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Funktionalanalysis I - TU Berlin

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Beispiel 1.28 (Gewichtete Norm). Betrachte für α > 0 die Normen<br />

||| f ||| α = sup |f(t)| e<br />

0≤t≤1<br />

−αt .<br />

auf C[0, 1]. Dann sind . ∞ und ||| . ||| α äquivalent, denn es gilt<br />

||| f ||| α ≤ f ∞ ≤ e α ||| f ||| α<br />

für alle f ∈ C[0, 1].<br />

Auf der einen Seite gilt nämlich für alle f ∈ C[0, 1] und t ∈ [0, 1]<br />

und auf der anderen Seite<br />

e −αt |f(t)| ≤ |f(t)| ≤ f ∞<br />

|f(t)| = e αt e −αt |f(t)| ≤ e αt ||| f ||| α ≤ e α ||| f ||| α .<br />

Die ||| . ||| α -Norm wird oft in der Theorie der gewönhlichen Differentialgleichungen benutzt,<br />

weil mit dieser oft aus einer nichtkontraktiven Abbildung eine Kontraktion wird, was von<br />

Vorteil ist, wenn man den Banachschen Fixpunktsatz anwenden möchte.<br />

<br />

Abschließend kommmen wir nun zu dem nützlichen<br />

Satz 1.20. Auf einem endlichdimensionalen Raum sind je zwei Normen äquivalent.<br />

Beweis. Sei etwa<br />

dim X =: N<br />

Weiter sei {e1, . . . , eN } eine Basis von X sowie . eine Norm auf X. Wir wollen zeigen, dass<br />

. äquivalent zur euklidischen Norm<br />

<br />

N<br />

<br />

N<br />

<br />

αiei<br />

= |αi|<br />

<br />

2<br />

1/2<br />

ist.<br />

Definiere<br />

Dann folgt<br />

Also gilt<br />

i=1<br />

i=1<br />

i=1<br />

2<br />

N<br />

N<br />

αiei ≤ |αi| ei Hölder<br />

≤<br />

i=1<br />

M := max{e1, . . . , eN} > 0.<br />

x ≤ M √ Nx 2<br />

<br />

N<br />

|αi| 2<br />

1/2 <br />

N<br />

ei 2<br />

i=1<br />

für alle x ∈ X.<br />

i=1<br />

1/2<br />

Daraus sieht man, dass . bezüglich . 2 stetig ist, denn aus xk − x 2 → 0 folgt<br />

Weiter ist die Menge<br />

in (X, . 2 ) abgeschlossen, weil<br />

|xk − x| ≤ xk − x ≤ M √ Nxk − x 2 → 0.<br />

S := { x ∈ X | x 2 = 1 }<br />

S = . −1<br />

2 ({1})<br />

und {1} abgeschlossen sowie . 2 stetig ist. Offensichtlich ist auch S beschränkt bezüglich<br />

. 2 und zusammenfassend heißt das, dass S kompakt ist nach dem Satz von Heine Borel<br />

(Satz 1.9). Daher nimmt die stetige Funktion . auf S ihr Minimum m ≥ 0 an. Es gilt sogar<br />

m > 0, denn wäre m = 0, so folgte x = 0 im Widerspruch zu x ∈ S. Schließlich folgt<br />

mx 2 ≤ x für alle x ∈ X,<br />

weil x/x 2 ∈ S für x = 0. Damit ist gezeigt, dass jede Norm zu . 2 äquivalent ist und<br />

daraus folgt die Behauptung.<br />

43<br />

.

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