Jörg Dräger vor. Die Hochschulräte<br />

sollen mit Entscheidungsund<br />

Beratungskompetenzen insbesondere<br />

bei der strategischen Ausrichtung<br />

der Hochschulen sowie bei wichtigen<br />

Personalfragen ausgestattet sein.<br />

Nach dem Gesetzentwuf werden auch<br />

Juniorprofessuren sowie Studiengebühren<br />

für Langzeitstudierende nach dem<br />

Studienguthabenmodell angestrebt.<br />

Sobald das Studienguthaben (Regelstudienzeit<br />

plus vier Semester) verbraucht<br />

ist, sollen in Hamburg Gebühren in<br />

Höhe von 500 Euro pro Semester erhoben<br />

werden. Ferner soll die Berufung<br />

von Professoren vom Staat auf die<br />

287<br />

Nachrichten<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

Zusatzprüfung für FH-Absolventen<br />

Vorschlag der Innenminister- und Kultusministerkonferenz zur Besoldung von FH-Absolventen<br />

Absolventen von Fachhochschulen<br />

mit Master-Abschluß sollen künftig<br />

nur dann in den höheren Staatsdienst<br />

eingestellt werden, wenn ihr Studiengang<br />

in einem gesonderten Prüfverfahren<br />

speziell für den öffentlichen<br />

Dienst anerkannt worden ist. Wer<br />

dagegen seinen Master-Abschluß an<br />

einer Universität erworben hat, soll<br />

auch ohne diese Anerkennung generell<br />

in die höheren Besoldungsstufen<br />

der Beamten (ab A 13) aufsteigen<br />

können. Das sieht der Vorschlag einer<br />

Arbeitsgruppe der Innenministerund<br />

Kultusministerkonferenz der<br />

Länder zur laufbahnrechtlichen Einordnung<br />

der neuen Bachelor- und<br />

Master-Studiengänge vor. Der Wissenschaftsrat<br />

sieht darin einen Rück-<br />

schlag für das Ziel, die Fachhochschulen<br />

als gleichwertige Hochschulen auszubauen<br />

und die Universitäten zu entlasten.<br />

Die angestrebte<br />

Entlastung<br />

werde nur dann erreicht,<br />

wenn die neuenMaster-Studiengänge<br />

an Fachhochschulen<br />

einen ebenso<br />

attraktiven Abschluß-Statuserhiel-<br />

ten wie an Universitäten.<br />

Eine Bevorzugung<br />

der Universitäten<br />

sei auch angesichts<br />

der „großen Qualitätsunterschiede<br />

innerhalb der universitären Studiengänge“<br />

nicht sachgerecht, schrieb<br />

Hochschulen übergehen. Die Hochschulräte,<br />

fünf bis neun „profilierte<br />

Persönlichkeiten“ von außen, „werden<br />

je zur Hälfte von den Hochschulsenaten<br />

und der Wissenschaftsbehörde<br />

ausgewählt, dürfen aber weder<br />

den Hochschulen noch der Wissenschaftsbehörde<br />

angehören“, heißt<br />

es in der Mitteilung der Behörde. Sie<br />

sollen bei strategischen Ausrichtungen<br />

und in wichtigen Personalfragen entscheiden<br />

und beraten. Die Hochschulräte<br />

sollen außerdem an wichtigen<br />

Personalentscheidungen (Präsidenten,<br />

Kanzler) beteiligt werden. Die<br />

Großen Senate, die erst im vergangenen<br />

Herbst geschaffen worden waren,<br />

werden wieder abgeschafft, die bisherigen<br />

Hochschulsenate als wichtige<br />

Selbstverwaltungsgremien jedoch beibehalten.<br />

Die Spitzen der Hochschulen sollen<br />

künftig doppelt legitimiert sein: Der<br />

Präsident wird vom neuen Rat ausgewählt<br />

und vom Hochschulsenat be-<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Professor Max Einhäupl, Vorsitzender<br />

des Wissenschaftsrates. Foto: dpa<br />

der Vorsitzende des Wissenschaftsrats,<br />

Einhäupl, an den Vorsitzenden der<br />

Ministerpräsidentenkonferenz, den<br />

saarländischen MinisterpräsidentenMüller.<br />

Es gebe eine ganze<br />

Reihe von Fachhochschul-Fachbereichen,<br />

deren Leistungen<br />

in der <strong>Forschung</strong><br />

und der <strong>Lehre</strong> nicht<br />

nur qualitativ ver-<br />

gleichbar, sondern<br />

besser als an Universitäten<br />

seien.<br />

Quelle: dpa 13. Mai 2002<br />

stätigt. Der Kanzler wird vom Präsidenten<br />

vorgeschlagen und vom Rat<br />

bestätigt. In allen Fällen seien auch<br />

Abberufungen möglich. Für Dekane<br />

Hamburgs Wissenschaftssenator Jörg<br />

Dräger Foto: dpa<br />

seien ähnliche Findungsverfahren vorgesehen.<br />

Mit der Novelle soll nach Ansicht<br />

der Behörde die Autonomie und<br />

Eigenständigkeit der Hochschulen gestärkt<br />

werden.<br />

Quelle: dpa Kulturpolitik, 6. Mai 2002


„Streithähne II “ von Volker Kühn aus: Collection, Band 2. Bezugsquelle<br />

für die Arbeiten Volker Kühns ist die Galerie am Dom<br />

Wetzlar (www.galerie-am-dom.de)©Volker Kühn<br />

Praxisorientiert<br />

Approbationsordnung für Ärzte novelliert<br />

Nach jahrelangem Streit stimmte der Bundesrat am 26.<br />

April 2002 einer Reform des Medizinstudiums und der<br />

Ausbildung zum Arzt zu, die praxisnäher gestaltet werden<br />

soll. Damit wird die ärztliche Approbationsordnung<br />

erstmals seit 1970 novelliert. Als Folge wird die Zahl<br />

der Studienplätze voraussichtlich um etwa zehn Prozent<br />

sinken. Der schlecht oder gar nicht bezahlte 18monatige<br />

Dienst als „Arzt im Praktikum“ soll entfallen.<br />

Stattdessen sollen junge Ärzte nach dem Studium für<br />

ihre Arbeit ein normales Gehalt bekommen. Derzeit liegt<br />

die Zahl der Medizinstudenten insgesamt bei rund 80<br />

000. Die Neuregelung soll die klinischen Prüfungen<br />

straffen und die praktische Ausbildung am Patienten<br />

stärken. So wird die Zahl der Studenten, die an einer<br />

Demonstration am Patienten teilnehmen, von acht auf<br />

sechs begrenzt. Als Folge wird die Zahl der Studienplätze<br />

sinken. Zugleich sollen die Ausbildungsinhalte<br />

des Medizinstudiums modernisiert, das heißt „ganzheitlicher“<br />

ausgerichtet werden.<br />

Quelle: dpa-Kulturpolitik, 29. April 2002<br />

288<br />

Nachrichten<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Anwaltsorientiert<br />

Bundesrat billigt Reform der Juristenausbildung<br />

Der Bundesrat hat die Reform der Juristenausbildung<br />

abschließend gebilligt. Mit der Neuregelung konzentriert<br />

sich die Ausbildung, die bislang vor allem auf angehende<br />

Richter zielte, verstärkt auf den Beruf des Rechtsanwaltes.<br />

Darüber hinaus sollen die Jurastudenten verstärkt<br />

zur Fremdsprachen-Ausbildung verpflichtet sein und<br />

während ihrer Ausbildung auch Qualifikationen in Bereichen<br />

wie Rechtsberatung und Streitschlichtung erwerben.<br />

Die herkömmliche Zweistufigkeit der juristischen<br />

Ausbildung – Studium und staatlicher Vorbereitungsdienst<br />

– und die Einheitlichkeit der juristischen Berufsqualifikation<br />

werden beibehalten. 30 Prozent der Prüfungen<br />

sollen künftig in der Verantwortung der einzelnen<br />

Universitäten liegen. Dadurch soll der Wettbewerb<br />

zwischen den einzelnen Hochschulen verstärkt werden.<br />

Das Gesetz tritt am 1. Januar 2003 in Kraft und sieht<br />

eine Übergangsfrist von drei Jahren vor.<br />

Quelle: dpa-Kulturpolitik, 29. April 2002<br />

Ohne Approbation: Professor Brinkmann alias Klausjürgen<br />

Wussow in der ZDF-Serie „Die Schwarzwaldklinik“<br />

Foto: dpa


„Schon wieder alt“<br />

289<br />

Nachrichten<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

...Fundsachen...Fundsachen...Fundsachen...<br />

„Dazu kann ich nichts sagen, weil der Stand von<br />

heute Morgen schon wieder alt ist und eine Reform<br />

nach der anderen angeschoben wird, um sie<br />

kurze Zeit später wieder über den Haufen zu werfen.“<br />

Der SPD-Abgeordnete Udo Mientus zur niedersächsischen<br />

Schulpolitik, Die Welt, 5. April 2002<br />

Reform von innen<br />

„Die beste Hochschulreform ist die, die von innen heraus<br />

kommt, die von Rektoren, Mitarbeitern und Studierenden<br />

getragen wird.“<br />

Edelgard Bulmahn, Bundesministerin für Bildung und <strong>Forschung</strong><br />

in ihrem Grußwort zur Jahresversammlung der<br />

Hochschulrektorenkonferenz am 2. Mai 2002<br />

Idealer Stifter<br />

„Der ideale Stifter gibt viel, erwartet<br />

wenig, fordert nichts und ist, was<br />

die Erfüllung des Stiftungszwecks<br />

angeht, nicht nur Philanthrop, sondern<br />

auch Philosoph.“<br />

Professor Dr. Wolf Lepenies, Süddeutsche<br />

Zeitung, 4./5. Mai 2002<br />

Abenteuerlustig<br />

„Es gibt viele Gründe, woran die Elitebildung in<br />

Deutschland scheitert, natürlich auch historische.<br />

Aber klar ist auch, daß bei uns alles getan wird, damit<br />

hervorragende Leute nicht so hervorragend werden.<br />

Mittelmaß erhält Mittelmaß. Die USA haben<br />

dem widerstanden.“<br />

Professor Heino Henke, Technische Universität Berlin,<br />

Rheinischer Merkur, 15. April 2002<br />

Universität<br />

„Eine Universität ist vor allem ein Zentrum der freien<br />

<strong>Forschung</strong> und der Kritik - etwas, das für nichts<br />

anderes geopfert werden sollte.“<br />

Richard Hofstadter, Professor für amerikanische Geschichte,<br />

Columbia University, Saturday Review 12. Mai 1979<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Sind wir nicht cool?<br />

„Wenn Sabine Christiansen über Bildung diskutiert,<br />

lädt sie längst Guildo Horn ein. Wenn Hamburg eine<br />

Kultursenatorin sucht, kommen<br />

sofort griechische Schlagersängerinnen<br />

ins Gespräch.<br />

Endlich haben wir die Unterscheidung<br />

zwischen E (ernst)<br />

und U (unterhaltend) überwunden.<br />

Sind wir nicht cool?<br />

Da die Debatte mit Präsidenten,<br />

Ministern und Professoren<br />

jahrzehntelang nichts gebracht<br />

hat, diskutieren wir die<br />

Bildungspolitik jetzt mit den<br />

Entertainern. Deutschland ist<br />

auf einem guten Weg.“<br />

Professor Dr. Peter Glotz, Kommunikations- und Medienmanagement,<br />

Universität St. Gallen, in: Die Zeit, 4. April<br />

2002<br />

Fortschritt<br />

„Den Fortschritt einer Wissenschaft erkennt man vor<br />

allem an der Leichtigkeit, mit der man mittelmäßige<br />

Bücher über sie schreibt.“<br />

Antoine Condorcet (1743-1794), französischer Philosoph<br />

und Mathematiker<br />

Wolf Lepenies<br />

Foto: dpa Bildungsleistung<br />

„Die Abweisung der<br />

Quodlibets, die Sortierung<br />

der Müllhalden, in denen die<br />

Edelsteine der Information<br />

verborgen liegen, ist die große<br />

Anstrengung unserer Zeit.“<br />

Professor Dr. Wolfgang Frühwald,<br />

Präsident der Alexander<br />

von Humboldt-Stiftung, in:<br />

Leviathan 2001/Heft 3<br />

Peter Glotz<br />

Foto: dpa<br />

Wolfgang Frühwald<br />

Foto: dpa


FRIEDHELM HUFEN<br />

290<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

Frei, schöpferisch und<br />

leistungsorientiert<br />

Zum Status der Kunst- und Musikhochschulen<br />

Das Grundgesetz gewährt Wissenschaftsfreiheit<br />

und Kunstfreiheit gleichrangig und in einem<br />

Satz. Beide Grundrechte schützen im individualrechtlichen<br />

Sinne Künstler und Wissenschaftler, die an<br />

Hochschulen wirken. Welche Parallelen sind darüber<br />

hinaus festzustellen? Was bedeutet dies für die Institutionen?<br />

Nimmt man die Mitgliedschaft in den Konferenzen der<br />

Präsidenten und Rektoren als Maßstab, dann gibt es in<br />

Deutschland 23 Kunsthochschulen und 26 Musikhochschulen.<br />

Hinzu kommen mehr oder weniger selbständige Abteilungen<br />

an getrennten Standorten und in die Universitäten integrierte<br />

Einrichtungen wie die Fachbereiche Bildende Kunst<br />

und Musik an der Mainzer Johannes Gutenberg Universität.<br />

An ihnen sind (ohne Differenzierung nach Besoldungsgruppen<br />

und Status) etwa 2132 Professoren tätig, von denen ein<br />

Teil eine „Honorarprofessor-ähnliche“ Stellung haben dürften<br />

– also etwa 7 Prozent aller an Universitäten und Kunsthochschulen<br />

(ohne Fachhochschulen) tätigen Professoren. So<br />

unterschiedlich in Geschichte und Erscheinungsform<br />

diese Hochschulen sind:<br />

Sie haben in den vergangenen Jahrzehnten<br />

einen Prozeß der Profilbildung und<br />

einheitlichen Qualitätssicherung durchgemacht,<br />

der heute berechtigt, von einem gefestigten<br />

Hochschultyp zu sprechen, der<br />

für die Kunst das ist, was die wissenschaftlichen<br />

Hochschulen für die Wissenschaft<br />

sind.<br />

Zufällige institutionelle<br />

Trennung<br />

Kunst- und Musikhochschulen einerseits<br />

und wissenschaftliche Hochschulen<br />

andererseits haben eine große gemeinsame<br />

Vergangenheit. Ihre institutionelle<br />

Trennung war eher zufällig und sachlich<br />

nicht zwingend. Die „septem artes liberales“<br />

waren bereits im ausgehenden Mittelalter feste und geachtete<br />

Bestandteile der Universitäten. Das gleiche galt für<br />

die Hohen Schulen der absolutistischen Zeit (etwa der Hohen<br />

Karlsschule zu Tübingen), in deren Rahmen sich Kunst<br />

und Wissenschaften gemeinsam aus den strikten religiösen Bindungen<br />

befreiten. Auch liegt hier eine gemeinsame Wurzel von<br />

Handwerkszeug eines Meisters: Die Tastatur<br />

des Klaviers von Franz Liszt.<br />

Foto: dpa<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Friedhelm Hufen, Dr. iur.,<br />

Univ.-Professor, Öffentliches<br />

Recht, Staats- und<br />

Verwaltungsrecht, Johannes<br />

Gutenberg Universität Mainz<br />

Kunst- und Wissenschaftsfreiheit . Im Humboldt’schen Konzept<br />

der Gesamterziehung des Menschen spielte die Kunst eine<br />

der Wissenschaft ebenbürtige Rolle. Die Trennung der Institutionen<br />

im 19. Jahrhundert war eher zufällig und beruhte auf<br />

einer verengten Sicht der Kant’schen Trennung von Erkenntnis<br />

und Empfinden, in der zeitweiligen Privatisierung und<br />

Individualisierung der künstlerischen Ausbildung sowie auf<br />

der von der Kunst zunächst nicht akzeptierten Standardisierung<br />

des Berechtigungswesens. Im ausgehenden 19.und beginnenden<br />

20. Jahrhundert wurde der Akademiegedanke im<br />

Bereich der Kunst gleich hoch geachtet wie in der Wissenschaft.<br />

Andere Vorläufer der heutigen Kunst- und Musikhochschulen<br />

entwickelten sich aus höheren<br />

Gewerbeschulen und nahmen damit einen<br />

durchaus ähnlichen Weg wie die heutigen<br />

Technischen Universitäten und die<br />

in den Universitäten aufgegangen Wirtschaftshochschulen.<br />

Derselbe Status<br />

Art. 5 III des Grundgesetzes (GG)<br />

gewährleistet die Wissenschaftsfreiheit<br />

und die Kunstfreiheit in nicht zufälliger<br />

Parallelität und Tradition gleichrangig<br />

und in einem Satz. Beide Grundrechte<br />

schützen im individualrechtlichen Sinne<br />

die in den Hochschulen tätigen Künstler<br />

und Wissenschaftler, haben aber auch<br />

eine institutionelle Komponente. Geschützt<br />

sind Eigenständigkeit und Selbstverwaltung<br />

– für die Hochschulkunst<br />

nicht weniger als für die Hochschulwissenschaft. Auch in der<br />

Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts stehen die<br />

Kunst als die „freie schöpferische Gestaltung“ und die Wissenschaft<br />

als „planmäßige Suche nach der Wahrheit“ gleichrangig<br />

nebeneinander. Die Freiheit ausgeübter Kunst und<br />

künstlerischer Entwicklungsvorhaben steht jedenfalls der in-


stitutionalisierten Wissenschaftsfreiheit<br />

nicht nach. Eigentlicher Bezugspunkt ist<br />

die Eigengesetzlichkeit der jeweiligen geistigen<br />

Lebensprozesse (Rudolf Smend).<br />

Wie in anderen Bereichen, so<br />

schärft auch hier der Vergleich mit den<br />

Fachhochschulen den Blick für die Gemeinsamkeiten<br />

von wissenschaftlichen –<br />

und Kunsthochschulen. Künstlerische<br />

Fachhochschulen oder Abteilungen an<br />

denselben, die es in großer Anzahl und<br />

Aufgabenstellung gibt, dienen nicht der<br />

„freien Kunst“, sondern sind anwendungsorientiert.<br />

Nur in diesem Rahmen<br />

haben sie am Schutz der Kunstfreiheit teil<br />

– so wie die Fachhochschulen und ihre<br />

Lehrkräfte insgesamt allenfalls im Rahmen<br />

ihres anwendungsorientierten Aufgabenkreises<br />

an der Wissenschaftsfreiheit<br />

teilhaben .<br />

Qualifikationswege und<br />

Einstellungsvoraussetzungen<br />

Der Qualifikationsgang zum Professor an einer Kunstund<br />

Musikhochschule in einem künstlerischen Fach ist zwar<br />

andersartig im Vergleich zu derjenigen in einem wissenschaft-<br />

291<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

Hals einer nachgebauten Barockbratsche<br />

Foto: dpa<br />

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<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

lichen Fach; er ist aber ebenso streng und<br />

im Ergebnis gleichwertig. Über die Berufung<br />

an eine Kunst- oder Musikhochschule<br />

entscheiden ausschließlich Berufungskommissionen<br />

und Gremien, in<br />

denen fachlich entsprechend legitimierte<br />

Künstler die klare Mehrheit haben.<br />

§ 44 des Hochschulrahmengesetzes<br />

ist – auch in der neuesten Fassung<br />

- durch ein klar gegliedertes und gestuftes<br />

System gekennzeichnet. Auf der<br />

„Grundstufe der Qualifikation“ stehen<br />

neben abgeschlossenem Hochschulstudium<br />

und pädagogischer Eignung die „besondere<br />

Befähigung zu wissenschaftlicher<br />

Arbeit“ (im Regelfall durch Promotion<br />

nachgewiesen) bzw. die „besondere Befähigung<br />

zu künstlerischer Arbeit“ (die<br />

sich im Kunstbereich neben internen Prüfungen<br />

durch Aufnahme in Meisterklassen,<br />

Preise usw. äußert). Darauf bauen –<br />

wiederum völlig gleichrangig – „zusätzliche<br />

wissenschaftliche“ oder „zusätzliche<br />

künstlerische Leistungen“ auf. Die Kunst-<br />

hochschulen streben derzeit eine Verschärfung der Gesetzestexte<br />

im Sinne „herausragender künstlerischer Leistungen“ an.<br />

Schon die bisherigen Formulierungen sind getrennt von den<br />

„besonderen Leistungen bei der Anwendung oder Entwick-<br />

Anzeige


lung wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

und Methoden in einer mindest fünfjährigen<br />

beruflichen Praxis“ , wie sie für<br />

Professoren an Fachhochschulen gefordert<br />

werden. Schon hierin zeigt sich,<br />

daß Professoren an Kunst- und Musikhochschulen<br />

ebenso weit getrennt von<br />

Fachhochschul-professoren sind wie<br />

die Kollegen an wissenschaftlichen<br />

Hochschulen. Diese hohen Qualifikationen<br />

müssen für Künstler zwar außerhalb<br />

der Hochschulen erworben werden,<br />

werden aber ausschließlich von<br />

den dazu bestellten Gremien innerhalb<br />

der Hochschulen festgestellt. Das Berufungsverfahren<br />

ist ebenso streng wie<br />

an wissenschaftlichen Hochschulen.<br />

Die Bewerberzahlen sind mindestens<br />

ebenso hoch; das Verfahren mit<br />

Mappenvorlage, Würdigung der Preise<br />

und Wettbewerbsergebnisse, Vorspielen<br />

und – in aller Regel – einem persönlichen<br />

Vortrag vor einer Berufungskommission<br />

bis hin zum Listenvorschlag<br />

und der Berufung durch den Minister<br />

gleichrangig ausgestaltet.<br />

Der Rang der Einrichtungen und die hohe Qualifikation<br />

der Hochschullehrer wird nicht zuletzt auch durch die besoldungsmäßige<br />

Einstufung unterstrichen. Sie sind bisher<br />

durchweg in Stellen der Besoldungsgruppen C 4 und C 3 eingewiesen.<br />

Ausnahmen sind zumeist „Überleitungsfolgen“ –<br />

wie an den wissenschaftlichen Hochschulen. An den deutschen<br />

Kunst- und Musikhochschulen unterrichten weltweit<br />

anerkannte Künstler. An den Kunst- und Musikhochschulen<br />

forschen und lehren im übrigen auch anerkannte Wissenschaftler<br />

in Fächern wie Kunstgeschichte, Kunstsoziologie, Musikwissenschaft<br />

usw. Sie haben im Zusammenwirken mit benachbarten<br />

wissenschaftlichen Fakultäten durchweg die Möglichkeit<br />

der Betreuung von Promotionen und Habilitationen.<br />

Die gleichen Sorgen<br />

292<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

Technische Vorbereitung:Ein Klavierbauer reguliert<br />

eine Flügelmechanik. Foto: dpa<br />

Kunst und Musikhochschulen<br />

führen<br />

einen demjenigen der<br />

wissenschaftlichen<br />

Hochschulen nicht unähnlichen<br />

Kampf gegen<br />

Verflachung und<br />

falsch verstandene<br />

Berufsfeldorientierung<br />

und um die strukturelle<br />

Unterschiede zu den<br />

Fachhochschulen. Inhaltlich<br />

entzündet sich<br />

dieser z.B. im Bereich<br />

Architektur, Design<br />

und einzelnen Institutionen<br />

der (einfachen<br />

bis gehobenen) Musikerziehung.Gesetzgeberische<br />

Versuche der Geigenuntericht: Auf dem Weg zur Perfektion Foto: dpa<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Eingliederung von Kunst- und Musikhochschulen<br />

in Fachhochschulen<br />

(oder umgekehrt) konnten bisher erfolgreich<br />

abgewehrt werden – letzteres<br />

ausdrücklich unter Hinweis auf die<br />

Zuordnung der Professoren zum materiellen<br />

Hochschullehrerbegriff, die institutionelle<br />

Bedeutung der Kunstfreiheit<br />

und die verfassungsrechtliche<br />

Parallelität der Problemstellung in den<br />

Hochschulurteilen des BVerfG. Die<br />

Kunsthochschulen und die deutschen<br />

Musikhochschulen verfügen jeweils<br />

über eigene Rektoren- und Kanzlerkonferenzen,<br />

in die - anders als im wissenschaftlichen<br />

Bereich – Fachhochschulleitungen<br />

nicht aufgenommen<br />

werden.<br />

Im Kampf gegen politische und<br />

bürokratischer Eingriffe in die Kernbereiche<br />

der Wissenschaftsfreiheit und<br />

die grassierende Ökonomisierung und<br />

Verflachung der Hochschulen sind die<br />

Kollegen an den Kunst- und Musikhochschulen<br />

geradezu natürliche und<br />

„wirkungskräftige“ Verbündete.<br />

Kunst- und Musikhochschulen sind in besonderem<br />

Maße auf Eigenständigkeit und Freiheit von kunstfremden Eingriffen<br />

angewiesen. Es gibt zahllose Beispielsfälle, in denen<br />

versucht wurde, auf haushaltsrechtlichem, dienstrechtlichem,<br />

personalvertretungsrechtlichem oder ähnlichem Wege die Unabhängigkeit<br />

der an Hochschulen tätigen Künstler zu beinträchtigen.<br />

Die schon immer Höchstleistungsorientierten<br />

Künstler sind nicht zuletzt deshalb besonders deutliche Kritiker<br />

jüngster Vorschläge zur Hochschullehrer-Evaluation und<br />

Besoldung. Den „Juniorprofessor“ wehren sie sogar eher noch<br />

vehementer und bisher erfolgreicher ab . Die Freiheit der Kunst<br />

ist gegenüber einer oberflächlichen Effizienzorientierung und<br />

Ökonomisierung besonders sensibel und die Kunsthochschulpofessoren<br />

drücken dies auch mit wachsender Kritik an der<br />

Hochschulpolitik aus.<br />

Fazit : Die<br />

„Kraft der Wissenschaft“<br />

und die „Kraft<br />

der Kunst“ müssen in<br />

einem modernen Kulturstaat<br />

gerade in den<br />

derzeitigen „bewegten<br />

Zeiten“ eine feste Verbindung<br />

eingehen.<br />

Dazu kann und muss<br />

die Zusammenarbeit<br />

zwischen wissenschaftlichen<br />

und<br />

künstlerischen Hochschulen<br />

beitragen.<br />

❑<br />

Anschrift des Autors<br />

Universität Mainz<br />

55 099 Mainz


293<br />

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Im Gespräch<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>: Was bedeutet<br />

Kreativität in der Musik für Sie? Wie<br />

kann man Kreativität fördern?<br />

Christhard Gössling: Als Musiker und<br />

gerade auch als Orchestermusiker ist<br />

es mir außerordentlich wichtig, nicht<br />

nur reproduzierender Künstler zu sein,<br />

sondern in hohem Maße auch, jeden<br />

Abend neu, kreativ schöpferisch tätig<br />

zu sein. Die gestalterischen Möglichkeiten<br />

auch einer vorgegebenen Posaunenstimme<br />

einer Orchester- oder<br />

Opernpartitur sind wesentlich größer<br />

als man gemeinhin denkt. Es gibt unendlich<br />

viele Nuancen der musikalischen<br />

Ausdrucksweise, die natürlich<br />

auch sehr stark abhängen von den<br />

mitspielenden und korrespondierenden<br />

anderen Instrumentalisten und<br />

Sängern. Die Lebendigkeit und Einzigartigkeit<br />

eines Konzertes hängt aber<br />

auch stark von der Einstellung und der<br />

Inspiration des Dirigenten ab. Bei einer<br />

Aufführung sollte nie im Mittelpunkt<br />

stehen, das in den Proben Erarbeitete<br />

möglichst genau abzurufen,<br />

sondern man muß die Proben dazu<br />

nutzen, sich gegenseitig und das zu<br />

spielende Werk kennenzulernen, Vertrauen<br />

zu entwickeln, um dann am<br />

Konzertabend etwas völlig Neues entstehen<br />

lassen zu können. Insofern<br />

kann eine Probe zuviel der Kreativität<br />

mehr schaden als eine Probe zuwenig.<br />

Lebenslange Aufgabe<br />

Um die große Palette musikalischer<br />

Möglichkeiten auszuschöpfen, ist es<br />

nicht nur für Studenten, sondern für<br />

jeden Musiker ein Leben lang eine<br />

zentrale Aufgabe, das Zuhören zu pflegen<br />

und zu trainieren, das sorgfältige<br />

sich selbst zu hören und das Hinhören<br />

auf alles andere.<br />

Ich denke Kammermusik zu betreiben,<br />

soviel es möglich ist, schafft für<br />

jeden Musiker die besten Grundlagen<br />

und Voraussetzungen, kreativ auch<br />

alle anderen Aufgaben bestens erfüllen<br />

zu können.<br />

294<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

Eigene kreative Interpretationen<br />

Worin liegt der Reiz des Unterrichtens<br />

im Fach Musik? Wieviel Ihrer Zeit verwenden<br />

Sie auf Ihr Engagement als<br />

Künstler und als Rektor?<br />

Der Reiz Musik zu unterrichten ist in<br />

Berlin ein ganz besonderer. Ich will erklären,<br />

warum.<br />

Professor Christhard Gössling,<br />

Rektor der Hochschule für Musik<br />

„Hanns Eisler“ in Berlin,<br />

Soloposaunist bei den Berliner<br />

Philharmonikern<br />

Unterrichten hat viel mit dem Vermitteln<br />

handwerklicher, technischer und intellektueller<br />

Fähigkeiten zu tun, im Fach<br />

Musik darüber hinaus auch besonders<br />

mit Emotionalität und Ausdrucksfähigkeit<br />

seelischer Empfindungen. Gerade<br />

Musikstudenten brauchen Vorbilder, die<br />

sie in der Praxis erleben können. Das<br />

müssen nicht unbedingt die eigenen <strong>Lehre</strong>r<br />

sein. Wichtig ist das erlebbare Angebot<br />

insgesamt. Und da ist Berlin für die<br />

künstlerische Ausbildung ein einmaliger<br />

Standort. Bei der Anzahl von Opernhäusern,<br />

Orchestern, Theatern, Ensembles,<br />

Podien und Kulturstätten kann jeder Student<br />

seine künstlerische Persönlichkeit<br />

durch eigene zuhörende oder mitmachende<br />

Erfahrung weiterentwickeln,<br />

nicht um das Gehörte nachzuahmen,<br />

sondern um als gereifter Künstler zu eigenen<br />

kreativen Interpretationen fähig<br />

zu sein.<br />

Und diese Verbindung von Theorie und<br />

Praxis spiegelt sich auch in meiner eigenen<br />

Berufsgestaltung wider. In allem was<br />

ich tue, durchdringen sich immer alle<br />

Aufgabenbereiche, die des Musikers, die<br />

des <strong>Lehre</strong>rs und die des Rektors.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Wie werden begabte Studenten ausgewählt?<br />

Welche Kriterien legen Sie bei<br />

den Aufnahmeprüfungen zugrunde?<br />

Die Auswahlkriterien für Musikstudenten<br />

sind an unserer Hochschule<br />

vergleichbar mit allen anderen Instituten.<br />

Da steht zunächst einmal die<br />

künstlerische Leistung im Hauptfach<br />

an erster Stelle, aber auch die Pflichtfachprüfungen<br />

in Klavier und Musik-<br />

Theorie/Gehörbildung müssen bestanden<br />

werden. Das absolute Niveau der<br />

Studenten, die wir aufnehmen, steigt<br />

natürlich durch den enorm großen Andrang<br />

hervorragender Bewerber. So<br />

müssen wir viele eigentlich geeignete<br />

Kandidaten ablehnen, da uns kapazitäre<br />

Grenzen gesetzt sind. Neben den<br />

rein musikalischen, technischen Fähigkeiten,<br />

versuchen wir aber auch besonders<br />

die Gesamtpersönlichkeit des Bewerbers<br />

mit seinen Entwicklungschancen<br />

zu beurteilen. Deshalb war ich<br />

auch immer ein Gegner von Probespielen<br />

hinter einem Vorhang, da auf<br />

diese Weise die Wahrnehmung immer<br />

eine reduzierte bleibt. Der Interpret<br />

muß immer die Möglichkeit haben, mit<br />

dem Publikum in direkte Verbindung<br />

zu treten.<br />

Wie gewinnt man hervorragende Solisten<br />

für die Hochschule?<br />

Diese Stadt mit ihrem reichen kulturellen<br />

Leben macht es für uns natürlich<br />

leichter, hervorragende Solisten für<br />

die Arbeit an unserem Hause zu gewinnen.<br />

Aber auch die schon bei uns<br />

arbeitenden Lehrkräfte haben eine Anziehungskraft<br />

und locken andere Kollegen<br />

an unser Haus. Meine eigene<br />

enge Verbindung zu den Berliner Philharmonikern<br />

tut da sicherlich ihr übriges.<br />

Wir wollen hier bei uns nur hoffen, daß<br />

dieses Kleinod, diese exklusiv künstlerisch<br />

ausbildende Musikhochschule,<br />

nicht durch kurzsichtige Sparbeschlüsse<br />

und Zusammenlegungsphantasien<br />

irreparablen Schaden nimmt.<br />


295<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002


PETER M. LYNEN<br />

296<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

Ein Blick über den Zaun<br />

Eignungsprüfungen an Kunsthochschulen als Vorbild?<br />

Eingangsprüfungen: Einige beneiden die<br />

Kunst- und Musikhochschulen darum, andere blicken<br />

mit Argwohn auf diese Praxis. Können Eignungsprüfungen<br />

als Vorbild für wissenschaftliche Hochschulen<br />

dienen? Welche Bedeutung haben solche Verfahren?<br />

Wie groß sind Aufwand und Nutzen?<br />

Kein „Malen nach Zahlen“<br />

Die Beantwortung der Titelfrage hängt vornehmlich<br />

davon ab, welche Bedeutung man dem Begriff Vorbild unterlegt.<br />

Begreift man „Vorbild“ als Erfahrungsschatz, auf den man<br />

zurückgreifen kann, um sein eigenes und selbständiges Bild<br />

zu entwerfen und auszugestalten, ist die Frage klar zu bejahen.<br />

Sieht man „Vorbild“ als Muster für Plagiate oder im Sinne<br />

eines „Malen nach Zahlen“, ist die Ausgangsfrage ebenso<br />

deutlich zu verneinen. Leider zeigt die Hochschul- und Wissenschaftspolitik<br />

immer wieder Tendenzen zu pauschalen<br />

Ablehnungen oder Übernahmen von Organisationen und Verfahren,<br />

die in anderen Bereichen entwickelt wurden und praktiziert<br />

werden. Manchmal werden auch nur Teilstücke isoliert<br />

übertragen bzw. diskutiert. In der aktuellen Diskussion über<br />

Hochschuleingangsprüfungen ist insoweit die These „das paßt<br />

nicht, was die Kunsthochschulen machen“ ebenso unangemessen<br />

wie die gegenteilige Behauptung, hier bestünden Verfahren,<br />

die man unproblematisch übernehmen könnte. Geht man<br />

genauer auf die Verfahren der Feststellung studiengangsbezogener<br />

künstlerischer Eignungen an Kunsthochschulen und<br />

die dort gewonnenen Erfahrungen ein, zeigt sich einerseits,<br />

daß die wissenschaftlichen Hochschulen und die wissenschaftlichen<br />

Studiengänge auf vergleichbare Problemstellungen bei<br />

der Einführung, den Rahmenbedingungen, den Voraussetzungen<br />

und den Folgen solcher Verfahren stoßen werden, daß<br />

aber anderseits deutliche Unterschiede in der Ausgangslage<br />

bestehen. Diese lassen sich weniger mit dem Begriffspaar „wissenschaftlich<br />

– künstlerisch“, sondern mehr mit der Entwicklung<br />

der Hochschulen und Studiengänge erklären.<br />

Über hundertjährige Praxis<br />

und Prinzipielles<br />

An Kunsthochschulen ist die Eingangsprüfung seit<br />

Entstehung dieser Hochschulart gängige und ununterbrochene<br />

Praxis, d.h. bei den Hochschulen für Bildende Künste<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Peter M. Lynen,<br />

Dr. iur., Dr. phil.h.c.,<br />

Kanzler der Kunstakademie<br />

Düsseldorf<br />

(Kunstakademien, Kunsthochschulen i.e. Sinne) in Deutschland<br />

vor allem seit dem 18., bei den Musikhochschulen vor<br />

allem seit dem 19. Jahrhundert. Auf dem Weg dieser Institutionen<br />

in den heutigen tertiären Bildungsbereich hat es zwar<br />

erhebliche Veränderungen der Gestalt und des Inhalts dieser<br />

„Aufnahmeprüfungen“ und auch heftige Diskussionen hierüber<br />

gegeben, zwei miteinander verbundene Grundprinzipien<br />

haben aber die Zeit überdauert und sind von aktueller Bedeutung:<br />

Erstens der Konsens über die Notwendigkeit der<br />

Feststellung einer (studiengangsbezogenen) künstlerischen<br />

Eignung durch die aufnehmende Institution, die nicht durch<br />

andere Bildungsnachweise (vor allem nicht durch die allgemeine<br />

Hochschulreife) und auch nur in Ausnahmefällen (bei<br />

Studienortswechslern in höheren Semestern) durch andere<br />

Kunsthochschulen ersetzt werden kann. Zweitens die Untrennbarkeit<br />

dieser Aufnahme von den späteren Lehrinhalten und<br />

Lehrveranstaltungsformen sowie dem Profil der jeweiligen<br />

Hochschule, mindestens des jeweiligen Studiengangs.<br />

Mit dem erstgenannten Konsens können sich die Kunsthochschulen<br />

der Diskussion über die Bedeutung der allgemeinen<br />

Hochschulreife weitgehend entziehen; diese bleibt sozusagen<br />

„außen vor“, weil sie keine spezifischen Aussagen über<br />

die künstlerische Eignung der Studienbewerber enthält. Insoweit<br />

verlangen die meisten künstlerischen Studiengänge grundsätzlich<br />

die allgemeine Hochschulreife und die besondere<br />

künstlerische Eignung, wobei die allgemeine Hochschulreife<br />

in einigen Fällen durch eine herausragende künstlerische Begabung<br />

ersetzt werden kann. Die Befürworter des länderübergreifenden<br />

Abiturs als allgemeiner Hochschulzugangsberechtigung<br />

mit grundsätzlich freier Wahl des Studiums sehen<br />

damit in den Kunsthochschulen und ihren besonderen Verfahren<br />

keine Gefahr für ihr Prinzip. Die wissenschaftlichen<br />

Hochschulen stecken hier bekanntlich in erheblich stärkeren<br />

Begründungszwängen.<br />

Gleichzeitig eröffnet dieser Konsens den Weg zu hochschulspezifischen<br />

Maßstäben und Verfahren und damit zur<br />

Profilbildung, weil die Durchführung der Eignungsprüfungen


zu einem Kernstück der Hochschulselbstverwaltung an<br />

Kunsthochschulen gewachsen ist und auch innerhalb der<br />

Kunsthochschulen so verstanden wird. An diesen Hochschulen<br />

hat die Eignungsprüfung – im Gegensatz zu den wissenschaftlichen<br />

Hochschulen in Deutschland – seit langem sowohl<br />

für die Kandidaten als auch für die Hochschullehrer<br />

mindestens den gleichen Stellenwert wie die Abschlußprüfung.<br />

Die Zahl der Bewerbungen und Aufnahmen im Wettbewerb<br />

der verschiedenen Hochschulen sagt auch durchaus etwas über<br />

den Stellenwert der jeweiligen Hochschule aus.<br />

Dies leitet auf das zweite Prinzip über. Die stark auf<br />

persönlichen Kontakt ausgerichtete künstlerische <strong>Lehre</strong> mit<br />

ihren besonderen Lehrveranstaltungsformen (bis zum<br />

„Klassenprinzip“ an den Hochschulen für Bildende Kunst oder<br />

dem „Einzelunterricht“ an Musikhochschulen)<br />

verlangt eine<br />

Selektion zu Beginn des Studiums.<br />

Die <strong>Lehre</strong> wird prägend als<br />

Weg zur Entwicklung künstlerischer<br />

Persönlichkeiten verstanden.<br />

Man studiert nicht nur „ein<br />

Fach“, sondern auch „bei bestimmten<br />

Hochschullehrern“.<br />

Damit gibt es an Kunsthochschulen<br />

das Phänomen der „Massenuniversität“<br />

nicht. Schaut man<br />

sich „alte“ Kunsthochschulen an,<br />

stellt man fest, daß deren<br />

Studentenzahlen in den letzten<br />

hundert Jahren weit weniger gestiegen<br />

sind als die benachbarter<br />

Universitäten. Bei Bewer-<br />

bungszahlen, die bei einigen<br />

Hochschulen und Studiengängen<br />

über dem zehnfachen der<br />

Erstsemester liegen und bei<br />

Gruppengrößen, welche die Zahl 20 in den künstlerischen<br />

Fächern selten übersteigen, könnten die Kunsthochschulen<br />

ohne Eignungsfeststellungen weder die bisherigen Betreuungsrelationen<br />

noch ihre besonderen Lehrveranstaltungsformen<br />

halten. Damit wären die bisherigen Lehrinhalte nicht mehr –<br />

jedenfalls nicht mehr auf dem bisherigen Niveau – vermittelbar.<br />

Eine solche Begrenzung der Zulassung aufgrund von Eignungsprüfungen<br />

ist trotz gewisser Überschneidungen keineswegs<br />

identisch mit dem System der Kapazitätsfeststellung, das<br />

in einigen Bundesländern und Kunsthochschulen (aber nicht<br />

überall) hinzukommen kann. Der maßgebliche Ansatzpunkt<br />

ist die künstlerische Eignung der Kandidaten, nicht die rechnerisch<br />

festgestellte Aufnahmekapazität der <strong>Lehre</strong>nden. Das<br />

unterscheidet dieses System grundlegend von dem des numerus<br />

clausus.<br />

Wie mißt man Begabung?<br />

Damit kommt man freilich zur Kernfrage, die sich in<br />

einen leichter und einen schwerer zu beantwortenden Teil gliedert.<br />

Leichter sind Feststellungen zum Ablauf des Verfahrens.<br />

An den Kunsthochschulen gibt es einerseits eine Vielzahl verschiedener<br />

Verfahren mit bis zu etlichen Hundert Bewerbungen<br />

pro Studiengang, Hochschule und Studienjahr. Anderseits<br />

lassen sich drei typische Verfahrensstufen ausmachen, die meist<br />

kumulativ auftreten, wobei einzelne Stufen in einem Verhält-<br />

297<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

Schwer hineinzukommen: Eingangsportal der Kunstakademie<br />

Düsseldorf mit einem Teil des Kollegiums und einem freien<br />

Platz. Künstlerische Arbeit von Yeon-Shin Kim, 1999.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

nis von Vorauswahl (Ermittlung eines engeren Personenkreises)<br />

und Endauswahl stehen können:<br />

● schriftliche Bewerbung der Kandidaten mit vorgeschriebenen<br />

Unterlagen (Formblätter, Lebenslauf, Bewerbungsschreiben,<br />

Zeugnisse u.ä.)<br />

● Vorlage oder Präsentation vorher erarbeiteter künstlerischer<br />

Leistungen (Mappenvorlage, Vorspiel etc.)<br />

● in der Hochschule in Klausur und/oder einem Prüfungsgespräch/Interview<br />

zu erbringende Leistungen.<br />

Der Bewertung liegen festgelegte Prüfungsmaßstäbe und ein<br />

Bewertungssystem zugrunde, das häufig ein Punktesystem ist.<br />

Die Prüfer sind vornehmlich Professoren, das Prüfungsverfahren<br />

pro Hochschule nimmt mindestens<br />

Tage - je nach Anzahl der<br />

Prüflinge und Studiengänge auch<br />

Wochen - in Anspruch. Ablehnungsbescheide<br />

sind anfechtbare<br />

schriftliche Verwaltungsakte.<br />

Damit ist dem schwerer zu<br />

beantwortenden Teil der oben gestellten<br />

Frage natürlich noch nicht<br />

genügend Rechnung getragen, insbesondere<br />

wenn man ihn spitz dahingehend<br />

formuliert, ob es den<br />

Hochschulen gelingt, die begabtesten<br />

und geeignetsten Studierenden<br />

auszuwählen. Dabei sollte<br />

man differenzieren. In einem Teil<br />

der künstlerischen Studiengänge<br />

(vor allem an den Musikhochschulen)<br />

ist eine gewisse Basis an<br />

Können und Wissen als Voraussetzung<br />

unerläßlich. Dies ist ermittelbar.<br />

Soweit es um Begabung selber geht, handelt es sich<br />

bei den Auswahlverfahren regelmäßig um Kollegialentscheidungen<br />

mehrerer Professoren, die in der Praxis meist<br />

einvernehmlich entscheiden. Letztlich bündelt sich hier die<br />

Erfahrung berufener und qualifizierter Prüfer, die gemeinsam<br />

eine Wertung abgeben. Diese enthält eine Prognose, da es<br />

weniger als bei einer Abschlußprüfung um einen erreichten<br />

Leistungsstand geht, sondern um die Frage, ob sich jemand<br />

für ein noch zu absolvierendes Studium eignet. Dies ist aber<br />

nur ein gradueller, kein prinzipieller Unterschied, da auch Abschlußprüfungen<br />

(vor allem Staatsprüfungen) als Berufseingangsprüfungen<br />

Prognoseelemente enthalten. Solche<br />

Prognoseentscheidungen sind nicht unfehlbar, aber in der Regel<br />

zutreffend. Sie sind allerdings den Betroffenen schwer zu vermitteln<br />

und einsichtig zu machen.<br />

Rechtliche und faktische Voraussetzungen<br />

der Eignungsfeststellung<br />

Aus dem bisher Gesagten ergibt sich, daß es sich bei<br />

den Eignungsfeststellungen der (staatlichen) Kunsthochschulen<br />

um ein grundrechtsrelevantes Verfahren handelt (v.a. im<br />

Hinblick auf Art 12 Abs. 1 Satz 1 GG, die freie Wahl der Ausbildungsstätte,<br />

hier als subjektive Zulassungsvoraussetzung),<br />

das der (verwaltungs)gerichtlichen Überprüfung unterliegt und<br />

entsprechender Rechtsgrundlagen bedarf. Die Rechtsgrundla-


gen (Ermächtigungsnorm im jeweiligen Landeshochschulgesetz<br />

und Satzung der entsprechenden Kunsthochschule bzw.<br />

staatliche Rechtsverordnung) sind aufwendig, liegen aber für<br />

die künstlerischen Studiengänge vor. Einzelne Gerichtsverfahren<br />

finden statt. Dies wird gleichermaßen für die (staatlichen)<br />

Universitäten gelten, wenn sie solche Prüfungen einführen,<br />

so daß die Kunsthochschulen hier Vorbilder im Sinne<br />

von Beispielen liefern können.<br />

Zu den faktischen Voraussetzungen ist zu sagen, daß<br />

die Verfahren die Hochschulselbstverwaltung und die allgemeine<br />

Hochschulverwaltung der – vergleichsweise kleinen –<br />

Kunsthochschulen erheblich in Anspruch nehmen. Es handelt<br />

sich um die einzigen Verfahren an Kunsthochschulen, die<br />

„massenhaft“ auftreten, dennoch eine individuelle Behandlung<br />

verlangen. In der Praxis werden einige Verfahrensschritte formalisiert<br />

(Bewerbungsformulare, Entscheidungsraster, Punktesysteme,<br />

Bescheide mit Hilfe der EDV). Der Kern des Verfahrens<br />

ist aber immer die persönliche Prüfung jeden Bewerbers.<br />

Folgen der Eignungsfeststellung für die<br />

Kandidaten und die Hochschulen<br />

Geht die Eignungsfeststellung für den Kandidaten negativ<br />

aus, hat er – außer dem meist erfolglosen<br />

Anfechtungsweg – die Möglichkeiten,<br />

sich an derselben Hochschule<br />

erneut und/oder an anderen<br />

Hochschulen zu bewerben. Besonders<br />

motivierte Bewerber zeichnen sich hier<br />

durch „Hartnäckigkeit“ aus. Gleichzeitige<br />

Mehrfachbewer-bungen an verschiedenen<br />

Kunsthochschulen, aber im<br />

gleichen Studiengang, sind häufig. Dabei<br />

gibt es bei den Bewerbern durchaus<br />

Gesichtspunkte des „Ranking“ bezüglich<br />

der angestrebten Hochschulen.<br />

Gute Bewerber können auch mehrere<br />

Zusagen erhalten, von denen sie nur<br />

eine bevorzugen und einlösen. Für die<br />

erfolgreichen Kandidaten gilt im übrigen,<br />

daß sie vergleichsweise komfortable<br />

Studienbedingun-gen vorfinden,<br />

auf die bereits hingewiesen wurde (gute<br />

Betreuungsrelationen, Kleingruppen,<br />

Arbeitsplätze innerhalb der Hochschulen).<br />

Die Hochschule kann von einer<br />

Studierendenschaft ausgehen, die einen<br />

relativ homogenen und hohen Eingangsstandard<br />

aufweist. Das Studium<br />

ist alles andere als anonym. Dies alles<br />

führt zu höheren Erfolgsquoten vor<br />

allem nach dem Grundstudium. Die<br />

Durchfallquoten in den Abschlußexamina<br />

sind an Kunsthochschulen in der Regel gering. „Aussteiger“<br />

während des Studiums gibt es aus verschiedenen Gründen,<br />

die weniger im Zusammenhang mit den Prüfungen stehen.<br />

Die Anteile ausländischer Bewerbungen und Studierender<br />

sind hoch (an etlichen Kunsthochschulen über 30 Prozent),<br />

auch aus einer Vielzahl von Ländern bei gewissen<br />

Schwerpunktbildungen (Ostasien, Reformstaaten des früheren<br />

Ostblocks) mit ebenfalls ansehnlichen Studienerfolgen und<br />

einem guten Renommee im Ausland.<br />

298<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

Edelstahlrose (acht Meter hoch) als Kunstprojekt<br />

auf dem Neuen Messegelände in Leipzig.<br />

Foto: dpa<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Noch einmal: Vorbild?<br />

Eine Zusammenfassung mit Elementen von Ratschlägen<br />

ist heikel. Jedenfalls kann man sagen, daß das Beispiel der<br />

Kunsthochschulen zeigt, welchen Aufwand die erfolgreiche<br />

Einführung von Eignungsprüfungen verlangt. Zunächst wird<br />

man nicht nur einen allgemeinen hochschulpolitischen Konsens<br />

brauchen, sondern vor allem einen innerhalb der jeweiligen<br />

Hochschule. Denn Eignungsprüfungen bedingen erhebliche<br />

rechtliche und organisatorische Vorkehrungen im Zusammenspiel<br />

von Hochschulselbstverwaltung mit der allgemeinen<br />

Hochschulverwaltung und die sorgfältige Bearbeitung einer<br />

Fülle von Einzelvorgängen, die sich nicht mit denen bei Erstsemesterveranstaltungen,<br />

Seminarscheinen und ähnlichem,<br />

sondern mit denen von Abschlußprüfungen sowohl in quantitativer<br />

als auch in qualitativer Hinsicht vergleichen lassen. Die<br />

Feststellung einer studiengangsbezogenen Eignung wird sich<br />

auch nicht mit einer schlichten Neugewichtung der Abiturnoten<br />

oder ähnlichen formalisierten Verfahren bewerkstelligen<br />

lassen. Wirkliche Aufnahmeverfahren werden in den Fachbereichen<br />

und Studiengängen einen zusätzlichen, deutlich akzentuierten,<br />

Raum einnehmen, dem sich insbesondere die Professoren<br />

werden widmen müssen. Hinzu kommen juristische<br />

Risiken, da negative Feststellungen gerichtlich anfechtbare Prüfungen<br />

sind.<br />

Diesem Aufwand kann ein beträchtlicher<br />

Nutzen für die Hochschulen<br />

und ihre Mitglieder gegenüberstehen,<br />

der in dem Maße wachsen wird,<br />

in dem solche Verfahren „selbstverständlich“<br />

werden. Eine erhebliche<br />

Steigerung der Qualität des Studiums<br />

kann nicht nur deshalb erfolgen, weil<br />

man von einem höheren Input und einer<br />

stärkeren Motivation bei ausgeprägterer<br />

Homogenität der Studentenschaft<br />

ausgehen kann, sondern auch<br />

deshalb, weil sich die Studienbedingungen<br />

nach und nach deutlich<br />

verbessern dürften und Elemente forschenden<br />

Lernens mit wechselseitigen<br />

Kontakten zwischen <strong>Lehre</strong>nden und<br />

Lernenden gestärkt werden könnten.<br />

Die staatlichen wissenschaftlichen<br />

Hochschule könnten sich stärker ihren<br />

Kernaufgaben widmen und in der<br />

<strong>Lehre</strong> an Profil gewinnen – untereinander<br />

und auch gegenüber den Fachhochschulen<br />

sowie privaten Universitäten.<br />

Dies wird gleichzeitig – mindestens<br />

an einigen Hochschulorten und<br />

in einigen Studiengängen – zu einer<br />

klar meßbaren Verringerung der Stu-<br />

dierendenzahlen in diesen Bereichen führen, und damit sind<br />

wir bei einem hochschulinternen und –externen Politikum,<br />

das man nicht verschweigen sollte und bei dem sich die Vorbildfrage<br />

der Kunsthochschulen erneut und brisant stellt.<br />

Anschrift des Autors<br />

Eiskellerstr. 1<br />

40213 Düsseldorf<br />


KARL ULRICH MAYER<br />

299<br />

Hochschulpolitik<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

aktuell<br />

Mißtrauen im Reformprozeß<br />

Ist das Vertrauen zwischen Hochschule und Gesellschaft zerrüttet?<br />

Bei den gegenwärtigen Hochschulreformen<br />

befinden wir uns in einer Art Zwischenstadium zu neuen<br />

Steuerungsmechanismen. Die Folge sind wechselseitiges<br />

Mißtrauen und Vertrauensverlust. Worin liegen<br />

die Ursachen?<br />

Die gegenwärtigen Hochschulreformen sind fast ausschließlich<br />

Reformen von oben und von außen: von der Hochschulrektorenkonferenz,<br />

vom Wissenschaftsrat, von Initiativen<br />

und „Rucks“ der Wirtschaft und der Politik und dem Centrum<br />

für Hochschulentwicklung der Bertelsmann-Stiftung.<br />

Hochschullehrer und Studierende stehen zumeist verständnislos<br />

auf der Gegenseite, mit weitverbreitetem Mißmut und<br />

zum Teil Verbitterung. Bestenfalls passen sie sich an, oft leisten<br />

sie hinhaltenden Widerstand. Dies scheint für die Maßnahmen<br />

zur Verringerung der Studienzeiten ebenso zu gelten<br />

wie für die Einführung von B.A. und M.A., für Profilbildung,<br />

Leistungsbezahlung, Juniorprofessur und Befristungsregelungen<br />

und noch mehr für die angedachte Arbeitsteilung in<br />

regionalen Verbünden, die Reform der <strong>Lehre</strong>rbildung und die<br />

Streichung von Investitionen und des Unterhalts unbezahlbarer<br />

Ausbildungskapazitäten bei z.T. sehr geringer studentischer<br />

Nachfrage.<br />

Zum gemeinsamen Kern der Reformbemühungen zählen<br />

Empfehlungen, die von ökonomischen Kategorien, Denkweisen<br />

und Kriterien getränkt sind. Die Hochschulen sollen<br />

um Mittel, aber auch um Studierende und Hochschullehrer<br />

stärker konkurrieren. Gesetzliche Regelungen und Anordnungen<br />

sollen ersetzt werden durch Steuerung über Anreize und<br />

Evaluation, d.h. über Zuckerbrot und Peitsche. Profilbildung<br />

und gezielte Kooperationen sollen Marktvorteile bieten.<br />

Wir befinden uns gegenwärtig in einer Art Zwischenstadium,<br />

in dem überraschend viele praktische Schritte von<br />

Hochschulreform umgesetzt oder in Gang gesetzt worden sind.<br />

Gleichzeitig gelten die alten Steuerungsmechanismen und<br />

Selbstverständnisse nicht mehr und die neuen Steuerungsmechanismen<br />

und Selbstverständnisse greifen noch nicht hinreichend.<br />

Die Folge ist ein Maximum an wechselseitigem Mißtrauen.<br />

Der Staat gibt beileibe seine Hochschulverwaltungen<br />

noch nicht auf und traut weder Hochschulleitungen, noch<br />

neuen Akkreditierungsinstanzen. Die Wirtschaft sieht weder<br />

ihre Ausbildungs- noch ihre <strong>Forschung</strong>sinteressen hinreichend<br />

gesichert und glaubt auch noch nicht an effektive Qualitätssicherung<br />

und effiziente Mittelverwendung – und neue private<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Karl Ulrich Mayer, Dr. rer. soc.,<br />

Univ.-Professor,<br />

Direktor am Max-Planck-Institut<br />

für Bildungsforschung,<br />

Berlin<br />

Hochschulen leben, wenn auch schlecht, von diesem Mißtrauen.<br />

Die neuen privaten Hochschulen tun sich sehr viel<br />

leichter, von der Wirtschaft nicht nur erhebliche Mittel zu gewinnen,<br />

sondern deren Vertreter auch in ihre Steuerungsgremien<br />

aufzunehmen und ihnen erheblichen Einfluß auf die<br />

Programme und Studiengänge einzuräumen. Das Selbstvertrauen<br />

der Hochschulen in ihre neugewonnenen Freiheiten –<br />

Stichworte Globalhaushalte, Hochschulverträge - ist noch nicht<br />

sehr ausgeprägt und reibt sich an den alten Kollegial- und<br />

Gruppenverfassungen. Vielfach ohne Vertrauen und häufig mit<br />

Verbitterung stehen Professoren den laufenden Reformen gegenüber,<br />

ganz gleich, ob es sich um <strong>Lehre</strong>valuation, <strong>Forschung</strong>sberichte,<br />

starke Dekane, Leistungsbezahlung oder<br />

Stufenausbildung handelt. Schließlich dürfte das Vertrauen der<br />

Studierenden am geringsten sein, da sie die Hochschulen kaum<br />

als Einrichtungen erfahren, die primär für ihre Ziele und Bedürfnisse<br />

da sind.<br />

Ich möchte zwei Anläufe machen, um diese Zwischensituation<br />

besser zu verstehen und möglicherweise besser zu<br />

bewältigen zu helfen. Es geht zum Ersten um die Kategorie<br />

des Vertrauens und darum wie Hochschulsysteme Vertrauensgleichgewichte<br />

auf unterschiedlichen Niveaus institutionalisieren<br />

können. Es geht zweitens um die Bestimmung der<br />

Steuerungsformen, die für Hochschulen maßgeblich sein sollen,<br />

d.h. das Verhältnis von Macht, Markt, Assoziation, symbolischer<br />

Ordnung und Assoziation.<br />

Vertrauen<br />

Wer Vertrauen schenkt, verpflicht sich zu Vorleistungen,<br />

die nicht unmittelbar, sondern erst in fernerer Zukunft<br />

reziprok erwidert werden. In zunehmender Anzahl erhalten<br />

Hochschulen Kuratorien neuer Art oder sogenannte Hochschulräte,<br />

also „boards of trustees“, denen Befugnisse übertragen<br />

werden, die zuvor entweder dem Staat oder den Kollegialgremien<br />

zustanden, wie z.B. die Entscheidung über die Einrichtung<br />

von Studiengängen oder die Mitwirkung bei der Wahl<br />

des Präsidenten oder Rektors. Diese neuen Gremien verän-


dern das Verhältnis zwischen Hochschulen, Staat, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft und eröffnen insbesondere der Wirtschaft<br />

neue Einflußchancen. Diese Entwicklung spiegelt zweierlei<br />

wider. Zum einen wird damit die Hoffnung verbunden, daß<br />

Organisationsprinzipien der freien Wirtschaft über die Brükke<br />

des „public management“ stärker in den Hochschulen Platz<br />

greifen würden. Zum andern wird damit dem Umstand Rechnung<br />

getragen, daß der private Sektor im Vergleich zum Staat<br />

zum wichtigeren Abnehmer der Absolventen geworden ist und<br />

neben der direkten einzelstaatlichen Förderung eine Vielzahl<br />

anderer Finanzquellen Bedeutung gewinnen. Erhöht sich aber<br />

mit „boards of trustees“ auch das Kapital von Vertrauen im<br />

Hochschulwesen?<br />

Sozialsysteme,<br />

die durch ein<br />

hohes Vertrauenskapitalgekennzeichnet<br />

sind, gründen<br />

auf langfristig<br />

angelegten sozialen<br />

Bindungen und<br />

wechselseitigen<br />

Verpflichtungen<br />

zwischen Individuen<br />

und kollektiven<br />

Akteuren. Loyalität<br />

und Identität bestimmen<br />

das Verhältnis<br />

zwischen individuellem<br />

Akteur<br />

und kollektiver<br />

Organisationseinheit.Mitgliedschaften<br />

sind typischerweise<br />

von langer<br />

Dauer und Mobilität<br />

ist begrenzt. Leistungsentschädigungen<br />

oder Kredite<br />

werden auf Vor-<br />

Karikatur: Dirk Meissner<br />

schuß gewährt und<br />

sind oft an Positionen und nicht an spezifisch zu erbringende<br />

Aufgaben gebunden. Sozialsysteme mit hohem Vertrauenskapital<br />

sind inflexibel in Bezug auf ihr Personal und damit<br />

häufig auch inflexibel bei neuen Aufgaben und Anforderungen.<br />

Andererseits fördert hohe wechselseitige Verläßlichkeit<br />

auch Leistungs- und Anpassungsbereitschaft unter widrigen<br />

Bedingungen. Solche Sozialsysteme fördern Kooperationen<br />

und Gemeinschaftsprojekte.<br />

Sozialsysteme, die durch ein geringes Vertrauenskapital<br />

gekennzeichnet sind, kommen mit geringen normativen Bindungen<br />

oder formalen Regelungen aus. Sozialbeziehungen sind<br />

eher kurzfristig und wechselseitige Loyalitäten sind gering.<br />

Mobilität ist hoch, wann und wo immer sich bessere Chancen<br />

eröffnen. Leistungs- und Entschädigungserwartungen sind<br />

ebenfalls hoch und wollen innerhalb kürzerer Zeit realisiert<br />

werden. Im Ergebnis ergeben sich große Varianzen in Ressourcen<br />

und Entschädigungen. Die Flexibilität ist hoch, weil<br />

bei Leistungsveränderungen Entschädigungen reduziert werden<br />

können und z.T. das befristete Personal leichter auswechselbar<br />

ist. In Sozialsystemen mit geringem Vertrauenskapital<br />

sind kurzfristige Gratifikationen wichtiger als langfristige Er-<br />

300<br />

Hochschulpolitik<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

aktuell<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

träge und Sicherheiten. Sozialsysteme mit niedrigem Vertrauenskapital<br />

individualisieren, weil sich Kooperationen und<br />

Investitionen tendenziell nur kurzfristig und strategisch auszahlen.<br />

Sozialsysteme mit hohem Vertrauenskapital haben<br />

niedrige Kontrollkosten, aber auch geringe Sanktionsmöglichkeiten<br />

bei abweichendem Verhalten, Sozialsysteme mit<br />

niedrigem Vertrauenskapital haben hohe Kontrollkosten, aber<br />

auch hohe (positive und negative) Sanktionsmöglichkeiten.<br />

Ingesamt gleichen Universitäten in ihrem Verhältnis<br />

zum Staat, im Verhältnis zu den Hochschullehrern und deren<br />

wechselseitigen Verhältnissen sowie zu den nicht-wissenschaftlichen<br />

Mitarbeitern eher Sozialsystemen mit hohem Vertrauenskapital,<br />

während sie im Verhältnis zum Arbeitsmarkt,<br />

im Verhältnis zu den wissenschaftlichen Mitarbeitern und im<br />

Verhältnis zu den Studierenden eher Sozialsystemen mit niedrigem<br />

Vertrauenskapital gleichen.<br />

Offensichtlich ist auch, daß das Niveau an Vertrauenskapital<br />

im Hochschulsystem tendenziell im Abnehmen begriffen<br />

ist. Dies gilt in Bezug auf die Beschäftigungs-, Status- und<br />

Einkommenserwartungen der Absolventen, die Einkommenserwartungen<br />

der Hochschullehrer, in Bezug auf die Absicherung<br />

von Berufungszusagen, der Grundausstattung und Stellenhaushalte<br />

und z.B. in Bezug auf die Fristigkeit der <strong>Forschung</strong>sfinanzierung.<br />

Ein besonders rasanter Vertrauenszerfall ist derzeit<br />

unter den jüngeren Wissenschaftlern zu beobachten. Die<br />

Regelbefristung auf zwölf Jahre für die Gesamtzeiten nach dem<br />

ersten Examen haben ebenso nachhaltig verunsichert wie das<br />

Konstrukt „Juniorprofessur“ ohne „tenure“. Dies gilt im Übrigen<br />

ganz unabhängig davon, ob die entsprechenden Befürchtungen<br />

berechtigt sind oder nicht. Es handelt sich um ein Lehrstück,<br />

wie gute Absichten – und ich kann mich zumindest für<br />

meine eigenen verbürgen – zu massiven Vertrauensverlusten<br />

führen können.<br />

Alle diese Änderungen haben wir in dem Zutrauen eingeführt,<br />

daß sie die Leistungsfähigkeit und Effizienz der Hochschulen<br />

erhöhen und daß diese dadurch neuen und gewachsenen<br />

Anforderungen gerecht werden können. Rechtfertigen<br />

aber diese Gewinne die wachsenden Vertrauensdefizite oder<br />

werden sie dadurch in Frage gestellt? Ich frage mich manchmal,<br />

ob viele der Reformen insbesondere der inneren Hochschulorganisation<br />

und der Evaluation von <strong>Forschung</strong> und<br />

<strong>Lehre</strong> nicht auf einem Mißtrauen beruhen, das sich gegen die<br />

Gruppenuniversität und gegen einen kleinen Teil einer Generation<br />

von Hochschullehrern richtet, der ohnehin gegenwärtig<br />

aus dem Dienst ausscheidet. War dann dieser Aufwand viel<br />

unnützer und in den Folgen zum Teil sogar schädlicher Lärm<br />

um Nichts – jedenfalls nichts, was für die Zukunft der Hochschule<br />

hätte zu Sorgen Anlaß geben müssen? Vielleicht gibt<br />

es bei den Hochschullehrern wie bei den <strong>Lehre</strong>rn einen PISA-<br />

Effekt, nämlich ein Qualitätsabsacken auf Grund der Kombination<br />

eines Kohorten- und Alterseffektes, nämlich der raschen<br />

Expansion der siebziger Jahre und dem zunehmenden Lebensalter.<br />

Steuerungsmechanismen<br />

Die gegenwärtige Hochschulentwicklung spielt sich<br />

vornehmlich in der Spannung zwischen zwei Steuerungs-


mechanismen ab, nämlich zum einen der Steuerung über<br />

Wettbewerb auf Reputations- und Ressourcenmärkten und<br />

zum andern der Steuerung über formale Regeln in Hierarchien.<br />

Die Erweiterung von Mechanismen der Marktsteuerung<br />

wird vor allem über einen vielfältigen Drittmittelmarkt bzw.<br />

leistungsindikatorenbezogene Vergabe staatlicher Mittel wirksam<br />

und macht die Hochschulen anschlußfähiger an Systemumwelten,<br />

die ebenfalls Marktlogiken unterliegen. Hier werden<br />

die kleineren Handlungseinheiten der Hochschulen, insbesondere<br />

die Professoren eher gestärkt, weil sie zumeist die<br />

Instanzen sind, die auf den Drittmittelmärkten antreten können.<br />

Hierarchische Steuerung wird im Verhältnis zwischen<br />

den staatlichen Hochschulverwaltungen und den Universitäten<br />

abgebaut, aber interessanterweise innerhalb der Hochschulen<br />

tendenziell eher verstärkt, nämlich einerseits mit der Stärkung<br />

der zentralen Hochschulleitungen und andererseits mit<br />

einer Stärkung der Ebene der Fachbereiche und Dekane, beides<br />

zu Lasten der Autonomie der einzelnen Hochschullehrer.<br />

Viele neue Hochschulentwicklungsprojekte – wie z.B. die effektive<br />

Organisation von Weiterbildungsangeboten, die Förderung<br />

mediengestützter <strong>Lehre</strong> oder die Profilbildung in der<br />

<strong>Forschung</strong> – bedürfen zumindest partiell eher hierarchischer<br />

Entscheidungs- und Organisationsstrukturen. Ihrem Kern nach<br />

bleiben hierarchische Steuerungsmechanismen besonders anschlußfähig<br />

an tradierte Formen staatlicher Regelungen über<br />

Gesetze und Verordnungen, formaler Zuständigkeit und Kontrolle.<br />

Es steht außer Frage, daß die neue Transparenz von<br />

Leistungskriterien und die Einführung von Anreizsystemen den<br />

Einsatz knapper Mittel rationaler zu gestalten hilft und zu einer<br />

erheblichen Mobilisierung von Ressourcen motivationaler<br />

und materieller Art führen kann. Möglicherweise kann auch<br />

eine Verschiebung hierarchischer Organisationsprinzipien die<br />

Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit innerhalb von Hochschulen<br />

erhöhen. Die vorherrschende Konzentration auf nur<br />

diese zwei Steuerungsmechanismen erscheint mir aber bemerkenswert<br />

und erklärungsbedürftig. Welche anderen Steuerungsmechanismen<br />

kämen überhaupt in Frage? Im Arsenal der<br />

Steuerungstheorie finden wir noch a) die Orientierung an symbolischen<br />

Ordnungen über internalisierte Normen und Identitäten,<br />

b) über Gleichheitsregeln und Selbstorganisation definierte<br />

Assoziationen wie z.B. Kollegialorgane, Interessengruppen<br />

und Standesorganisationen, sowie c) Verhandlungssysteme<br />

und d) soziale Netzwerke. Die beiden letzteren dürften im<br />

Kontext von Hochschulen und deren Umwelten allerdings nur<br />

begrenzte Anwendung finden.<br />

Offenbar ist das Vertrauen in die identitätsstiftende<br />

Wirkung von gemeinsamen Selbstverständnissen, Werten und<br />

Zielen für die Hochschule ebenso erschüttert wie das Vertrauen<br />

in die motivstiftende Wirkung von Kollegialorganen und deren<br />

Wirksamkeit als Formen der Selbstkontrolle. Zusammen<br />

mit der verstärkten Marktsteuerung im Außenverhältnis und<br />

verstärkter hierarchischer Koordination im Binnenverhältnis<br />

resultiert daraus eine unvermeidliche und zunehmende<br />

Fragmentierung von Zwecken und Zielen, die einerseits die<br />

verschiedenen Hochschulakteure verfolgen und die andererseits<br />

von außen an die Hochschulen herangetragen werden.<br />

Diese Fragmentierung wird nur mühsam durch public relations<br />

und marketing kaschiert. Damit verzichten Hochschulen aber<br />

tendenziell auf besonders effektive Instrumente der Sozialisa-<br />

301<br />

Hochschulpolitik<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

aktuell<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

tion und Integration ihrer Mitglieder und der Kommunikation<br />

mit ihren gesellschaftlichen Umwelten.<br />

Wenn meine Analyse richtig ist, dann befinden wir uns<br />

in folgender Lage: Die Hochschulen sind gegenwärtig durch<br />

Verwerfungen gekennzeichnet, die sich aus den Übergängen<br />

zwischen Organisationsformen, vorherrschenden Steuerungsmechanismen<br />

und gewandelten System-Umweltbeziehungen<br />

ergeben. Daraus resultiert eine Vertrauenskrise, die fast alle<br />

der beteiligten Akteure innerhalb und außerhalb der Hochschulen<br />

erfaßt hat. Wie wir aber gesehen haben, führt<br />

Vertrauensentzug zu Handlungsbegrenzungen, Ressourcenknappheiten,<br />

erhöhten Kontrollkosten und eingeschränkten<br />

Zeithorizonten.<br />

Was kann man tun? Man muß die Übergangsprozesse<br />

in dem Wandel der Studien- und inneren Organisationsstruktur<br />

sowie der Steuerungsmechanismen beschleunigen und<br />

abschließen. Man muß die komplementäre Steuerung über die<br />

Selbstorganisation der Hochschullehrer ernster nehmen und<br />

stärken. Man muß den unlösbaren Wandel der geänderten<br />

Beziehungen zwischen der Hochschule und ihren Umwelten<br />

ertragen, aushalten und artikulieren. Und man sollte schließlich<br />

die Wirksamkeit gemeinsam geteilter oder offen artikulierter<br />

unterschiedlicher Werte und Normen, also von normativen<br />

Ideen für Hochschulen und Universität nicht unterschätzen.<br />

Auszüge eines Vortrages anläßlich des Symposiums „Gesellschaft -<br />

Staat - Hochschule: Vertrauen als Grundlage erfolgreicher Hochschulentwicklung“<br />

des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE).<br />

Der ungekürzte Text erscheint in den „Beiträgen zur Hochschulforschung“<br />

des Bayerischen Staatsinstituts für Hochschulforschung<br />

und Hochschulplanung.<br />

❑<br />

Anschrift des Autors<br />

Lentzeallee 94<br />

14195 Berlin<br />

Anzeige


Nachgefragt<br />

Dr. Volker Deckert,<br />

36 Jahre, (Schweiz/Deutschland),<br />

Fachgebiet: Spektroskopie. Gastinstitut:<br />

Institut für Angewandte Photophysik,<br />

Technische Universität Dresden.<br />

Volker Deckert studierte an der Universität Würzburg,<br />

wo er 1994 promoviert wurde. Er war an der Kanagawa<br />

Academy of Science and Technology (KAST) in<br />

Kawasaki (Japan) und an der Universität Tokio (Japan)<br />

tätig. Zuletzt forschte Deckert im Laboratorium für Organische<br />

Chemie an der ETH Zürich.<br />

302<br />

Hochschulpolitik<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

aktuell<br />

Attraktivität deutscher Hochschulen für<br />

internationale Nachwuchswissenschaftler<br />

Sofja-Kovalevskaja-Preisträger im Gespräch<br />

Benannt wurde das einmalige Exzellenz-Programm nach der<br />

russischen Mathematikerin Sofja Kovalevskaja. Sie kam als<br />

19jährige zum Studium nach Heidelberg und Berlin. 1874<br />

wurde sie an der Universität Göttingen promoviert. 1889 erhielt<br />

sie als eine der ersten Frauen einen Lehrstuhl an der<br />

Universität Stockholm. Foto: AvH<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Dr. Tina Romeis,<br />

36 Jahre, (Großbritannien/Deutschland),<br />

Fachgebiet: Pflanzenphysiologie,<br />

Gastinstitut: Abteilung Molekulare<br />

Phytopathologie, Max-Planck-Institut<br />

für Züchtungsforschung, Köln.<br />

Tina Romeis studierte Biochemie an der Universität Tübingen<br />

und wurde dort 1994 promoviert. Nach einem<br />

<strong>Forschung</strong>saufenthalt am Institut für Genetik in München<br />

ging sie 1997 an das Sainsbury Laboratory in<br />

Norwich (Großbritannien), wo sie zunächst als Postdoctoral<br />

Fellow arbeitete und zuletzt als Wissenschaftlerin<br />

angestellt war.<br />

Dr. Stefan Hecht,<br />

28 Jahre, (USA/Deutschland), Fachgebiet:<br />

Makromolekulare Chemie. Gastinstitut:<br />

Institut für Organische Chemie,<br />

Freie Universität Berlin.<br />

Stefan Hecht diplomierte 1997 an der Humboldt Universität<br />

Berlin und wurde 2001 an der University of<br />

California in Berkeley, Kalifornien (USA) promoviert.<br />

Sofja-Kovalevskaja-Preis<br />

Mit dem neugeschaffenen Sofja-Kovalevskaja-Preis wurde<br />

eine Gesamtsumme von über 21,5 Millionen Euro<br />

an 29 junge Wissenschaftler aus 13 Ländern verliehen,<br />

um damit die Elite junger ausländischer Nachwuchswissenschaftler<br />

nach Deutschland zu holen. Der Preis<br />

wurde vom Bundesministerium für Bildung und <strong>Forschung</strong><br />

gestiftet und ist ein einmaliges Exzellenzprogramm<br />

der Alexander von Humboldt-Stiftung. Die<br />

acht Forscherinnen und 21 Forscher erhalten jeweils bis<br />

zu 1,2 Millionen Euro und können damit drei Jahre lang<br />

<strong>Forschung</strong>skooperationen an deutschen <strong>Forschung</strong>seinrichtungen<br />

ihrer Wahl durchführen und eigene Nachwuchsforschergruppen<br />

aufbauen.


1.<br />

Warum sind Sie damals als Nachwuchswissenschaftler<br />

ins Ausland<br />

gegangen?<br />

Deckert: Es gab damals keine vernünftigen Jobs in der<br />

Industrie in Deutschland und ich wollte nicht immer an<br />

der gleichen Universität bleiben. Dazu kommt, daß es<br />

mich einfach gereizt hat, ins Ausland zu gehen, um „mal<br />

was anderes zu sehen“.<br />

Hecht: Meine Entscheidung zur Promotion zurück nach<br />

Berkeley zu gehen, wurde in erster Linie davon geprägt,<br />

daß sich mir dort ein nahezu paradiesisches Umfeld zum<br />

Forschen bot. Die Kombination von fähigen und motivierten<br />

Professoren und den vorhandenen, praktisch<br />

unbegrenzten, technischen Möglichkeiten übte damals,<br />

wie auch heute, auf mich einen ungeheuren Reiz aus.<br />

Hinzu kam, daß ich während meines <strong>Forschung</strong>saufenthaltes<br />

im Rahmen der Diplomarbeit die Arbeitsatmosphäre<br />

an der Universität bereits kennen und schätzen<br />

gelernt hatte und mir auch persönlich viele Aspekte<br />

des kalifornischen Alltags zusagten.<br />

2.<br />

Wie attraktiv ist die deutsche <strong>Forschung</strong>slandschaft<br />

für junge Spitzenforscher?<br />

Was ließe sich aus Ihrer<br />

Sicht verbessern?<br />

Deckert: Da ich mich in den letzten fünf Jahren weniger<br />

mit der deutschen <strong>Forschung</strong>slandschaft beschäftigt habe,<br />

kann ich mich nicht allzu detailliert äußern. Die neu<br />

aufgelegten <strong>Forschung</strong>spreise sind natürlich sehr attraktiv,<br />

die Zahl der deutschen Spitzenforscher ist aber sicherlich<br />

größer. Ich fürchte daher, daß es im allgemeinen<br />

leider nicht sehr attraktiv ist, in Deutschland an der<br />

Universität zu forschen. Die Unwägbarkeiten, die eine<br />

Karriere an der Universität mit sich bringt, sind doch<br />

sehr groß. Man muß sich ständig vor Augen halten, daß<br />

man nur auf Zeit angestellt ist, und dieses Risiko einzugehen,<br />

wird durch die Entlohnung nicht gerade attraktiver.<br />

303<br />

Hochschulpolitik<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

aktuell<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Romeis: Erstens aus wissenschaftlichen Gründen: Ich<br />

wollte frühe Signalantworten und Abwehrreaktionen von<br />

Pflanzen untersuchen, wenn sie von Pathogenen angegriffen<br />

werden. In England gab es seinerzeit die einzige<br />

Gruppe weltweit, in der die beiden Hauptkomponenten,<br />

die für eine spezifische Pathogenerkennung verantwortlich<br />

sind, eine pilzliche und eine pflanzliche, bereits charakterisiert<br />

und die entsprechenden Gene kloniert waren.<br />

Dieses System versprach bereits damals, hervorragend<br />

für die Untersuchungen früher Signalreaktionen<br />

geeignet zu sein.<br />

Zweitens wollte ich durch den Aufenthalt an einem internationalen<br />

<strong>Forschung</strong>sinstitut einfach meinen Horizont<br />

erweitern: nicht nur durch das sich Aneignen von<br />

verschiedenen <strong>Forschung</strong>sstrategien und Methoden, sondern<br />

auch durch das Kennenlernen von Menschen und<br />

Lebensweisen verschiedener Kulturen, welche an solch<br />

internationalen <strong>Forschung</strong>seinrichtungen aufeinander<br />

treffen. Auch ist es sehr lehrreich, seine eigene Kultur<br />

einmal von „außen“ zu betrachten.<br />

Drittens wurde man während des Auslandsaufenthalts<br />

zum ständigen Gebrauch der englischen Sprache veranlaßt,<br />

ein absolutes Muß in der (Natur)Wissenschaft.<br />

Die Sofja-Kovalevskaja-Preisträger bei der Preisverleihung am 31. Januar<br />

im Berliner Opernpalais Foto: H. Lüders<br />

Für ausländische Forscher ist meiner Erfahrung nach die<br />

Frage nach dem Rang einer Universität sehr wichtig. Die<br />

Antwort, wo was am besten zu studieren bzw. zu erforschen<br />

ist, wird trotz diverser Listen für einige Zeit noch<br />

sehr uneinheitlich sein. Es gibt in Deutschland kein Oxford,<br />

Stanford oder eine ETH Zürich. So etwas kann sich<br />

nicht von heute auf morgen ändern, würde aber meiner<br />

Meinung nach die Attraktivität nach innen und außen<br />

steigern. Als gutes Beispiel könnte hier die ETH in der<br />

Schweiz dienen. Daß man solch einen Status nicht umsonst<br />

bekommt, ist allerdings auch klar und letztendlich<br />

ist das eine politische Entscheidung.<br />

Nachgefragt


Nachgefragt<br />

Hecht: Ich halte die Bedingungen für Forscher in<br />

Deutschland nach wie vor für sehr gut und auch attraktiv<br />

für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Besonders<br />

erwähnenswert scheint mir die Tatsache, daß viele hochqualifizierte<br />

und praktisch versierte Studenten in den<br />

Diplomstudiengängen ausgebildet werden. Um jedoch<br />

auch in der Zukunft Spitzenkräfte ausbilden zu können,<br />

scheinen mir einige Veränderungen angebracht.<br />

In der Grund- und Hauptstudiumsphase muß eine Wechselwirkung<br />

zwischen talentierten Studenten und motivierten<br />

Hochschullehrern stattfinden. Neben einer<br />

selektiveren Auswahl der Studienanwärter durch die<br />

Universität (eventuell mit Hilfe eines allgemeinen deutschen<br />

Tests à la SAT) schließt dies auch eine qualitativ<br />

hochwertige <strong>Lehre</strong> durch den Lehrkörper ein. Dabei wird<br />

sich, wie so häufig, vieles über den Geldbeutel regeln -<br />

Studiengebühren für die einen und Lehrperformance-<br />

Zuschüsse für die anderen werden wohl erforderlich sein,<br />

um für die nötige Motivation auf beiden Seiten zu sorgen.<br />

Ich würde mir eine flexiblere deutsche Bankenlandschaft<br />

wünschen, die begabten Studenten unabhängig<br />

von elterlichen Zwängen die Möglichkeit gibt, sich<br />

auf ihr Studium zu konzentrieren - nur wer mit Herz<br />

und Seele dabei ist, wird auch erfolgreich sein.<br />

Auf der anderen Seite müssen weitere international konkurrenzfähige<br />

Spitzenzentren, ähnlich den Max-Planck-<br />

Instituten, etabliert werden, um sowohl renommierte<br />

Wissenschaftler als auch kreativen Nachwuchs zu halten.<br />

Um die damit teilweise verbundenen erheblichen Kosten<br />

auffangen zu können, muß wesentlich stärker mit<br />

dem privaten Sektor zusammengearbeitet werden. Dabei<br />

muß beachtet werden, daß die Grundlagenforschung<br />

ganz klar an den Universitäten angesiedelt sein sollte.<br />

3.<br />

Was erwarten Sie von Ihrem <strong>Forschung</strong>saufenthalt<br />

in Deutschland?<br />

Deckert: Ich hoffe, daß ich meine Ideen umsetzen kann<br />

und eine eigene <strong>Forschung</strong>sgruppe etablieren kann.<br />

304<br />

Hochschulpolitik<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

aktuell<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Romeis: Als junger Forscher sucht man ab einem gewissen<br />

Zeitpunkt in seiner Karriere, sich „selbständig“ zu<br />

machen, d.h. man möchte seine Ideen zunächst einmal<br />

im kleinen Rahmen aber eben doch in eigener Verantwortung<br />

austesten. Im Idealfall steht hierfür eine Infrastruktur<br />

zur Verfügung, eine Nachwuchsgruppe zu gründen:<br />

diese kann unter „Schirmherrschaft“ eines Ordinarius<br />

oder Institutsdirektors gestellt sein. Wichtig ist meiner<br />

Ansicht nach, daß zu diesem Zeitpunkt neben einer<br />

angemessenen Ausstattung vor allem auch ein stimulierender<br />

intellektueller Austausch stattfinden kann. Die<br />

Nachwuchsgruppe sollte thematisch an andere Gruppen<br />

des gastgebenden Instituts angelehnt sein und dadurch<br />

auch in einen nationalen bzw. internationalen<br />

<strong>Forschung</strong>sverbund herangeführt und integriert werden<br />

können. Dennoch sollte keine direkte Abhängigkeit des<br />

Nachwuchswissenschaftlers von seinem offiziellen Vorgesetzten<br />

bestehen. Der Wissenschaftler sollte genug<br />

Raum haben, seine <strong>Forschung</strong> zu entwickeln, neben zum<br />

Teil üblichen Verpflichtungen in Verwaltung oder <strong>Lehre</strong>.<br />

In der deutschen <strong>Forschung</strong>slandschaft gibt es für bestimmte<br />

Themen und für einige wenige selektionierte Wissenschaftler<br />

bereits extrem gute Möglichkeiten, an (internationalen)<br />

<strong>Forschung</strong>sinstituten sowie an manchen<br />

Universitäten gut ausgestattete Stellen wahrzunehmen.<br />

Wünschenswert wäre vor allem ein flexibles, motiviertes<br />

wissenschaftliches Umfeld, in dem auch die führenden<br />

Personen noch „verfügbar“ sind und sich einen gewissen<br />

„Spaß“ am unmittelbaren Kontakt zur <strong>Forschung</strong> und<br />

deren Weiterentwicklung erhalten haben.<br />

Im Gegensatz zu anderen Ländern (Frankreich, England,<br />

USA) besteht für gleichrangige „Spitzenforscher“ in<br />

Deutschland über die in der Regel befristete Stelle hinaus<br />

keine unmittelbare Perspektive. D.h., die zum Teil<br />

sehr gut ausgestatteten Nachwuchsgruppen dienen als<br />

Sprungbrett nach „oben“ oder eben nach „draußen“. Für<br />

sich erst allmählich entwickelnde oder langfristige Projekte<br />

bedeutet das u. U. ein sehr hohes Risiko.<br />

Hecht: Ich erhoffe mir eine stimulierende Zeit mit vielen<br />

Erfahrungen sowohl auf wissenschaftlichem als auch auf<br />

menschlichem Gebiet. Die tagtägliche Arbeit mit jungen<br />

motivierten Studenten im Labor und die faszinierende<br />

Dynamik des naturwissenschaftlichen Erkenntnisprozesses<br />

bereitet mir allergrößte Freude und so schaue<br />

ich mit viel Enthusiasmus und Zuversicht auf die kommenden<br />

Jahre. Die mit dem Sofja Kovalevskaja-Preis verbundene<br />

finanzielle Freiheit spielt natürlich hierbei eine<br />

nicht ganz unerhebliche Rolle. Langfristig strebe ich eine<br />

Karriere innerhalb Deutschlands an und sehe demzufolge<br />

die nächsten Jahre als willkommene Testphase für mich<br />

und das bestehende System.


Romeis: Nachdem ich Deutschland vor fünf Jahren verlassen<br />

hatte und dabei das Fach wechselte, erhoffe ich<br />

mir nun zunächst ein Kennenlernen von und eine Eingliederung<br />

in die deutsche <strong>Forschung</strong>slandschaft auf dem<br />

Gebiet der Phytopathologie bzw. der Botanik. Hierzu<br />

gehört zum einen der wissenschaftliche Austausch mit<br />

der „eigenen“ Generation. Zum anderen möchte ich aber<br />

auch die im Ausland bereits geknüpften Verbindungen<br />

und Bekanntschaften in wissenschaftliche Kooperatio-<br />

4.<br />

Unter welchen Bedingungen können<br />

Sie sich eine dauerhafte wissenschaftliche<br />

Tätigkeit in Deutschland<br />

vorstellen?<br />

Deckert: Ich habe kein Problem, dauerhaft wissenschaftlich<br />

tätig zu sein, solange die Rahmenbedingungen vernünftig<br />

sind. Das Land, in dem ich das tun kann, spielt<br />

dafür keine so wichtige Rolle. Wie schon in der ersten<br />

Frage erwähnt - andere Länder reizen mich immer noch...<br />

Hecht: Wie bereits angedeutet bin ich an einer dauerhaften<br />

Tätigkeit in Deutschland durchaus interessiert und<br />

sehe viele Kernbedingungen guter wissenschaftlicher<br />

Arbeit für gegeben. Wichtig scheint mir die allgemeine<br />

politische Stimmung zu Bildung und <strong>Forschung</strong> - Signale<br />

wie der Wolfgang Paul- oder der Sofja Kovalevskaja-<br />

Preis dürfen keine Eintagsfliegen sein und müssen durch<br />

massives Engagement auf allen Ebenen unterstützt werden.<br />

Ich bin davon überzeugt, daß die nächsten Jahre<br />

viele Veränderungen innerhalb der deutschen Hochschullandschaft<br />

mit sich bringen werden.<br />

Von der persönlichen Seite her betrachtet, hängt eine<br />

glückliche und erfolgreiche Tätigkeit natürlich auch immer<br />

von einem gesunden Konsens zwischen beruflichen<br />

und privaten Ansprüchen ab.<br />

305<br />

Hochschulpolitik<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

aktuell<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

nen umsetzen. Mit einer gewissen Neugier will ich beobachten,<br />

ob die „deutsche <strong>Forschung</strong>slandschaft“ nach<br />

meiner Rückkehr nach Deutschland mit der Etablierung<br />

einer <strong>Forschung</strong>sgruppe und dem Anstreben der Habilitation<br />

an einer deutschen Hochschule eine dauerhafte<br />

Tätigkeit erlauben wird: mit der bestehenden Qualifikation<br />

hätte in anderen Ländern seit längerem eine dauerhafte<br />

<strong>Forschung</strong>stätigkeit erfolgreich angestrebt werden<br />

können.<br />

Romeis: Ideal wäre eine flexible, offene <strong>Forschung</strong>slandschaft,<br />

die motiviertes Arbeiten wünscht aber auch<br />

ermöglicht. Dazu gehört Zeit und finanzielle Ausstattung<br />

bzw. die Möglichkeit, letztere durch Drittmittelanträge<br />

zu erlangen. Dazu gehört auch, sich im Rahmen<br />

von <strong>Forschung</strong>snetzwerken auf nationaler und internationaler<br />

Ebene auszutauschen. Last but not least sollte<br />

ein entsprechendes Stellenangebot zum „richtigen“ Zeitpunkt<br />

vorliegen.<br />

Die Internationalisierung der <strong>Forschung</strong> in Deutschland zu fördern<br />

ist Ziel des Sofja-Kovalevskaja-Preises. Foto: dpa<br />

Nachgefragt


DOROTHEA RÜLAND<br />

306<br />

Hochschulpolitik<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

aktuell<br />

Rückkehr zum akademischen<br />

Alltag in Afghanistan?<br />

Bericht von einer Delegationsreise nach Kabul<br />

Die Universität von Kabul bietet ein Bild der<br />

Verwüstung. Um so beeindruckender ist der Wille, wieder<br />

neu anzufangen. Dabei spielt ausländische Hilfe<br />

eine zentrale Rolle. Welche Prioritäten sollten beim Wiederaufbau<br />

akademischer Strukturen gesetzt werden?<br />

Welche ersten Schritte können eingeleitet werden? Eine<br />

deutsche Delegation machte sich auf den Weg.<br />

Am 22. März öffneten die Universitäten Afghanistans<br />

nach Jahrzehnten kriegerischer Auseinandersetzungen ihre<br />

Pforten für den akademischen Nachwuchs. Doch wie sieht es<br />

dort aus? Etwa 18.000 Studierwillige hatten sich im ganzen<br />

Lande zu Aufnahmeprüfungen gemeldet, die in drei Etappen<br />

durchgeführt wurden - eine großartige Leistung, bedenkt man<br />

die instabile Sicherheitslage und kaum vorhandene Infrastruktur.<br />

Dieses Projekt wurde großzügig von der UNESCO unterstützt.<br />

Das Hochschul-Ministerium geht davon aus, daß etwa<br />

12.000 Studenten zugelassen werden - darunter auch zum ersten<br />

Mal wieder Frauen, denen in der Zeit der Taliban jede<br />

Möglichkeit zur Bildung verwehrt war. Doch auch vorher<br />

waren die Universitäten nicht untätig: in Crashkursen sollen<br />

die Studenten ihr Semester abschließen, die nach dem 11.<br />

September gezwungen waren, ihr Studium abzubrechen. Dies<br />

gilt ebenso für Studentinnen, die zu Beginn der Talibanzeit<br />

die Hochschulen verlassen mußten.<br />

Doch was erwartet diese neuen Studenten: dies war<br />

eine der Fragen, die sich eine kleine Delegation bestehend<br />

aus Vertretern des Auswärtigen Amtes, des Deutschen Akademischen<br />

Austauschdienstes (DAAD) und einzelner Hochschullehrer<br />

auf einer Fact-Finding-Mission nach Kabul stellte. Frühzeitig<br />

hatte der DAAD einen Antrag beim Auswärtigen Amt<br />

zum Wiederaufbau akademischer Strukturen in Afghanistan<br />

gestellt, der auch bewilligt worden war. Erste Gespräche mit<br />

Vertretern deutscher Universitäten belegten eindrucksvoll, daß<br />

vielfach ein großes Interesse besteht, sich aktiv beim Wiederaufbau<br />

zu engagieren. Dies ist nun für die Bundesrepublik kein<br />

Neuland: bereits in den 70er Jahren wurden insbesondere an<br />

der Universität in Kabul große Hochschulprojekte damals von<br />

der GTZ durchgeführt: so war die Universität Bonn maßgeblich<br />

am Aufbau der naturwissenschaftlichen Fakultät beteiligt,<br />

während sich die Universitäten in Köln und Bochum um<br />

die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften kümmerten. Diese<br />

Kontakte sind auch während der ganzen Kriegszeit nie abgerissen.<br />

Noch vor zwei Jahren kam Professor Shahidi, inzwischen<br />

stellvertretender Minister für Wiederaufbau, der in frü-<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Dorothea Rüland, Dr.,<br />

Abteilungsleiterin der<br />

Programmabteilung Süd des<br />

Deutschen Akademischen<br />

Austauschdienstes, Bonn<br />

heren Jahren in Bonn studiert und promoviert hatte, erneut<br />

für kürzere Zeit über den DAAD nach Bochum. Hinzu kommen<br />

70-80.000 Afghanen in Deutschland, die in verschiedenen<br />

Schüben ihr Land verlassen mußten. Auch unter ihnen<br />

finden sich viele Hochschullehrer. Es gibt also Traditionen, an<br />

die man anknüpfen kann.<br />

Bestandsaufnahme<br />

Bevor aber konkrete Schritte in die Wege geleitet werden<br />

können, sollte zunächst eine Bestandsaufnahme vor Ort<br />

durchgeführt werden. So wollte die Delegation mit Vertretern<br />

der entscheidenden afghanischen Institutionen klären, welche<br />

Prioritäten dort gesetzt werden. Außerdem sollte eruiert<br />

werden, inwieweit sich bereits andere Geber im Hochschulbereich<br />

engagiert haben, um Doppelungen zu vermeiden. Erleichtert<br />

wurde diese Delegationsreise durch den Besuch des<br />

Präsidenten der Kabul Universität, Professor Popal, der vor<br />

kurzem nach Deutschland kam, dabei einzelne Universitäten<br />

kennenlernte und auch mit einer Gruppe Exilafghanen aus<br />

dem akademischen Bereich zusammentraf. Freundlicherweise<br />

hat er zusammen mit seinen Mitarbeitern und der deutschen<br />

Botschaft einen großen Teil der Terminabsprachen in<br />

die Hand genommen, so daß es in der kurzen Zeit vom 6. bis<br />

14. März möglich war, alle in diesen Bereich involvierten Institutionen<br />

in Kabul zu sprechen sowie einen großen Teil der<br />

Fakultäten ausführlich zu besuchen.<br />

Noch ist Kabul fast ausschließlich mit Maschinen der<br />

Bundeswehr über Termez in Usbekistan bzw. der UN über<br />

Islamabad anzufliegen - es bleibt zu hoffen, daß das Land in<br />

absehbarer Zeit auch wieder von kommerziellen Fluglinien<br />

bedient wird, eine Grundvoraussetzung für Aktivitäten in größerem<br />

Maßstab. Bereits bei der Landung sind Kriegsschäden<br />

unübersehbar: bis auf eine Maschine sind alle Flugzeuge der<br />

afghanischen Fluglinie Ariana zerstört. Der ganze Flughafen<br />

ist in einem beklagenswerten Zustand. Direkt daneben befin-


det sich ein kleines Lager der ISAF, der internationalen Schutztruppe.<br />

Läßt die Fahrt in die Stadt und die Ankunft im Stadtzentrum<br />

noch hoffen, daß wesentliche Teile Kabuls erhalten<br />

sind, belehrt die Weiterfahrt in Richtung Universität eines<br />

anderen: Ruinenfelder soweit das Auge reicht, Erinnerungen<br />

an Bilder deutscher Städte um 1945 stellen sich ein. 80 Prozent<br />

des Stadtgebietes sollen zerstört sein, berichten Einheimische.<br />

Das Stadtzentrum liegt wie eine Oase inmitten von<br />

Schutt und Asche, die Ministerien sind weitgehend erhalten,<br />

ebenso viele Botschaften, auch die Deutsche. Das Leben unterscheidet<br />

sich auf den ersten Blick nicht wesentlich von dem<br />

anderer Städte in der Region, umtriebig, laut und mit bunten<br />

Märkten und zahllosen Taxis. An Nahrungsmitteln scheint zumindest<br />

in Kabul kein Mangel zu bestehen. Eher wahrscheinlich<br />

an der Kaufkraft. Unter den Taliban wurden in den letzten<br />

Monaten keine Gehälter mehr gezahlt, erst seit zwei Monaten<br />

konnten über die UNDP wieder Gehaltszahlungen<br />

durchgeführt werden. Dem Außenstehenden bleibt es ein Rätsel,<br />

wovon die Menschen leben, viele erhalten wohl Unterstützung<br />

von Familienangehörigen aus dem Ausland.<br />

Es fällt ins Auge, daß die Frauen nach wie vor die Burka<br />

tragen, die Männer hingegen die Bärte zumindest gestutzt<br />

haben. Sich selbständig in der Stadt zu bewegen, ist auch für<br />

ausländische Frauen kein Problem, ganz im Gegenteil, immer<br />

wieder wird man neugierig und freundlich zur Kenntnis genommen<br />

und auch durchaus nach Herkunft, Ziel und Zweck<br />

der Reise befragt. Es fällt auf, das einzelne Jugendliche recht<br />

passabel Englisch beherrschen, aber auch mit Deutsch kommt<br />

man manchmal weiter, dies sind Relikte der alten deutschen<br />

Amani-Oberschule. Ein größeres Problem stellt hingegen die<br />

Quartiersuche dar: abgesehen von dem Hotel Interconti und<br />

dem Hotel Kabul sind nur noch einzelne Pensionen erhalten,<br />

was jedoch bei weitem nicht ausreicht, um alle Experten vor<br />

Ort halbwegs vernünftig unterzubringen: die UNDP berichtete,<br />

daß sie einen Einreisestop für weitere Fachleute erlassen<br />

hat, da sie die bereits vor Ort Arbeitenden nur zu fünft in einem<br />

Zimmer beherbergen kann! Die wenigen auf dem Markt<br />

befindlichen Immobilien haben aufgrund dieser Situation astronomische<br />

Mietpreise erreicht.<br />

Nur noch Relikte eines ehemals regen<br />

akademischen Lebens<br />

Ähnlich wie das Stadtzentrum liegt auch die Universität<br />

wie eine Oase inmitten von verwüsteten, zerbombten Stadtvierteln.<br />

Die meisten Teile der Stadt wurden 1992 und in den<br />

folgenden Jahren bei Kämpfen der Mujahedin zerstört. Erstaunlicherweise<br />

stehen noch große Teile der Universität. Doch<br />

trügt der äußere Schein: bis auf die Mauern ist nichts erhalten.<br />

Die elektrischen Leitungen sind aus den Wänden gerissen,<br />

es gibt kein Wasser, geschweige denn Heizung. Ein Rundgang<br />

durch einzelne Fakultäten zeigt, daß die Universität von<br />

Kabul einmal zu den am besten ausgestattetsten der Region<br />

gehört haben muß, Relikte von Laboratorien belegen, daß hier<br />

einmal ein reges akademisches Leben herrschte. Nichts ist<br />

geblieben: kein Stift, kein Glas, kein Versuch, nichts womit<br />

man arbeiten könnte. In den letzten Jahren unter den Taliban<br />

wurde reine Theorie gelehrt, Weiterqualifizierung war nicht<br />

möglich, es sei denn, man ginge ins Ausland. Der Lehrkörper<br />

dünnte immer weiter aus. So sind der Fakultät für Pharmazie<br />

noch gerade 14 Dozenten verblieben, die demnächst etwa 300<br />

Studenten unterrichten sollen. Erschütternd sind nicht nur<br />

307<br />

Hochschulpolitik<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

aktuell<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

diese Bilder der Verwüstung, schwerer zu verarbeiten sind die<br />

vielen Gespräche mit den Dozenten: jede Familie hat Mitglieder<br />

in den jahrzehntelangen Kämpfen verloren, viele, gerade<br />

kritische Geister waren unter unvorstellbaren Bedingungen<br />

im Gefängnis, viele Menschen sind verstümmelt. Afghanistan<br />

ist inzwischen zum vermintesten Land der Erde avanciert.<br />

Um so mehr beeindruckt in vielen Fachbereichen der<br />

starke Wille, wieder neu anzufangen. Ganz an der Spitze der<br />

Präsident der Universität, der sich sehr professionell um den<br />

Wiederaufbau seiner Universität bemüht und dabei in erster<br />

Linie auf das Ausland setzt. Dabei kommt in seinen Augen<br />

Markt in Kabul Foto: Rüland<br />

Deutschland neben den USA eine Schlüsselstellung zu: gerne<br />

möchte er die alten Beziehungen insbesondere in den Wirtschaftswissenschaften<br />

und Naturwissenschaften wieder aufnehmen.<br />

Die Interessen deutscher Universitäten gehen aber<br />

auch in andere Richtungen wie Hydrologie und Geologie (in<br />

früheren Zeiten noch in der naturwissenschaftlichen Fakultät),<br />

aber auch Medizin und andere Fächer. Die medizinische<br />

Ausbildung stellt zur Zeit ein besonderes Problem dar: zum<br />

einen ist der Bereich Frauengesundheit fast nicht mehr existent,<br />

da Frauen unter den Taliban nicht behandelt werden<br />

durften, zum anderen ist die Ansiedlung dieser Fakultät ein<br />

Streitpunkt zwischen dem Hochschul- und dem Gesundheitsministerium.<br />

Ein sehr unglücklicher Zustand, denn gerade hier<br />

müßte schnell gehandelt werden. Die einzelnen Krankenhäuser<br />

der Stadt, insbesondere die für Frauen, befinden sich in<br />

einem ähnlich beklagenswerten Zustand wie die Fakultäten<br />

der Universität. Dabei hebt die Gesundheitsministerin hervor,<br />

daß ihr noch mehr an der Fortbildung selbst als an der Ausstattung<br />

liegt.<br />

Welche Konsequenzen ergeben sich nun für den DAAD<br />

und interessierte deutsche Universitäten aus dieser dramatischen<br />

Lage, und welche ersten Schritte sollten für dieses Jahr<br />

ins Auge gefaßt werden?<br />

Wie viele Gespräche mit anderen deutschen, aber auch<br />

internationalen Gebern gezeigt haben, spielt der Hochschulbereich<br />

bisher fast keine Rolle: grundständige Bildung,


Gesundheitsversorgung, Frauenförderung u.a. stehen als Themen<br />

im Vordergrund. Dies erstaunt insofern, als man auch für<br />

die „back to school“ Bewegung dringendst <strong>Lehre</strong>r braucht und<br />

woher sollen sie kommen, wenn nicht aus der Universität?<br />

Gleiches gilt für den Sektor der Gesundheitsversorgung. Ebenso<br />

braucht der Staat für seine Verwaltung schnellstmöglich<br />

einen funktionierenden Apparat, hier sieht die Fakultät der<br />

Wirtschaftswissenschaften für ihre Absolventen ein breites<br />

Betätigungsfeld. Einzige Ausnahme von der Regel macht die<br />

UNESCO, die nicht nur die Aufnahmeprüfungen finanzierte,<br />

sondern auch ganz gezielt die Fakultät für Journalismus aufbaut:<br />

die Dozenten wurden zu einem fachspezifischen Training<br />

nach Malaysia geschickt, die Fakultät wird technisch auf<br />

den neusten Stand der Dinge gebracht. Auch beim Aufbau<br />

der Bibliothek und in anderen Bereichen der Universität wird<br />

sich die UNESCO beteiligen. Daneben hat inzwischen ein amerikanisches<br />

Konsortium ein Abkommen mit dem Hochschulministerium<br />

unterschrieben, in dem festgelegt wurde, sich in<br />

erster Linie in den Fakultäten für Ingenieurwissenschaften und<br />

Agrarwissenschaften zu engagieren.<br />

Wie kann von deutscher Seite geholfen<br />

werden?<br />

Ein ähnliches Vorgehen empfiehlt sich auch von deutscher<br />

Seite: dabei liegt es nahe, an alte Traditionen wieder<br />

anzuknüpfen und Schwerpunkte in den Wirtschaftswissenschaften<br />

und Naturwissenschaften zu legen, ohne jedoch andere<br />

Fachbereiche ganz auszuschließen. So bieten z.B. die<br />

Pharmazeutische Fakultät oder auch die Geologie interessante<br />

Kooperationsfelder, die langfristig auch unter <strong>Forschung</strong>s-<br />

Beispiel für das Ausmaß der Zerstörung - Überreste des Labors der<br />

Pharmazie an der Universität Kabul Foto: Rüland<br />

gesichtspunkten spannend werden dürften, denn Afghanistan<br />

ist sowohl reich an Heilpflanzen wie auch an Bodenschätzen.<br />

Nicht aus dem Auge verlieren sollte man auch zunächst exotisch<br />

anmutende Fachbereiche wie die Fakultät der schönen<br />

Künste, die einzige Fakultät in diesem Fach im ganzen Lande.<br />

Sie befindet sich von allen Fakultäten mit Abstand im schlechtesten<br />

Zustand. Um konkrete Schritte in die Wege zu leiten,<br />

sollte zunächst eine weitere Delegation von Fachleuten der<br />

308<br />

Hochschulpolitik<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

aktuell<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

einzelnen Fachrichtungen nach Kabul reisen, sich mit ihren<br />

Kollegen vor Ort zusammensetzen, um die nächsten Maßnahmen<br />

vorzubereiten. Da an konkrete Zusammenarbeit vor Ort<br />

aufgrund der nicht vorhandenen Ausstattung noch nicht zu<br />

denken ist, bat die Universitätsleitung darum, im Sommer in<br />

den wichtigsten Fachbereichen Sommerschulen in Deutschland<br />

durchzuführen, um die afghanischen Kollegen in Intensivkursen<br />

mit dem neusten Stand der Wissenschaft vertraut<br />

zu machen und wieder erste wissenschaftliche Kontakte zu<br />

ermöglichen. In diesem Kontext sollten dann auch größere<br />

Material- und Gerätelieferungen vorbereitet werden, so daß<br />

anschließend im Herbst erste Kurzzeitdozenturen in Kabul<br />

selbst durchgeführt werden können. Was die Elektrifizierung<br />

und die Versorgung mit Wasser betrifft, so geht man davon<br />

aus, daß dies aus Mitteln der UNDP finanziert werden kann.<br />

Im Anschluß an diese ersten Schritte wäre dann über Langzeitdozenturen<br />

nachzudenken, die langfristig beim Aufbau einzelner<br />

Fächer helfen - für Medizin wäre eine derartige Dozentur<br />

bereits früher wünschenswert. Organisatorisch ist dies jedoch<br />

nur mit einem Koordinator vor Ort möglich, den der<br />

DAAD schnellstmöglich entsenden möchte. Nachzudenken<br />

wäre auch über ein Gästehaus auf dem Campus, um die o. g.<br />

Wohnungsnot zumindest für Gastdozenten aufzufangen.<br />

All dies bezog sich bisher nur auf die Universität in<br />

Kabul. Ein Besuch der anderen staatlich anerkannten Universitäten<br />

des Landes in Herat, Masar-E-Sharif, Kandahar oder<br />

Jalalabad war bisher aus Sicherheitsgründen nicht möglich.<br />

Doch berichtete der Minister für Hochschulbeziehungen von<br />

seinem Besuch in Herat und verwies darauf, daß die Lage dort<br />

noch viel schlechter sei als in der Hauptstadt.<br />

Doch all diese Maßnahmen zum Wiederaufbau sind<br />

nicht ohne die entsprechenden Rahmenbedingungen möglich.<br />

Dazu gehören neben regelmäßigen Flugverbindungen vor allem<br />

stabile politische Verhältnisse - wovon das Land bisher<br />

noch weit entfernt ist. Zwar ist die Lage in Kabul selbst ruhig,<br />

doch gilt dies nicht für den Rest des Landes. Sehr viel wird<br />

davon abhängen, zu welchen Ergebnissen die Loya Jirga - die<br />

große Ratsversammlung, die über eine neue Verfassung sowie<br />

die neue Regierung zu entscheiden hat - kommt. Nach wie<br />

vor gibt es immer wieder Auseinandersetzungen zwischen den<br />

einzelnen Gruppierungen und sind auch die Taliban nicht<br />

wirklich verschwunden. Die Angst sitzt den Menschen im<br />

Nacken und läßt sie mit Einbruch der Dunkelheit sofort in<br />

ihren Häusern verschwinden. Die Ausgangssperre wird deshalb<br />

penibel eingehalten. Doch entscheiden nicht nur die internen<br />

Konflikte über Krieg und Frieden in Afghanistan, mindestens<br />

ebenso entscheidend sind internationale Entwicklungen.<br />

Wann kommen die in Aussicht gestellten finanziellen<br />

Mittel und Hilfslieferungen? Die Ungeduld ist groß, die Frustration<br />

steigt von Tag zu Tag. Was wird mit der Schutztruppe<br />

- wird ihr Auftrag verlängert, gar ausgeweitet? Wie verhalten<br />

sich die USA gegenüber anderen Staaten in der Region? Die<br />

nächsten Monate werden wesentlich das weitere Schicksal<br />

Afghanistans bestimmen.<br />

❑<br />

Anschrift der Autorin<br />

Deutscher <strong>Akademischer</strong> Austauschdienst<br />

Postfach 200404<br />

53134 Bonn<br />

E-Mail: rueland@daad.de


KARL-HEINZ HILLMANN<br />

309<br />

Hochschulpolitik<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

aktuell<br />

Zukunftsfähige Gesellschaft<br />

Notwendigkeit, Konturen und Realisierungschancen<br />

Die gegenwärtige Umwelt- und Überlebenskrise<br />

kann nur durch die Herausbildung einer ökologisch<br />

angepaßten, nachhaltigen und somit zukunftsfähigen<br />

Gesellschaft überwunden werden. Wie könnte<br />

eine solche Überlebensgesellschaft aussehen? Läßt sie<br />

sich verwirklichen?<br />

Von der Umwelt- zur Überlebenskrise<br />

Das gegenwärtige Zeitalter bildet die geschichtlich einmalige<br />

Epoche, in der sich entscheiden wird, ob die Menschheit<br />

noch eine Zukunft zu erwarten hat. Die Kombination von<br />

naturwissenschaftlicher Wissensexpansion, technischem Fortschritt,<br />

wirtschaftlichem Wachstum, Bevölkerungsexplosion<br />

und Anspruchsdynamik hat eine Umweltkrise entstehen lassen,<br />

die durch zunehmend zerstörerisch wirkende Belastungen<br />

der Natur allgemein und von Ökosystemen speziell gekennzeichnet<br />

ist. Die Umweltkrise – zugleich Ausdruck unbeabsichtigter<br />

Folgen gesteigerter Handlungs- und Eingriffsmöglichkeiten<br />

von Angehörigen dynamischer Gesellschaften – hat<br />

sich mit großenteils neuartigen Belastungen und Zerstörungen<br />

sowie mit weltweiter Ausbreitung so stark zugespitzt, daß<br />

die Überlebenschancen der Menschheit und vieler anderer<br />

Arten des Lebens auf der Erde immer mehr gefährdet sind.<br />

Angesichts dieser Bedrohungssituation ist die Umweltkrise<br />

sogar zu einer umfassenden Überlebenskrise ausgeufert. Dementsprechend<br />

ist der Mensch nicht nur Gestalter, sondern<br />

nunmehr ungewollt auch zum Zerstörer der Überlebensmöglichkeiten<br />

geworden. Mit der Gewinnung und Ausweitung<br />

von Wissen über diese ökologisch schädlichen Folgen,<br />

insbesondere der wachstumsorientierten Wirtschafts- und<br />

Konsumweise, verliert der Mensch seine Unschuld, wird seine<br />

Fähigkeit zu einer Umstellung auf ökologisch verantwortliches,<br />

umweltgerechtes und zukunftssicherndes Handeln herausgefordert.<br />

Die Überlebenskrise betrifft unterschiedliche Ebenen<br />

der Erde und des Lebens: auf der Makroebene die Umweltmedien<br />

Boden, Wasser und Luft, das Klima und die Ozonschicht<br />

der Troposphäre, große Ökosysteme wie die Meere<br />

und tropischen Regenwälder; auf der Mikroebene die gegenwärtig<br />

explosionsartig voranschreitende toxische Belastung<br />

bzw. chronische Vergiftung des Menschen und anderer Arten<br />

des Lebens durch die globale Ausbreitung einer weiterhin<br />

wachsenden Fülle von Chemikalien, die kaum noch kontrol-<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Karl-Heinz Hillmann,<br />

Dr. rer. pol. und Dr. phil. habil.,<br />

apl. Professor für Soziologie,<br />

Julius-Maximilians-Universität<br />

Würzburg<br />

lier- und beherrschbar sind. Folgen dieser Belastung sind Umweltkrankheiten,<br />

genetische Schäden, die Gefährdung der<br />

Fertilität, Fehlgeburten, steigende und auf Finanzierungsgrenzen<br />

stoßende Gesundheitskosten.<br />

Soziologisch relevante Folgen und Fernwirkungen der<br />

Überlebenskrise sind die Zerstörung von Lebensräumen, dadurch<br />

bedingte Migration (Umweltflüchtlinge), ethnische Konflikte,<br />

die Beeinträchtigung des Lebensgefühls und der<br />

Zukunftserwartungen durch eine Flut von Informationen über<br />

Umweltgefahren und -zerstörungen, die In-Frage-Stellung des<br />

Systems moderner Gesellschaft, die Ausbreitung von Pessimismus,<br />

Resignation und Endzeitstimmung, abnehmendes<br />

Interesse an eigenen Nachkommen, die angesichts bedrohter<br />

Überlebensmöglichkeiten nicht mehr verantwortbar seien.<br />

Gesellschaft wird damit tendenziell zu einem Auslaufmodell,<br />

zu einer Endzeit- und Untergangsgesellschaft.<br />

Die bisherigen Bemühungen um eine Bewältigung der<br />

Überlebenskrise haben sich insgesamt als unzureichend erwiesen.<br />

Gründe für dieses Defizit sind u.a.:<br />

1. Viele Gefahrenentwicklungen vollziehen sich jenseits<br />

der naturgegebenen Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen.<br />

2. Viele Schädigungen entfalten sich zunächst latent<br />

und erweisen sich erst (später) bei ihrer Manifestation womöglich<br />

als irreparabel.<br />

3. Das Dominantwerden anderer Probleme, z. B. Wirtschaftskrise,<br />

Arbeitslosigkeit, Verteilungskämpfe, soziale Ungerechtigkeit,<br />

Werteverfall, Orientierungskrise, Egoismus, Kriminalität,<br />

ethnische Konflikte, gesellschaftliche Desintegration,<br />

Extremismus, Fanatismus, Terrorismus, Gewalt und Kriege.<br />

Diese gesellschaftlichen Probleme und Krisen gefährden<br />

zwar nicht – von einem globalen Atomkrieg abgesehen – die<br />

Zukunft der Menschheit, absorbieren aber immer mehr Auf-


merksamkeit, psychische Energie und Aktivität, und zwar großenteils<br />

zu Lasten des Umweltbewußtseins und –schutzes.<br />

4. Zahlreiche Widerstände unterschiedlicher Art gegen<br />

eine notwendige und hinreichend wirkungsvolle Umweltschutzpolitik<br />

sowie gegen die Durchsetzung eines umweltgerechten<br />

Handelns.<br />

Die Überwindung der Umwelt- und Überlebenskrise<br />

kann nur gelingen, wenn in der Dimension eines qualitativen<br />

Entwicklungssprunges der soziokulturellen Evolution möglichst<br />

rasch weltweit größte Anstrengungen in Richtung auf<br />

die beschleunigte Herausbildung einer ökologisch angepaßten,<br />

nachhaltigen, zukunfts- bzw. langfristig überlebensfähigen<br />

Gesellschaft unternommen werden. Da es im Kern um das<br />

bescheiden anmutende Ziel der langfristigen Überlebenssicherung<br />

geht, kann diese umweltverträglich gewordene<br />

Zukunftsgesellschaft am treffendsten als Überlebensgesellschaft<br />

bezeichnet werden.<br />

Konturen der Überlebensgesellschaft<br />

Die Überlebensgesellschaft bezeichnet einen in nächster<br />

Zukunft notwendigerweise zu realisierenden Gesellschaftstyp<br />

mit globaler Ausbreitung, der mit seiner Kultur, seinen<br />

Strukturen, Institutionen, Handlungsabläufen und Entwicklungsprozessen<br />

vorrangig auf die langfristige Sicherung des<br />

Überlebens der Menschheit und der belebten Natur ausgerichtet<br />

ist.<br />

Der Mensch ist Gestalter, aber ungewollt auch<br />

Zerstörer der Überlebensmöglichkeiten geworden.<br />

Von der Überlebenskrise sind auch die tropischen<br />

Regenwälder betroffen. Foto: dpa<br />

310<br />

Hochschulpolitik<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

aktuell<br />

Der kulturelle<br />

Kern der<br />

Überlebensgesellschaft<br />

ist<br />

durch eine<br />

ökologisch fundierteWeltanschauung<br />

und<br />

durch ein Wertsystembestimmt,<br />

welche der<br />

Überlebenssicherung<br />

in Verbindung<br />

mit<br />

human-sozialenGrundwerten<br />

höchste<br />

Priorität einräumen.<br />

Der<br />

Natur wird ein<br />

Eigenwert zugestanden,<br />

mit<br />

rechtlichen<br />

Konsequenzen.<br />

Die fürsorgliche<br />

Pflege der<br />

natürlichen<br />

Umwelt bildet<br />

eine kulturelle<br />

Selbstverständlichkeit.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Der politische Bereich ist so organisiert, daß ökologisch<br />

engagierte Persönlichkeiten gegenüber Verfechtern partikularer<br />

Interessen hinsichtlich der Führungskräfteauslese, Einflußnahme,<br />

Willensbildung und Entscheidungsgewalt Chancen erhalten,<br />

die für die Durchführung einer zukunftssichernden Politik<br />

erforderlich sind.<br />

Umweltpolitik bildet eine zentrale Dimension der Außen-<br />

bzw. der Weltinnenpolitik. Die Überlebensgesellschaft ist<br />

bei weitestgehender Respektierung der Bestrebungen nach<br />

kultureller Identität und Mannigfaltigkeit zwangsläufig eine<br />

Welt- bzw. Menschheitsgesellschaft mit internationalen Institutionen,<br />

die über ausreichende Sanktionsmöglichkeiten zugunsten<br />

der Friedenssicherung und des Umweltschutzes verfügen.<br />

Auf der Grundlage einer internationalen Charta des<br />

Umweltschutzes und eines weltweit verbindlich gewordenen<br />

Umweltrechts ist die Souveränität der National- und Bundesstaaten<br />

hinsichtlich notwendiger Maßnahmen zur Erhaltung<br />

der Überlebensbedingungen eingeschränkt.<br />

Im Bildungs- und Wissenschaftsbereich fungieren Ökologie<br />

und Umwelterziehung als eine vorrangige Querschnittsaufgabe,<br />

mit einem entsprechenden Grad der Institutionalisierung.<br />

Ein zentrales Ziel ist die einsichtsvolle Internalisierung<br />

einer ökologisch ausgerichteten Verantwortungsethik.<br />

Normensysteme, soziale Rollen und Verhaltensmuster<br />

sind in starkem Maße durch gesetzlich sanktionierte und alltäglich-selbstverständlich<br />

gewordene Umwelt- und Naturschutznotwendigkeiten<br />

mitbestimmt. Ein möglichst umweltgerechter<br />

Verhaltensstil ist ein Kernbestandteil der wechselseitigen<br />

Erwartungen von kollektiven Akteuren und einzelnen<br />

„Rollenspielern“. Die Erlangung von Sozialprestige hängt<br />

weitgehend auch davon ab, inwieweit das Verhalten dem<br />

Umweltschutz gerecht wird.<br />

Soziale Ungleichheit wird so reguliert, daß sie auf ein<br />

für das Funktionieren einer humanisierten, ökologisch angepaßten<br />

Leistungsgesellschaft notwendiges Maß reduziert bleibt.<br />

Dadurch kann Verteilungskonflikten entgegengewirkt werden,<br />

die zu den Antriebskräften des umweltzerstörerischen quantitativen<br />

Wirtschaftswachstums zählen.<br />

Im Rahmen der ökosozialen Marktwirtschaft sind gemäß<br />

des Vorsorge- und Verursacherprinzips die ökologisch<br />

relevanten Kosten des Wirtschaftens in die betriebliche Kostenrechnung<br />

und Preispolitik integriert. Der technische Fortschritt<br />

wird ökologisch-gesellschaftlich verantwortungsbewußt<br />

gesteuert. Technikfolgenabschätzung und Umweltverträglichkeitsprüfungen<br />

sind institutionalisierte Selbstverständlichkeiten.<br />

An der wirtschaftlich-betrieblichen Mitbestimmung nehmen<br />

Repräsentanten des Umweltschutzes teil. Das Image, die<br />

Absatz-, Wettbewerbs- und Zukunftschancen von Unternehmungen<br />

hängen maßgeblich von möglichst umweltfreundlichen<br />

Produktionsweisen und Produkten ab (Kreislaufwirtschaft).<br />

Wege zur Überlebensgesellschaft<br />

Aufgrund der biologisch einmalig großen Lernfähigkeit<br />

und Verhaltensflexibilität des Menschen bestehen günstige<br />

Voraussetzungen für die Verwirklichung der Überlebensgesellschaft.<br />

Insofern besteht für Optimismus noch ein chan-


cenreicher Spielraum. Angesichts der zahlreichen Widerstände<br />

können die Bemühungen um den Aufbau der Überlebensgesellschaft<br />

den Wettlauf mit der gegenwärtig immer noch<br />

expandierenden Umweltkrise aber nur gewinnen, wenn im<br />

Rahmen einer umfassenden Strategie global alle geeigneten<br />

Möglichkeiten einer entsprechenden gesellschaftlichen Transformation<br />

ausgeschöpft werden. Dementsprechend müssen die<br />

Anstrengungen für einen solchen Wandel im Netzwerk der<br />

bestehenden (Welt-)Gesellschaft von möglichst vielen Bereichen,<br />

Ebenen, Institutionen, Positionen, Personenkreisen und<br />

Individuen ausgehen und sich gegenseitig verstärken.<br />

Eine Grundvoraussetzung besteht darin, daß sich möglichst<br />

viele Wissenschaftler und Multiplikatoren engagiert der<br />

Umweltkrise zuwenden und durch öffentlichkeitswirksame,<br />

zielgruppengerechte Aufklärung objektive in subjektive Betroffenheit<br />

umwandeln.<br />

Grundlegend wichtig ist ferner ein ökologisch ausgerichteter<br />

Wert- und Einstellungswandel: für das Zustandekommen<br />

sowie für die allgemeine Akzeptanz der notwendigen<br />

Umweltschutzpolitik und Verhaltensänderungen.<br />

Strategisch wichtig ist eine sich gesamtgesellschaftlich<br />

rekrutierende, ökologisch engagierte und vorbildlich-überzeugend<br />

wirkende Wertelite als Motor einer möglichst umfangreichen,<br />

weltweit vernetzten und politisch einflußstarken<br />

Umwelt- und Naturschutzbewegung, die in allen gesellschaftlichen<br />

Bereichen und Schichten virulent ist. Es ist entscheidend,<br />

daß diese Bewegung in möglichst vielen politischen<br />

Parteien maximalen Einfluß ausüben kann: für einen hohen<br />

Stellenwert der Umweltpolitik, für den weiteren Ausbau des<br />

Umweltrechts, für die Reformierung des Steuerrechts zugunsten<br />

der Ökosteuer, für die Schaffung politischer Rahmenbedingungen<br />

einer ökosozialen Marktwirtschaft, für den Ausbau<br />

der Umweltforschung und –erziehung, für die Durchsetzung<br />

eines weltweiten Umweltschutzes.<br />

Die Verwirklichung einer globalen Überlebensgesellschaft<br />

hängt davon ab, inwieweit die Ziele und Wege der<br />

Modernisierungsprozesse auch in Entwicklungs- und Schwellenländern<br />

eine ökologische Ausrichtung erfahren. Hierbei ist<br />

insbesondere die beschleunigte Überwindung des Bevölkerungswachstums<br />

unerläßlich.<br />

Die künftige Überlebensgesellschaft muß keineswegs<br />

zwangsläufig zu einem asketisch-freudlosen Zwangsstaat ausarten.<br />

Dank menschlicher Phantasie, Kreativität und Verhaltensflexibilität<br />

bestehen große Chancen, daß im Zusammenhang<br />

mit einer weiteren Entwicklung der Kultur und des<br />

mitmenschlichen Zusammenlebens ein ökologisch angepaßter<br />

Hedonismus zustande kommt.<br />

Sollte tatsächlich eine Überlebensgesellschaft zustande<br />

kommen, so ist deren Zukunft keineswegs restlos gesichert.<br />

Die Überlebensgesellschaft bleibt chronisch gefährdet. Es besteht<br />

sogar eine große Gefahr: Je mehr die Überlebensgesellschaft<br />

gefestigt erscheint, um so mehr können Menschen dazu<br />

geneigt sein, sich nicht mehr für den Umweltschutz und für<br />

die Erhaltung der Gesellschaft zu engagieren. Vielmehr könnte<br />

sich die Neigung verstärken, nachlässig, rückfällig und verschwenderisch<br />

zu werden. Dementsprechend ist es unerläßlich,<br />

daß sich möglichst viele Gesellschaftsangehörige immer<br />

bewußt machen, wie schnell sie das Erreichte wieder verlie-<br />

311<br />

Hochschulpolitik<br />

Kunst- und<br />

Musikhochschulen<br />

aktuell<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

ren können. Ein notwendiges Gegengewicht gegenüber der<br />

Gefahr einer Rückfälligkeit bilden ganz besonders eine wachsame<br />

ökologisch-gesellschaftlich engagierte Wertelite sowie<br />

einflußstarke Umweltverbände. Sie bilden auf Dauer unerläßliche<br />

Säulen der Überlebensgesellschaft.<br />

Vom Autor ist zum Thema das Buch „Überlebensgesellschaft“, Würzburg<br />

1998, erschienen.<br />

❑<br />

Anschrift des Autors<br />

An den Röthen 20<br />

D-97080 Würzburg<br />

Anzeige


Pro<br />

Der Peer Review, die qualitative<br />

Evaluation von <strong>Forschung</strong>sarbeiten<br />

durch ‚fellow<br />

scientists‘, ist eines der zentralen<br />

Verfahren, mit denen sich wissenschaftliche Arbeit professionalisiert.<br />

Insofern macht eine Debatte „Pro“ und „Contra“<br />

nicht viel Sinn. Mit der ersatzlosen Streichung kollegialer<br />

Prüfverfahren würde die wissenschaftliche Kommunikation<br />

nur noch von Evaluationsformen<br />

bestimmt, die ihr Niveau drastisch senken<br />

würden: der „selbstkritischen“ Beurteilung<br />

durch individuelle Forscher und der theorielos-willkürlichen<br />

Zählung von kommunikativen<br />

Akten (Publikationen und Zitaten)<br />

durch politisch ernannte „Evaluatoren“. So<br />

jedoch ließe sich das argumentative Niveau<br />

wissenschaftlicher Kommunikation nicht<br />

aufrechterhalten: Sich selbst bewertende<br />

Autoren, die für ihre Publikationsziffern al-<br />

les tun würden, bieten ihren Lesern eine<br />

Menge „Junk“ - wenn sie überhaupt noch<br />

welche finden.<br />

312<br />

Pro Kunst- & Contra<br />

und<br />

Musikhochschulen<br />

Privatdozent Dr.<br />

Stefan Hirschauer,<br />

Soziologie, ehem.<br />

geschäftsführender<br />

Hg. der Zeitschrift für<br />

Soziologie<br />

Mein Plädoyer für den Peer Review versteht<br />

sich insofern nur als eine Besinnung auf dessen<br />

basale Funktionen angesichts berechtigter<br />

Kritik an den Schwächen vieler Verfahren.<br />

Zu dieser Kritik gehört der Nachweis<br />

zahlloser Vorurteile, die individuelle Kollegen in der Begutachtung<br />

von <strong>Forschung</strong>sarbeiten haben (z.B. gegen<br />

prestigearme Autoren oder „gegnerische“ Ansätze). Diese<br />

Kritik speist sich m.E. aus einer seltsam vordemokratischen<br />

Erwartung an Menschen als „weise und unparteiische“<br />

Schiedsrichter. Anstelle solcher Tugendnormen sind Peer<br />

Review Verfahren daran zu messen, wie sie mit der Fehlbarkeit<br />

von Personen umgehen: ob sie eine hinreichende<br />

Zahl von kritischen Lesern mobilisieren, die eine <strong>Forschung</strong>sarbeit<br />

unter unterschiedlichen Aspekten betrachtet,<br />

und ob sie für die Mehrzahl von Manuskripten eine<br />

Anonymität sichern können, die die Beurteilung von den<br />

Bekanntschafts- und Filiationsbeziehungen abhebt, wie sie<br />

etwa lokale Prüfungsverfahren der wissenschaftlichen Qualifikation<br />

kennzeichnet.<br />

Eine zweite oft formulierte Kritik richtet sich gegen die<br />

schwache Übereinstimmung von Gutachterurteilen. Erwartet<br />

wird, daß der Peer Review ein objektives Verfahren der<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

„Messung“ wissenschaftlicher Güte sei. Diese Erwartung<br />

ist insofern „schülerhaft“ als die ergebnisoffenen Wissensprozesse<br />

an <strong>Forschung</strong>sfronten nicht über die eindeutigen<br />

Standards „richtigen Wissens“ verfügen können wie sie die<br />

schulische Evaluation kennzeichnet. In Kommunikationsformen,<br />

die explizit auf neues, unsicheres Wissen zielen, ist<br />

Meinungsverschiedenheit nicht nur erwartbar, sondern erstrebenswert.<br />

Die Frage kann nur sein, wie Peer Review<br />

Verfahren organisiert sind, um Expertenkonflikte<br />

zuzulassen und zu fördern: ob sie sich<br />

bei der Besetzung ihrer Rollen (Autoren, Gutachter,<br />

Entscheider) für möglichst viele Teilnehmer<br />

öffnen und ob sie in den Entscheidungsrollen<br />

hinreichend Pluralität und Fluktuation<br />

gewährleisten.<br />

Unter diesen - mal realisierten, mal verfehlten<br />

- Voraussetzungen leisten Peer Review Verfahren<br />

eine gleichzeitige Steigerung von sonst widerstrebenden<br />

kommunikativen Momenten:<br />

die von Meinungsverschiedenheit und von<br />

Sachlichkeit. Letzteres liegt vor allem daran,<br />

daß der Peer Review die Urteile über wissenschaftliche<br />

Güte an eine verfahrensinterne Öffentlichkeit<br />

zerrt. An die Stelle privater Meinungsbildung<br />

von Lesern oder bloßen Geraunes<br />

auf Tagungsfluren treten schriftliche Verfahren,<br />

in denen gezielt nach ihren Verstehensund<br />

Beurteilungschancen ausgewählte Leser (die Autoren<br />

oft gar nicht kennen und erreichen können) zu sorgfältiger<br />

Lektüre und zu schriftlichen Stellungnahmen verpflichtet<br />

werden, die von einem weiteren Leserkreis (den Herausgebern)<br />

in ihrer eigenen Qualität und Perspektivität supervidiert<br />

werden. Der Kern des Peer Review ist die wechselseitige<br />

Beobachtung von Professionellen bei der (stets kontroversen)<br />

Beurteilung der Arbeit von Kollegen. Was man<br />

auf dieser Basis vom Peer Review erwarten kann, sind Optimierungen<br />

wissenschaftlicher Kommunikationsangebote<br />

(durch die vorzeitige Einmischung von Lesern mit Einwänden,<br />

Rückmeldungen und zahllosen kleinen Fehlerkorrekturen),<br />

kontrollierte Verfahren der Reputationszuteilung und<br />

des Reputationsschutzes (der Verhinderung rufschädigender<br />

Ramschpublikationen) und eine qualifizierte Steuerung der<br />

Leseraufmerksamkeit auf bestimmte kommunikative Foren.<br />

Diese Funktionen sind für wissenschaftliche Kommunikation<br />

unersetzbar.<br />

Peer Re


view<br />

Contra<br />

313<br />

Kritik ist ein Definiens für<br />

Wissenschaft. Peer-Review-<br />

Verfahren sind als Formen<br />

der Kritik anzusehen. In<br />

Kontrast zu den Praktiken privater Marktforschungsfirmen,<br />

die z.B. (in Österreich) ministeriell beauftragt<br />

Hörsaaltüren aufreißen und mit einem Blick<br />

die vorhandene Studentenmasse abschätzen,<br />

oder zu den Artefakten evaluativer Szientometrie<br />

(Stichwort: der umstrittene Impact<br />

Faktor des ISI) sind qualitative Bewertungen<br />

geistiger Leistungen unverzichtbar.<br />

Betont sei der Plural: Das Peer-Review-System<br />

als einheitliches Prüfsystem gibt es<br />

nicht. Zu unterschiedlich sind die Betriebssitten<br />

in einzelnen Disziplinen, Organisationen,<br />

Redaktionen. Die vielen Peer-Review-<br />

Varianten haben unterschiedliche Funktionen:<br />

Bei niedrigen Abweisungsraten (20-30<br />

Prozent in der Physik) sollen Gutachter Aufsätze<br />

zum Druck vorschlagen, es dominieren<br />

serielle Verfahren: Ein Gutachter wird<br />

bestimmt, wenn dieser das Manuskript empfiehlt,<br />

wird es gedruckt; lehnt dieser ab, wird<br />

ein weiterer Gutachter beauftragt. Bei hohen<br />

Abweisungsraten (80-90 Prozent in der Psychologie)<br />

sollen Gutachter Argumente für die<br />

Ablehnung von Manuskripten liefern, es werden<br />

parallele Verfahren (mit 2 bis 4 Gutachtern zugleich)<br />

bevorzugt. Bei diskrepanten Beurteilungen wird das Manuskript<br />

oft abgelehnt.<br />

In der Konkurrenz der Journale fungieren künstlich überhöhte<br />

Abweisungsraten (der Mythos: je höher, desto wissenschaftlich<br />

hochwertiger; manche Journale deklarieren<br />

daher sogar Kürzungsforderungen als Abweisung) und der<br />

„Peer-Review“-Stempel nicht selten als Prestigeschmuck.<br />

Vielfach ist unklar, welche Journale extern begutachtet<br />

werden und welche nicht: Der Vergleich offiziöser Kataloge<br />

bringt nur teilweise Schnittmengen. Oft fehlen jedwede<br />

Angaben zum Begutachtungsverfahren. Manche Herausgeber<br />

behaupten, auf Peer-Review-Basis zu editieren, gewähren<br />

aber großzügige Ausnahmen. Etliche Journale setzten<br />

nach Fehlentscheidungen Peer-Review-Verfahren längere<br />

Zeit wieder ab. So oder so wird nur ein Teil der Beiträge<br />

tatsächlich begutachtet, doch alle Beiträge profitieren<br />

von diesem Nimbus (vgl. den US-Passivraucher-Skandal:<br />

Justitiare eines beklagten US-Tabakkonzerns ließen<br />

unter dem Namen von - dafür honorierten - Top-Medizinwissenschaftlern<br />

Letters an Topjournale unterzeichnen, auf<br />

die sie sich dann vor Gericht erfolgreich berufen konnten).<br />

Pro Kunst- & Contra und<br />

Musikhochschulen<br />

Gerhard Fröhlich,<br />

Dr. phil., Assistenz-<br />

Professor, Universität<br />

Linz<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Versagt haben Herausgeber wie Gutachter bei unzähligen<br />

Betrugsaffären; manche waren sogar aktiv involviert.<br />

Viel zu selten untersucht und kritisiert: Die Arkanpraxis der<br />

Herausgeber, die mitunter ihr Journal als diktatorischen<br />

Einmannbetrieb führen. In paradigmenschwachen<br />

Fächern entscheidet die Vergabe<br />

an Gutachter bekannter Schulrichtung<br />

über das Schicksal eines Manuskripts. Etliche<br />

Journale schmücken sich mit großen<br />

Gutachterpools, setzen aber nur einen<br />

Bruchteil davon ein: Einige Oligopolisten fertigen<br />

fast alle Gutachten und beherrschen,<br />

da oft für viele Journalen zugleich tätig, ein<br />

ganzes Feld. Herausgebern wie Gutachtern<br />

vorzuwerfen ist, daß sie die zahllosen<br />

(großteils kritischen) einschlägigen Befunde<br />

der Wissenschaftsforschung nicht kennen<br />

bzw. ignorieren; Gutachter werden nicht geschult.<br />

Einige Reformvorschläge: Dreifachblindbegutachtung<br />

(auch den Herausgebern sollte<br />

die Identität der Autoren vorenthalten<br />

werden - das ist durchaus praktikabel, s.<br />

Zeitschrift für Soziologie, und führt dazu, daß<br />

auch Artikel von Stars abgelehnt werden).<br />

Nach absolviertem Prozeß dessen Offenlegung<br />

inkl. formulierter Kritik, damit alle davon<br />

profitieren können; im Internet wäre dafür Platz genug.<br />

Zufallszuteilung der Gutachter unter Ausschöpfung des<br />

gesamten Pools; bei paradigmenschwachen Fächern nach<br />

Paradigmen geschichtet. Autoren sollten mit dem Risiko<br />

rechnen müssen, zufällig ausgewählt Rohdaten und Labor-<br />

Tagebücher vorzuzeigen, Gutachter zufällig metabegutachtet<br />

zu werden. Die kritischen Befunde der Wissenschaftsforschung<br />

zur Kenntnis nehmen, Konsequenzen ziehen, die<br />

Gutachterkompetenzen systematisch fördern (spätestens in<br />

den Graduiertenkollegs), Gutachter angemessen honorieren.<br />

Zu teuer? Das derzeitige System belohnt die hartnäckig (bei<br />

anderen Journalen) immer wieder Einreichenden (je<br />

„schlechter“ ein Aufsatz, umso mehr professionelle Leser<br />

findet er also). Die Autoren und v.a. die Institutionen, die<br />

mit ihren Evaluationsproblemen den Publikationssektor befrachten,<br />

sollen dafür zahlen. Anm.: Eine statistisch aufwendige<br />

schwedische Untersuchung zeigte im übrigen einen massiv<br />

frauenbenachteiligenden Bias der dortigen Peer Review<br />

Praktiken.


Aus der <strong>Forschung</strong><br />

Ameisenkolonie<br />

Die größte bekannte Ameisenkolonie der<br />

Welt erstreckt sich über eine Länge von<br />

gut 6000 Kilometern vom Norden Spaniens<br />

entlang der Mittelmeerküste bis<br />

nach Norditalien. Obwohl ihre Nester<br />

tausende Kilometer voneinander entfernt<br />

liegen, erkennen sich die Insekten<br />

nicht als fremd und kooperieren, statt<br />

sich zu bekämpfen. Das hat eine Gruppe<br />

um den Biologen Laurent Keller von<br />

der Universität in Lausanne herausgefunden.<br />

Ihr Bericht ist im US-Fachblatt<br />

„Proceedings of the National Academy<br />

of Sciences“ veröffentlicht. Die Argentinische<br />

Ameise (Linepithema humile)<br />

stammt ursprünglich aus Südamerika<br />

und gelangte mit dem Menschen<br />

nach Europa. Hier hat sie sich sehr<br />

erfolgreich gegen die heimischen Arten<br />

durchgesetzt. Für ihre Experimente<br />

hatten die Forscher entlang der Küstenlinie<br />

jeweils etwa 5000 Ameisen<br />

aus 33 Nestern gesammelt. Später<br />

wurden Insekten unterschiedlicher<br />

Herkunft in einer Art Miniatur-Boxring<br />

zusammengebracht, um zu sehen,<br />

ob sie miteinander kämpfen.<br />

Dies wäre der Normalfall, weil sich<br />

Arbeiter zweier unbekannter Nester<br />

treffen - sie erkennen sich als fremd<br />

und attackieren sich so lange, bis nur<br />

einer übrig bleibt. Bei den nun beobachteten<br />

Argentinischen Ameisen<br />

blieben die Kämpfe aus - Zeichen<br />

dafür, daß sie sich nicht als fremd er-<br />

kennen und ablehnen. Die Ursache<br />

vermuten die Forscher in den Erbanlagen<br />

der Tiere. Deren Gene seien so<br />

ähnlich, daß sie sich selbst dann erkennen,<br />

wenn sie von verschiedenen Königinnen<br />

in weit entfernten Nestern abstammen.<br />

Die Kooperation ermögliche<br />

es der Superkolonie, schneller zu wachsen<br />

als üblich.<br />

Quelle: dpa-Wissenschaftsdienst, 22. April<br />

2002<br />

Reitender Urzwerg<br />

Deutsche Mikrobiologen haben im Atlantik<br />

vor Island nach eigenen Angaben<br />

314<br />

Aus der Kunst- <strong>Forschung</strong><br />

und<br />

Musikhochschulen<br />

das kleinste bislang bekannte Lebenwesen<br />

der Welt entdeckt. Der „reitende<br />

Urzwerg“ ist ein winziges Bakterium,<br />

stammt vermutlich aus der Anfangszeit<br />

des Lebens und wächst inzwischen bei<br />

Temperaturen von rund 100 Grad Celsius<br />

im Labor von Professor Karl Stetter<br />

an der Universität Regensburg. Das berichtet<br />

die Arbeitsgruppe des Wissenschaftlers<br />

im britischen Fachblatt<br />

„Nature“ (Bd. 417, Nr. 6884, S. 63). Der<br />

Winzling mit dem lateinischen Namen<br />

Nanoarchaeum equitans hat das kleinste<br />

Genom, das je in einer lebenden Zelle<br />

gefunden wurde, berichtet die Gruppe<br />

um Stetter. Mit seinen rund 500.000<br />

Gen-Bausteinen unterbietet es den bisherigen<br />

Rekord-Minimalisten, das Bakterium<br />

Mycoplasma genitalium mit<br />

580.067 Bausteinen. Der deutsche Name<br />

„reitender Urzwerg“ deutet auf die besondere<br />

Lebensweise des kugeligen Bakterien-Winzlings<br />

hin: Er wächst nicht alleine,<br />

sondern „reitet“ auf der Oberflä-<br />

che eines zweiten Mikroorganismus namens<br />

Ignicoccus („Feuerkugel“). „Nach<br />

den Gründen dafür suchen wir derzeit<br />

noch. Vermutlich handelt es sich um eine<br />

Art Symbiose“, sagt Stetter. Der winzige<br />

Organismus stammt aus einer Probe, die<br />

ein U-Boot in einer Tiefe von 120 Metern<br />

auf dem sogenannten „Kolbeinsey<br />

Rücken“ im untermeerischen Vulkangebiet<br />

im Atlantik nördlich von Island<br />

genommen hat. Er gehört zur Gruppe<br />

der sogenannten Archaebakterien.<br />

Quelle: dpa-Wissenschaftsdienst, 6. Mai 2002<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Mit der Kuh auf<br />

Du und Du<br />

Besonders viel haben Kühe scheinbar<br />

nicht mitzuteilen. Doch auch ihre wenigen<br />

unterschiedlichen „Muhs“ können<br />

für Landwirte wichtige Botschaften enthalten.<br />

Diese zu entschlüsseln hat sich<br />

der Ingenieur Gerhard Jahns aus Bortfeld<br />

in Niedersachsen zur Aufgabe gemacht.<br />

„Bei Schmerz, Hunger oder auch in der<br />

Brunft verwenden die Kühe unterschiedliche<br />

Rufe“, sagt der 62-Jährige. Er will<br />

ein Computerprogramm entwickeln, mit<br />

dem Besitzer von großen Betrieben ihre<br />

Kühe „verstehen“ können. Bis zu seinem<br />

Ruhestand arbeitete Jahns an der Bundesforschungsanstalt<br />

für Landwirtschaft<br />

(FAL) in Braunschweig. „Nur gesunde<br />

Kühe geben langfristig auch gute Leistungen“,<br />

erklärt er. Wichtig sei, eine Krankheit<br />

früh zu erkennen. Nach Jahns Vor-<br />

Die größte bekannte Ameisenkolonie der Welt wurde von Biologen entdeckt. Hier zwei Blattschneider-Ameisen,<br />

die ihrem Namen alle Ehre machen. Foto: dpa<br />

stellung könnten Mikrofone im Stall die<br />

Tierlaute aufnehmen. Ein Computer<br />

müßte dann mit ähnlichen Verfahren,<br />

wie sie von Spracherkennungs-Programmen<br />

bekannt sind, die Töne analysieren.<br />

Erkennt das System Rufe, die auf einen<br />

ungewöhnlichen Zustand der Tiere<br />

schließen lassen, soll der Landwirt informiert<br />

werden. Die betroffene Kuh<br />

könnte schnell gefunden und genau untersucht<br />

werden.<br />

Quelle: dpa-Wissenschaftsdienst, 29. April<br />

2002


Standvögel<br />

Zahlreiche Vogelarten wie beispielsweise<br />

Amsel oder Mönchsgrasmücke fliegen<br />

in kalten Wintermonaten über Tausende<br />

von Kilometern in wärmere Regionen.<br />

Doch seitdem die Winter erheblich milder<br />

ausfallen als noch vor einigen Jahrzehnten,<br />

ändern die Vögel ihr Verhalten:<br />

Immer mehr bleiben in Mitteleuropa.<br />

Welche Mechanismen dahinterstecken,<br />

hat Professor Peter Berthold von der<br />

Max-Planck-<strong>Forschung</strong>sstelle für Ornithologie<br />

in Radolfzell entschlüsselt. Dafür<br />

wurde der Vogelkundler vom Bodensee<br />

mit dem Philipp-Morris-<strong>Forschung</strong>spreis<br />

ausgezeichnet. Die Mönchsgrasmücke<br />

diente Berthold als <strong>Forschung</strong>sobjekt,<br />

um zu belegen, daß Vögel nicht<br />

nur in der Lage sind, sich veränderten<br />

Umweltbedingungen rasch anzupassen,<br />

sondern dieses veränderte Verhalten<br />

durch eine Veränderung ihrer genetischen<br />

Struktur an die nachfolgenden Generationen<br />

weitergeben. Rund 75 Prozent<br />

aller Mönchsgrasmücken sind Zugvögel:<br />

Sie fliegen im Winter in wärmere<br />

Gefilde, beispielsweise nach Nordafrika.<br />

Rund ein Viertel aller Mönchsgrasmücken<br />

gelten jedoch als so genannte<br />

Standvögel und bleiben selbst in der kalten<br />

Jahreszeit an ihrem Aufenthaltsort.<br />

Doch ob eine neu geborene Mönchsgrasmücke<br />

Zug- oder Standvogel wird,<br />

steckt in den Genen, fand Professor Peter<br />

Berthold heraus: „Wir haben aus den<br />

Vögeln Brutpaare gebildet, also Zugvogel<br />

mit Zugvogel brüten lassen und<br />

Standvogel mit Standvogel. Wir haben<br />

festgestellt, daß sich schon in der ersten<br />

Generation aus den Brutpaaren Standvogel<br />

mit Standvogel der Anteil an<br />

Standvögeln verdoppelt hat und genauso<br />

bei den Zugvögeln.“ Bereits nach drei<br />

weiteren Generationen blieben nur noch<br />

Zug- beziehungsweise Standvögel in einer<br />

der beiden Zuchtlinien über. Für<br />

Berthold war damit klar, daß Erbanlagen<br />

im Zugverhalten eine Rolle spielen,<br />

und daß sich das Verhalten in kürzester<br />

Zeit ändern kann. Veränderungen vom<br />

Zugvogelverhalten hin zum Standvogelverhalten<br />

sieht Berthold als direkte Reaktion<br />

auf geänderte Umweltparameter<br />

an. Durch das wärmere Klima in den<br />

Monaten Januar und Februar besteht für<br />

die Vögel keine Notwendigkeit zum Vogelzug<br />

- eine Information, die sie in wenigen<br />

Generationen durch eine schnelle<br />

genetische Änderung an ihre Nachkommen<br />

weitergeben können.<br />

Quelle: Deutschlandfunk, 17. April 2002<br />

315<br />

Aus Kunst- der <strong>Forschung</strong><br />

und<br />

Musikhochschulen<br />

Gelackt<br />

Kratzfeste Autolacke waren für viele<br />

Autofahrer bisher ein Traum. Auf der<br />

Hannover Messe präsentierten Wissenschaftler<br />

des Leibniz-Instituts für Neue<br />

Materialien (INM) unlängst eine weltweit<br />

zum Patent angemeldete Erfindung<br />

- den ersten superkratzfesten Autolack.<br />

Selbst Stahlwolle kann dem hauchdünnen<br />

Superlack nichts anhaben. Die neuartige<br />

Beschichtung ist nur ein Hundertstel<br />

Millimeter dünn und hat nahezu die<br />

Kratzfestigkeit von mineralischem Glas.<br />

Möglich macht dies eine „Rüstung“ aus<br />

nanoskaligen Keramikpartikeln, die<br />

4000 mal kleiner sind als der Durchmesser<br />

eines menschlichen Haares. Die Erfindung<br />

steht bereits als ausgereifte Pilottechnologie<br />

zur Verfügung. Der Superlack<br />

läßt sich mit den heute in der Automobilindustrie<br />

üblichen Lackierverfahren<br />

verarbeiten.<br />

Quelle: Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried<br />

Wilhelm Leibniz, 30. April 2002<br />

Knappes Wasser<br />

In Musterprojekten versuchen Experten,<br />

die Folgen des Klimawandels und der<br />

Entwicklung auf den Wasserhaushalt zu<br />

prognostizieren. Das Projekt „Global<br />

Water“ (GLOWA) untersucht anhand<br />

von mehreren exemplarischen, überre-<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

gionalen Wassereinzugsgebieten, wie<br />

Wasserkonflikte entstehen und wie Klimawandel,<br />

wirtschaftliche Entwicklung<br />

und Bevölkerungswachstum darauf Einfluß<br />

nehmen. Professor Wolfram Mauser,<br />

Geograph an der Universität München,<br />

organisierte die GLOWA-Konferenz,<br />

auf der aktuelle Ergebnisse der Teilprojekte<br />

Jordan, Elbe, Donau, Draa/<br />

Oueme in Marokko und Benin sowie<br />

Volta vorgestellt und diskutiert wurden.<br />

Die Konflikte ums Wasser sind alt. So<br />

liegen Israel und Jordanien miteinander<br />

im Streit um das Jordanwasser und zwischen<br />

der Türkei und dem Irak gibt es<br />

seit langem Auseinandersetzungen um<br />

den Euphrat. Der Kampf um das über-<br />

Zugvögel in Formation auf dem Weg in den Süden. Immer mehr Vögel bleiben jedoch<br />

mittlerweile in Mitteleuropa. Foto: dpa<br />

lebenswichtige Wasser werde sich aber<br />

noch verschärfen, angefacht durch Klimawandel,<br />

wirtschaftliche Entwicklung<br />

oder Bevölkerungswachstum. Betroffene<br />

Anrainerstaaten seien Mali, Burkina<br />

Faso, Ghana und die Elfenbeinküste.<br />

Selbst wenn im langjährigen Durchschnitt<br />

künftig nicht weniger Regen fallen<br />

sollte, spekuliert Wolfram Mauser,<br />

würden mit dem Klimawandel die Niederschläge<br />

unregelmäßiger kommen.<br />

Zwangsläufig müßten die Wassernutzer<br />

also künftig mehr Geld in Speichereinrichtungen<br />

investieren. Doch die Mittel<br />

dafür fehlen in diesen Ländern, die ohnehin<br />

am Tropf der Entwicklungshilfe<br />

hängen.<br />

Quelle: Deutschlandfunk, 6. Mai 2002<br />

Meike Krüger


Neue<br />

Veröffentlichungen<br />

Mit Hilfe des<br />

Zufalls<br />

Heinrich Zankl, Die Launen des Zufalls.<br />

Wissenschaftliche Entdeckungen<br />

von Archimedes bis heute, Primus Verlag,<br />

Darmstadt 2002, 160 Seiten, 14,90<br />

Euro.<br />

Der Zufall und die exakten Wissenschaften<br />

stehen sich vermeintlich unversöhnlich<br />

gegenüber: Hier das nicht vorhersehbare<br />

Ereignis, dort die sorgfältig geplante<br />

Suche nach Ursache und Wirkung.<br />

Trotzdem ist es immer wieder das<br />

nicht geplante Zusammentreffen irgendwelcher<br />

Umstände, die Forscher der<br />

Lösung eines Problems plötzlich einen<br />

gewaltigen Schritt näher bringen - oder<br />

den Durchbruch überhaupt erst möglich<br />

machen. Für die inspirierende Hilfe des<br />

Zufalls hat Heinrich Zankl - Professor<br />

für Humanbiologie und Humangenetik<br />

an der Universität Kaiserslautern - zahlreiche<br />

Beispiele zusammengetragen.<br />

„Die Launen des Zufalls“ zeigt, daß<br />

selbst Nobelpreisträger von „höherer<br />

Stelle“, vom „Schicksal“ oder anderen,<br />

nicht näher zu bezeichnenden „Umständen“<br />

profitieren.<br />

Bücher über Wissenschaft<br />

Werner Bartens / Martin Halter /<br />

Rudolf Walther, Letztes Lexikon.<br />

Mit einem Essay zur Epoche der Enzyklopädien,<br />

Eichborn Verlag,<br />

Frankfurt / Main 2002, 329 Seiten,<br />

27,50 Euro.<br />

Hans Derks, Deutsche Westforschung,<br />

Ideologie und Praxis im 20.<br />

Jahrhundert, Akademische Verlagsanstalt,<br />

Leipzig 2001, 304 Seiten,<br />

24,50 Euro.<br />

Gerald M. Edelman,/ Giulio Tononi,<br />

Gehirn und Geist. Wie aus Materie<br />

Bewußtsein entsteht, Verlag C.<br />

H. Beck, München 2002, 368 Seiten,<br />

26,90 Euro.<br />

316<br />

Habilitationen Neue Veröffentlichungen<br />

und Berufungen<br />

Pappe und Platzmangel<br />

Francis Crick und James Watson beispielsweise.<br />

Bevor sie am 2. April 1952<br />

ihr kurzes Manuskript über die Struktur<br />

der DNA an die Fachzeitschrift „Nature“<br />

schickten und damit die Grundlage für<br />

ihren späteren Nobelpreis legten, führte<br />

sie nur der Zufall am Cavendish-Laboratorium<br />

in Cambridge zusammen. Weil<br />

sie so oft über ihr Arbeitsgebiet redeten,<br />

erhielten sie ein gemeinsames Büro, mit<br />

der Begründung, „damit ihr miteinander<br />

diskutieren könnt, ohne uns andere zu<br />

stören“ - wiederum eine zufällige Entscheidung.<br />

Watson und Crick bastelten<br />

sich schließlich ein Pappmodell der<br />

doppelsträngigen DNA zusammen, hatten<br />

aber Schwierigkeiten damit, alle Details<br />

zu klären - bis wiederum der Zufall<br />

Jürgen Enders / Lutz Bornmann, Karriere<br />

mit Doktortitel? Campus Verlag,<br />

Frankfurt/Main 2001, 253 Seiten, 29,90<br />

Euro.<br />

Johannes Fried, Die Aktualität des Mittelalters.<br />

Gegen die Überheblichkeit unserer<br />

Wissensgesellschaft, Jan Thorbecke<br />

Verlag, Stuttgart 2002, 91 Seiten, 9,95<br />

Euro.<br />

Manfred Fuhrmann, Latein und Europa.<br />

Geschichte des gelehrten Unterrichts<br />

in Deutschland von Karl dem Großen<br />

bis Wilhelm II. Dumont Buchverlag,<br />

Köln 2001, 248 Seiten, 32,80 Euro.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

half. Wegen Platzmangels wurde der<br />

amerikanische Forscher Jerry Donohue<br />

zufällig bei den Forschern einquartiert<br />

und entdeckte einen Fehler in ihrem<br />

Modell. Nachdem die Pappstücke entsprechend<br />

geändert wurden, spielte<br />

Watson damit herum wie mit einem Puzzle<br />

- und fand die Lösung.<br />

Auch der Australopethicus, einer der<br />

Vorfahren des Menschen, wurde 1924<br />

zufällig entdeckt, auf dem Büroschreibtisch<br />

eines Steinbruchbesitzers in Südafrika.<br />

Der unschätzbar wertvolle Fund<br />

diente dort als Briefbeschwerer. Ötzi, der<br />

5000 Jahre alte Jäger aus dem Gletschereis,<br />

kam durch eine lange Verkettung zufälliger<br />

Ereignisse in die Hand der Frühgeschichtler.<br />

Die Entdecker gingen zufällig<br />

eine andere Route, das Wetter ließ<br />

zufällig mehr Eis schmelzen als sonst,<br />

nur durch Zufall bekam ein Experte für<br />

Frühgeschichte die vermeintliche Touristenleiche<br />

zu Gesicht ... und so fort.<br />

„Alle Erfindungen gehören dem Zufall<br />

an, die eine näher, die andere weiter vom<br />

Ende, sonst könnten sich vernünftige<br />

Leute hinsetzen und Entdeckungen machen,<br />

so wie man Briefe schreibt.“ Mit<br />

diesen Worten zitiert Zankl, der die<br />

Heinrich-Bechold-Medaille für Wissenschaftsjournalismus<br />

erhalten hat, den<br />

Göttinger Physiker und Philosophen<br />

Georg Christoph Lichtenberg. Mit seiner<br />

Sammlung der Zufälle in der Wissenschaft<br />

hat der Genetiker ein interessantes,<br />

schön formuliertes und somit lesenswertes<br />

Buch vorgelegt.<br />

Thilo Resenhoeft, dpa<br />

Daniel J. Guhr, Access to Higher<br />

Education in Germany and California,<br />

Peter Lang Verlag, Frankfurt /<br />

Main u.a. 2002, 308 Seiten, 45,50<br />

Euro.<br />

Wolfgang Kraemer, Michael Müller<br />

(Hg.), Corporate Universities und E-<br />

Learning, Gabler Verlag, Wiesbaden<br />

2001, 572 Seiten, 49,- Euro.<br />

Christian Tilitzki, Die deutsche<br />

Universitätsphilosophie in der Weimarer<br />

Republik und im Dritten<br />

Reich, 2 Teile, Akademie Verlag,<br />

Berlin 2002, 1473 Seiten, 165 Euro.


Wer, wie, was,<br />

warum?<br />

Bettina Stiekel (Hg.), Kinder fragen,<br />

Nobelpreisträger antworten, Heyne<br />

Verlag, München 2001, 198 Seiten, 15,-<br />

Euro.<br />

„Wie lange dreht sich die Erde noch?“ –<br />

„Was ist Luft?“ - „Warum gibt es Arm<br />

und Reich?“ – Wer kennt das nicht: Kinder<br />

können uns Erwachsene „Löcher in<br />

den Bauch“ fragen, und<br />

wir haben so manches<br />

Mal unsere liebe Not,<br />

die richtigen Antworten<br />

zu finden. Da kommt<br />

für Eltern, Großeltern<br />

und alle, die von Kinderfragen<br />

„gelöchert“<br />

werden, dieses Buch<br />

gerade recht, denn in<br />

ihm übernehmen Nobelpreisträger<br />

das Antworten.<br />

Wenn Sie also<br />

z. B. mit Ihren Argumenten,<br />

warum Kinder<br />

in die Schule gehen<br />

müssen, bisher nicht<br />

überzeugen konnten,<br />

können Sie jetzt das bewegende Plädoyer<br />

des Literaturnobelpreisträgers Kenzaburô<br />

Oe für sich selbst sprechen lassen.<br />

Den hier versammelten Schriftstellern,<br />

Politikern und Wissenschaftlern gelingt<br />

es aufgrund – oder sollte man sagen trotz<br />

– ihres umfangreichen Wissens, komplizierte<br />

Sachverhalte Schritt für Schritt mit<br />

vielen anschaulichen Beispielen so zu erläutern,<br />

daß ihre Antworten für neugierige<br />

Kinder ab ca. neun Jahren durchaus<br />

verständlich sind. Die jungen Leser wer-<br />

Ausstellung: „nobel! - 100 Jahre Nobelpreis“<br />

Die internationale Ausstellung „nobel!<br />

- 100 Jahre Nobelpreis“ im Deutschen<br />

Museum Bonn präsentiert Leben und<br />

Vermächtnis von Alfred Nobel sowie<br />

die Nobelpreisträger selbst. Fotoportraits<br />

und Videointerviews, in denen<br />

die Nobelpreisträger Auskunft geben<br />

über ihre Motivation zu forschen und<br />

über ihre Visionen für die Gestaltung<br />

unserer Zukunft, zeigen die Laureaten<br />

von ihrer persönlichen Seite. Die Modalitäten<br />

der Preisverleihung, Fragen<br />

zur Zukunft des Nobelpreises und<br />

317<br />

Habilitationen Neue Veröffentlichungen<br />

und Berufungen<br />

den immer wieder direkt angesprochen<br />

und zu eigenem Experimentieren aufgefordert.<br />

Ziel ist es, Interesse und Forschergeist<br />

bei den Kindern zu wecken.<br />

Dadurch daß verschiedene Autoren mit<br />

den Nobelpreisträgern zusammengearbeitet<br />

und die endgültigen Textfassungen<br />

erstellt haben, sind die Nobelpreisträger-<br />

Antworten zugunsten eines kindgerechten<br />

Zuschnitts zwar weniger ursprünglich,<br />

aber die persönliche Argumentations-<br />

und Sichtweise bleibt in den Texten<br />

erkennbar. Erwachsene können sich<br />

mit Hilfe des Buches für den nächsten<br />

Ansturm an Kinderfragen rüsten. Nach<br />

der Lektüre weiß man wieder, warum der<br />

Himmel blau ist oder<br />

wie das täglich benutzte<br />

Telefon genau funktioniert.<br />

Es ist spannend<br />

zu lesen, was z. B. der<br />

Medizin-Nobelpreisträger<br />

Eric Wieschaus auf<br />

die Frage „Gibt es mich<br />

bald doppelt?“ zur aktuellen<br />

Gendebatte oder<br />

der Dalai Lama über die<br />

Liebe zu sagen hat. Und<br />

wenn man sich an manchen<br />

Tagen selbst schon<br />

einmal gefragt hat, „Warum<br />

müssen Mama und<br />

Papa arbeiten gehen?“ –<br />

hier steht es unabweislich,<br />

aus dem kundigen Mund des Wirtschaftsnobelpreisträgers<br />

Reinhard Selten.<br />

Wie auch Axel Hacke in seinem vergnüglichen<br />

Vorwort empfiehlt, ist es am besten,<br />

dieses von Ayse Romey schön illustrierte<br />

Buch zusammen mit Kindern zu<br />

lesen, denn die gemeinsame Beschäftigung<br />

mit großen und kleinen Fragen<br />

kann Jung und Alt bereichern.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Ina Lohaus<br />

auch die 50jährige Geschichte der Nobelpreisträger-Tagung<br />

in Lindau werden<br />

in der Ausstellung dokumentiert.<br />

Zahlreiche Exponate von Nobelpreisträgern,<br />

die ihre wissenschaftlichen<br />

und kulturellen Leistungen veranschaulichen,<br />

sind zu sehen. Zum Ausstellungskonzept<br />

gehört auch die Internetadresse<br />

www.NOfestiBEL.com mit<br />

umfassenden Informationen zum Thema.<br />

Die Ausstellung kann bis zum 12.<br />

Januar 2003 täglich außer Montag von<br />

10 bis 18 Uhr besucht werden.<br />

Quelle: Deutsches Museum Bonn<br />

Computer und Web<br />

DissOnline<br />

Seit Juli 1998 sammelt Die Deutsche<br />

Bibliothek Online-Dissertationen<br />

und -Habilitationen und betreut das<br />

Metadatenformat und die Transferschnittstelle<br />

für Online-Hochschulschriften.<br />

In diesem Zusammenhang<br />

beteiligt sie sich am Projekt „Dissertation<br />

Online“. Zur Umsetzung und<br />

Weiterentwicklung des Projekts wurde<br />

die Koordinierungsstelle DissOnline<br />

eingerichtet, die ihren Aufgabenschwerpunkt<br />

in der Koordinierung<br />

und Beratung der an DissOnline beteiligten<br />

wissenschaftlichen Institutionen,<br />

Bibliotheken, Verlage und<br />

Autoren und dem Know-How-Transfer<br />

zwischen ihnen hat. Sie empfiehlt<br />

Neu- oder Weiterentwicklungen zur<br />

Erstellung, Bearbeitung und Benutzung<br />

von Online-Hochschulschriften<br />

mit dem Ziel, einheitliche Vorgehensweisen<br />

in Deutschland zu etablieren,<br />

wobei sie sich an nationalen<br />

und internationalen Standardisierungsbestrebungen<br />

orientiert. Informationen<br />

finden sich unter www.<br />

ddb.de/professionell/dissonline.htm.<br />

Quelle: Koordinierungsstelle DissOnline,<br />

Deutsche Bibliothek, Frankfurt<br />

Geo-Highlights<br />

Als Beitrag zum Jahr der Geowissenschaften<br />

ist vom Fachgebiet Geowissenschaften<br />

der Universität Bonn die<br />

interaktive Internetseite www.<br />

geohighlights.de konzipiert worden,<br />

auf der sich Informationen in Bild<br />

und Text zu Höhepunkten der Geowissenschaften<br />

recherchieren lassen,<br />

z. B. zu Fossilstätten, interessanten<br />

geologischen Geländepunkten oder<br />

geowissenschaftlichen Museen. Der<br />

Betrachter kann Detailausschnitte<br />

vergrößern, in ihnen „navigieren“<br />

und so nach interessanten Geohighlights<br />

suchen. Außerdem können<br />

Fachleute aus den Geowissenschaften<br />

per Internet Informationen in das<br />

System einstellen.<br />

Quelle: Universität Bonn


Leserforum<br />

Kurz„studium“<br />

Zuschrift zum Pro-Beitrag „Studienkontenmodell“<br />

von J. Zöllner in F&L 2/02, Seite 74.<br />

Wenn aus dem Beitrag die politischen<br />

Allgemeinplätze gestrichen werden,<br />

dann bleiben ganze sechs Zeilen, die ein<br />

„Konzept“ skizzieren, das deutlich werden<br />

läßt, worum es eigentlich geht: in<br />

kürzester Zeit soll möglichst vielen Studenten<br />

ein „akademischer“ Abschluß<br />

verschafft werden. So erfährt der Leser,<br />

daß „positive Anreize“ für Kurzstudiengänge<br />

(Bachelor) geschaffen werden sollen,<br />

d.h., sie sollen von der Einschränkung<br />

„Regelstudienzeit + ein Semester“<br />

ausgenommen werden. Daß dies nur realisierbar<br />

ist, wenn gleichzeitig das Niveau<br />

auf einen nicht mehr als universitär zu<br />

bezeichnenden Grad zusammengestutzt<br />

wird, leuchtet unmittelbar ein. Interessant<br />

ist, wie dies in der Bevölkerung verkauft<br />

wird. Unter dem Deckmäntelchen<br />

der Internationalisierung soll für die<br />

Mehrzahl der Studierenden ein Kurz-<br />

„studium“ ausreichen. Was wir jedoch<br />

mit Sicherheit nicht benötigen, ist<br />

„Fas(ß)t Food in der Bildung“, die sich<br />

auf die Übermittlung von Schlagworten<br />

ohne substantielles Hintergrundwissen<br />

beschränkt. Bei allen Nachteilen haben<br />

diese Kurz„studiengänge“ für Politiker<br />

aber den entscheidenden Vorteil, daß<br />

auch die schwächeren Studierenden ei-<br />

318<br />

Habilitationen Leserforum und Berufungen<br />

nen „akademischen“ Abschluß erhalten.<br />

Die Bildungspolitik kann auf diese Weise<br />

noch Aufgaben der Sozialpolitik übernehmen.<br />

Ob diese Synergie gemeint ist,<br />

wenn von Effizienz gesprochen wird?<br />

Univ.-Professor Dr. habil. Hans Corsten u.<br />

Univ.-Professor Dr. Dr. habil. Jürgen<br />

Ensthaler, Kaiserslautern<br />

Verwertbarkeit<br />

Zuschrift zum Beitrag „Wissenschaft im Dialog<br />

- vom PUSH zur Bürgerkonferenz“ von<br />

E. Winter, in F&L 3/02, Seite 129ff.<br />

Im PUSH-Programm werden Projekte<br />

stark gefördert, die die Popularität von<br />

Wissenschaft anhand wirtschaftlicher<br />

Nützlichkeit demonstrieren - ganz so, als<br />

ob damit der gesellschaftliche Nutzen<br />

von Wissenschaften vollständig erfaßt<br />

wäre. Besonders ärgerlich ist die abschließende<br />

Bemerkung, auch die<br />

Humanwissenschaften sollten sich am<br />

Programm beteiligen, denn sie spielen im<br />

PUSH-Programm bisher keine Rolle.<br />

Was aber, wenn dieser Tatbestand gar<br />

nicht den Humanwissenschaften zuzuschreiben,<br />

sondern dem Umstand zu verdanken<br />

ist, daß deren „gesellschaftlicher<br />

Nutzen“ eben nicht in ihrer wirtschaftlichenVerwertbarkeit<br />

liegt? Warum,<br />

so ist zu fragen,<br />

werden Projekte,<br />

die den gesellschaftlichen<br />

Dialog z.B. mit<br />

der Frage suchen:<br />

„Was ist regionale<br />

Schulkultur?“,<br />

nicht gefördert?<br />

Liegt es daran,<br />

daß wir meinen,<br />

aus eigenen Erfahrungen<br />

alles<br />

über solche The-<br />

men zu wissen,<br />

oder etwa daran,<br />

daß die Wissenschaften<br />

vom<br />

Menschen zu einer<br />

Kritik des Gesellschaftlichen neigen<br />

und daher ihr gesellschaftlicher Nutzen<br />

fragwürdig ist? Oder führt wirtschaftlicher<br />

und politischer Opportunismus<br />

dazu, daß humanwissenschaftliche Projekte,<br />

die sich dem Dialog zwischen Wissenschaft<br />

und Gesellschaft (als Ganzes<br />

und kritisch) widmen, nicht gefördert<br />

werden? Wie auch immer, eins ist sicher:<br />

Wer kommt am besten ans Ziel? Ist beim Vergleich der Leistungsfähigkeit<br />

von privater Bucerius Law School und staatlichen Juristenfakultäten<br />

das Bild „Porsche gegen Tretroller“ zutreffend? Foto: dpa<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

es liegt nicht an der mangelnden Bereitschaft<br />

der Humanwissenschaften, daß sie<br />

im PUSH-Programm nicht aufscheinen<br />

(denn es lagen genügend Anträge vor).<br />

Erst recht kann das Programm nicht herangezogen<br />

werden, um den Dialog zwischen<br />

Humanwissenschaften und Gesellschaft<br />

zu kritisieren.<br />

Univ.-Professor Dr. M. Grundmann,<br />

Universität Münster<br />

Leistungspensum<br />

Zuschrift zum Beitrag „Porsche gegen Tretroller“<br />

von H. Schöbel in F&L 3/02, Seite 136.<br />

Daß im Verhältnis zu den staatlichen<br />

Juristenfakultäten die infrastrukturellen<br />

Voraussetzungen an der privaten Bucerius<br />

Law School in vielerlei Hinsicht besser<br />

sind, ist unbestritten. Ebenso ist die<br />

Vorselektion durch ein mehrstufiges Bewerbungsverfahren<br />

kein zu vernachlässigender<br />

Faktor. Soweit es um diese<br />

Vorselektion geht, dürfte es für die Statistiker<br />

des Prüfungsamtes sicher möglich<br />

sein, z. B. einmal den Anteil der Examenskandidaten<br />

getrennt auszuwerten,<br />

deren Abiturschnitt demjenigen eines an<br />

der Bucerius Law School angenommenen<br />

Jahrgangs entspricht. Was auch immer<br />

sich dann ergeben sollte, darf aber<br />

ein Punkt nicht vernachlässigt werden:<br />

Falls ein großer Teil der Bucerius-Studenten<br />

nach der Regelstudienzeit von 11<br />

Trimestern sein Examen ablegen sollte,<br />

dann hätten diese nicht nur kürzer studiert<br />

als der Schnitt der übrigen Kandidaten,<br />

sondern hätten innerhalb dieser Zeit<br />

auch durch Auslandsaufenthalt, wirtschaftliche<br />

Zusatzqualifikationen etc. ein<br />

deutlich höheres Leistungspensum zu<br />

erfüllen. Ich bin deswegen auch gar nicht<br />

sicher, wie die nackten Examensergebnisse<br />

im Vergleich denn ausfallen werden.<br />

Aber schon nur vergleichbare Ergebnisse<br />

(nach der Konzeption der Bucerius<br />

Law School zudem ohne privaten<br />

Repetitor) wären angesichts dieser Zusatzbelastungen<br />

ein respektables Ergebnis.<br />

Wenn sogar noch deutlich mehr zustande<br />

kommt, sollte man nicht schon<br />

im Vorfeld die Leistung der Bucerius-Studenten<br />

herunterspielen (was Schöbel<br />

hier nicht unterstellt werden soll); das<br />

Gleiche gilt für die dortigen Professoren,<br />

die nicht zuletzt durch die Trimesterregelung<br />

im Schnitt wohl eine höhere<br />

Lehrverpflichtung zu erfüllen haben.<br />

Dr. Hans Kudlich, z. Zt. Stipendiat der DFG,<br />

Würzburg/München


Aus der<br />

Rechtsprechung<br />

Mitgliedsgruppe<br />

Der im Fach „Theoretische Physik“ habilitierte<br />

Kläger war seit 1982 wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der beklagten<br />

Universität. Das Tätigkeitsfeld des<br />

Klägers wurde im Angestelltenvertrag<br />

mit jeweils 50 Prozent <strong>Forschung</strong>sarbeiten<br />

bei einem Professor und Dienstleistungen<br />

für den Fachbereich beschrieben.<br />

Seit 1992 war der Kläger aufgrund<br />

entsprechender Verleihung befugt, den<br />

Titel des außerplanmäßigen Professors<br />

zu führen. Daraufhin ändert sich der<br />

Funktionszuschnitt für den Kläger erheblich,<br />

z.B. durch eigenverantwortliche,<br />

drittmittelfinanzierte <strong>Forschung</strong>sprojekte<br />

und durch die Eingliederung<br />

in die <strong>Lehre</strong> mit<br />

einem festen Kanon von<br />

Lehrveranstaltungen im<br />

Studiengang.<br />

Mitgliedschaftlich wurde<br />

der Kläger jedoch weiterhin<br />

als wissenschaftlicher<br />

Angestellter in der Gruppe<br />

der akademischen Mitarbeiter<br />

geführt. Dagegen<br />

richtete sich die Klage. Der<br />

Kläger wollte feststellen<br />

lassen, daß er korporationsrechtlich<br />

der Gruppe<br />

der Professoren angehöre.<br />

Die Universität argumentierte<br />

dagegen mit der dienstrechtlichen<br />

Weisungsabhängigkeit des bestehenden<br />

Angestelltenvertrages und der nur nebenamtlichen<br />

Verwendung als außerplanmäßiger<br />

Professor. Das Verwaltungsgericht<br />

gab dem Kläger Recht und bestätigte, daß<br />

die korporationsrechtliche Zuordnungsnorm<br />

im Universitätsgesetz in ihrem Anwendungsbereich<br />

verfassungskonform<br />

um solche Hochschulbediensteten zu erweitern<br />

sei, die unabhängig von ihrer<br />

dienstrechtlichen Stellung dem materiellen<br />

Hochschullehrerbegriff unterfielen.<br />

Dies gelte auch für den Kläger, der die<br />

Qualifikation eines Professors aufweise.<br />

Gegen diese Entscheidung legte die Universität<br />

Berufung ein, mit der sie bestritt,<br />

daß die Tätigkeiten des Klägers nach Art<br />

und Umfang professorentypisch seien.<br />

Das Oberverwaltungsgericht wies die<br />

319<br />

Habilitationen Aus der Rechtsprechung<br />

und Berufungen<br />

Berufung zurück. Bei der Gruppenzuordnung<br />

gehe es um die Ausgestaltung<br />

des Mitgliedschaftsrechts. Hauptanknüpfungspunkt<br />

sei hierfür zunächst die<br />

hauptberufliche Tätigkeit an der Hochschule<br />

als wissenschaftlicher Angestellter.<br />

Im Anschluß an diesen Mitgliedschaftsstatus<br />

ordne das Universitätsgesetz<br />

den Hochschulbediensteten dann<br />

aber einer bestimmten Organisationseinheit<br />

zu. Dabei bedürfe es im Hinblick<br />

auf rahmen- und verfassungsrechtliche<br />

Vorgaben einer homogen zusammengesetzten<br />

Mitgliedsgruppe. Zu der homogenen<br />

Gruppe der Hochschullehrer seien<br />

deshalb solche akademischen Forscher<br />

und <strong>Lehre</strong>r zugehörig, die aufgrund<br />

der Habilitation oder eines sonstigen<br />

Qualifikationsnachweises mit der selbständigen<br />

Vertretung eines wissenschaftlichen<br />

Faches in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />

betraut seien. Nach Qualifikation, Funktion,<br />

Verantwortung und Betroffenheit<br />

sowie nach Bindung an seine Hochschule<br />

entspreche der Kläger der Mitglieds-<br />

Ältere Besucher verfolgen eine Bundestagssitzung zur Rentenreform auf der<br />

Besuchertribüne des Berliner Reichstags. Foto: dpa<br />

gruppe der Professoren. Mit ihrem Antrag<br />

auf Verleihung des Titels eines außerplanmäßigen<br />

Professors habe die<br />

Universität selbst bescheinigt, daß der<br />

Kläger mit Billigung der zuständigen<br />

Hochschulgremien das Fach in <strong>Forschung</strong><br />

und <strong>Lehre</strong> professorentypisch<br />

vertrete. Auf der Grundlage des festgestellten<br />

Funktionszuschnitts stehe der<br />

Kläger einem beamteten Professor gleich<br />

und wäre ohne ein entsprechendes Mitsprache-<br />

und Entscheidungsrecht an der<br />

vollen Entfaltung seiner akademischen<br />

Befugnisse gehindert.<br />

(Oberverwaltungsgericht Rheinland-<br />

Pfalz, Urteil vom 30. März 2001 - 2 A<br />

12196/99.OVG - rechtskräftig)<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Rentenzeiten<br />

Der Beschwerdeführer war im wissenschaftlich-pädagogischen<br />

Bereich in der<br />

DDR tätig. Die Bundesversicherungsanstalt<br />

für Angestellte gewährte ihm eine<br />

Altersrente auf der Grundlage des Sozialgesetzbuchs<br />

ab 1994. Er hält diese Rentenleistungen<br />

jedoch für zu gering, da die<br />

im Beitrittsgebiet zurückgelegten Zeiten<br />

einer planmäßigen wissenschaftlichen<br />

Aspirantur in den Jahren 1952 - 1955<br />

nicht anerkannt worden seien. Klage und<br />

Berufung blieben ohne Erfolg.<br />

Der Beschwerdeführer rügt die Nichtanerkennung<br />

der Zeit der wissenschaftlichen<br />

Aspirantur als rentensteigernd mit<br />

der Verfassungsbeschwerde, die mangels<br />

grundsätzlicher Bedeutung nicht zur<br />

Entscheidung angenommen wird. Es sei<br />

verfassungsgemäß, daß in der ehemaligen<br />

DDR bestehende Zusatz- und<br />

Sonderversorgungssysteme geschlossen<br />

und die darin erworbenen<br />

Ansprüche und Anwartschaften<br />

in die gesetzliche<br />

Rentenversicherung mit<br />

entsprechenden Übergangsvorschriftenüberführt<br />

worden seien. Dazu<br />

gehöre auch die Entscheidung,<br />

daß Zeiten einer<br />

erstmaligen oder berufsqualifizierendenHochschulausbildungaußerhalb<br />

eines entgeltlichen<br />

Beschäftigungs-/Ausbildungsverhältnisses<br />

nicht<br />

als Beitragszeiten anerkannt<br />

werden können.<br />

Die Zeit einer planmäßigen wissenschaftlichen<br />

Aspirantur erfülle nicht den<br />

Tatbestand einer rentenrechtlichen Zeit<br />

im Sinne des Sozialgesetzbuches VI. Dies<br />

gelte ebenso für Zeiten eines im Beitrittsgebiet<br />

vor der Wiedervereinigung betriebenen<br />

<strong>Forschung</strong>sstudiums. Mangels<br />

Entrichtung von Pflicht- oder freiwilligen<br />

Beiträgen nach Bundesrecht scheide<br />

eine Anrechnung als Beitragszeit aus.<br />

(Bundesverfassungsgericht, Beschluß<br />

vom 30. August 2000 - 1 BvR 319/98 -)<br />

Birgit Ufermann<br />

Die Entscheidungen der Rubrik „Aus der<br />

Rechtsprechung“ können in vollem Wortlaut<br />

über den Materialservice von <strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong> (s. dritte Umschlagseite)<br />

bezogen werden.


Steuerrecht aktuell<br />

Telefonkosten<br />

Die bisherigen Regelungen zur beruflichen<br />

Nutzung von Telekommunikationseinrichtungen<br />

sind durch die Neuregelungen<br />

in den Lohnsteuer-Richtlinien<br />

2002 ab 1. Januar 2002 überholt.<br />

Die Privatnutzung betrieblicher Telekommunikationsgeräte<br />

(Telefone, Fax,<br />

Handy, Internet) oder betrieblicher<br />

Personalcomputer durch den Arbeitgeber<br />

ist weiterhin steuerfrei (§ 3 Nr. 45<br />

EStG). Die Steuerfreiheit umfaßt auch<br />

die Nutzung von Zubehör und Software<br />

und gilt auch für Mobiltelefone im Auto<br />

oder Personalcomputer in der Wohnung<br />

des Arbeitnehmers. Die Steuerfreiheit gilt<br />

aber nur für die Überlassung zur Nutzung<br />

durch den Arbeitgeber oder aufgrund<br />

eines Dienstverhältnisses durch<br />

einen Dritten (Lohnsteuerrichtlinie<br />

2002, R 21 e).<br />

Weist der Arbeitnehmer für einen Zeitraum<br />

von drei Monaten die entstandenen<br />

Aufwendungen seiner privaten Telekommunikationseinrichtungen<br />

im einzelnen<br />

nach, können die Kosten steuerfrei<br />

vom Arbeitgeber erstattet werden<br />

(pauschaler Auslagenersatz). Dabei können<br />

bei Telekommunikationsaufwendungen<br />

auch die Aufwendungen für das<br />

Nutzungsentgelt einer Telefonanlage sowie<br />

für den Grundpreis der Anschlüsse<br />

entsprechend dem beruflichen Anteil der<br />

Verbindungsentgelte an den gesamten<br />

Verbindungsentgelten (Telefon und Internet)<br />

steuerfrei erstattet werden (Lohnsteuerrichtlinie<br />

2002, R 22 Absatz 2).<br />

Anstatt des Einzelnachweisverfahrens<br />

kann es auch zur pauschalen Anerkennung<br />

kommen. Fallen erfahrungsgemäß<br />

beruflich veranlaßte Telekommunikationsaufwendungen<br />

an, können aus Vereinfachungsgründen<br />

bis zu 20 Prozent<br />

des Rechnungsbetrages, höchstens 20,-<br />

Euro monatlich steuerfrei ersetzt werden.<br />

Zulässig ist es dabei, wenn der Durchschnittsbetrag<br />

der Rechnungen aus einem<br />

Zeitraum von drei Monaten zugrundegelegt<br />

wird und der pauschale Auslagenersatz<br />

insoweit fortgeführt wird.<br />

Dieser pauschale Auslagenersatz kann<br />

solange steuerfrei bleiben, bis sich die<br />

320<br />

Habilitationen Steuerrecht und aktuell Berufungen<br />

Verhältnisse wesentlich ändern - z.B. bei<br />

Änderung der Berufstätigkeit (Lohnsteuerrichtlinie<br />

2002, R 22 Absatz 2). Diese<br />

so ermittelten beruflich veranlaßten Telekommunikationsaufwendungen<br />

können<br />

entweder vom Arbeitgeber steuerfrei ersetzt<br />

werden und mindern den Werbungskostenabzug<br />

des Arbeitnehmers<br />

oder können vom Arbeitnehmer als Werbungskosten<br />

bei den Einkünften aus<br />

nichtselbständiger Tätigkeit (§ 9 EStG)<br />

geltend gemacht werden.<br />

(Schreiben des Bundesministeriums der<br />

Finanzen vom 20. November 2001 - IV<br />

C 5 - S 2336 - 9/01II)<br />

Internet-Vordrucke<br />

Aufgrund eines Falles muß darauf aufmerksam<br />

gemacht werden, daß Steuererklärungen<br />

nur jeweils auf Vordrucken<br />

der zuständigen Landesfinanzbehörde<br />

abgegeben werden dürfen. Das gilt auch<br />

für Lohnsteuer-Vordrucke, die im Internet<br />

abgerufen werden können. Derzeit<br />

haben acht Bundesländer (Bayern, Bremen,<br />

Hamburg, Hessen, Niedersachsen,<br />

Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz<br />

und Saarland) Formulare, die unter den<br />

Informationen der Finanzverwaltungen<br />

aller Länder unter http://www.finanzamt.de<br />

abrufbar sind.<br />

Entfernungspauschale<br />

Seit 1. Januar 2001 werden die Aufwendungen<br />

für Fahrten zwischen Wohnung<br />

und Arbeitsstätte (§ 9 Absatz 1 Nr. 4<br />

EStG) und für Familienheimfahrten im<br />

Rahmen einer beruflich veranlaßten doppelten<br />

Haushaltsführung (§ 9 Absatz 1<br />

Nr. 5 EStG) durch Entfernungspauschalen<br />

nach dem Gesetz zur Einführung<br />

einer Entfernungspauschale vom 21. Dezember<br />

2000 berücksichtigt. Die Entfernungspauschale<br />

ist grundsätzlich unabhängig<br />

vom Verkehrsmittel zu gewähren.<br />

Für jeden vollen, der ersten zehn Kilometer<br />

der Entfernung zwischen Wohnung<br />

und Arbeitsstätte beträgt die Pauschale<br />

0,70 DM (seit 1. Januar 2002: 0,36<br />

Euro) und für jeden weiteren Kilometer<br />

0,80 DM (seit 1. Jauar 2002: 0,40 Euro)<br />

- auch bei An- und Abfahrten zum und<br />

vom Flughafen. Die anzusetzende Summe<br />

für die Pauschale errechnet sich aus<br />

der Multiplikation der Zahl der Arbeits-<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

tage mit den Entfernungskilometern und<br />

der Entfernungspauschale. Die anzusetzende<br />

Entfernungspauschale ist grundsätzlich<br />

auf 10.000,- DM (seit 1. Januar<br />

2002: auf 5.112,- Euro) begrenzt. Die Begrenzung<br />

gilt nicht, wenn ein eigener<br />

Kraftwagen oder ein zur Nutzung überlassener<br />

Kraftwagen benutzt wird; dies<br />

muß nachgewiesen werden, nicht aber<br />

die tatsächlichen Aufwendungen für den<br />

Kraftwagen. Bei Benutzung öffentlicher<br />

Verkehrsmittel kann ein höherer Betrag<br />

als 10.000,- DM (5.112,- Euro) nur dann<br />

angesetzt werden, wenn die tatsächlichen<br />

Aufwendungen höher sind. Zu<br />

weiteren Fragen der maßgeblichen Entfernung<br />

zwischen Wohnung und Arbeitsstätte,<br />

Fahrgemeinschaften, Benutzung<br />

verschiedener Verkehrsmittel und weiterer<br />

Fragen im Zusammenhang mit der<br />

Entfernungspauschale kann das Einführungsschreiben<br />

zu den Entfernungspauschalen<br />

ab 2001 über den Informationsservice<br />

(s. A 185, dritte Umschlagseite)<br />

angefordert werden.<br />

(Schreiben des Bundesministeriums der<br />

Finanzen vom 11. Dezember 2001 - IV<br />

C 5 - S 2351 - 300/01)<br />

Kindergeld<br />

Ein bestandskräftiger, die Gewährung<br />

von Kindergeld ablehnender Bescheid<br />

hat seine Bindungswirkung bis zum Ende<br />

des Monats seiner Bekanntgabe. Auf einen<br />

danach neu gestellten Kindergeldantrag<br />

kann dann Kindergeld auch wieder<br />

rückwirkend ab dem auf die Bekanntgabe<br />

des Ablehnungsbescheides<br />

folgenden Monat bewilligt werden. Im<br />

vorliegenden Fall hatte der Vater eine<br />

Ausbildungsbescheinigung seines Sohnes<br />

nicht eingereicht und der Kindergeldantrag<br />

wurde im Mai 1996 abgelehnt und<br />

bestandskräftig. Im Oktober 1996 beantragte<br />

der Kläger erneut Kindergeld. Die<br />

Familienkasse setzte daraufhin mit Bescheid<br />

im November ab Dezember 1996<br />

Kindergeld fest. Der Bundesfinanzhof<br />

gab dem Vater Recht und gewährte Kindergeld<br />

ab Juni 1996. Der Gesetzgeber<br />

sei davon ausgegangen, daß eine Korrektur<br />

in der Weise möglich sein müsse, daß<br />

der Berechtigte einen erneuten Kindergeldantrag<br />

stellen können müsse und die<br />

Behörde diesem bei Vorliegen der Voraussetzungen<br />

auch dann ab dem nächsten<br />

Monat entsprechen müsse.<br />

(Bundesfinanzhof, Urteil vom 25. Juli<br />

2001 - VI R 164/98)<br />

Birgit Ufermann


Habilitationen und<br />

Berufungen<br />

THEOLOGIE<br />

Dr. Reinhard Achenbach, Universität München,<br />

habilitierte sich an der Evangelisch-Theologischen<br />

Fakultät.<br />

Prof. Dr. Klaus Arntz hat einen Ruf an die Universität<br />

Augsburg auf eine Professur für Moraltheologie<br />

an der Katholisch-Theologischen Fakultät<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Heinrich Assel hat einen Ruf an die<br />

Universität Koblenz-Landau auf eine C4-Professur<br />

für Evangelische Theologie angenommen.<br />

Dr. Lothar Bily hat einen Ruf an die Philosophisch-Theologische<br />

Hochschule Benediktbeuern<br />

auf eine Professur für Fundamentaltheologie angenommen.<br />

Dr. Margit Eckholt, Universität Tübingen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Dogmatische Theologie an der Katholisch-Theologischen<br />

Fakultät erteilt.<br />

Dr. Annegret Freund, Universität Jena, habilitierte<br />

sich in dem Fach Praktische Theologie.<br />

Dr. Michael Haspel, Universität Marburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Sozialethik (Systematische<br />

Theologie).<br />

Dr. Adelheid Herrmann-Pfandt, Universität<br />

Marburg, habilitierte sich in dem Fach Religionswissenschaft.<br />

Dr. Christoph Kleine, Universität Marburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Religionswissenschaft.<br />

Dr. Monika Scheidler, Universität Tübingen,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Religionspädagogik und Katechetik<br />

an der Katholisch-Theologischen Fakultät<br />

erteilt.<br />

PD Dr. Jörg Ulrich, Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

hat einen Ruf an die Universität zu Kiel<br />

auf eine C3-Professur für Kirchengeschichte mit<br />

Der Rubrik „Habilitationen und<br />

Berufungen“ liegen die Angaben<br />

aus den Presseverlautbarungen der<br />

Universitäten, aus Tageszeitungen<br />

und Fachzeitschriften zugrunde.<br />

Falls trotz aller Sorgfalt, die auf<br />

die Erstellung dieser Rubrik verwandt<br />

wurde, eine Angabe fehlerhaft<br />

sein sollte, teilen Sie uns dies<br />

bitte für eine Korrektur in der folgenden<br />

Ausgabe mit. Falls die Rubrik<br />

unvollständig ist, sind wir für<br />

jeden Hinweis dankbar.<br />

321<br />

Habilitationen und Berufungen<br />

dem Schwerpunkt der Geschichte der Alten Kirchen<br />

an der Evangelischen Fakultät angenommen.<br />

PHILOSOPHIE UND<br />

GESCHICHTE<br />

PD Dr. Paul Richard Blum, Freie Universität<br />

Berlin, hat einen Ruf an das Loyola College in<br />

Maryland, Balitmore MD, auf eine Professur für<br />

Philosophie angenommen.<br />

Dr. Cornelia Essner-Conte, Technische Universität<br />

Berlin, wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Neuere Geschichte erteilt.<br />

Dr. Ursula Goldenbaum, Technische Universität<br />

Berlin, wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Philosophie erteilt.<br />

Dr. Thomas Grundmann, Universität Tübingen,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Philosophie erteilt.<br />

Dr. Adelheid Krah, Universität Wien/Österreich,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Mittelalterliche<br />

Geschichte erteilt.<br />

Dr. Ursula Lehmkuhl hat einen Ruf an die Freie<br />

Universität Berlin auf eine C4-Professur für<br />

Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt Geschichte<br />

Nordamerikas erhalten.<br />

Prof. Dr. Andreas Sohn, Universität Münster, hat<br />

einen Ruf an die Universität Paris XIII/Frankreich<br />

auf eine Professur für Mittelalterliche Geschichte<br />

angenommen.<br />

GESELLSCHAFTS-<br />

WISSENSCHAFTEN<br />

Dr. Wolfgang Beelmann, Universität zu Köln,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Psychologie erteilt.<br />

Dr. Gertrud Buchenrider, Universität Hohenheim,<br />

habilitierte sich in dem Fach Agrar- und<br />

Entwicklungspolitik.<br />

Prof. Dr. Thomas Goschke hat einen Ruf an die<br />

Technische Universität Dresden auf eine C4-Professur<br />

für Allgemeine Psychologie angenommen.<br />

Prof. Dr. Elke Heise, Universität Dortmund, hat<br />

einen Ruf an die Technische Universität Braunschweig<br />

auf eine C3-Professur für Pädagogische<br />

Psychologie erhalten.<br />

Dr. Ulrich Hilpert, Universität Jena, hat einen<br />

Ruf an die Universität Kassel auf eine C4-Professur<br />

für Politisches System der Bundesrepublik<br />

Deutschland mit Schwerpunkt Innovativpolitik<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Michael Jäckel, Universität Trier, hat<br />

einen Ruf an die Universität Erfurt auf eine C4-<br />

Professur für Kommunikationswissenschaft/Soziale<br />

Kommunikation abgelehnt.<br />

Prof. Dr. Christoph Klein, Universität Freiburg,<br />

hat einen Ruf an die Universität Göttingen auf<br />

eine C3-Professur an das Psychologische Institut<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Ingrid Kurz-Scherf, Fachhochschule<br />

Bielefeld, hat einen Ruf an die Universität Marburg<br />

auf eine C3-Professur für Politikwissenschaft<br />

angenommen.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Dr. Brigitte Röder, Universität Marburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Psychologie.<br />

Prof. Dr. Annette Scheunpflug, Universität Gießen,<br />

hat einen Ruf an die Universität Erlangen<br />

auf eine Professur für Pädagogik I angenommen.<br />

Dr. Gerhard W. Schnaitmann, Universität Heidelberg,<br />

habilitierte sich in dem Fach Schulpädagogik.<br />

Dr. Clemens Schwender, Technische Universität<br />

Berlin, wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Medienwissenschaft erteilt.<br />

PHILOLOGIE UND KULTUR-<br />

WISSENSCHAFTEN<br />

Prof. Dr. Ulf Abraham, Universität Würzburg,<br />

hat einen Ruf an die Freie Universität Berlin auf<br />

eine Professur für Didaktik der Deutschen Sprache<br />

und Literatur erhalten.<br />

PD Dr. Joachim Bahlcke, Universität Leipzig, hat<br />

einen Ruf an die Universität Erfurt auf eine Professur<br />

für Geschichte Ostmitteleuropas angenommen.<br />

Dr. Dieter Burdorf, Universität Jena, hat einen<br />

Ruf an die Universität Hildesheim auf eine Professur<br />

für Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik<br />

angenommen.<br />

Dr. Corinna Caduff, Technische Universität Berlin,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Deutsche<br />

Philologie, Allgemeine und Vergleichende<br />

Literaturwissenschaft erteilt.<br />

Dr. Marcus Düwell, Universität Tübingen, hat<br />

einen Ruf an die Universität Utrecht auf eine<br />

Professur für Philosophische Ethik erhalten.<br />

Prof. Dr. Bernd Engler, Universität Tübingen, hat<br />

einen Ruf an die Universität Göttingen auf eine<br />

C4-Professur für Englische Philologie/Nordamerikanische<br />

Literaturen abgelehnt.<br />

Prof. Dr. Ursula Gärtner, Universität Leipzig, hat<br />

einen Ruf an die Universität Potsdam auf eine<br />

C4-Professur für Klassische Philologie angenommen.<br />

Prof. Dr. Andreas Haug, Universität Trondheim/<br />

Norwegen, hat einen Ruf an die Universität Erlangen<br />

auf eine Professur für Musikwissenschaft<br />

angenommen.<br />

PD Dr. Thomas Honegger hat einen Ruf an die<br />

Universität Jena auf eine C3-Professur für Englische<br />

Philologie mit Schwerpunkt Mediävistik<br />

angenommen.<br />

Dr. Ingrid Hotz-Davies, Universität Passau, hat<br />

einen Ruf an die Universität Tübingen auf eine<br />

C3-Professur für Neuere Englische Literatur angenommen.<br />

Prof. Dr. Carola Jäggi hat einen Ruf an die Universität<br />

Erlangen-Nürnberg, auf eine C4-Professur<br />

für Christliche Archäologie angenommen.<br />

Prof. Dr. Reinhard Johler, Universität Wien/<br />

Österreich, hat einen Ruf an die Universität Tübingen<br />

auf eine C4-Professur für Empirische<br />

Kulturwissenschaft/Volkskunde erhalten.<br />

Prof. Dr. Johannes Kabatek hat einen Ruf an die<br />

Universität Freiburg auf eine Professur am Romanischen<br />

Seminar angenommen.


Prof. Dr. Ralf Laging hat einen Ruf an die Universität<br />

Marburg auf eine C3-Professur für Sportpädagogik<br />

und Sportdidaktik angenommen.<br />

PD Dr. Wolf-Andreas Liebert, Universität Trier,<br />

hat einen Ruf an die Universität Koblenz-Landau<br />

auf eine C3-Professur für Germanistische Linguistik<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Hartmut Matthäus, Universität Heidelberg,<br />

hat einen Ruf an die Universität Erlangen<br />

auf eine C3-Professur für Klassische Archäologie<br />

angenommen.<br />

Dr. Friedemann Schmoll, Universität Tübingen,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Empirische Kulturwissenschaft/Volkskunde<br />

erteilt.<br />

Prof. Dr. Ingrid Schröder, Universität Greifswald,<br />

hat einen Ruf an die Universität Hamburg auf<br />

eine C4-Professur für Niederdeutsch und Linguistik<br />

des Deutschen erhalten.<br />

Dr. Frank Schulze-Engler hat einen Ruf an die<br />

Freie Universität Berlin auf eine C3-Professur für<br />

Englische Philologie erhalten.<br />

RECHTSWISSENSCHAFTEN<br />

PD Dr. Hermann Butzer, Universität Bochum,<br />

hat einen Ruf an die Universität Greifswald auf<br />

eine C4-Professur für Öffentliches Recht,<br />

Verfassungsgeschichte und Staatslehre erhalten.<br />

Dr. Martin Führ, Universität Frankfurt/Main,<br />

habilitierte sich in dem Fach Öffentliches Recht,<br />

Rechtstheorie und Rechtsvergleichung.<br />

Prof. Dr. Stefan Grundmann, Universität Halle,<br />

hat einen Ruf an die Universität Erlangen auf<br />

eine Professur für Deutsches, Europäisches und<br />

Internationales Privat-, Bank- und Wirtschaftsrecht<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Christian Hillgruber, Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Bonn auf eine C4-Professur für Öffentliches<br />

Recht erhalten.<br />

Prof. Dr. Andreas Hoyer, Universität Regensburg,<br />

hat einen Ruf an die Universität zu Kiel auf eine<br />

C4-Professur für Strafrecht und Strafprozeßrecht<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Ferdinand Kirchhof, Universität Tübingen,<br />

hat einen Ruf an die Universität Bonn auf<br />

eine C4-Professur für Öffentliches Recht abgelehnt.<br />

PD Dr. Katja Langenbucher, Universität München,<br />

hat einen Ruf an die Universität Marburg<br />

auf eine C4-Professur für Bürgerliches Recht,<br />

Deutsches und Europäisches Handels-, Gesellschafts-<br />

und Bankrecht angenommen.<br />

Prof. Dr. Heinrich Menkhaus hat einen Ruf an<br />

die Universität Marburg auf eine Professur für<br />

Japanisches Recht angenommen.<br />

Dr. Lothar Michael, Universität Bayreuth, habilitierte<br />

sich in dem Fach Öffentliches Recht und<br />

Rechtsphilosophie.<br />

Prof. Dr. Jörg Neuner hat einen Ruf an die Universität<br />

Augsburg auf eine Professur für Bürgerliches<br />

Recht, Arbeits- und Handelsrecht sowie<br />

Rechtsphilosophie angenommen.<br />

Dr. Lothar Michael, Universität Bayreuth, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Öffentliches<br />

Recht und Rechtsphilosophie erteilt.<br />

322<br />

Habilitationen und Berufungen<br />

PD Dr. Mathias Ruffert, Universität Trier, hat<br />

einen Ruf an die Universität Mainz auf eine C3-<br />

Professur für Öffentliches Recht erhalten.<br />

Prof. Dr. Anja Steinbeck, Universität Mainz, hat<br />

einen Ruf an die Universität zu Köln auf eine<br />

C3-Professur an der Rechtswissenschaftlichen<br />

Fakultät angenommen.<br />

Dr. Andreas Thier, Universität München, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Bürgerliches Recht,<br />

Deutsche Rechtsgeschichte, Neuere Privatrechtsgeschichte,<br />

Verfassungsgeschichte, Kirchenrecht,<br />

Rechtstheorie erteilt.<br />

Prof. Dr. Heinrich de Wall, Universität Halle,<br />

hat einen Ruf an die Universität Erfurt auf eine<br />

Professur für Kirchenrecht, Staats-und Verwaltungsrecht<br />

angenommen.<br />

WIRTSCHAFTS-<br />

WISSENSCHAFTEN<br />

Prof. Dr. Michael Amberg, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, hat einen<br />

Ruf an die Universität Erlangen auf eine Professur<br />

für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere<br />

Wirtschaftsinformatik angenommen.<br />

Dr. Andreas Bausch, Universität Gießen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Betriebswirtschaftslehre erteilt.<br />

Dr. Thomas Döring, Universität Marburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Volkswirtschaftslehre.<br />

Prof. Dr. Thomas Gehring, Universität Freiburg,<br />

hat einen Ruf an die Universität Erlangen-Nürnberg<br />

an die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät<br />

abgelehnt.<br />

Dr. Ulrich Hamm, Neubrandenburg, hat einen<br />

Ruf an die Universität Kassel auf eine C4-Professur<br />

für Agrarmarktlehre und Marketing erhalten.<br />

Dr. Andreas Haufler hat einen Ruf an die Universität<br />

München auf eine C4-Professur am Seminar<br />

für Wirtschaftspolitik angenommen.<br />

Prof. Dr. Hans Hirth, Universität Greifswald, hat<br />

einen Ruf an die Universität Hohenheim auf eine<br />

Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere<br />

Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen<br />

erhalten.<br />

Dr. Ulrich Hommel, Ph.D., WHU-Otto Beisheim<br />

Hochschule, hat einen Ruf an die European<br />

Business School auf eine C4-Professur für<br />

Investitions- und Risikomanagement angenommen.<br />

Prof. Dr. Thomas Hutzschenreuter, Boston<br />

University, hat einen Ruf an die Wissenschaftliche<br />

Hochschule für Unternehmensführung<br />

(WHU) auf eine Professur für Betriebswirtschaftslehre,<br />

insbesondere Elektronische Medien und<br />

Multimediales Lernen erhalten.<br />

Prof. Dr. Alf Kimms, Universität zu Kiel, hat einen<br />

Ruf an die Technische Universität Freiberg<br />

auf eine C4-Professur für Betriebswirtschaftslehre<br />

angenommen.<br />

Dr. Peter Letmathe, Universität Bochum, hat<br />

einen Ruf an die Universität Bayreuth auf eine<br />

C3-Professur für Allgemeine Betriebswirtschafslehre<br />

(Schwerpunkt Umwelt- und/oder<br />

Technologiemanagement) angenommen.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

PD Dr. Elke Mack, Institut für Wirtschaft und<br />

Ethik (IWE) Bonn, hat einen Ruf an die Universität<br />

Kassel auf eine Professur für Unternehmensund<br />

Wirtschaftsethik erhalten.<br />

Dr. Peter Racky hat einen Ruf an die Universität<br />

Kassel auf eine C3-Professur für Baubetriebswirtschaft<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Michael Schefczyk, Technische Universität<br />

Dresden, hat einen Ruf an die Universität<br />

Lüneburg auf eine C4-Stiftungsprofessur für<br />

Existenzgründung abgelehnt.<br />

Prof. Dr. Dirk Schiereck, Universität Witten/<br />

Herdecke, hat einen Ruf an die European Business<br />

School Oestrich-Winkel auf eine Professur<br />

für Bank- und Finanzmanagement erhalten.<br />

Prof. Dr. Gert G. Wagner, Universität Frankfurt/<br />

Oder, hat einen Ruf an die Technische Universität<br />

Berlin auf eine Professur für Volkswirtschaftslehre<br />

angenommen.<br />

MATHEMATIK, PHYSIK UND<br />

INFORMATIK<br />

Dr. Klaus Altmann hat einen Ruf an die Freie<br />

Universität Berlin auf eine C4-Professur für Algebra<br />

angenommen.<br />

Dr. Andreas Berkner, Universität Leipzig, habilitierte<br />

sich an der Fakultät für Physik und Geowissenschaften.<br />

Dr. Christian Binek, Universität-Gesamthochschule<br />

Duisburg, habilitierte sich, und es wurde<br />

ihm die Lehrbefugnis für das Fach Experimentalphysik<br />

erteilt.<br />

Dr. Gebhard Böckle, Eidgenössische Technische<br />

Hochschule Zürich, habilitierte sich in dem Fach<br />

Mathematik.<br />

Dr. Friedrich Brunner, Technische Universität<br />

München, wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Experimentalphysik erteilt.<br />

Dr. Klaus Ecker, Monash University/Australien,<br />

hat einen Ruf an die Freie Universität Berlin auf<br />

eine C4-Professur für Analysis angenommen.<br />

Dr. Ulrich Eichmann, Technische Universität<br />

Berlin, wurde die Lehrbefugnis für das Fach Physik<br />

erteilt.<br />

Prof. Dr. Michael Falk, Universität Eichstätt, hat<br />

einen Ruf an die Universität Würzburg auf eine<br />

Professur für Mathematik angenommen.<br />

PD Dr. Thom Frühwirth, Universität München,<br />

hat einen Ruf an die Universität Ulm auf eine<br />

C3-Professur für Programmiermethodik und<br />

Compilerbau angenommen und einen weiteren<br />

Ruf an die Universität Linz auf eine Professur<br />

für Software Engineering, die mit der wissenschaftlichen<br />

Leitung des Software Competence<br />

Center Hagenberg verbunden war, abgelehnt.<br />

HD Dr. Harald Garcke, Universität Bonn, hat<br />

einen Ruf an die Universität Regensburg auf eine<br />

C4-Professur für Mathematik angenommen.<br />

Dr. Alfons Geser, Universität Tübingen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Informatik erteilt.<br />

Dr. Rainer Girgert, Universität Tübingen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Experimentelle Onkologie erteilt.


Prof. Martin Greven, Stanford University/USA,<br />

hat einen Ruf an die Technische Universität Berlin<br />

auf eine Professur für Experimentelle Physik<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Karsten Große-Braukmann, Universität<br />

Bonn, hat einen Ruf an die Universität Freiburg<br />

auf eine C3-Professur für Reine Mathematik<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Heinrich Hussmann, Technische Universität<br />

Dresden, hat einen Ruf an die Universität<br />

München auf eine C4-Professur für Medieninformatik<br />

erhalten.<br />

Dr. Bernd Kirchheim, Universität Leipzig, habilitierte<br />

sich an der Fakultät für Mathematik und<br />

Informatik.<br />

Dr. Achim Kittel, Universität Oldenburg, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Experimentalphysik erteilt.<br />

Dr. Uwe Klemradt, Universität München, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Experimentalphysik erteilt, und er<br />

hat einen Ruf an die Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen auf eine C3-<br />

Akademien<br />

Folgende Personen wurden an die Sächsische<br />

Akademie der Wissenschaften zu Leipzig gewählt:<br />

Ordentliche Mitglieder<br />

Philologisch-historische Klasse:<br />

Prof. Dr. Klaus Bochmann, Universität Leipzig<br />

Prof. Dr. Gerlinde Huber-Rebenich, Universität<br />

Jena<br />

Dr. Christoph Krummacher, Hochschule für<br />

Musik und Theater Leipzig<br />

Technikwissenschaftliche Klasse:<br />

Prof. Dr. Thomas Bley, Technische Universität<br />

Dresden<br />

Prof. Dr. Wolfgang Erich Pompe, Technische<br />

Universität Dresden<br />

Korrespondierende Mitglieder<br />

Philologisch-historische Klasse:<br />

Prof. Dr. Christian Hannick, Universität<br />

Würzburg<br />

Technikwissenschaftliche Klasse:<br />

Prof. Dr. Wolf-Martin Boerner, University of<br />

Illinois at Chicago/USA<br />

Prof. Dr. Christian Wandrey, <strong>Forschung</strong>szentrum<br />

Jülich<br />

Folgende Personen wurden an die Bayerische<br />

Akademie der Wissenschaften gewählt:<br />

Ordentliche Mitglieder<br />

Philologisch-historische Klasse:<br />

Prof. Dr. Andreas Höfele, Universität München<br />

Prof. Dr. Harald Siems, Universität Erlangen<br />

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse:<br />

Prof. Dr. Christoph Bräuchle, Universität<br />

München<br />

Prof. Dr. Eva-Bettina Bröcker, Universität<br />

Würzburg<br />

Prof. Dr. Franz Durst, Universität Erlangen<br />

323<br />

Habilitationen und Berufungen<br />

Professur für Experimentelle Physik der Kondensierten<br />

Materie erhalten.<br />

Prof. Dr.-Ing. Bernd Krämer, FernUniversität Hagen,<br />

hat einen Ruf an die Universität Graz/<br />

Schweiz auf eine Professur für Softwaretechnologie<br />

abgelehnt.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Küchlin, Universität Tübingen,<br />

hat Rufe an die Universitäten Jena und Salzburg/Österreich<br />

an die Fakultät für Informatik<br />

abgelehnt.<br />

Prof. Dr. Christian Lubich, Universität Tübingen,<br />

hat einen Ruf an die Universität Basel/<br />

Schweiz auf eine C4-Professur für Mathematik<br />

abgelehnt.<br />

Prof. Dr. Philipp Maaß hat einen Ruf an die Technische<br />

Universität Ilmenau auf eine C3-Professur<br />

für Theoretische Physik/Computational<br />

Physics angenommen.<br />

Prof. Dr.-Ing. Klaus Meyer-Wegener, Technische<br />

Universität Dresden, hat einen Ruf an die Universität<br />

Erlangen auf eine Professur für Informatik<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr. Joachim Hagenauer, Technische Universität<br />

München<br />

Prof. Dr. Friedrich Pukelsheim, Universität Augsburg<br />

Prof. Dr. Walter Sebald, Universität Würzburg<br />

Prof. Dr. Karl Otto Stettner, Universität Regensburg<br />

Korrespondierende Mitglieder<br />

Philologisch-historische Klasse:<br />

Prof. Dr. Arno Borst, Universität Konstanz<br />

Prof. Dr. Ludwig Siep, Universität Münster<br />

Prof. Dr. Anthony Stephens, University of Sydney/Australien<br />

Prof. Dr. Xavier Tilliette, Pontifica Universitá<br />

Gregoriana Rom/Italien<br />

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse:<br />

Prof. Dr. Rosalinde Contreras-Theurel, Instituto<br />

Politécnico Nacional (CINVESTAV)/Mexiko<br />

Prof. Dr. Antonio R. Damasio, University of<br />

Iowa/USA<br />

Prof. Dr. Walter Gander, Eidgenössische Technische<br />

Hochschule Zürich/Schweiz<br />

Prof. Dr. Peter M. Gruber, Technische Universität<br />

Wien/Österreich<br />

Prof. Dr. Christoph Reigber, Universität Potsdam<br />

Folgende Personen wurden an die Heidelberger<br />

Akademie der Wissenschaften gewählt:<br />

Ordentliche Mitglieder<br />

Philosophisch-historische Klasse:<br />

Prof. Dr. Otfried Höffe, Universität Tübingen<br />

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse:<br />

Prof. Dr.-Ing. Hans Burkhardt, Universität Freiburg<br />

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Eigenberger, Universität<br />

Stuttgart<br />

Prof. Dr.-Ing. Helmut Kipphan, Universität<br />

Karlsruhe<br />

Prof. Dr.-Ing. Günter Pritschow, Universität<br />

Stuttgart<br />

Prof. Dr.-Ing. Werner Wiesbeck, Universität<br />

Karlsruhe<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Prof. Dr. Wolfhard Möller, Technische Universität<br />

Dresden/<strong>Forschung</strong>szentrum Rossendorf, hat<br />

einen Ruf an die Universität Greifswald auf eine<br />

C4-Professur für Experimentalphysik und als<br />

Direktor des Instituts für Neidertemparatur-<br />

Plasmaphysik erhalten.<br />

Dr. Angela Adele Pasquale, Technische Universität<br />

Clausthal, habilitierte sich in dem Fach<br />

Mathematik.<br />

Dr. Markus Pflaum hat einen Ruf an die Universität<br />

Frankfurt am Main auf eine C2-<br />

Hochschuldozentur für Analysis und Mathematische<br />

Physik angenommen.<br />

PD Dr. Peter Reimann, Universität Augsburg, hat<br />

einen Ruf an die Universität Bielefeld auf eine<br />

C3-Professur für Theoretische Physik erhalten.<br />

Prof. Dr. Michael Philippsen hat einen Ruf an<br />

die Universität Erlangen-Nürnberg auf eine C4-<br />

Professur für Informatik II, Programmiersysteme<br />

angenommen.<br />

Dr. Arnd Rösch, Technische Universität Berlin,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Mathematik<br />

erteilt.<br />

Korrespondierende Mitglieder<br />

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse:<br />

Prof. Dr. Wolfgang Ketterle, Massachusetts<br />

Institute of Technology<br />

Prof. Dr. Friedemann Mattern, Eidgenössische<br />

Technische Hochschule Zürich/Schweiz<br />

Prof. Dr. Klaus-Dieter Vöhringer, Technische<br />

Universität Darmstadt<br />

Prof. Dr. Albrecht Wagner, Universität Hamburg<br />

Folgende Personen wurden an die Akademie<br />

der Wissenschaften und der Literatur zu<br />

Mainz gewählt:<br />

Ordentliche Mitglieder<br />

Mathematisch-naturwissenschaftlich Klasse:<br />

Prof. Dr. Johannes Buchmann, Technische<br />

Universität Darmstadt<br />

Prof. Dr. Günter Gottstein, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen<br />

Prof. Dr. Wolfgang Wahlster, Universität<br />

Saarbrücken<br />

Korrespondierende Mitglieder<br />

Geistes- und sozialwissenschaftliche Klasse:<br />

Prof. Dr. Renate Belentschikow, Universität<br />

Magdeburg<br />

Prof. Dr. Font Màrta, Universität Pècs<br />

Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse:<br />

Prof. Dr. Franz Grehn, Universität Würzburg<br />

Klasse der Literatur:<br />

Ordentliche Mitglieder<br />

Dr. Hans-Dieter Schäfer, Universität Regensburg<br />

Korrespondierende Mitglieder<br />

Dr. Manfred Osten, Alexander von Humboldt-Stiftung<br />

Bonn<br />

Adam Zagajewski, Schriftsteller in<br />

Courbevoie/Frankreich


Prof. Dr. Francesca Saglietti, Technische Universität<br />

München, hat einen Ruf an die Universität<br />

Erlangen auf eine Professur für Software Engineering<br />

angenommen.<br />

Prof. Dr.-Ing. Ralf Salomon, Universität Zürich/<br />

Schweiz, hat einen Ruf an die Universität Rostock<br />

auf eine C3-Professur für Technische System-<br />

und Anwendersoftware angenommen.<br />

Dr. Jürgen Schnack, Universität Osnabrück, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Theoretische Physik erteilt.<br />

Prof. Dr. Peter Schröder-Heister, Universität<br />

Tübingen, hat einen Ruf an die Universität Salzburg/Österreich<br />

auf eine Professur für Informatik<br />

abgelehnt.<br />

Prof. Dr. Thomas Schwentick hat einen Ruf an<br />

die Universität Marburg auf eine C3-Professur<br />

für Theoretische Informatik angenommen.<br />

PD Dr. Mark Trede, Universität zu Köln, hat einen<br />

Ruf an die Universität Münster auf eine Professur<br />

für Ökonometrie und Statistik angenommen.<br />

PD Dr. Karsten Urban, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte sich,<br />

und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Mathematik erteilt, und er hat einen Ruf an die<br />

Universität Ulm auf eine C3-Professur für Numerik<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Andreas Zell, Universität Tübingen, hat<br />

einen Ruf an die Medizinische Hochschule Lübeck<br />

auf eine C4-Professur für Robotik und Kognitive<br />

Systeme abgelehnt.<br />

BIOLOGIE, CHEMIE,<br />

GEOWISSENSCHAFTEN UND<br />

PHARMAZIE<br />

PD Dr. Christian Baron, Universität München,<br />

hat einen Ruf an die Mc Master University<br />

Hamilton/Ontario/Kanada auf eine Associate-<br />

Professur für Molekulare Mikrobiologie erhalten.<br />

Dr. Thomas Bartolomaeus, Universität Bielefeld,<br />

hat einen Ruf an die Freie Universität Berlin auf<br />

eine C4-Professur für Systematik / Evolution der<br />

Tiere angenommen.<br />

Dr. Iris Behrmann, Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule Aachen, habilitierte sich, und<br />

es wurde ihr die Lehrbefugnis für das Fach Biochemie<br />

erteilt.<br />

PD Dr. Uwe Beifuß, Universität Göttingen, hat<br />

einen Ruf an die Universität Hohenheim auf eine<br />

C4-Professur für Bioorganische Chemie angenommen.<br />

Dr. Martin Bohn, Universität Hohenheim, hat<br />

einen Ruf an die Universität of Illinois/USA auf<br />

eine Professur für Pflanzenzüchtung und Genetik<br />

angenommen.<br />

Dr. Paul Bons, Universität Mainz, hat einen Ruf<br />

an die Universität Tübingen auf eine C3-Professur<br />

für Strukturgeologie erhalten.<br />

PD Dr. Klaudia Brix, Universität Bonn, hat einen<br />

Ruf an die International University Bremen<br />

auf eine Professur für Cell Biology angenommen.<br />

Dr. Stefan Dübel, LiefeBits AG Tübingen, hat<br />

einen Ruf an die Universität Leipzig auf eine C4-<br />

324<br />

Habilitationen und Berufungen<br />

Professur für Molekulare Zelltherapie und einen<br />

weiteren Ruf an die Universität Braunschweig<br />

auf eine C4-Professur für Biochemie und Biotechnologie<br />

erhalten.<br />

Dr. Ralf Erdmann hat einen Ruf an die Freie<br />

Universität Berlin auf eine C4-Professur am<br />

Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie erhalten.<br />

Prof. Dr. Thomas Eschenhagen, Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

hat einen Ruf an die Universität<br />

Hamburg auf eine Professur für Klinische<br />

Pharmakologie erhalten.<br />

Prof. Dr. Lars-Oliver Essen hat einen Ruf an die<br />

Universität Marburg auf eine C3-Professur für<br />

Biochemie angenommen.<br />

Dr. Michael Friedrich, Universität Marburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Mikrobiologie.<br />

Dr. Ulrike Gerischer, Universität Ulm, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis für<br />

das Fach Mikrobiologie erteilt.<br />

Dr. Ruth Gschwind, Universität Marburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Organische Chemie.<br />

Dr. Arthur Günzl, Universität Tübingen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Zoologie und Zellbiologie erteilt.<br />

Dr. Martin Guttenberger, Universität Tübingen,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Allgemeine Botanik und<br />

Pflanzenphysiologie erteilt.<br />

Prof. Dr. Monika Hassel hat einen Ruf an die<br />

Universität Marburg auf eine C3-Professur für<br />

Morphologie und Evolution der Wirbellosen<br />

angenommen.<br />

PD Dr. Mechthild Hatzfeld hat einen Ruf an die<br />

Universität Halle-Wittenberg auf eine C3-Professur<br />

für Pathobiochemie angenommen.<br />

Dr. Andreas W. Henkel, Universität Erlangen-<br />

Nürnberg, wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Zellphysiologie erteilt.<br />

PD Dr. Friedrich Herberg, Universität Witten,<br />

hat einen Ruf an die Universität Kassel auf eine<br />

C4-Professur für Biochemie erhalten.<br />

Prof. Dr. Bernd A. Hess, Universität Erlangen-<br />

Nürnberg, hat einen Ruf an die Universität Bonn<br />

auf eine C4-Professur für Theoretische Chemie<br />

erhalten.<br />

Prof. Dr. Christian Huber, Universität Innsbruck/<br />

Österreich, hat einen Ruf an die Universität des<br />

Saarlandes auf eine C3-Professur für Analytische<br />

Chemie angenommen.<br />

PD Dr. Hans-Ulrich Humpf, Universität Würzburg,<br />

hat einen Ruf an die Universität Münster<br />

auf eine C3-Professur für Lebensmittelchemie<br />

und einen weiteren Ruf an die Universität<br />

Hohenheim erhalten.<br />

Dr. Ralf Jacob, Tierärztliche Hochschule Hannover,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Biochemie<br />

erteilt.<br />

Dr. Martin Kalesse, Universität Hannover, hat<br />

einen Ruf an die Freie Universität Berlin auf eine<br />

C3-Professur für Organische Chemie angenommen.<br />

Dr. Friedemann Kiefer, Universität Marburg,<br />

habilitierte sich in dem Fach Zellbiologie.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Prof. Dr. Susanne Klumpp, Universität Marburg,<br />

hat einen Ruf an die Universität Münster auf eine<br />

Professur für Pharmazeutische Chemie angenommen.<br />

HD Dr. Volker Knoop, Universität Ulm, hat einen<br />

Ruf an die Universität Bonn auf eine C3-<br />

Professur für Botanik angenommen.<br />

Prof. Dr. Ulrich Koert hat einen Ruf an die Universität<br />

Marburg auf eine C4-Professur für Organische<br />

Chemie angenommen.<br />

Dr. Lutz Konrad, Universität Marburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Zellbiologie und Entwicklungsbiologie.<br />

Dr. Karl Kramer, Technische Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Zellbiologie erteilt.<br />

Dr. Jürgen Kun, Universität Tübingen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Molekularbiologie und Parasitologie erteilt.<br />

Dr. Ewald Langer, Universität Tübingen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Botanik erteilt.<br />

Dr. Roland Lauster, Technische Universität Berlin,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Genetik,<br />

insbesondere Zellbiologie erteilt.<br />

Dr. Volkmar Leßmann, Universität Bochum,<br />

habilitierte sich in dem Fach Neurobiochemie.<br />

Prof. Dr. Alexander Lerchl, Universität Karlsruhe,<br />

hat einen Ruf an die International University<br />

Bremen auf eine Professur für Engineering and<br />

Science angenommen.<br />

Prof. Dr. Gisela Lück, Universität -Gesamthochschule<br />

Essen, hat einen Ruf an die Universität<br />

Bielefeld auf eine C4-Professur für Chemiedidaktik<br />

angenommen.<br />

Dr. Petra Marschner, Universität Hamburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Angewandte Botanik.<br />

Dr. Frank-Michael Matysik, Universität Leipzig,<br />

habilitierte sich an der Fakultät für Chemie und<br />

Mineralogie.<br />

Prof. Dr. Albrecht E. Melchinger, Universität<br />

Hohenheim, hat einen Ruf an die Iowa State<br />

University/USA auf eine Professur für Pflanzenzüchtung<br />

verbunden mir der Direktorenstelle des<br />

„Centers for Plant Breeding“ abgelehnt.<br />

Prof. Dr. Henning Menzel hat einen Ruf an die<br />

Technische Universität Braunschweig auf eine<br />

Professur am Institut für Technische Chemie<br />

angenommen.<br />

Dr. Meike Mevissen, Tierärztliche Hochschule<br />

Hannover, wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Pharmakologie und Toxikologie erteilt.<br />

Ihre Meldung über Habilitationen<br />

und Berufungen können<br />

Sie schnell und effizient<br />

auch per E-mail senden an<br />

fernengel@forschung-undlehre.de


Dr. Christian Ochsenfeld, Universität Mainz, hat<br />

einen Ruf an die Universität Tübingen auf eine<br />

C3-Professur für Theoretische Chemie erhalten.<br />

Dr. Claudia Oecking, Universität Bochum, habilitierte<br />

sich in dem Fach Biologie.<br />

Prof. Dr. Michaela Paal, Universität Innsbruck/<br />

Österreich, hat einen Ruf an die Universität<br />

Marburg auf eine C3-Professur für Geographie<br />

des Tertiären Sektors und der Transformationsforschung<br />

angenommen.<br />

PD Dr. Fidrun Podczeck, University of London/<br />

Großbritannien, hat einen Ruf an die Universität<br />

Sunderland auf eine C4-Professur of<br />

Pharmaceutics erhalten.<br />

Dr. Klaus Reuter, Universität Marburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Mikrobiologie und Biochemie.<br />

Dr. Gerald Richter, Technische Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Biochemie<br />

erteilt.<br />

Dr. Traugott Scheytt, Technische Universität<br />

Berlin, wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Hydrogeologie erteilt.<br />

Dr. Martin Schnittler, Bundesamt für Naturschutz<br />

Bonn, hat einen Ruf an die Universität<br />

Greifswald auf eine C4-Professur für Allgemeine<br />

und Spezielle Botanik angenommen.<br />

Dr. Gerrit Schürmann, Universität Leipzig, habilitierte<br />

sich an der Fakultät für Chemie und<br />

Mineralogie.<br />

Dr. Tewfink Soulimane, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte sich,<br />

und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Biochemie erteilt.<br />

Dr. Holger Sültmann, Universität Tübingen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Genetik erteilt.<br />

Prof. Dr. Ralph Tiedemann, Universität zu Kiel,<br />

hat einen Ruf an die Universität Potsdam auf<br />

eine C4-Professur für Evolutionsbiologie/Spezielle<br />

Zoologie angenommen.<br />

Prof. Dr. Sabine Tröger, Universität Bayreuth,<br />

hat einen Ruf an die Universität Bonn auf eine<br />

C3-Professur für Geographie angenommen.<br />

Dr. Michael Türkay, Universität Frankfurt/Main,<br />

habilitierte sich in dem Fach Zoologie.<br />

Prof. Dr. Ludwig Zöller, Universität Bonn, hat<br />

einen Ruf an die Universität Bayreuth auf eine<br />

C4-Professur für Geomorphologie angenommen.<br />

INGENIEURWISSENSCHAFTEN<br />

Dr.-Ing. Holger Boche, Heinrich-Hertz-Institut<br />

für Nachrichtentechnik Berlin GmbH, hat einen<br />

Ruf an die Technische Universität Berlin auf eine<br />

Professur für Mobilkommunikation angenommen.<br />

Dr. Friedrich Burmester, Technische Universität<br />

München, wurde die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Restaurierung, Kunsttechnologie und Konservierungswissenschaften<br />

erteilt.<br />

PD Dr. Stefan Diebels, Universität Stuttgart, hat<br />

einen Ruf an die Universität des Saarlandes auf<br />

eine C4-Professur für Technische Mechanik angenommen.<br />

325<br />

Habilitationen und Berufungen<br />

Dr. Friedrich Dinkelacker, Universität Erlangen-<br />

Nürnberg, wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Technische Thermodynamik erteilt.<br />

Dr. Horst Fischer, Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule Aachen, habilitierte sich, und<br />

es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Medizinische Werkstofftechnik erteilt.<br />

Prof. Dr. Peter Gumbsch, Max-Planck-Institut<br />

für Metallforschung Stuttgart, hat einen Ruf an<br />

die Universität Karlsruhe auf eine C4-Professur<br />

für Werkstoffmechanik und die Leitung des<br />

Fraunhofer-Instituts für Werkstoffmechanik in<br />

Freiburg und Halle angenommen und weitere<br />

Rufe an die Technische Universität Braunschweig<br />

und an die Ohio State University/USA abgelehnt.<br />

Prof. Dr.-Ing. Martin Haaret, Siemens AG München,<br />

hat einen Ruf an die Technische Universität<br />

Ilmenau auf eine C4-Professur für Nachrichtentechnik<br />

angenommen.<br />

Dr.-Ing. Drusch Heimat, Technische Universität<br />

München, habilitierte sich in dem Fach<br />

Bioreaktionstechnik.<br />

Prof. Dr. Andreas Kugi, Universität Linz/Österreich,<br />

hat einen Ruf an die Universität des Saarlandes<br />

auf eine C4-Professur für Systemtheorie<br />

und Regelungstechnik angenommen.<br />

Prof. Dr.-Ing. Michael Kurrat hat einen Ruf an<br />

die Technische Universität Braunschweig auf eine<br />

Professur am Institut für Hochspannungstechnik<br />

und elektrische Energieanlagen angenommen.<br />

Prof. Dr.-Ing. Stefan Levadag hat einen Ruf an<br />

die Technische Universität Braunschweig auf eine<br />

Professur am Institut für Flugsystemtechnik angenommen.<br />

Dr. Werner Manz, Technische Universität Berlin,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Mikrobielle<br />

Ökologie erteilt.<br />

Dr.-Ing. Thomas Sikora, Heinrich-Hertz-Institut<br />

für Nachrichtentechnik Berlin GmbH, hat einen<br />

Ruf an die Technische Universität Berlin auf eine<br />

Professur für Nachrichtenübertragung angenommen.<br />

Dr. Günther Tränkle, Institut für Höchstfrequenz,<br />

hat einen Ruf an die Technische Universität Berlin<br />

auf eine Professur für Mikrowellen- und<br />

Optoelektronik angenommen.<br />

AGRARWISSENSCHAFTEN,<br />

ERNÄHRUNGSWISSENSCHAF-<br />

TEN, VETERINÄRMEDIZIN<br />

Dr. Wulf Amelung, Universität Bayreuth, wurde<br />

die Lehrbefugnis für das Fach Bodenkunde<br />

erteilt.<br />

Dr. Gabriele Broll, Universität Münster, hat einen<br />

Ruf an die Hochschule Vechta am Institut<br />

für Landschaftsökologie angenommen.<br />

Dr. Paul-Georg Germann, Tierärztliche Hochschule<br />

Hannover, wurde die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Veterinärpathologie erteilt.<br />

Dr. med. vet. Martin H. Groschup, Tierärztliche<br />

Hochschule Hannover, wurde die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Virologie erteilt.<br />

Dr. med. vet. Achim D. Gruber, Ph.D., Tierärztliche<br />

Hochschule Hannover, wurde die Lehr-<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

befugnis für das Fach Allgemeine Pathologie und<br />

pathologische Anatomie der Tiere erteilt.<br />

Dr. Anja Joachim, Tierärztliche Hochschule Hannover,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Parasitologie<br />

erteilt.<br />

Prof. Dr. Hermann H. Swalve hat einen Ruf an<br />

die Universität Halle-Wittenberg auf eine C4-<br />

Professur für Tierzucht angenommen.<br />

Dr. Peter Wehrheim, Universität Bonn, habilitierte<br />

sich in dem Fach Agrarökonomie.<br />

HUMANMEDIZIN<br />

Dr. Heiko Alfke, Universität Marburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Diagnostische Radiologie.<br />

PD Dr. Christian Alzheimer, Universität München,<br />

hat einen Ruf an die Universität zu Kiel<br />

auf eine Professur für Physiologie angenommen.<br />

PD Dr. Petra Ambrosch, Universität Göttingen,<br />

hat einen Ruf an die Universität zu Kiel auf eine<br />

C4-Professur für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde,<br />

Kopf- und Halschirurgie angenommen.<br />

Dr. Baffour Kwaku Amo-Rakyi, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Allgemeine Pathologie und Pathologische<br />

Anatomie erteilt.<br />

Dr. Tilo Andus, Universität Tübingen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das<br />

Fach Innere Medizin erteilt.<br />

Dr. Hubertus Axer, Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule Aachen, habilitierte sich, und<br />

es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Anatomie erteilt.<br />

Dr. Ralf Becker, Universität Marburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Neurochirurgie.<br />

Dr. Frank Bengel, Technische Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Nuklearmedizin<br />

erteilt.<br />

Dr. Ranjit Singh Bhardwaj, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für<br />

das Fach Allgemeine und Molekulare Pathologie<br />

erteilt.<br />

Dr. Marc Boris Bloching, Universität Halle-Wittenberg,<br />

habilitierte sich in dem Fach Hals-, Nasen-,<br />

Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie.<br />

Dr. Andreas Rolf Blum, Universität Tübingen,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Dermatologie und Venerologie<br />

erteilt.<br />

Dr. Claudia Brandt, Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule Aachen, habilitierte sich, und<br />

es wurde ihr die Lehrbefugnis für das Fach Medizinische<br />

Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie<br />

erteilt.<br />

PD Dr. Heinrich Karl Brinkmeier, Universität<br />

Ulm, hat einen Ruf an die Universität Greifswald<br />

auf eine C3-Professur für Patholphysiologie/<br />

Molekulare Medizin angenommen.<br />

Dr. Gary Brook, Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule Aachen, habilitierte sich, und<br />

es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Experimentelle<br />

Neurologie erteilt.


Dr. Wolfgang Buhre, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte sich,<br />

und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin<br />

erteilt.<br />

Dr. Karel Caca, Universität Leipzig, habilitierte<br />

sich an der Medizinischen Fakultät.<br />

Dr. Stephan Coerper, Universität Tübingen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Chirurgie erteilt.<br />

Dr. Oliver Detsch, Technische Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Anästhesie<br />

erteilt.<br />

Dr. Bernhard Dreuw, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte sich,<br />

und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Chirurgie erteilt.<br />

Dr. Berthold Gerdes, Universität Marburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Chirurgie.<br />

Dr. Stefan Gratz, Universität Marburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Nuklearmedizin.<br />

Dr. Christoph Eingartner, Universität Tübingen,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Chirurgie/Unfall- und Wiederherstellungschirurgie<br />

erteilt.<br />

Prof. Dr. Jürgen Engele, Universität Ulm, hat einen<br />

Ruf an die Universität Leipzig auf eine C3-<br />

Professur am Anatomischen Institut angenommen.<br />

Dr. Ines Gaertner, Universität Tübingen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Psychiatrie und Psychotherapie erteilt.<br />

Prof. Dr. Thomas Harrer hat einen Ruf an die<br />

Universität Erlangen auf eine C3-Professur für<br />

Innere Medizin mit Schwerpunkt Immundefizienz<br />

angenommen.<br />

Dr. Dennis von Heimburg, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für<br />

das Fach Plastische Chirurgie erteilt.<br />

Dr. Andreas Herrler, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte sich,<br />

und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Anatomie und Reproduktionsbiologie erteilt.<br />

Dr. Jorge Frank, Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule Aachen, habilitierte sich, und<br />

es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Dermatologie und Venerologie erteilt.<br />

Dr. Markus Ketteler, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte sich,<br />

und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Innere Medizin erteilt.<br />

Dr. Christoph Kosinski, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte sich,<br />

und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Neurologie erteilt.<br />

Dr. Frank Lammert, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte sich,<br />

und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Innere Medizin erteilt.<br />

Dr. Sebastian Lemmen, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte sich,<br />

und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Medizinische Mikrobiologie und Klinische<br />

Infektiologie erteilt.<br />

326<br />

Habilitationen und Berufungen<br />

Prof. Dr. Tobias Lohmann, Universität Leipzig,<br />

hat einen Ruf an die Universität Erlangen auf<br />

eine C3-Professur für Endokrinologie/Stoffwechsel<br />

angenommen.<br />

Dr. Vladimir Martinek, Technische Universität<br />

München, wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Orthopädie und Sportorthopädie erteilt.<br />

Dr. Karl Martini, Universität Tübingen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Orthopädie erteilt.<br />

Dr. Martin Max, Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule Aachen, habilitierte sich, und<br />

es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Anästhesiologie erteilt.<br />

Dr. Markus Moser, Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule Aachen, habilitierte sich, und<br />

es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Allgemeine<br />

und Molekulare Zellpathologie erteilt.<br />

Dr. Claus Nolte-Ernsting, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für<br />

das Fach Diagnostische Radiologie erteilt.<br />

Prof. Dr. Bernd Nürnberg, Universität Ulm, hat<br />

einen Ruf an die Universität Düsseldorf auf eine<br />

C4-Professur für Biochemie an der Medizinischen<br />

Fakultät angenommen.<br />

Dr. Jürgen Pauletzki, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte sich,<br />

und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Innere Medizin erteilt.<br />

Dr. Christian Pehl, Technische Universität München,<br />

wurde die Lehrbefugnis für das Fach Innere<br />

Medizin erteilt.<br />

Dr. Heidrun Peltroch-Llacsahuanga, Rheinisch-<br />

Westfälische Technische Hochschule Aachen,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Medizinische Mikrobiologie<br />

und Infektionsimmunologie erteilt.<br />

PD Dr. Christopher Poremba, Universität Münster,<br />

hat einen Ruf an die Universität Düsseldorf<br />

auf eine C3-Professur für Pathologie angenommen.<br />

Dr. Benedikt Preckel, Universität Düsseldorf,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Anästhesiologie erteilt.<br />

Dr. Gerhard Rammes, PhD, Technische Universität<br />

München, habilitierte sich in dem Fach<br />

Pharmakologie und Toxikologie.<br />

Dr. Traugott Rother, Universität Leipzig, habilitierte<br />

sich an der Medizinischen Fakultät.<br />

Dr. Bettina Sadowski, Universität Tübingen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihr die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Augenheilkunde erteilt.<br />

Dr. Jörg Schirra, Universität Marburg, habilitierte<br />

sich in dem Fach Innere Medizin.<br />

PD Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, Universität Tübingen,<br />

hat einen Ruf an die Universität Würzburg<br />

auf eine C3-Professur an der Medizinischen<br />

Fakultät angenommen.<br />

Dr. Torsten Schlote, Universität Tübingen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Augenheilkunde erteilt.<br />

Dr. Christoph Schmitz, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte sich,<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Anatomie erteilt.<br />

Dr. Ewert Schulte-Frohlinde, Technische Universität<br />

München, wurde die Lehrbefugnis für<br />

das Fach Innere Medizin erteilt.<br />

Lothar Schweigerer, MD., PhD., Universität-<br />

Gesamthochschule Essen, hat einen Ruf an die<br />

Universität Göttingen auf eine C4-Professur für<br />

Kinderheilkunde angenommen und einen weiteren<br />

Ruf an das University College London/<br />

Großbritannien auf einen Chair for Heamatology<br />

and Oncology abgelehnt.<br />

Dr. Roger Secknus, Universität Leipzig, habilitierte<br />

sich an der Medizinischen Fakultät.<br />

Prof. Dr. Barbara Seliger, Universität Mainz, hat<br />

einen Ruf an die Universität Halle-Wittenberg<br />

auf eine C4-Professur für Medizinische Immunologie<br />

(Schwerpunkt Tumorimmunologie) erhalten.<br />

Dr. Christian Siebert, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte sich,<br />

und es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Orthopädie erteilt.<br />

Dr. Ioakim Spyridopoulos, Universität Tübingen,<br />

habilitierte sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis<br />

für das Fach Innere Medizin erteilt.<br />

Dr. Holger Stepan, Universität Leipzig, habilitierte<br />

sich an der Medizinischen Fakultät.<br />

Dr. Attila Tárnok, Universität Leipzig, habilitierte<br />

sich an der Medizinischen Fakultät.<br />

Dr. Andreas Tittel, Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule Aachen, habilitierte sich, und<br />

es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Chirurgie<br />

erteilt.<br />

Dr. Jaime Vázquez-Jiménez, Rheinisch-Westfälische<br />

Technische Hochschule Aachen, habilitierte<br />

sich, und es wurde ihm die Lehrbefugnis für<br />

das Fach Thorax- und Kardiovaskularchirurgie<br />

erteilt.<br />

Dr. Stefan Wagenpfeil, Technische Universität<br />

München, wurde die Lehrbefugnis für das Fach<br />

Medizinische Statistik/Epidemiologie erteilt.<br />

Dr. Manfred Wildner, Universität München, habilitierte<br />

sich in dem Fach Public Health und<br />

Epidemiologie.<br />

Prof. Dr. Andreas Winterpacht, Universität Hamburg,<br />

hat einen Ruf an die Universität Erlangen<br />

auf eine C3-Professur für Humangenetik angenommen.<br />

Dr. Dieter Wirtz, Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule Aachen, habilitierte sich, und<br />

es wurde ihm die Lehrbefugnis für das Fach Orthopädie<br />

erteilt.<br />

Dr. Kai Wohlfahrth, Universität Leipzig, habilitierte<br />

sich an der Medizinischen Fakultät.<br />

Prof. Dr. Nicholas Zavazava, MD, hat einen Ruf<br />

an die University of Iowa/USA als Director of<br />

Transplantation Research angenommen.<br />

ZAHNHEILKUNDE<br />

PD Dr. Jörg Lisson, Medizinische Hochschule<br />

Hannover, hat einen Ruf an die Universität des<br />

Saarlandes auf eine Professur für Kieferorthopädie<br />

angenommen.<br />


<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

An der Technischen Universität München ist in der Fakultät für Bauingenieur-<br />

und Vermessungswesen am Institut für Baustoffe und<br />

Konstruktion zum 01.02.2003 der<br />

Lehrstuhl für Holzbau und Baukonstruktion<br />

(Universitätsprofessur C4)<br />

zu besetzen.<br />

Zu den Aufgaben der Professur gehört die Vertretung beider Fachgebiete<br />

in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> sowie eine Beteiligung an der kollegialen<br />

Leitung des Materialprüfungsamts für das Bauwesen. Eine<br />

Ausrichtung sowohl auf wissenschaftliche Grundlagen und Methoden<br />

als auch auf baupraktische Anwendung ist erwünscht. Die Mitwirkung<br />

in der Ausbildung für das Lehramt an beruflichen Schulen<br />

ist eine weitere Aufgabe.<br />

Bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2006 vertritt Herr Prof. Dr.-Ing.<br />

H. Kreuzinger den Bereich Holzbau. Die Aufgaben im Bereich Baukonstruktion<br />

(Nachfolge Prof. Dipl.-Ing. E. Schunck) werden unmittelbar<br />

zugeordnet.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Studium an<br />

einer wissenschaftlichen Hochschule, pädagogische Eignung, Promotion<br />

und Habilitation oder der Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher<br />

Leistungen, der auch durch Tätigkeiten außerhalb des<br />

Hochschulbereichs erbracht sein kann. Auf berufspraktische Erfahrungen<br />

wird besonderer Wert gelegt.<br />

Die Bewerberin / der Bewerber darf das 52. Lebensjahr im Zeitpunkt<br />

der Ernennung noch nicht vollendet haben.<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Die Technische Universität strebt eine Erhöhung des Anteils von<br />

Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und fordert deshalb qualifizierte<br />

Wissenschaftlerinnen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.<br />

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit<br />

Angaben zu den bisherigen beruflichen Tätigkeiten, Zeugnissen,<br />

Urkunden, Schriftenverzeichnis einschließlich ausgewählter Sonderdrucke)<br />

bis 19.06.2002 beim Dekanat der Fakultät für Bauingenieur-<br />

und Vermessungswesen, Technische Universität München,<br />

80290 München, einzureichen.<br />

327<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

Kombinationsangebot<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

The “Medizinische Hochschule Hannover” (MHH) offers the following<br />

positions for<br />

Junior Professors:<br />

• Pediatric organ transplantation (Dept. of Paediatric Nephrology and<br />

Metabolic Disorders)<br />

• Neuroimmune interactions (Dept. of Functional and Applied Anatomy)<br />

• Transplantation virology (Dept. of Virology)<br />

• Molecular hematology (Dept. Hematology and Oncology)<br />

• Molecular pharmacology of inflammation (Dept. of Pharmacology)<br />

• Mechanisms of chronic transplant dysfunction (Dept. of Pathology)<br />

• Tissue Engineering of autologous human tissues and organs (Dept. for<br />

Thoracic and Cadiovascular Surgery)<br />

• Cellular mechanisms of transplant dysfunction (Dept. of Nephrology)<br />

• T cell immunology (Dept. of Clinical Immunology)<br />

• Foundation and didactic of ethics in medicine (Dept. of History, Ethics<br />

and Philosophy of Medicine)<br />

• Multiple organ dysfunction syndrome after trauma (Dept. of Trauma)<br />

• Molecular electrophysiology of differentiating muscle (Dept. of Physiology/<br />

Dept. of Molecular- and Cellphysiology)<br />

• New concepts in parasite therapy (Center of Biochemistry)<br />

• Inductive surgery (Dept.of Plastic-, Hand- and Reconstructive Sugery)<br />

• Robotic surgery (Dept. of Pediatric Surgery)<br />

• Molecular immunogenetics (Dept. Transfusion Med./Dept. Hematology<br />

and Oncology)<br />

• Mechanisms of chronic transplant dysfunction (Dept. of Nephrology)<br />

• Molecular immunohematology (Dept. Transfusion Medicine)<br />

The duties of a junior professor will include independent research, teaching<br />

and continuing education. In some cases the institute he/she is affiliated to will<br />

expect cooperation in laboratory services or patient care. The facilities provided<br />

by the institute should enable the successful applicant to procure external<br />

funding and to acquire qualifications for a permament professional appointment.<br />

Further information on the above positions may be obtained from the web site<br />

of the MHH unter http://www.mh-hannover.de/aktuelles/<br />

The initial salary will be BAT Ib. As soon as the appropriate legislation is in<br />

place in the state of Niedersachsen (expected autumn 2002) the successful<br />

applicant will be appointed as public servant (Beamter/Beamtin) on a temporary<br />

basis and designated junior professor at salary level W1. The contract of<br />

employment is initially limited for three years, with a possible three year<br />

extension period after positive evaluation.<br />

The applicant must have completed an academic university course. He/she<br />

should have an excellent doctor’s degree, outstanding academic achievements<br />

and research ability as well as experience in teaching. The attainment of this<br />

degree must precede commencement of employment by no longer than five<br />

years (medical degree nine years). The MHH is an equal opportunities employer<br />

and would especially welcome applications from women. Disabled applicants<br />

will be given preference in cases of equal qualification.<br />

Applications including cv, list of publications and a detailed research proposal<br />

should be sent by june 15 th 2002 to the following address:<br />

The Rector, Medizinische Hochschule Hannover,<br />

Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover, Germany<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong>


<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

Durch die Verleihung eines Preises für Mentorship möchte der<br />

Vorstand der Claussen-Simon-Stiftung die Bedeutung der Förderung<br />

von Doktoranden durch ihre wissenschaftlichen Betreuer hervorheben.<br />

Mit dem Preis soll in jedem Jahr ein Wissenschaftler<br />

ausgezeichnet werden, der seine Aufgabe als Betreuer und Förderer<br />

des wissenschaftlichen Nachwuchses nach dem Urteil seiner<br />

ehemaligen Doktoranden in vorbildlicher Weise wahrgenommen<br />

hat.<br />

Der Preis ist mit 25.000,-- Euro dotiert.<br />

Der Preisträger ist verpflichtet, die Preissumme zur Förderung<br />

des wissenschaftlichen Nachwuchses zu verwenden.<br />

Vorschlagsberechtigt sind promovierte Nachwuchswissenschaftler/<br />

innen, die ihre Promotion nach dem 1. Januar 2001 an der<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Preis für Mentorship<br />

Universität Hamburg,<br />

Technischen Universität Hamburg-Harburg,<br />

Universität der Bundeswehr Hamburg,<br />

Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik (HWP)<br />

oder an der Bucerius Law School - Hochschule für<br />

Rechtswissenschaft gGmbH, Hamburg<br />

abgeschlossen haben.<br />

der Claussen-Simon-Stiftung<br />

im Stifterverband<br />

für die Deutsche Wissenschaft<br />

Die Vorschläge sind bis zum<br />

31. August 2002<br />

auf einem Formular zu unterbreiten, das im Internet unter<br />

www.stifterverband.de eingestellt ist. Das Formular kann auch<br />

unter der unten genannten Anschrift abgerufen werden.<br />

Claussen-Simon-Stiftung<br />

im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft<br />

Postfach 16 44 60<br />

45224 Essen<br />

Tel.: 0201 / 8401-197, -150<br />

Fax 0201 / 8401-255<br />

e-mail: beate.sim@stifterverband.de<br />

Nutzen Sie den akademischen <strong>Stellenmarkt</strong> von<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>:<br />

Anzahl d.<br />

Anzeigen<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

Hier erhält Ihre Stellenausschreibung die Aufmerksamkeit,<br />

die sie verdient!<br />

328<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong> /<br />

Preise<br />

Jahr<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Am Institut für Informatik der Technischen Fakultät ist zum nächstmöglichen<br />

Zeitpunkt eine<br />

C3-Professur für Informatik (Numerische<br />

Simulation mit Höchstleistungsrechnern)<br />

zu besetzen.<br />

Zu den Aufgaben gehört, das Fachgebiet in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> angemessen<br />

zu vertreten. Die erwünschten Arbeitsschwerpunkte sind Algorithmen,<br />

Methoden und Werkzeuge der numerischen Simulation mit<br />

Höchstleistungsrechnern. Zusätzlich zu der Beteiligung an den allgemeinen<br />

Lehraufgaben der Fachrichtung Informatik wird die Durchführung<br />

von Lehrveranstaltungen in den international orientierten Studiengängen<br />

„Computational Engineering“ sowie eine enge Kooperation mit den<br />

Nachbarfachrichtungen erwartet. Zusammenarbeit mit der Industrie ist<br />

anzustreben.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />

pädagogische Eignung, Promotion und Habilitation oder der<br />

Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher Leistungen, die auch in einer<br />

Tätigkeit außerhalb des Hochschulbereichs erbracht sein können.<br />

Einschlägige Praxiserfahrung ist erwünscht.<br />

Zum Zeitpunkt der Ernennung dürfen Bewerberinnen/Bewerber das<br />

52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.<br />

Die Universität Erlangen-Nürnberg strebt eine Erhöhung des Anteils von<br />

Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen<br />

nachdrücklich um ihre Bewerbung.<br />

Bewerbungen von Schwerbehinderten werden bei gleicher Eignung<br />

bevorzugt berücksichtigt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf,<br />

Verzeichnis der Schriften und Lehrveranstaltungen, beglaubigte Kopien<br />

von Zeugnissen und Urkunden) werden bis zum 12. Juli 2002 an den<br />

Dekan der Technischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg,<br />

Erwin-Rommel-Straße 60, 91058 Erlangen, erbeten.<br />

Friedrich-Alexander-Universität<br />

Erlangen-Nürnberg


329<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

Nach den Vorstellungen der Stiftung wäre das Institut wie folgt zu gestalten:<br />

Die Stiftung „Geld und Währung“ wurde mit Gesetz vom 27.12.2000<br />

(BGBl. I, 2045) als rechtsfähige Stiftung öffentlichen Rechts mit Wirkung<br />

vom 1.1.2002 errichtet und hat den gesetzlichen Zweck, das<br />

Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Bedeutung stabilen Geldes zu<br />

erhalten und zu fördern, indem sie die wirtschaftswissenschaftliche<br />

und juristische <strong>Forschung</strong> auf dem Gebiet des Geld- und Währungswesens<br />

unterstützt. Vor diesem Hintergrund bietet die Stiftung den<br />

Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten<br />

in der Bundesrepublik Deutschland in den Bereichen Volkswirtschaftslehre,<br />

Betriebswirtschaftslehre sowie Rechtswissenschaften<br />

Fördermittel für die Einrichtung eines aus drei Abteilungen bzw.<br />

Stiftungsprofessuren bestehenden, interdisziplinären Instituts an, das<br />

auch einen Akzent in der politikberatenden <strong>Forschung</strong> setzen sollte.<br />

1. Volkswirtschaftlicher Stiftungslehrstuhl mit Schwerpunkt<br />

Monetäre Ökonomie<br />

Dieser Stiftungslehrstuhl könnte sich insbesondere den folgenden Themenschwerpunkten widmen: Analyse von<br />

Inflationsprozessen; Interaktion von Geldpolitik und anderen Politikbereichen; geldpolitische Regeln und Strategie; Geldpolitik<br />

und internationales Umfeld; Geldpolitik, Preisstabilität und Stabilität des Finanzsystems; Wirkungen geldpolitischer<br />

Maßnahmen.<br />

2. Betriebswirtschaftlicher Stiftungslehrstuhl mit Schwerpunkt<br />

Finanzmarktökonomie<br />

Die Mikro-Struktur und Funktionsweise der Finanzmärkte im gesamtwirtschaftlichen Zusammenhang sind nur unzureichend<br />

erforscht. Der Stiftungslehrstuhl kann hier bestehende Defizite abbauen und dabei auch eine Brücke zwischen<br />

betriebs- und volkswirtschaftlichen Fragestellungen schlagen. <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte wären u.a. in den folgenden<br />

Bereichen zu setzen: Stabilität des Finanzsystems; Auswirkungen des Verhaltens von Finanzinstitutionen und Anlegern<br />

auf systemische Risiken; externe und interne Risikokontrolle; Regulierung und Deregulierung von Finanzmärkten.<br />

3. Rechtswissenschaftlicher Stiftungslehrstuhl mit Schwerpunkt im<br />

Geld-, Währungs- und Notenbankrecht<br />

Da das Zentralbankrecht für die Eurozone weitgehend durch das Gemeinschaftsrecht bestimmt ist, sollte der Lehrstuhl<br />

auf EG-Recht und öffentliches Recht ausgerichtet sein und im Bereich Zentralbankrecht einen Themenschwerpunkt<br />

bilden. Als <strong>Forschung</strong>sschwerpunkte kämen hier auch Rechtsfragen internationaler Finanzinstitutionen sowie der Banken-<br />

und Finanzmarktaufsicht in Betracht.<br />

Mit ihrem Förderangebot beabsichtigt die Stiftung “Geld- und Währung” ein wissenschaftliches Kompetenzzentrum von internationalem<br />

Gewicht für diese Themenbereiche zu schaffen. Nach Möglichkeit sollten die drei Stiftungsprofessuren des Instituts an eine<br />

Universität vergeben und miteinander vernetzt werden.<br />

Die Stiftung “Geld und Währung” stellt für jede der drei geplanten Stiftungsprofessuren für die Dauer von mindestens fünf bis zu<br />

zehn Jahren jährlich folgende Mittel bereit:<br />

- eine Stelle für den Lehrstuhlinhaber (i.d.R. C4)<br />

- drei Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

- eine Stelle für nichtwissenschaftliche Mitarbeiter<br />

- Sachmittel in angemessener Höhe<br />

Hinzu kommt ein einmaliger Betrag für die Erstausstattung des Instituts.<br />

Die Stiftung erwartet eine Eigenbeteiligung der Universität sowie die Fortführung der Professuren nach Ablauf der Förderung durch<br />

die Stiftung. Ferner soll in der Berufungskommission zur Besetzung der Stiftungsprofessuren ein Mitglied des Stiftungsrates der<br />

Stiftung bzw. ein von ihm benannter Vertreter mit beratender Stimme mitwirken.<br />

Die Stiftung stellt darüber hinaus jährlich Mittel für die Einrichtung von Nachwuchsprofessuren sowie einen Stipendienfonds zur<br />

Verfügung. Die Stiftungslehrstühle werden im Hinblick auf die Beantragung dieser Mittel bevorrechtigt sein.<br />

Die Ausschreibung erfolgt in einem zweistufigen Verfahren. Sofern Universitäten Interesse an dem Angebot der Stiftung haben, bitten<br />

wir, uns dieses in einem ersten Schritt mit einem inhaltlich ausgestalteten Konzept bis zum 30. Juni 2002 zu bekunden.<br />

Der Stiftungsrat der Stiftung “Geld und Währung” wählt danach aus dem Kreis der interessierten Universitäten geeignete Bewerbungen<br />

aus, die dann zu einem ausführlichen Angebot – mit einer Frist von etwa einem halben Jahr – aufgefordert werden.<br />

Interessenten senden ihr Exposé bitte an die: Stiftung “Geld und Währung” im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft,<br />

Barkhovenallee 1, 45239 Essen<br />

Nähere Informationen erhalten Sie unter www.stiftung-geld-und-waehrung.de<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong>


<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

330<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002


gestaltung: jörg jaspert, düsseldorf<br />

333<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>-Leserreise<br />

Flugreise<br />

21. bis 25. August 2002<br />

Baltikum<br />

Litauen, Lettland und Estland<br />

Verehrte Leserinnen und Leser,<br />

begleiten Sie uns auf einer Leserreise in<br />

den Norden Italiens, und erleben Sie in<br />

der einmaligen Atmosphäre der Arena<br />

von Verona einen außergewöhnlichen und<br />

beeindruckenden Kunstgenuss. Die aufwendig<br />

inszenierten Aufführungen im<br />

weiten Oval des antiken Amphitheaters<br />

begeistern seit vielen Jahren Besucher<br />

und Opernfreunde aus aller Welt.<br />

Die Alexander-Newski-<br />

Kathedrale in Tallinn.<br />

Mit den Opernaufführungen „Aida“ von Giuseppe<br />

Verdi und „Carmen“ von George Bizet erleben Sie<br />

zwei sehr unterschiedliche Musikwerke, die für das<br />

Jahr 2002 neu inszeniert wurden. Beide Komponisten<br />

haben es meisterhaft verstanden, die besondere<br />

Atmosphäre, in der ihre Opern spielen, auch musikalisch<br />

umzusetzen. So machen die eindrucksvollen<br />

Bühnenbilder und die eingängigen Melodien diese<br />

beiden Opern zu den meistgespielten und beliebtesten<br />

in Verona.<br />

Abgerundet wird diese beliebte Leserreise durch ein<br />

interessantes Ausflugs- und Besichtigungsprogramm. Unter der<br />

Führung Ihrer Reiseleitung entdecken Sie das mittelalterliche Zentrum<br />

von Verona, besuchen die sehenswerte Renaissancestadt Vicenza<br />

und unternehmen einen Tagesausflug in die Lagunenstadt Venedig.<br />

Standort der Reise ist wieder das beliebte Vier-Sterne-Kurhotel<br />

Quisisana Terme in Abano Terme. Hier genießen Sie in angenehmer<br />

Atmosphäre gepflegte italienische Gastlichkeit.<br />

„<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“<br />

Dünenlandschaft<br />

auf der Kurischen Nehrung<br />

Jugenstilfassade in Riga<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

✄<br />

Informations-Coupon<br />

Ich bitte um die unverbindliche Zusendung des Sonderprogramms<br />

und der Anmeldeunterlagen für die Flugreise<br />

zu den Opernfestspielen in Verona.<br />

Name Vorname<br />

Straße PLZ/Ort<br />

Datum Unterschrift<br />

Bitte einsenden an: „<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>“<br />

Rheinallee 18 · 53173 Bonn-Bad Godesberg<br />

Fax: 0228-9026680 · eMail: dhv@hochschulverband.de<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

Silhouette der Stadt Kaunas<br />

Reiseleistungen<br />

✔ Flug im Liniendienst der Lufthansa nach Venedig<br />

✔ Flugsicherheitsgebühren und Abflugsteuern<br />

✔ Sachkundige Studien-Reiseleitung während des gesamten<br />

Aufenthalts<br />

✔ Interessantes Ausflugs- und Besichtigungsprogramm<br />

✔ Unnummerierte und gegen Zuschlag nummerierte Karten für<br />

zwei Opernaufführungen<br />

✔ Unterbringung in Abano Terme im ****Kurhotel<br />

Quisisana Terme<br />

✔ Doppel- und gegen Zuschlag Einzelzimmer<br />

✔ Zimmer mit Bad und/oder Dusche, WC<br />

✔ Halbpension mit Frühstücksbuffet und je zwei Mittag- und<br />

Abendessen mit Menüwahl<br />

✔ Mitternachtsimbiss nach den Opernaufführungen<br />

✔ Reiseunterlagen mit Opernbeschreibungen und Reiseliteratur<br />

✔ Reisepreissicherungsschein<br />

Reisepreise in €uro<br />

Ab Düsseldorf, Köln/Bonn und Frankfurt 766,–<br />

Ab allen weiteren deutschen Flughäfen,<br />

die von der Lufthansa bedient werden 791,–<br />

Zuschlag für Einzelzimmer 41,–<br />

Zuschlag für nummerierte Karte „Aida“ 72,–<br />

Zuschlag für nummerierte Karte „Carmen“ 82,–<br />

Mit der Vorbereitung und Durchführung der Leserreise wurde<br />

der Studienreise-Veranstalter ROTALA beauftragt.


<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

332<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

In der Fakultät für Informatik der Technischen Universität München sind folgende Stellen zu besetzen:<br />

Zum 1.04.2004 eine<br />

Universitätsprofessur (BesGr. C4) für Informatik<br />

mit Schwerpunkt Datenbanksysteme<br />

(Nachfolge Prof. Rudolf Bayer, Ph.D.)<br />

Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber soll in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> das Gebiet der Datenbanksysteme, Wissensbasen und Informationssysteme vertreten. Der<br />

Bewerber sollte umfassende Kenntnisse der praktischen und angewandten Informatik besitzen. Besonderes Interesse besteht an Persönlichkeiten, die einschlägige<br />

Forrschungsbeiträge in den folgenden Feldern vorweisen können:<br />

• Analyse, Entwurf und effizienter Betrieb von großen Datenbanksystemen, wissensbasierten Systemen, Informationssystemen, digitalen Bibliotheken,<br />

• Leistungsbewertung, Indexierung, Anfrageauswertungsstrategien, Optimierung und automatisches Tuning von Informationssystemen,<br />

• Data Mining, Data Warehousing,<br />

• Heterogene, verteilte, mobile, push- und web-basierte Informationssysteme,<br />

• Parallele Datenbanksysteme, objektorientierte oder komponentenbasierte Dateinbankarchitekturen, Pico-Datenbanksysteme, Speicherhierarchien<br />

und Archivierung, Einbettung von Datenbanken in Geschäftsprozesse,<br />

• Neuere Datenbankanwendungen, wie z.B. E-Business und multimediale Dokumentenverwaltung.<br />

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Universitätsprofessur (BesGr. C3) für Informatik<br />

mit Schwerpunkt Theoretische Informatik<br />

Die Bewerberin/der Bewerber soll in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> das Gebiet der theoretischen Informatik vertreten. Es werden insbesondere Beiträge in <strong>Forschung</strong> und<br />

<strong>Lehre</strong> zur Theorie nebenläufiger Prozesse, nichtsequentieller, reaktiver Systeme oder verteilter Algorithmen erwartet.<br />

Besonderes Interesse besteht an Persönlichkeiten, die sich mit Fragen des Entwurfs oder der Verifikation von modularen, eingebetteten oder mobilen Systemen<br />

befasst haben und die bereit und in der Lage sind, in anwendungsorientierten Projekten mitzuarbeiten, etwa zu Themen wie Datenreplikation, Netzwerkprotokolle,<br />

Multiagentensysteme, Geschäftsprozessmodellierung, Workflow-Management, Prozessautomation, Verkehrssteuerung, usw.<br />

Es werden jeweils die Bereitschaft zu interdisziplinärer Zusammenarbeit im Rahmen der Möglichkeiten einer Technischen Universität und die Mitwirkung in der<br />

<strong>Lehre</strong> im Grund- und Hauptstudium in den Studiengängen der Fakultät für Informatik erwartet.<br />

Einstellungsvoraussetzungen<br />

sind ein abgeschlossenes wissenschaftliches Studium an einer wissenschaftlichen Hochschule, pädagogische Eignung, Promotion und Habilitation oder Nachweis<br />

gleichwertiger wissenschaftlicher Leistungen, die auch in einer Tätigkeit außerhalb des Hochschulbereiches erbracht sein können. Bewerberinnen oder<br />

Bewerber dürfen zum Zeitpunkt der Ernennung das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Die Technische Universität München strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich,<br />

sich zu bewerben.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Publikationsliste einschließlich ausgewählter Sonderdrucke) werden bis zum<br />

15.07.2002 erbeten an den Dekan der Fakultät für Informatik, Technische Universität München, 80290 München.<br />

Vier gute Gründe,<br />

Stellenanzeigen in <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> zu veröffentlichen.<br />

Die Preise für Stellenanzeigen sind im Vergleich mit anderen Zeitschriften<br />

konkurrenzlos günstig und seit Jahren konstant.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> ist mit weitem Abstand die auflagenstärkste<br />

hochschul- und wissenschaftspolitische Zeitschrift Deutschlands.<br />

90 Prozent der Leser von <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> sind habilitiert oder Universitätsprofessoren.<br />

Mit einer Anzeige in <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> haben Sie direkten Zugang zu dieser Zielgruppe.<br />

Die Stellenanzeigen werden graphisch gestaltet vor Erscheinen der Zeitschrift im Internet<br />

unter http://www.forschung-und-lehre.de veröffentlicht.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002


The EPFL plans a substantial strengthening of its School<br />

of Architecture, Civil and Environmental Engineering.<br />

As part of this broad program, we anticipate several<br />

tenure-track Assistant Professor positions (potentially<br />

senior appointments) over the next few years. We seek<br />

highly qualified individuals committed to a career in<br />

research and teaching, with an interdisciplinary vision and<br />

a strong record of accomplishments.<br />

The appointee will initiate independent, creative research<br />

programs and participate in undergraduate and graduate<br />

teaching. Start-up resources will be available.<br />

The first appointments are expected this year in the area<br />

of urbanism, land planning, urban sociology and mobility.<br />

We offer internationally competitive salaries and benefits.<br />

Applications with curriculum vitae, publication list, concise<br />

statement of research and teaching interests as well as<br />

the names and addresses (including e-mail) of at least<br />

five references should be sent by June 30, 2002, to<br />

333<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Faculty Positions in Urban<br />

and Regional Planning & Design<br />

at the Swiss Federal Institute of Technology Lausanne (EPFL)<br />

Universität Konstanz<br />

In der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Sektion, Fachbereich<br />

Psychologie (Kennziffer 2002/041), ist eine<br />

C 4-Professur für Arbeits-, Betriebs- und<br />

Organisationspsychologie<br />

zum 01.04.2003 zu besetzen.<br />

In der <strong>Lehre</strong> ist das Prüfungsfach Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie<br />

in der Basis- und in der Schwerpunktausbildung<br />

zu vertreten. In der <strong>Forschung</strong> sollte der Schwerpunkt im Bereich<br />

der Arbeits- oder Organisationspsychologie liegen.<br />

Habilitation oder andere gleichwertige wissenschaftliche Leistungen<br />

sind Voraussetzungen.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Schriftenverzeichnis,<br />

Übersicht über die bisherige Lehrtätigkeit sowie<br />

5 einschlägige Publikationen) werden bis zum 21. Juni 2002<br />

an das Fachbereichssekretariat Psychologie, Fach D 34, 78457<br />

Konstanz, erbeten.<br />

Professor Laurent Vulliet, Dean<br />

School of Architecture<br />

Civil and Environmental Engineering<br />

EPFL<br />

CH-1015 Lausanne, Switzerland<br />

For additional information on the EPFL, please consult:<br />

http://www.epfl.ch or http://enac.epfl.ch<br />

The EPFL is an equal opportunity employer.<br />

In der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Sektion, Fachbereich<br />

Mathematik und Statistik (Kennziffer 2002/043) ist zum Wintersemester<br />

2004/05 eine<br />

C 4 - Professur für Numerik /<br />

wissenschaftliches Rechnen<br />

zu besetzen. Zu den Aufgaben gehört die Vertretung des Faches<br />

in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>. Eine Beteiligung an den allgemeinen<br />

Aufgaben des Fachbereichs im Bereich der mathematischen Studiengänge<br />

wird ebenso erwartet wie eine angemessene Beteiligung<br />

an den Lehrveranstaltungen für Hörer aus Natur- und Wirtschaftswissenschaften.<br />

Es werden Bewerberinnen und Bewerber mit <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt<br />

Numerik/wissenschaftliches Rechnen, insbesondere Numerik<br />

partieller Differentialgleichungen gesucht, die offen sind für<br />

Kooperation mit zum Teil interdisziplinär (Naturwissenschaften,<br />

Finanzökonomie) angelegten <strong>Forschung</strong>svorhaben.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden unter Angabe<br />

der Kennziffer bis zum 1. Juli 2002 an den Sprecher des Fachbereichs<br />

Mathematik und Statistik der Universität Konstanz,<br />

Prof. Dr. Alexander Prestel, Fach D 197, 78457 Konstanz, erbeten.<br />

Bei der ersten Berufung in ein Professorenamt wird das Dienstverhältnis zunächst grundsätzlich befristet. Ausnahmen von der Befristung<br />

sind möglich, insbesondere, wenn die Bewerberin/der Bewerber aus dem Ausland oder aus dem Bereich außerhalb der Hochschulen<br />

kommt. Bei Fortsetzung des Dienstverhältnisses nach Ablauf des befristeten Dienstverhältnisses ist kein erneutes Berufungsverfahren<br />

erforderlich.<br />

Die Universität Konstanz bemüht sich um die Beseitigung von Nachteilen, die für Wissenschaftlerinnen im Bereich der Hochschule<br />

bestehen. Sie strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und begrüßt deshalb die Bewerbung von Frauen.<br />

Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung vorrangig eingestellt.<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong>


<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

An der Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen der<br />

Technischen Universität München ist das zum 01.10.2002 frei werdende<br />

Fachgebiet für<br />

Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung (C3)<br />

neu zu besetzen.<br />

Das Fachgebiet ist integraler Bestandteil des Bauingenieurwesens<br />

und soll sich schwerpunktmäßig mit der Ermittlung der Verkehrsnachfrage,<br />

wie sie sich aus der Wechselwirkung zwischen Siedlungsstruktur<br />

und Verkehr ergibt, sowie mit der Entwicklung multimodaler<br />

Verkehrssysteme beschäftigen.<br />

Es wird erwartet, dass die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber zur<br />

fakultätsübergreifenden Zusammenarbeit in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />

bereit ist und entsprechende Erfahrungen mitbringt.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Studium an<br />

einer wissenschaftlichen Hochschule, pädagogische Eignung, Promotion<br />

und Habilitation oder der Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher<br />

Leistungen, der auch durch Tätigkeiten außerhalb des<br />

Hochschulbereichs erbracht sein kann. Eine mehrjährige Erfahrung<br />

in der beruflichen Praxis des Fachgebiets ist erwünscht.<br />

Die Bewerberin/der Bewerber darf das 52. Lebensjahr zum Zeitpunkt<br />

der Ernennung noch nicht vollendet haben. Schwerbehinderte werden<br />

bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Die Technische Universität München strebt eine Erhöhung des Anteils<br />

von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb qualifizierte<br />

Wissenschaftlerinnen nachdrücklich, sich zu bewerben.<br />

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf mit Angaben<br />

zu den bisherigen beruflichen Tätigkeiten, Zeugnisse, Schriftenverzeichnis,<br />

ausgewählte Sonderdrucke) bis zum 31.07.2002 an<br />

das Dekanat der Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen<br />

der Technischen Universität München, Arcisstr. 21, 80290<br />

München, zu richten.<br />

334<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Unser Service für Sie:<br />

Die aktuellen Stellenanzeigen der neuesten Ausgabe<br />

finden Sie schon vor dem Erscheinungstermin von<br />

„<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong>“ auf unserer homepage im<br />

Internet unter:<br />

www.forschung-und-lehre.de


L’EPFL souhaite étendre et renforcer ses activités de recherche,<br />

d’enseignement, de développement et d’appui dans les domaines<br />

de la pédagogie universitaire en sciences, en technique et en<br />

architecture. Elle souhaite également poursuivre l’introduction des<br />

nouvelles technologies de l’information et de la communication<br />

(NTICs) et l’évaluation de la formation.<br />

Dans ce contexte, elle prévoit la création d’un Laboratoire de<br />

l’enseignement (Learning Laboratory) associé à un centre d’appui à<br />

l’enseignement. Pour ce faire, elle met au concours le poste de<br />

Professeur, directeur du Laboratoire de l’enseignement. Deux types<br />

de profil entrent en considération:<br />

• des spécialistes ayant une formation universitaire en pédagogie<br />

et faisant preuve d’une forte expérience en recherche et<br />

développement dans le domaine de l’ingénierie de la<br />

connaissance et des NTICs ;<br />

• des enseignants du domaine universitaire scientifique ou<br />

technique particulièrement intéressés par les aspects<br />

pédagogiques et les ressources informatiques.<br />

Au bénéfice d’excellentes capacités d’enseignement et de travail en<br />

équipe, les candidats développeront des projets de recherche<br />

multidisciplinaire liés à l’ingénierie de la connaissance. Une<br />

collaboration avec d’autres institutions universitaires suisses et<br />

étrangères est prévue. Les candidatures féminines sont bienvenues.<br />

L’EPFL offre des conditions salariales compétitives.<br />

Les candidats sont invités à déposer leur offre de service<br />

accompagnée d’un curriculum vitae, d’une liste de publications et<br />

UNIVERSITÄT MANNHEIM<br />

An der Fakultät für Volkswirtschaftslehre der Universität Mannheim<br />

ist zum 1. April 2003 eine<br />

Professur für Statistik (C 4)<br />

zu besetzen.<br />

Die Inhaberin oder der Inhaber des Lehrstuhls sollte das Gebiet der<br />

Statistik und Ökonometrie in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> vertreten.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />

pädagogische Eignung, Promotion und zusätzliche wissenschaftliche<br />

Leistungen, die durch eine Habilitation oder durch<br />

gleichwertige wissenschaftliche Leistungen, die auch in einer Tätigkeit<br />

außerhalb des Hochschulbereiches erbracht sein können,<br />

nachgewiesen werden.<br />

Bei der ersten Berufung in ein Professorenamt wird das Dienstverhältnis<br />

gemäß landesrechtlicher Bestimmungen zunächst grundsätzlich<br />

befristet. Ausnahmen von der Befristung sind möglich, insbesondere,<br />

wenn der Bewerber/die Bewerberin aus dem Ausland oder<br />

dem Bereich außerhalb von Hochschulen kommt. Bei Fortsetzung<br />

des Dienstverhältnisses nach Ablauf des befristeten Dienstverhältnisses<br />

ist kein erneutes Berufungsverfahren erforderlich.<br />

Die Universität Mannheim strebt eine Erhöhung des Anteils von<br />

Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und fordert entsprechend qualifizierte<br />

Wissenschaftlerinnen zur Bewerbung auf. Bewerbungen von<br />

Schwerbehinderten werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Bewerbungen sind bis zum 14. Juni 2002 zu richten an den Dekan<br />

der Fakultät für Volkswirtschaftslehre der Universität Mannheim,<br />

D-68131 Mannheim.<br />

335<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

Poste de professeur en pédagogie<br />

et nouvelles techniques de formation<br />

à l’Ecole polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL)<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

d’un résumé de leurs intérêts de recherche et d’enseignement, ainsi<br />

que les noms et adresses (y compris e-mail) d’au moins cinq<br />

personnes de référence, auprès du<br />

Service du Personnel de l’EPFL<br />

Pav. C, CH-1015 Lausanne<br />

Des indications relatives au poste et aux conditions d’engagement<br />

peuvent être obtenues auprès de :<br />

Vice-Présidence pour la Formation<br />

Tél. +41.21.693.61.33, vp.formation@epfl.ch<br />

http://www.epfl.ch/VPFormation/formation.html<br />

An der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich<br />

ist auf den nächsten möglichen Zeitpunkt eine<br />

Professur für<br />

Allgemeine Geschichte der Neuzeit<br />

zu besetzen.<br />

Die Professur hat einen Schwerpunkt in der Geschichte<br />

des 18. und 19. Jahrhunderts.<br />

Voraussetzungen: Habilitation oder gleichwertige Leistungen.<br />

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen (ohne<br />

Schriften) bis zum 17. Juni 2002 zu richten an das<br />

Dekanat der Philosophischen Fakultät der Universität<br />

Zürich, Rämistr. 71, CH-8006 Zürich.<br />

Die Fakultät strebt eine Erhöhung des Frauenanteils in <strong>Forschung</strong><br />

und <strong>Lehre</strong> an. Frauen werden deshalb ausdrücklich<br />

um Bewerbung gebeten.<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong>


<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

Deutsches Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt e.V.<br />

Im Fachbereich Bauingenieur- und Vermessungswesen der Technischen<br />

Universität München ist in einem gemeinsamen Berufungsverfahren<br />

mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.<br />

(DLR) eine<br />

Universitätsprofessur (C4)<br />

für Methodik der Fernerkundung<br />

im Institut für Photogrammetrie und Kartographie<br />

zu besetzen. Der/die zukünftige Stelleninhaber/in wird als<br />

Universitätsprofessor/in an die Technische Universität München<br />

berufen und dort beurlaubt, um im Deutschen Zentrum für Luftund<br />

Raumfahrt in Oberpfaffenhofen als<br />

Direktor/in des Instituts für Methodik<br />

der Fernerkundung<br />

die Leitung des DLR-Instituts zu übernehmen.<br />

Die Schwerpunkte der Arbeiten bilden Verfahren und Verarbeitungssysteme<br />

zur Informationsgewinnung aus Fernerkundungsdaten.<br />

Bewerber/innen sollen auf mehreren der folgenden Gebiete besonders<br />

ausgewiesen sein: Fernerkundungsverfahren, Signalverarbeitung,<br />

Systemtheorie, Informationstechnik. Die bestehenden<br />

Kooperationen mit nationalen und internationalen Einrichtungen<br />

sollen fortgesetzt und nach Bedarf weiter ausgebaut werden.<br />

Gesucht wird eine international anerkannte Persönlichkeit, die sich<br />

durch hervorragende wissenschaftliche Qualifikation (Habilitation<br />

oder äquivalente Leistungen) und durch Erfahrung im Management<br />

und der Führung von wissenschaftlichen Einrichtungen auszeichnet<br />

sowie über langjährige <strong>Lehre</strong>rfahrung und sehr gute didaktische<br />

Fähigkeiten verfügt. Eine mehrjährige erfolgreiche Tätigkeit in<br />

Industrie oder <strong>Forschung</strong> sowie Auslandserfahrung sind<br />

erwünscht.<br />

Die Technische Universität München und das DLR streben eine<br />

Erhöhung des Frauenanteils an und fordern deshalb nachdrücklich<br />

qualifizierte Interessentinnen zur Bewerbung auf.<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />

Schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte bis zum 24.6.2002 an<br />

die Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen, Technische<br />

Universität München, Arcisstr. 21, 80333 München.<br />

So erreichen Sie uns:<br />

Telefon:02 28 / 90 266 - 23<br />

Telefax:02 28 / 90 266 - 90<br />

E-Mail: anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />

336<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

TECHNISCHE<br />

UNIVERSITÄT<br />

MÜNCHEN<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Universität<br />

Konstanz<br />

In der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Sektion, Fachbereich<br />

Informatik und Informationswissenschaft (Kennziffer 2002/<br />

037), ist zum frühestmöglichen Zeitpunkt die neu geschaffene<br />

ALTANA-Stiftungsprofessur (C4)<br />

für Angewandte Informatik<br />

zu besetzen.<br />

Der Fachbereich sucht Bewerberinnen und Bewerber mit einem<br />

Arbeitsschwerpunkt in der Informatik, der den im Ausbau befindlichen<br />

<strong>Forschung</strong>sschwerpunkt »Exploration und Visualisierung<br />

großer Datenmengen« um Data-Mining-Methoden und deren<br />

Anwendungen auf biologische Daten oder um ein geeignetes<br />

Gebiet der Bioinformatik ergänzt.<br />

In der <strong>Forschung</strong> wird von dem zukünftigen Stelleninhaber oder<br />

der zukünftigen Stelleninhaberin ein besonderes Engagement<br />

bei der Entwicklung und Anwendung von Informatikmethoden<br />

in den Naturwissenschaften erwartet. Zu den Aufgaben in der<br />

<strong>Lehre</strong> gehört die Beteiligung in Grund- und Hauptstudium in<br />

den Studiengängen Information Engineering, Mathematik mit<br />

Schwerpunkt Informatik, in der Nebenfachausbildung Information<br />

Engineering und Informatik sowie dem Lehramtsstudiengang<br />

Informatik.<br />

Bei der ersten Berufung in ein Professorenamt wird das Dienstverhältnis<br />

zunächst grundsätzlich befristet. Ausnahmen von der<br />

Befristung sind möglich, insbesondere, wenn die Bewerberin/<br />

der Bewerber aus dem Ausland oder aus dem Bereich außerhalb<br />

der Hochschulen kommt. Bei Fortsetzung des Dienstverhältnisses<br />

nach Ablauf des befristeten Dienstverhältnisses ist kein<br />

erneutes Berufungsverfahren erforderlich.<br />

Die Universität bemüht sich um die Beseitigung von Nachteilen,<br />

die für Wissenschaftlerinnen im Bereich der Hochschule bestehen.<br />

Sie strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und begrüßt deshalb die Bewerbung<br />

von Frauen.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen werden bis 21. Juni<br />

2002 erbeten an die Sprecherin des Fachbereiches Informatik<br />

und Informationswissenschaft, Prof. Dr. Dorothea Wagner, Universität<br />

Konstanz, D-78457 Konstanz.<br />

Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung vorrangig<br />

eingestellt.


The EPFL plans a substantial strengthening of its School of<br />

Architecture, Civil and Environmental Engineering.<br />

As part of this broad program, we anticipate several tenuretrack<br />

Assistant Professor positions (potentially senior<br />

appointments) over the next few years. We seek highly<br />

qualified individuals committed to a career in research and<br />

teaching, with an interdisciplinary vision and a strong record<br />

of accomplishments.<br />

The appointee will initiate independent, creative research<br />

programs and participate in undergraduate and graduate<br />

teaching. Start-up resources will be available.<br />

The first appointments are expected this year in the area of<br />

civil and environmental engineering. Typical fields of<br />

expertise are: tunneling and rock mechanics, environmental<br />

hydraulics, solid waste treatment and site remediation.<br />

Applications in neighboring fields will be considered as well.<br />

We offer internationally competitive salaries and benefits.<br />

Applications with curriculum vitae, publication list, concise<br />

statement of research and teaching interests as well as<br />

the names and addresses (including e-mail) of at least<br />

five references should be sent by June 30, 2002, to<br />

UNIVERSITÄT HOHENHEIM<br />

In der Fakultät III - Pflanzenproduktion und<br />

Landschaftsökologie - ist im Institut für<br />

Phytomedizin die<br />

C3-Professur für Herbologie<br />

zum Wintersemester 2004/2005 wieder zu besetzen.<br />

Der/die zu Berufende hat Lehrveranstaltungen in den Bachelor- und<br />

Masterstudiengängen der Agrarwissenschaften und im Diplomstudiengang<br />

Agrarbiologie anzubieten. Ein Teil der Lehrveranstaltungen<br />

ist in englischer Sprache durchzuführen.<br />

Der <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt der Professur sollte auf dem Gebiet<br />

Unkraut-Kulturpflanze-Interaktionen liegen und möglichst die molekulare<br />

Ökologie von Unkrautarten und/oder Unkrautkontrolle im<br />

Rahmen von Precision Farming mit abdecken. Die Bereitschaft zur<br />

interdisziplinären Zusammenarbeit und Mitarbeit in zentralen wissenschaftlichen<br />

Einrichtungen der Universität, insbesondere dem<br />

Life Science Center, wird erwartet.<br />

Die Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen sowie<br />

pädagogische Eignung sind Voraussetzung für die Berufung.<br />

Da die Universität ihren Anteil an Wissenschaftlerinnen erhöhen<br />

möchte, sind Bewerbungen von Frauen besonders erwünscht.<br />

Die ausgeschriebene Stelle steht unbefristet zur Verfügung. Bei der<br />

ersten Berufung in ein Porfessorenamt wird jedoch das Dienstverhältnis<br />

gemäß § 67 Abs. 1 Universitätsgesetz in der Regel zunächst<br />

befristet. Ausnahmen sind möglich bei Bewerbungen aus dem Ausland<br />

oder aus Bereichen außerhalb der Hochschulen.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen sind bis zum 01. Juli<br />

2002 an den Dekan der Fakultät III - Agrarwissenschaften I (Pflanzenproduktion<br />

und Landschaftsökologie ) der Universität<br />

Hohenheim, 70593 Stuttgart zu richten.<br />

337<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

Faculty Positions in Civil<br />

and Environmental Engineering<br />

at the Swiss Federal Institute of Technology Lausanne (EPFL)<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Professor laurent Vulliet, Dean<br />

School of Architecture<br />

Civil and Environmental Engineering<br />

EPFL<br />

CH-1015 Lausanne, Switzerland<br />

For additional information on the EPFL,<br />

please consult: http://www.epfl.ch or http://enac.epfl.ch<br />

The EPFL is an equal opportunity employer.<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong>


<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

1. Am Institut für Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik der Technischen<br />

Fakultät ist zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine<br />

C3-Professur<br />

für Elektromagnetische Felder<br />

zu besetzen.<br />

Die zu berufende Persönlichkeit soll das Fachgebiet in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong><br />

angemessen vertreten. Zu den Aufgaben in der <strong>Lehre</strong> gehört auch die Beteiligung<br />

am Grundstudium sowie an den Studiengängen anderer Fachrichtungen.<br />

Im Bereich der <strong>Forschung</strong> sollte die Bewerberin/der Bewerber in der Bearbeitung<br />

grundlegender Problemstellungen möglichst auf mehreren der folgenden<br />

Gebiete ausgewiesen sein:<br />

Hochfrequente leistungselektronische Schaltungen, Schaltnetzteile,<br />

Integrierte passive Komponenten für leistungselektronische Schaltungen,<br />

Elektromagnetische Verträglichkeit.<br />

Bereitschaft zu interdisziplinärer Zusammenarbeit mit anderen Fachrichten der<br />

Universität und mit Partnern in der Industrie wird erwartet. Mehrjährige erfolgreiche<br />

Industrietätigkeit oder industrienahe <strong>Forschung</strong> wird begrüßt.<br />

2. Am Institut für Informatik der Technischen Fakultät ist baldmöglichst eine<br />

C3-Professur für Informatik<br />

(Medizinische Bildverarbeitung)<br />

zu besetzen.<br />

Bewerberinnen/Bewerber sollen in der Medizinischen Bildverarbeitung wissenschaftlich<br />

ausgewiesen sein und praktische Erfahrungen gesammelt haben.<br />

Zu den Aufgaben gehört, das Fachgebiet in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> angemessen<br />

zu vertreten und sich am Grundstudium, am international orientierten englischsprachigen<br />

Bachelor/Master-Studiengang „Computational Engineering“ sowie<br />

an der Informatikausbildung in Studiengängen anderer Fachrichtungen der Universität<br />

zu beteiligen.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium, pädagogische<br />

Eignung, Promotion und Habilitation oder der Nachweis gleichwertiger<br />

wissenschaftlicher Leistungen, die auch in einer Tätigkeit außerhalb des Hochschulbereichs<br />

erbracht sein können.<br />

Zum Zeitpunkt der Ernennung dürfen Bewerberinnen/Bewerber das 52. Lebensjahr<br />

noch nicht vollendet haben.<br />

Die Universität Erlangen-Nürnberg strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen in<br />

<strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich um<br />

ihre Bewerbung.<br />

Bewerbungen von Schwerbehinderten werden bei gleicher Eignung bevorzugt<br />

berücksichtigt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (tabellarischer Lebenslauf, Verzeichnis<br />

der Schriften und Lehrveranstaltungen, beglaubigte Kopien von Zeugnissen und<br />

Urkunden) werden erbeten<br />

zu 1. bis zum 19. Juli 2002<br />

zu 2. bis zum 30. Juni 2002<br />

an den Dekan der Technischen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg, Erwin-<br />

Rommel-Straße 60, 91058 Erlangen.<br />

Friedrich-Alexander-Universität<br />

Erlangen-Nürnberg<br />

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338<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

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<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

In der Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen ist im<br />

Institut für Photogrammetrie und Kartographie eine Stelle einer/eines<br />

Universitätsprofessorin / Universitätsprofessors<br />

der Besoldungsgruppe C3<br />

für Photogrammetrie und Fernerkundung<br />

zum 1. Oktober 2003 zu besetzen.<br />

Die Bewerberin oder der Bewerber soll das Fach in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong><br />

umfassend vertreten. Gesucht wird eine Persönlichkeit mit<br />

international ausgewiesenen <strong>Forschung</strong>stätigkeiten im Bereich der<br />

Photogrammetrie und Fernerkundung.<br />

Die Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit, auch mit<br />

außeruniversitären Partnern, wird erwartet.<br />

Lehrverpflichtungen bestehen für die Studienrichtung Geodäsie und<br />

Geoinformation. Darüber hinaus ist Engagement zur Übernahme von<br />

Lehrveranstaltungen in Nachbardisziplinen erwünscht.<br />

Mit der Professur ist die Mitwirkung in der kollegialen Leitung des<br />

Institutes für Photogrammetrie und Kartographie verbunden.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes wissenschaftliches<br />

Studium an einer wissenschaftlichen Hochschule, pädagogische<br />

Eignung, Promotion und Habilitation oder der Nachweis<br />

gleichwertiger wissenschaftlicher Leistungen, welche auch in einer<br />

Tätigkeit außerhalb des Hochschulbereiches erbracht sein können.<br />

Bewerberinnen oder Bewerber dürfen zum Zeitpunkt der Ernennung<br />

das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevozugt berücksichtigt.<br />

Die Technische Universität München strebt eine Erhöhung des Anteils<br />

von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb qualifizierte<br />

Wissenschaftlerinnen nachdrücklich, sich zu bewerben.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Paßphoto,<br />

Zeugnisse, Urkunden, Publikationsliste einschließlich ausgewählter<br />

Sonderdrucke, Vortragsaufstellung) werden bis zum 24. Juni 2002<br />

erbeten an das Dekanat der Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen,<br />

Arcisstr. 21, D - 80333 München.<br />

Zuverlässig - Schnell - Günstig<br />

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An der Technischen Universität München ist in der Fakultät Wissenschaftszentrum<br />

Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung und<br />

Umwelt zum 01.10.2003 eine<br />

Universitätsprofessur (Bes.Gr. C4) für<br />

Lebensmittelverpackungstechnik<br />

zu besetzen.<br />

Von der Stelleninhaberin/Vom Stelleninhaber wird erwartet, das Fachgebiet<br />

Lebensmittelverpackungstechnik in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> (Studiengänge<br />

Technologie und Biotechnologie der Lebensmittel,<br />

Brauwesen und Getränketechnologie, Ernährungswissenschaft) zu<br />

vertreten. Die Umsetzung innovativer ingenieur- und materialwissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse mit dem Ziel der Optimierung des<br />

Schutzes von Lebensmittel, Umwelt und Verbraucher bilden den<br />

Schwerpunkt künftiger Aktivitäten. Zu den besonderen Aufgaben soll<br />

auch die Erforschung bzw. Entwicklung neuer Abfüll- und Verpackungstechnologien<br />

in Verbindung mit dem automatisierten Anlagebetrieb<br />

gehören. Kooperationen mit anderen Disziplinen im <strong>Forschung</strong>sdepartment<br />

für Lebensmittel und Ernährung, mit den Einrichtungen der<br />

TUM in Garching sowie des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik<br />

und Verpackung in Freising sind ausdrücklich erwünscht.<br />

Die Bewerberin / Der Bewerber soll auf dem Gebiet der Lebensmittelabfüll-<br />

und Verpackungstechnik oder verwandter Bereiche wissenschaftlich<br />

ausgewiesen sein.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes wissenschaftliches<br />

Studium an einer wissenschaftlichen Hochschule, pädagogische<br />

Eignung, Promotion und Habilitation oder Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher<br />

Leistungen, die auch in einer Tätigkeit außerhalb des<br />

Hochschulbereiches erbracht sein können. Bewerberinnen oder Bewerber<br />

dürfen zum Zeitpunkt der Ernennung das 52. Lebensjahr noch<br />

nicht vollendet haben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung<br />

bevorzugt berücksichtigt. Die Technische Universität München strebt<br />

eine Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und<br />

bittet deshalb Wissenschaftlerinnen nachdrücklich, sich zu bewerben.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse,<br />

Urkunden, Publikationsliste einschließlich ausgewählter Sonderdrukke)<br />

werden bis zum<br />

15.07.2002<br />

erbeten an den<br />

Dekan der Fakultät Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung,<br />

Landnutzung und Umwelt, Alte Akademie 8, 85350 Freising-<br />

Weihenstephan.<br />

339<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong> /<br />

Veranstaltungshinweise<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

DHV-Karriereberatung 2002<br />

„Karriere und Berufung“<br />

Serviceseminar für den wissenschaftlichen<br />

Nachwuchs und Hochschullehrer<br />

Aktueller Zusatztermin!<br />

Restplätze vorhanden!<br />

Universität Hannover, 20. Juni 2002<br />

10:00 - 18:00 Uhr<br />

Information und Anmeldung:<br />

Deutscher Hochschulverband<br />

Dr. Ulrich Josten<br />

Tel. 0228 / 902-66 34<br />

E-Mail: josten@hochschulverband.de<br />

www.hochschulverband.de<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong>


<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

340<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

In der Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften ist zum<br />

1. April 2003 die<br />

C 4-Professur (Lehrstuhl)<br />

für Keramische Werkstoffe<br />

(Nachfolge Professor Dr.-Ing. Günter Ziegler)<br />

im Beamtenverhältnis auf Lebenszeit wieder zu besetzen.<br />

Der Stelleninhaber/die Stelleninhaberin soll das Gebiet der Keramischen<br />

Werkstoffe in voller Breite in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> vertreten.<br />

Von dem Bewerber/der Bewerberin wird erwartet, dass er/sie auf einem<br />

modernen Entwicklungsgebiet keramischer Werkstoffe ausgewiesen<br />

ist.<br />

Neben den keramischen Werkstoffen sollte zusätzlich ein <strong>Forschung</strong>sschwerpunkt,<br />

wie z. B. Verbundwerkstoffe, Glas oder Biomaterialien<br />

eingebracht werden. Die Bereitschaft zu einer engen Kooperation<br />

mit den weiteren materialwissenschaftlich orientierten Lehrstühlen der<br />

Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften (Metallische Werkstoffe,<br />

Polymere Werkstoffe, Funktionsmaterialien und Werkstoffverarbeitung)<br />

wird vorausgesetzt.<br />

Die <strong>Lehre</strong> ist auf die Anforderungen einer ingenieurwissenschaftlichen<br />

Fakultät auszurichten, wobei der Lehrstuhl besonders zum Lehrangebot<br />

im Diplomstudiengang Materialwissenschaft (Dipl.-Ing. Univ.)<br />

beiträgt. Darüber hinaus wird in <strong>Lehre</strong> und <strong>Forschung</strong> eine enge Zusammenarbeit<br />

mit anderen Fakultäten der Universität Bayreuth und<br />

mit außeruniversitären anwendungsorientierten Einrichtungen (z. B.<br />

Kompetenzzentrum neue Materialien Nordbayern GmbH) erwartet.<br />

Einstellungsvoraussetzungen sind abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />

pädagogische Eignung, Promotion und Habilitation oder der<br />

Nachweis gleichwertiger wissenschaftlicher Leistungen. Zum Zeitpunkt<br />

der Ernennung darf das 52. Lebensjahr noch nicht vollendet<br />

sein.<br />

Die Universität Bayreuth strebt eine Erhöhung des Anteils der Frauen<br />

in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und bittet deshalb Wissenschaftlerinnen<br />

nachdrücklich um ihre Bewerbung. Schwerbehinderte werden<br />

bei gleicher Eignung bevorzugt.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse,<br />

Urkunden, Liste der Veröffentlichungen und bisher abgehaltenenen<br />

Lehrverstaltungen, Darstellung der wissenschaftlichen Arbeitsgebiete)<br />

werden bis zum 21. Juni 2002 erbeten an den Dekan der Fakultät<br />

für Angewandte Naturwissenschaften, Universität Bayreuth,<br />

95440 Bayreuth.<br />

Anzeigenschluß<br />

<strong>Forschung</strong><br />

& <strong>Lehre</strong><br />

Ausgabe 7/2002 17. Juni 2002<br />

Ausgabe 8/2001 18. Juli 2002<br />

Ausgabe 9/2002 19. August 2002


In der Geisteswissenschaftlichen Sektion der Universität<br />

Konstanz ist im Fachbereich Literaturwissenschaft (Kennziffer<br />

2002/048) eine<br />

C3-Professur für Deutsche Literatur<br />

mit Schwerpunkt Mittelalter<br />

341<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

Universität Konstanz<br />

In der Geisteswissenschaftlichen Sektion der Universität Konstanz ist im Fachbereich<br />

Literaturwissenschaft (Kennziffer 2002/049) im Rahmen der beabsichtigten<br />

Einrichtung einer<br />

Juniorprofessur<br />

eine Stelle auf dem Gebiet<br />

zu besetzen.<br />

zu besetzen. Von der Inhaberin oder dem Inhaber der Stelle wird erwartet, dass<br />

sie/er in der <strong>Lehre</strong> mit den Vertretern sowohl der Medienwissenschaft als auch der<br />

Verlangt sind eine mediävistische Kompetenz mit deutlichen Kunstwissenschaft innerhalb des Magisterstudiengangs Kunst- und Medienwis-<br />

<strong>Forschung</strong>sinteressen in der Frühen Neuzeit und Offenheit für senschaft zusammenarbeitet. Des Weiteren wird erwartet, dass sich der Stellenin-<br />

europäische Kontexte. Es wird erwartet, dass sich der Stellenhaber/die Stelleninhaberin an <strong>Forschung</strong>sprojekten und Studiengangplanungen<br />

inhaber/die Stelleninhaberin an kulturwissenschaftlichen For- des Fachbereichs Literaturwissenschaft beteiligt.<br />

schungsprojekten des Fachbereichs beteiligt.<br />

Der/die Stelleninhaber/in erhält Gelegenheit, sich durch frühes selbständiges For-<br />

Habilitation oder gleichwertige wissenschaftliche Leistungen schen und <strong>Lehre</strong>n als künftige/r Hochschullehrer/in zu qualifizieren. Er/sie erhält<br />

werden vorausgesetzt.<br />

eine eigene Grundausstattung.<br />

Bei der ersten Berufung in ein Professorenamt wird das Dienst- Die Einstellung erfolgt zunächst im außertariflichen Angestelltenverhältnis entspreverhältnis<br />

zunächst grundsätzlich befristet. Ausnahmen von der chend der künftigen W 1-Besoldung, befristet auf 3 Jahre mit der Möglichkeit einer<br />

Befristung sind möglich, insbesondere, wenn die Bewerbe- Verlängerung um weitere 3 Jahre. Es ist beabsichtigt, den/die Stelleninhaber/in in<br />

rin/der Bewerber aus dem Ausland oder aus dem Bereich eine Juniorprofessur zu überführen, sobald die haushalts- und die allgemeinen<br />

außerhalb der Hochschulen kommt. Bei Fortsetzung des dienstrechtlichen Voraussetzungen gegeben sind.<br />

Dienstverhältnisses nach Ablauf des befristeten Dienstverhält- Einstellungsvoraussetzungen sind ein abgeschlossenes Hochschulstudium,<br />

nisses ist kein erneutes Berufungsverfahren erforderlich. pädagogische Eignung, besondere Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit, die in<br />

der Regel durch die herausragende Qualität einer Promotion nachgewiesen sein<br />

muss. Zum Zeitpunkt der Einstellung darf die Promotion nicht länger als 5 Jahre<br />

zurückliegen.<br />

Die Universität bemüht sich um die Beseitigung von Nachteilen, die für Wissenschaftlerinnen im Bereich der Hochschule bestehen. Sie strebt eine<br />

Erhöhung des Anteils von Frauen in <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> an und begrüßt deshalb die Bewerbung von Frauen.<br />

Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung vorrangig eingestellt.<br />

Bewerbungen mit Lebenslauf, Schriftenverzeichnis, Verzeichnis der Lehrveranstaltungen und Kopien akademischer Zeugnisse werden unter Angabe<br />

der Kennziffer bis zum 30. Juni 2002 erbeten an den Leiter der Geisteswissenschaftlichen Sektion der Universität Konstanz, Fach D8, 78457 Konstanz.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Digitale Medien /Digitale Kunst<br />

An der Fakultät für Bauingenieur- und Vermessungswesen der Universität<br />

Stuttgart ist am Institut für Wasserbau die<br />

C4-Professur für<br />

Wasserbau und Wassermengenwirtschaft<br />

(Nachfolge Professor Giesecke)<br />

zu besetzen.<br />

Die Professur beinhaltet das Aufgabenfeld des Konstruktiven Wasserbaus<br />

und des Gewässermanagements als gesamtheitlich ausgerichtete<br />

Wasserwirtschaft. Schwerpunkte sind naturverträglicher Gewässerbau,<br />

Stauanlagen, Energiewasserbau, Pipelines und Verkehrswasserbau.<br />

Die Professorin/der Professor vertritt das Fachgebiet in <strong>Forschung</strong> und<br />

<strong>Lehre</strong>. Die Bereitschaft zu interdisziplinärer Zusammenarbeit mit den anderen<br />

Lehr- und <strong>Forschung</strong>seinrichtungen von Fakultät und Universität<br />

wird erwartet.<br />

Zu den Lehrverpflichtungen gehört die Beteiligung an den Diplomstudiengängen<br />

Bauingenieurwesen und Umweltschutztechnik (fakultätsübergreifend),<br />

an dem Master-Studiengang Infrastructure Planning und<br />

Water Resources Engineering and Management (WAREM) sowie am<br />

internationalen Doktorandenprogramm Environment Water.<br />

Die Professorin/der Professor ist Mitglied der kollegialen Leitung des Instituts<br />

für Wasserbau.<br />

Die Habilitation oder eine gleichwertige wissenschaftliche Qualifikation<br />

sowie praktische und pädagogische Erfahrungen werden vorausgesetzt.<br />

Gemäß § 67 Absatz 1 Universitätsgesetz ist das Dienstverhältnis bei einer<br />

ersten Berufung in ein Professorenamt grundsätzlich befristet; Ausnahmen<br />

von der Befristung sind möglich.<br />

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Schriftenverzeichnis<br />

usw.) sind bis zum 21. Juni 2002 zu richten an den Dekan<br />

der Fakultät Bauingenieur- und Vermessungswesen, Prof. Dr.-<br />

Ing. Wolfram Ressel, Universität Stuttgart, 70550 Stuttgart.<br />

Die Universität Stuttgart möchte den Anteil der Frauen im wissenschaftlichen<br />

Bereich erhöhen und ist deshalb an Bewerbungen von Frauen<br />

besonders interessiert.<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung vorrangig eingestellt.<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong>


<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

342<br />

<strong>Akademischer</strong> <strong>Stellenmarkt</strong><br />

Ideenwettbewerb<br />

„Kultureller und sozialer Wandel“<br />

Ausschreibung eines Ideenwettbewerbs<br />

zur Förderung von <strong>Forschung</strong>svorhaben<br />

Die Freie Universität Berlin,<br />

die Humboldt-Universität zu Berlin,<br />

die Technische Universität Berlin,<br />

die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW),<br />

das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und<br />

das Wissenschaftskolleg zu Berlin – Institute for Advanced Study<br />

wollen aus Mitteln eines „Kooperationsfonds“ gemeinsam die Bedeutung der Geistes- und Sozialwissenschaften für den Wissenschaftsstandort<br />

Berlin/Brandenburg deutlich machen und zu ihrer Profilierung beitragen. Sie fördern daher Vorhaben, die herausragende Wissenschaftler aus<br />

unterschiedlichen Institutionen in der Region in gemeinsamen Projekten zusammenführen.<br />

Damit sollen<br />

• jüngere Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ihre <strong>Forschung</strong>sfelder profilieren können,<br />

• originelle, zukunftsträchtige Fragestellungen entwickelt,<br />

• institutionenübergreifende <strong>Forschung</strong>en gefördert,<br />

• internationale Kooperationen initiiert und<br />

• die Potentiale der Wissenschaftsregion Berlin/Brandenburg gestärkt werden.<br />

Die beteiligten Einrichtungen verbinden mit der Förderung der einzelnen Projekte die Erwartung, daß sich daraus längerfristige Kooperationen<br />

im Interesse der Profilierung der Geistes- und Sozialwissenschaften in der Region ergeben. Die Geschäftsstelle des Kooperationsfonds am<br />

Wissenschaftskolleg und die beteiligten Einrichtungen stehen beratend zur Verfügung, um für die erfolgreichen Projekte bei der Einwerbung<br />

weiterer Mittel behilflich zu sein.<br />

Unter dem thematischen Dach „Kultureller und sozialer Wandel“ geht es um<br />

• die Erforschung der großen kulturellen und gesellschaftlichen Wandlungsprozesse unserer Zeit, und zwar durch die Verknüpfung von<br />

unterschiedlichen disziplinären Methoden und Problembezügen und durch<br />

• eine vergleichende Perspektive, unter der solche Wandlungsprozesse auch im Lichte historisch ferner und kulturell fremder Erfahrungen<br />

betrachtet werden.<br />

Mit dieser Ausschreibung werden in einem offenen Wettbewerb jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zur Antragstellung aufgerufen,<br />

die Fragestellungen zum kulturellen und sozialen Wandel bearbeiten. Offenheit und Breite der Thematik sollen zu Vorschlägen und<br />

Ideenskizzen anregen, die von ungewöhnlichen Fragestellungen ausgehen. Durch die Förderung wird es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern<br />

ermöglicht, im Rahmen der vorhandenen Mittel ihr <strong>Forschung</strong>sfeld in Kontakt mit anderen Wissenschaftlern weiter zu entwickeln<br />

und es in einem oder mehreren mehrtägigen Colloquien (den sogenannten Blankensee-Colloquien) zu diskutieren und zusammenzufassen.<br />

Das Verfahren durchläuft vier Stufen:<br />

1. Der Bewerber oder die Bewerberin reicht eine Ideenskizze ein. Die Präsidenten der drei Berliner Universitäten, der BBAW, des WZB<br />

sowie der Rektor des Wissenschaftskollegs (Präsidentenausschuß) treffen eine Vorauswahl.<br />

2. Die ausgewählten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen werden aufgefordert, einen begründeten Antrag auszuarbeiten. Darin soll<br />

auch erläutert werden, wie das <strong>Forschung</strong>sfeld in einem oder mehreren Colloquien präsentiert und weitergeführt werden soll. Teil des<br />

Antrags ist ein Finanzierungsplan. Es können auch Schritte vorgesehen werden, die zur Vorbereitung der Colloquien notwendig erscheinen<br />

und zur weiteren Entwicklung des <strong>Forschung</strong>sfeldes und der dafür nützlichen Kooperationsbeziehungen beitragen (bspw. Gespräche<br />

mit auswärtigen Kollegen und Kolleginnen, Reisen u.ä.).<br />

3. Der Präsidentenausschuß entscheidet über die Annahme des Antrags.<br />

4. In den sogenannten Blankensee-Colloquien erhalten die ausgewählten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen die Gelegenheit, ihre<br />

Konzepte in der ihnen zweckmäßig erscheinenden Weise zu konkretisieren und in einem Kreis von internationalen Kollegen zur Diskussion<br />

zu stellen. Es wird erwartet, daß das Ergebnis der Colloquien in einer geeigneten Form dokumentiert wird.<br />

In dem/den Blankensee-Colloquium/Colloquien soll erkennbar werden,<br />

• wie der state of the art des vorgeschlagenen <strong>Forschung</strong>sfeldes zu beschreiben ist und welche Entwicklungen wünschenswert und<br />

beeinflußbar sind,<br />

• welche <strong>Forschung</strong>spotentiale dafür in Berlin und Brandenburg vorhanden sind bzw. fehlen,<br />

• wie die Fragestellung von internationalen Experten eingeschätzt wird,<br />

• welche anderen Forscher als Kooperationspartner angesehen werden und<br />

• ob sich aus der <strong>Forschung</strong> ggf. institutionelle Initiativen ableiten lassen.<br />

Zu den Colloquien werden die Berliner und Brandenburger Wissenschaftseinrichtungen und Beobachter aus den <strong>Forschung</strong>sförderorganisationen<br />

eingeladen. Hieraus können sich möglicherweise Förderinitiativen ergeben, die geeignet sind, die Berlin-Brandenburgische <strong>Forschung</strong>slandschaft<br />

zu profilieren und die Kooperation an den regionalen <strong>Forschung</strong>seinrichtungen sowie mit anderen internationalen Partnern voranzubringen.<br />

Bewerbungen, die disziplinenübergreifende <strong>Forschung</strong>sarbeiten im Bereich des „Kulturellen und sozialen Wandels“ betreffen, sind in Form<br />

einer maximal 5 Seiten umfassenden Ideenskizze, ergänzt durch die üblichen persönlichen Unterlagen, bis zum 30. September 2002 zu<br />

richten an:<br />

Wissenschaftskolleg zu Berlin, - Kooperationsfonds -, z.Hd. Dr. Andreas Edel, Wallotstraße 19, 14193 Berlin bzw. edel@wiko-berlin.de<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

/


Wissenschaft im Programm<br />

343<br />

327<br />

Habilitationen Impressum und Berufungen<br />

Fernsehen<br />

Täglich, 18.30, 3sat: Nano. Die Welt von morgen.<br />

Sa., 1. Juni, 7.15, 3sat: Tele-Akademie. Zur Entschlüsselung des menschlichen Erbgutes.<br />

So., 2. Juni, 16.00, 3sat: Künstlich intelligent - kann Technik denken?<br />

Di., 4. Juni, 19.00, arte: Archimedes. Evolution.<br />

Sa., 8. Juni, 7.15, 3sat: Tele-Akademie. Die Verdinglichung menschlichen Lebens in der Biomedizin - eine Herausforderung<br />

für die ethische Diskussion. Vortrag von Dr. Sigrid Graumann.<br />

Di., 11. Juni, 19.00, arte: Archimedes. Planeten, Peitschenknall, Fachzeitschriften, BSE.<br />

Sa., 15. Juni, 7.15, 3sat: Tele-Akademie. Arbeit und Geschlecht. Vortrag von Professor Dr. Karin Hausen.<br />

So., 16. Juni, 16.15, 3sat: hitec. Plasma - Werkstoff und Energiequelle der Zukunft.<br />

Di., 18. Juni, 19.00, arte: Archimedes. Gleichgewichtsstörungen, Lichthobel, Cannabis, Schadstoffmessungen. 22.25: Gero<br />

von Boehm begegnet: Hubert Burda, Verleger und Wissenschaftsmäzen.<br />

Mi., 19. Juni, 16.30, 3sat: Stumme Zeugen. Alexandrias versunkene Schätze.<br />

Di., 25. Juni, 19.00, arte: Archimedes. Diabetesimpfungen, Schwämme als Arznei, Duftforscher.<br />

Hörfunk<br />

täglich, 14.35, Deutschlandfunk: Campus & Karriere. 16.35, DLF: <strong>Forschung</strong> aktuell.<br />

So., 2. Juni, 8.30, SWR2: Aula. Mensch und Klima - eine Entdeckungsgeschichte mit Widerständen. Vortrag von Dr.<br />

Hans-Jochen Luhmann<br />

Mi., 5. Juni, 8.30, SWR2: Wissen. Das Artensterben - echte Gefahr oder schlichter Rechenfehler?<br />

So., 9. Juni, 8.30, SWR2: Aula. Endzeit ohne Ende? Zur Psychologie apokalyptischer Visionen heute. Vortrag von Dr.<br />

Caroline Neubaur.<br />

Mi., 12. Juni, 8.30, SWR2: Wissen. Versenken statt Vermeiden - Geotechnik soll Treibhausgase verschwinden lassen.<br />

So., 16. Juni, 8.30, SWR2: Aula. Vom Atlantik bis zum Ural? Europäische Identität und Osterweiterung. Vortrag von Dr.<br />

Jan Bergmann. 14.35, nordwestradio: Gespräch mit Professor Dr. Julian Nida-Rümelin, Staatsminister für Kultur.<br />

Mi., 19. Juni, 8.30, SWR2: Wissen. <strong>Forschung</strong> für den Führer - Archäologie im Nationalsozialismus.<br />

Sa., 22. Juni, 17.05, nordwestradio: Religion und Gesellschaft: Carl Friedrich von Weizsäcker.<br />

So., 23. Juni, 8.30, SWR2: Aula. Die jüdische Aufklärung im 18. Jahrhundert. Vortrag von Dr. Thomas Sparr.<br />

Mi., 26. Juni, 8.30, SWR2: Wissen. Fliegen nach „Nine - Eleven“ - Sicherheitstechnik gegen Terror.<br />

So., 30. Juni, 8.30, SWR2: Aula. Der endlose Philosophenstreit um die Erkenntnis. Vortrag von Professor Dr. Manfred<br />

Schneider.<br />

Impressum<br />

9. Jahrgang in Fortführung der Mitteilungen des<br />

Deutschen Hochschulverbandes (41 Jahrgänge)<br />

Herausgegeben im Auftrage des Präsidiums des<br />

Deutschen Hochschulverbandes<br />

ISSN: 0945 - 5604; erscheint monatlich<br />

Präsident:<br />

Hartmut Schiedermair, Univ.-Professor, Dr.<br />

Vizepräsidenten:<br />

Claus Herberhold, Univ.-Professor, Dr.<br />

Rainer Thome, Univ.-Professor, Dr.<br />

Präsidiumsmitglieder:<br />

Gunnar Berg, Univ.-Professor, Dr., Dr.<br />

Bernhard Kempen, Univ.-Professor, Dr.<br />

Christiane Tammer, Univ.-Professor, Dr.<br />

Paul Weiß, Univ.-Professor, Dr.<br />

Geschäftsführer:<br />

Michael Hartmer, Dr.<br />

Kuratorium von <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>:<br />

Manfred Erhardt, Professor, Dr.<br />

Wolfgang Frühwald, Univ.-Professor, Dr.<br />

Horst-Albert Glaser, Univ.-Professor, Dr.<br />

Peter Glotz, Professor, Dr.<br />

Peter Heesen<br />

Max G. Huber, Univ.-Professor, Dr.<br />

Hans Mathias Kepplinger, Univ.-Professor, Dr.<br />

Klaus Landfried, Univ.-Professor, Dr.<br />

Hanna-Renate Laurien, Dr.<br />

Franz Letzelter, Dr.<br />

Reinhard Lutz, Dr.<br />

Johannes Neyses, Dr.<br />

Karl-Heinz Reith<br />

Paul F. Reitze, Dr.<br />

Kurt Reumann, Dr.<br />

Joachim Hermann Scharf, Prof. Dr., Dr., Dr.h.c.<br />

Steffie Schnoor<br />

Franz Schoser, Dr.<br />

Joachim Schulz-Hardt, Dr.<br />

Hermann Josef Schuster, Dr.<br />

Klaus Schweickart<br />

Werner Siebeck<br />

Erich Thies, Univ.-Professor, Dr.<br />

Redaktion:<br />

Felix Grigat, M. A. (verantwortl. Redakteur)<br />

Michael Hartmer, Dr.<br />

Meike Krüger, Dipl.-Sozw.<br />

Ina Lohaus<br />

Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Birgit Ufermann, Rechtsanwältin im Deutschen<br />

Hochschulverband<br />

Beiträge, die mit Namen oder Initialen des Verfassers<br />

gekennzeichnet sind, stellen nicht in jedem Falle die<br />

Meinung der Redaktion oder des Herausgebers dar.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte kann keine<br />

Haftung übernommen werden.<br />

»Verbum hoc 'si quis' tam masculos quam feminas<br />

complectitur« (Corpus Iuris Civilis Dig. L, 16, 1)<br />

Zitierweise: <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

Geschäftsstelle des<br />

Deutschen Hochschulverbandes:<br />

Rheinallee 18, 53173 Bonn<br />

Tel.: (0228) 90266-66; Fax: (0228) 90266-80 (neu!)<br />

E-mail: dhv@hochschulverband.de<br />

Internet: www.hochschulverband.de<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>:<br />

Verlag und Redaktion:<br />

Rheinallee 18, 53173 Bonn<br />

Tel.: (02 28) 90266-15; Fax: (02 28) 90266-90 (neu!)<br />

E-mail: redaktion@forschung-und-lehre.de<br />

Internet: www.forschung-und-lehre.de<br />

Druck:<br />

Saarbrücker Druckerei und Verlag GmbH,<br />

66121 Saarbrücken<br />

Bezugsgebühr:<br />

Abonnement 61,50 Euro, zzgl. Porto. Für Mitglieder<br />

des DHV durch Zahlung des Verbandsbeitrages.<br />

Einzelpreis 6,15 Euro, zzgl. Porto.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Bankverbindung:<br />

Dresdner Bank Bonn<br />

Kto.-Nr. 0 268 367 200, BLZ 370 800 40<br />

Anzeigenleitung:<br />

Angelika Miebach / Vera Müller<br />

Rheinallee 18, 53173 Bonn<br />

Tel.: (0228) 90266-23; Fax: (0228) 90266-90<br />

(neu!)<br />

E-mail: anzeigen@forschung-und-lehre.de<br />

Preisliste Nr. 30 vom 1.1.2001<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> wird auf chlorfreiem Papier<br />

gedruckt und ist recyclebar.<br />

Druckauflage: 21.590 Exemplare (IVW 1/2002)<br />

Beilage: Xpress Multimedia, Würzburg<br />

Der Deutsche Hochschulverband, 1950 in Fortführung<br />

des 1936 aufgelösten Verbandes der<br />

Deutschen Hochschulen neu gegründet, tritt für<br />

eine unparteiische Wissenschaft in einem freiheitlichen<br />

Rechtsstaat ein. Auf der Grundlage der<br />

Freiheit von <strong>Forschung</strong> und <strong>Lehre</strong> ist es seine<br />

Aufgabe, sich aller Fragen anzunehmen, die den<br />

Wirkungskreis der Hochschullehrer und ihre<br />

Stellung in Staat und Gesellschaft berühren. Der<br />

Deutsche Hochschulverband ist die überparteiliche<br />

und fachübergreifende Berufsvertretung der<br />

Universitätslehrer an den wissenschaftlichen<br />

Hochschulen der Bundesrepublik mit 18.340<br />

Mitgliedern. Mitgliedsfähig sind alle Professoren<br />

und Privatdozenten an den wissenschaftlichen<br />

Hochschulen. Die Mitglieder entrichten Mitgliedsbeiträge<br />

zwischen 43,- Euro und 139,- Euro<br />

im Jahr (alte Bundesländer) oder ermäßigte Beiträge<br />

(neue Bundesländer).


DER FRAGEBOGEN<br />

Über Gott und die Welt<br />

Welche Illusion ist fruchtbar?<br />

Die älteste aller Illusionen der Menschheit<br />

- nämlich die von der Unsterblichkeit.<br />

Sie treibt die Wissenschaft an, seit<br />

es sie gibt. Aber sie bleibt eine Illusion.<br />

Was bedeutet Ihnen Gott?<br />

Gewißheit - ein Zerstörer von Illusionen.<br />

Was ist der Sinn des Lebens?<br />

Die Liebe.<br />

Die Liebe ist . . .<br />

der Sinn des Lebens.<br />

Meine größte politische Sorge ist . . .<br />

die Ignoranz anderen Kulturen und<br />

Religionen gegenüber.<br />

Was bedeutet Ihnen die deutsche<br />

Wiedervereinigung?<br />

Ersatz für eine Revolution, die es in<br />

Deutschland nie gab. Kein Grund zur<br />

Euphorie.<br />

Was fasziniert Sie?<br />

Immer wieder: Menschen.<br />

Immer weniger: Maschinen.<br />

Ihre Lieblingslebensweisheit?<br />

Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht<br />

ernst.<br />

Überzeugt Sie Ihre Selbstkritik?<br />

Ja, sie ist der Motor.<br />

Wogegen sind Sie nicht versichert?<br />

Gegen Dummheit und Ignoranz.<br />

Ansonsten halte ich Versicherungen für<br />

mehr oder weniger kriminelle Vereinigungen.<br />

Wie alt möchten Sie werden?<br />

Das schwankt - je nach geistiger und<br />

körperlicher Tagesform.<br />

Wieviel Geld möchten Sie besitzen?<br />

Soviel, daß meine Unabhängigkeit<br />

gesichert bleibt.<br />

344<br />

328<br />

Habilitationen Der Fragebogen und Berufungen<br />

Gero von Boehm,<br />

Wissenschaftsjournalist,<br />

Autor, Regisseur und<br />

Produzent von<br />

Dokumentarfilmen Foto: dpa<br />

Über Emotionen. . .<br />

Was macht Sie wütend?<br />

Mittelmaß und Langsamkeit, womöglich<br />

noch in dieser Paarung.<br />

Was erfüllt Sie mit Hoffnung?<br />

Meine Kinder.<br />

Wofür sind Sie dankbar?<br />

Für meine Eltern.<br />

Wann empfinden Sie Ohnmacht?<br />

Wenn ich selbst kochen soll.<br />

Worüber können Sie (Tränen) lachen?<br />

Über viele Alltagssituationen.<br />

Was ertragen Sie nur mit Humor?<br />

Den Sadismus des Finanzamts.<br />

Ein Jahr Robinson (ohne Freitag);<br />

welche drei Bücher nehmen Sie mit?<br />

Den Pschyrembel (bin Hypochonder).<br />

Den Michelin (um von meinen<br />

Lieblingsadressen zu träumen).<br />

Einen Band mit Rilke-Gedichten (die<br />

ich dann in Ruhe auswendig lernen<br />

kann).<br />

Musik ist...<br />

lebensnotwendig.<br />

Sport ist ...<br />

Mord.<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

Über Wissenschaft. . .<br />

Wer oder was hat Sie wissenschaftlich<br />

am nachhaltigsten geprägt?<br />

Hoimar von Ditfurth und seine Art,<br />

Dinge zu erklären.<br />

Was verdanken Sie Ihrem wissenschaftlichen<br />

<strong>Lehre</strong>r?<br />

Den Blick für das Wesentliche.<br />

Die deutsche Universität ist...<br />

unser geistiges Kapital - und gerade<br />

deshalb dringend reformbedürftig.<br />

Was fehlt den Universitäten am meisten?<br />

Eine vernünftige, umfassende Reform.<br />

Welche Eigenschaften sollte ein Hochschullehrer<br />

haben?<br />

Charisma und Humor.<br />

Einem überdurchschnittlich begabten<br />

Studenten empfehle ich...<br />

so viele Herausforderungen wie möglich<br />

anzunehmen, vor allem Auslandsaufenthalte.<br />

Welche Eigenschaft vermissen Sie an<br />

der heutigen Studentengeneration?<br />

Bereitschaft zum Risiko, bei vielen.<br />

Welche Eigenschaft schätzen Sie an der<br />

heutigen Studentengeneration?<br />

Offenheit.<br />

Was ist Bildung?<br />

Ein ewiger, wunderbarer Prozeß.


329<br />

Habilitationen Informationsservice und Berufungen<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> will den Lesern weitere Informationsquellen erschließen und übersendet gegen eine Kostenpauschale<br />

(angegebener Betrag zuzüglich Portokosten; bitte Bezahlung per Verrechnungsscheck oder Überweisung auf folgendes Konto:<br />

Dresdner Bank Bonn, Kto.-Nr. 0 268 367 200 BLZ 370 800 40) folgende Unterlagen:<br />

Aktuelles<br />

A 180<br />

Hochschulrahmengesetz in der Fassung<br />

vom 16. Februar 2002, amtliche Lesefassung,<br />

24 Seiten, 6,15 Euro.<br />

A 181<br />

6. Novelle zur Änderung des Hochschulrahmengesetzes<br />

und Stellungnahme<br />

des DHV, 9 Seiten, 1,55 Euro.<br />

A 163<br />

Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete<br />

Arbeitsverträge und zur Änderung und<br />

Aufhebung arbeitsrechtlicher Bestimmungen<br />

vom 1. Januar 2001, 8 Seiten,<br />

1,55 Euro.<br />

A 182<br />

Sonderregelungen zum BAT für Zeitangestellte,<br />

Angestellte für Aufgaben von<br />

begrenzter Dauer, 9 Seiten, 1,55 Euro.<br />

A 167<br />

Gesetz zur Reform der Professorenbesoldung<br />

vom 16. Februar 2002, 7 Seiten,<br />

1,55 Euro.<br />

A 128<br />

Gesetz über die Hochschulen des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen vom 14. März<br />

2000, 69 Seiten, 8,70 Euro.<br />

A 144<br />

Zweites Gesetz zur Änderung und Ergänzung<br />

des Anspruchs- und Anwartschaftsüberführungsgesetzes<br />

vom 27. Juli<br />

2001, 7 Seiten, 1,55 Euro.<br />

A 155<br />

Gesetzesentwurf zur Hochschulreform<br />

in Niedersachsen (Stand: 31. Mai 2001)<br />

und Stellungnahmen des DHV, 131 Seiten,<br />

12,30 Euro.<br />

A 162<br />

Gemeinsamer Standpunkt zur strafrechtlichen<br />

Bewertung der Zusammenarbeit<br />

zwischen Industrie, medizinischen Einrichtungen<br />

und deren Mitarbeitern, 24<br />

Seiten, 6,15 Euro.<br />

A 161<br />

Entwurf einer Rechtsverordnung für die<br />

Einwerbung und Verwendung von Mitteln<br />

Dritter durch Universitätsmitglieder,<br />

Stand: 15. Dez. 2000, 9 Seiten, 1,55 Euro.<br />

A 166<br />

Gesetz zur Änderung des Gesetzes über<br />

Arbeitnehmererfindungen vom 18. Januar<br />

2002, 2 Seiten, kostenlos.<br />

A 177<br />

Gesetzentwurf der Bundesregierung zur<br />

Änderung des Gesetzes über Arbeitnehmererfindungen,<br />

22 Seiten, 6,15 Euro.<br />

A 171<br />

Entwurf eines Gesetzes über die Hochschulen<br />

des Landes Mecklenburg-Vorpommern<br />

(Stand: November 2001), 107<br />

Seiten, und Stellungnahme des DHV,<br />

12,30 Euro.<br />

A 187<br />

Zusammenstellung der Regelungen des<br />

Regierungsentwurfs (Novellierung des<br />

LHG-MV, s. A 171), die nach In-Kraft-<br />

Treten des 5. HRG-Änderungsgesetzes<br />

anzupassen sind, und Stellungnahme des<br />

DHV zu den durch das 5. HRG-Änderungsgesetz<br />

veranlaßten Anpassungen,<br />

28 Seiten, 6,15 Euro.<br />

A 173<br />

Gesetz zur Änderung des Hamburgischen<br />

Hochschulgesetzes (Hochschulmodernisierungsgesetz),Referentenentwurf,<br />

April 2002, 35 Seiten, 6,15 Euro.<br />

A 174<br />

Versorgungsänderungsgesetz 2001 vom<br />

20. Dezember 2001, 29 Seiten, 6,15<br />

Euro.<br />

A 175<br />

Beratungs- und Formulierungshilfe für<br />

einen Chefarztvertrag im Bereich der<br />

Universitätsklinika, Handreichung der<br />

<strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong><br />

6/2002<br />

KMK-Arbeitsgruppe Hochschulmedizin<br />

(Stand: Juni 2001), 25 Seiten, 6,15 Euro.<br />

A 179<br />

6. Gesetz zur Änderung besoldungsrechtlicher<br />

Vorschriften vom 14. Dezember<br />

2001, 12 Seiten, 4,- Euro.<br />

A 183<br />

Referentenentwurf und Begründung eines<br />

Gesetzes zur Änderung des Hochschulgesetzes<br />

mit dem Zweck, die Universitätsklinika<br />

Kiel und Lübeck zusammenzuführen,<br />

und Stellungnahme des<br />

DHV, 37 Seiten, 6,15 Euro.<br />

A 184<br />

Gesetz zur Stärkung der vertraglichen<br />

Stellung von Urhebern und ausübenden<br />

Künstlern vom 22. März 2002, 4 Seiten,<br />

kostenlos.<br />

A 185<br />

Einführungsschreiben zu den Entfernungspauschalen<br />

ab 2001 des Bundesministeriums<br />

der Finanzen vom 11. Dezember<br />

2001 und Gesetz zur Einführung<br />

einer Entfernungspauschale vom 21.<br />

Dezember 2000, 6 Seiten, kostenlos.<br />

A 186<br />

8. Gesetz zur Änderung des Berliner<br />

Hochschulgesetzes (Referentenentwurf),<br />

Stand: Mai 2002, mit Begründung und<br />

Stellungnahme des DHV, 35 Seiten, 6,15<br />

Euro.<br />

Aus der Rechtsprechung<br />

siehe Seite 319<br />

Als Leser von <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong> bitte ich um Übersendung folgender Unterlagen:<br />

Ort, Datum<br />

Bitte deutlich schreiben, Absender wird als Versandadresse benutzt<br />

Name<br />

Straße<br />

PLZ/Ort<br />

Bitte senden an <strong>Forschung</strong> & <strong>Lehre</strong>, Rheinallee 18, 53 173 Bonn<br />


Berichte, Abschlussarbeiten,<br />

Präsentationsunterlagen<br />

exklusiv und professionell gebunden<br />

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