22.10.2013 Aufrufe

FREIE FREIEFAHRT:

FREIE FREIEFAHRT:

FREIE FREIEFAHRT:

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

54<br />

■ MAGAZIN<br />

Erdöl bleibt weiter dominant<br />

■><br />

ERDÖL, Kohle und<br />

Erdgas werden unverändert<br />

auch in den nächsten<br />

30 Jahren die dominierenden<br />

Energiequellen für die<br />

weltweit zunehmend wichtiger<br />

werdende Mobilität<br />

darstellen. Alternative Energieformen<br />

wie Biotreibstoffe,<br />

Nuklearstrom und Wasserstoff<br />

werden auch in 30<br />

Jahren eine ähnlich geringe<br />

Randbedeutung haben wie<br />

heute.“ Diese Schlussfolgerung<br />

zieht Univ.-Prof. Dr.<br />

Hans Peter Lenz, Vorsitzender<br />

des Österreichischen<br />

Vereins für Kraftfahrzeugtechnik<br />

(ÖVK), nach Abschluss<br />

des zweitägigen 29.<br />

Internationalen Wiener<br />

Motorensymposiums.<br />

An dem weltweit bedeutendsten<br />

Kongress von<br />

Motorenexperten haben in<br />

der Wiener Hofburg 1000<br />

Spitzeningenieure der Motorenentwicklung<br />

sowie<br />

namhafte Konzernchefs<br />

teilgenommen und neueste<br />

Erkenntnisse aus der Motorenforschung<br />

diskutiert.<br />

Prof. Lenz, Begründer<br />

und Organisator des Symposiums,<br />

in seinem Resümee<br />

der Tagung:<br />

■ Die Fachwelt wurde im<br />

Rahmen des Symposiums<br />

VW: Elektroauto bis 2010<br />

VW-CHEF Martin Winterkorn<br />

kündigte am Wiener<br />

Motorensymposium an, der<br />

Volkswagenkonzern werde<br />

bis 2010 sein erstes Elektroauto<br />

zeigen. „Unser Ziel ist<br />

es, als erster Hersteller eine<br />

abgasfreie, sichere und bezahlbare<br />

Großserienlösung<br />

zu bieten“, sagte Winter-<br />

Motorensymposium. Alternative Energieformen<br />

werden auch weiter nur geringe Randbedeutung haben.<br />

GIPFELTREFFEN: Prof. Lenz (l.) mit den Vortragenden und Konzernchefs<br />

Zetsche (Daimler), Fehrenbach (Bosch) und Winterkorn (VW)<br />

mit „harten Wahrheiten“<br />

konfrontiert: Der Energiebedarf<br />

wird dramatisch zunehmen,<br />

der nicht auf<br />

Dauer mit einfach zu förderndem<br />

Öl und Gas zu<br />

decken sein wird, und ein<br />

weiterer Anstieg der weltweiten<br />

Kohlendioxid-<br />

Emissionen wird unvermeidlich<br />

sein.<br />

■ Es wird keinen „Weltmotor“<br />

mehr geben – im Gegenteil.<br />

Motoren der Zukunft<br />

werden vielschichtig<br />

und vielfältig auf die Bedürfnisse<br />

einzelner Regionen abgestimmt<br />

sein müssen.<br />

■ Die Elektrifizierung des<br />

Antriebsstranges ist der<br />

Trend der Zeit. Sie reicht von<br />

der einfachen Start-Stopp-<br />

Automatik über Micro-,<br />

korn. Dreh- und Angelpunkt<br />

der Elektrifizierung<br />

sei die Speicherbatterie:<br />

„Hier brauchen wir gemeinsam<br />

einen wirklich signifikantenEntwicklungssprung<br />

in Sachen Reichweite,<br />

Dauerhaltbarkeit, Package,<br />

Leistungsgewicht und<br />

vor allem Kosten.“<br />

Mild-, Teil- und Vollhybrid<br />

bis hin zu der neuen Generation<br />

von Plug-in-Hybriden,<br />

die an der Steckdose aufgeladen<br />

werden und streckenweise<br />

rein elektrisch fahren<br />

können.<br />

■ Die vorgestellten neuen<br />

Verbrennungsmotoren unterliegen<br />

einer extremen<br />

Spreizung und umfassen sowohl<br />

den Zwölfzylinder mit<br />

500 PS für höchsten Fahrspaß<br />

als auch den vorbildlich<br />

sparsamen und<br />

umweltfreundlichen kleinen<br />

Dieselmotor mit bis zu<br />

vier Katalysatoren – Oxikat,<br />

Partikelfilter, NOx-<br />

Kat, H2S-Sperrkat –, wie<br />

eine kleine Chemiefabrik.<br />

■ Bei Nutzfahrzeugen verursacht<br />

die Abgasreinigung<br />

Mercedes: Effizienter werden<br />

DIE VERDOPPELUNG des<br />

weltweiten Bestandes von<br />

800 Mio. Fahrzeugen innerhalb<br />

von kaum 30 Jahren<br />

prognostizierte Mercedes-<br />

Chef Dieter Zetsche beim<br />

Internationalen Wiener<br />

Motorensymposium, vor allem<br />

wegen eines Auto-<br />

Booms in Brasilien, Russ-<br />

schon so hohe Produktionskosten<br />

wie der gesamte Motor.<br />

■ Neue Märkte entwickeln<br />

sich dynamisch. Zum Beispiel<br />

Russland: 280 Millionen<br />

Menschen (mit Nachbarstaaten)<br />

zeigen einen riesigen<br />

Hunger nach Mobilität<br />

und bieten ein<br />

Marktpotenzial in der<br />

Größenordnung von<br />

Deutschland. Noch größere<br />

Nachfrage wächst in Ländern<br />

wie China und Indien.<br />

■ Zum Thema Klimawandel<br />

und CO 2 ist die Wissenschaft<br />

uneins. Unsicherheiten bestehen<br />

in der Größenordnung<br />

des Effekts. Mit anderen<br />

Worten: Man weiß es einfach<br />

nicht – die zunehmenden<br />

CO 2 -Emissionen können genauso<br />

gut überhaupt keinen<br />

Effekt auslösen.<br />

■ Konklusio nach zweitägigen<br />

Beratungen: „Das Automobil<br />

steht völlig zu Unrecht<br />

im Kreuzfeuer der<br />

Kritik. Es gibt wohl kein<br />

Gebiet der Technik auf<br />

dem so große Fortschritte –<br />

besonders im Hinblick auf<br />

Umweltschutz – gemacht<br />

wurden und werden, wie<br />

beim Automobil und<br />

beim Verbrennungsmotor“,<br />

stellt Univ.-Prof. Dr.<br />

Hans Peter Lenz fest.<br />

land, Indien und China. Für<br />

die Zukunft zeichnen sich<br />

laut Zetsche zwei Stoßrichtungen<br />

ab: Die weitere Optimierung<br />

effizienter Verbrennungsmotoren<br />

sowie<br />

die Elektrifizierung des Antriebs<br />

– mit Batterie oder<br />

Brennstoffzelle. Beide Wege<br />

hätten Erfolgspotenzial.<br />

<strong>FREIE</strong> FAHRT 4/2008<br />

Foto: Doris Kucera / ÖVK

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!