28.10.2013 Aufrufe

IFT-Berichte Bd. 116

IFT-Berichte Bd. 116

IFT-Berichte Bd. 116

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Analyse der Drogentodesfälle 1999<br />

4.3.8 Kontakt zum Drogenhilfesystem<br />

Insgesamt zeigt sich bei den Verstorbenen ein hoher Grad an Kontakt zum Drogenhil-<br />

fesystem. Nur in 25% der Fälle ist davon auszugehen, dass abgesehen von Beratun-<br />

gen durch die Drogenhilfe Einrichtungen des Drogenhilfesystems nie in Anspruch ge-<br />

nommen wurden. Die höchste Lebenszeitrate weisen Entgiftungen (59%) auf, gefolgt<br />

von Substitutionsbehandlungen (49%) und Entwöhnungstherapien (46%). In den letz-<br />

ten 12 Monaten bestand bei 39% kein Kontakt zu einer Behandlungs- oder Nachsor-<br />

geeinrichtung. In den letzten drei Monaten vor dem Drogentod befanden sich 63% der<br />

Verstorbenen in Behandlung, Beratung oder Nachsorge. Eine Substitutionsbehandlung<br />

lag bei 29% vor, Entgiftungen wurden bei 27% durchgeführt und 17% hatten Kontakt<br />

zu einer therapeutischen Einrichtung. Kontakte zu Drogenberatungsstellen wurden bei<br />

22% der Drogentoten berichtet (Tabelle 4-26).<br />

Tabelle 4-26: Inanspruchnahme von Einrichtungen des Drogenhilfesystems<br />

Behandlung/Beratung Lebenszeit letzte 12 Monate letzte 3 M onate<br />

Gesamt 74,8 (80) *) 60,7 (65) *) 62,6 (67)<br />

Entgiftung 58,9 (63) 39,3 (42) 27,1 (29)<br />

ambulant 13,1 (14) 7,5 (8) 3,7 (4)<br />

stationär 57,9 (63) 36,4 (39) 23,4 (25)<br />

Therapie 45,8 (49) 26,2 (28) 16,8 (18)<br />

ambulant 15,0 (16) 9,3 (10) 7,5 (8)<br />

stationär 41,1 (44) 18,7 (20) 9,3 (10)<br />

Substitution 48,6 (52) 37,4 (40) 29,0 (31)<br />

Nachsorge 11,2 (12) 4,7 (5) 3,7 (4)<br />

Drogenberatung -- -- 21,5 (23)<br />

*) Lebenszeit- und 12-Monatsprävalenz gesamt ohne Drogenberatung<br />

Das Muster von Behandlungen und Nachsorge in den letzten 12 Monaten vor Drogen-<br />

tod zeigt auffällig höhere Anteile an Therapien bei Frauen (Tabelle 4-27). Auch nah-<br />

men insgesamt mehr Frauen (67%) als Männer (60%) in den letzten 12 Monaten Be-<br />

handlungen des Drogenhilfesystems in Anspruch.<br />

Frauen hatten nicht nur auf die Lebenszeit bezogen und im letzten Jahr häufiger Kon-<br />

takt zum Drogenhilfesystem, der Anteil von Frauen mit einer Behandlung oder Bera-<br />

tung in den letzten drei Monaten vor dem Drogentod war mit 80% auch deutlich höher<br />

als der Anteil der Männer (60%). Insgesamt bestand bei 63% innerhalb der letzten drei<br />

Monate Kontakt zu Einrichtungen der Drogenhilfe (Tabelle 4-28).<br />

103

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!