Funktionalanalysis I - TU Berlin
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1.4 Stetigkeit von Abbildungen<br />
Wir kommen nun zum Begriff der Stetigkeit, den Sie natürlich schon aus dem Grundstudium<br />
kennen. Wir wollen hier auch nur noch einmal schnell die Definition und äquivalente<br />
Formulierungen geben:<br />
Definition 1.10 ((Folgen-)Stetigkeit). Seien (M1, d1) und (M2, d2) zwei metrische<br />
Räume sowie f : M1 → M2 eine Abbildung.<br />
(i) f heißt (folgen-)stetig in x ∈ M1, wenn für jede Folge (xn)n ⊂ M1 mit lim xn = x<br />
gilt<br />
lim f(xn) = f(x).<br />
(ii) f heißt stetig auf M1, wenn f stetig in jedem x ∈ M1.<br />
Manchmal ist es nützlich einige äquivalente Formulierungen zu kennen:<br />
Satz 1.2. Seien (M1, d1) und (M2, d2) metrische Räume und f : M1 → M2 eine Abbildung.<br />
Weiter sei x ∈ M1. Dann sind die folgenden Aussagen äquivalent:<br />
(i) f ist stetig in x,<br />
(ii)<br />
∀ɛ>0∃δ>0 : (d1(x, y) < δ =⇒ d2(f(x), f(y))) < ɛ,<br />
(iii) Für alle Umgebungen U von f(x) in M2 gilt<br />
f −1 (U) ist Umgebung von x,<br />
(iv) Für alle offenen (abgeschlossenen) Mengen U ⊂ M2 mit f(x) ∈ U gilt<br />
Bemerkungen.<br />
f −1 (U) ist offen (abgeschlossen) in M1 und enthält x.<br />
1. Man kann mit Hilfe von (iii) die Stetigkeit von Abbildungen<br />
f : (M1, T1) → (M2, T2)<br />
in topologischen Räumen M1 und M2 definieren.<br />
Natürlich kann man auch die Folgenstetigkeit von Abbildungen in topologischen Räumen<br />
definieren. Aber die beiden Begriffe sind i.a. nicht zueinander äquivalent!<br />
2. Die Formulierung (ii) der Stetigkeit von f in x ist äquivalent zu<br />
Das folgt im Grunde aus<br />
und<br />
∀ɛ>0∃δ>0 : f(B(x, δ)) ⊂ B(f(x), ɛ).<br />
d1(x, y) < δ ⇐⇒ y ∈ B(x, δ) ⇐⇒ f(y) ∈ f(B(x, δ))<br />
d2(f(x), f(y)) < ɛ ⇐⇒ f(y) ∈ B(f(x), ɛ).<br />
Beweis des Satzes. Zu ” (i) =⇒ (ii)“: Sei ɛ > 0. Gäbe es kein δ > 0 wie angegeben, so gäbe<br />
es insbesondere zu jedem k ∈ N ein xk ∈ G mit<br />
d1(x, xk) < 1<br />
k + 1 , aber d2(f(x), f(xk)) ≥ ɛ.<br />
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