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IFT-Berichte Bd. 116

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4.3.5 Psychosoziale Situation<br />

Partnerschaft<br />

Kraus, Shaw, Augustin & Ritz, Analyse der Drogentodesfälle in Bayern<br />

Von 66 der Drogentoten (62%) ist bekannt, dass sie eine feste Partnerschaft hatten; in<br />

39 Fällen (36%) kann davon ausgegangen werden, dass der Partner ebenfalls drogen-<br />

abhängig ist oder war, davon waren bzw. sind zwölf der Partner zusätzlich alkoholab-<br />

hängig, sieben zusätzlich medikamentenabhängig und drei zusätzlich psychisch krank.<br />

Soziale Integration<br />

Insgesamt waren bei allen Todesursachen (Überdosis, Suizid, Langzeitschäden, Un-<br />

fall) jeweils ungefähr die Hälfte aller Verstorbenen allein lebend, die Hälfte wohnte mit<br />

Partner, Familie oder mit anderen zusammen.<br />

In nur fünf Fällen (5%) wurde ermittelt, dass die Personen allein lebten und keinerlei<br />

soziale Kontakte in den letzten drei Monaten bekannt waren. Unter den allein Leben-<br />

den hatten 32 (30% der Gesamtgruppe) wenigstens einmal in den letzten drei Monaten<br />

Kontakt zu den Eltern (davon 60% maximal eine Woche vor ihrem Tod), 18 (17%) zur<br />

sonstigen Familie (davon 37% maximal eine Woche vor ihrem Tod), 23 (22%) zu Part-<br />

ner/Partnerin (davon 73% maximal eine Woche vor ihrem Tod), 20 (19%) zu Freunden<br />

außerhalb der Drogenszene (davon 80% maximal eine Woche vor ihrem Tod) und 33<br />

(31%) zu Freunden innerhalb der Drogenszene (davon 78% maximal eine Woche vor<br />

ihrem Tod).<br />

In den letzten drei Monaten vor dem Tod hatten 46% der Gesamtgruppe (n=49) Kon-<br />

takt zu Freunden/Bekannten aus der Drogenszene, 41% noch am Todestag oder am<br />

Tag davor. Fast ebenso viele, nämlich 48 (45%), hatten in dieser Zeit Kontakt zu den<br />

Eltern, allerdings nur 31, also 29%, am Todestag oder dem Tag zuvor. Mit dem Partner<br />

standen 39% (n=42) in den letzten drei Monaten in Kontakt, 31% (n=33) am letzten<br />

oder vorletzten Tag vor dem Tod. Freundschaften und Bekanntschaften außerhalb der<br />

Drogenszene unterhielten nur 23% (n=25) der Drogentoten im letzten Vierteljahr vor<br />

dem Tod (Tabelle 4-16)

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