29.10.2013 Aufrufe

Erkenntnistheorie und Hermeneutik Reinhold Esterbauer

Erkenntnistheorie und Hermeneutik Reinhold Esterbauer

Erkenntnistheorie und Hermeneutik Reinhold Esterbauer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

er unterscheidet in der perception (Wahrnehmung) zwischen impression <strong>und</strong> idea, die beide<br />

innen <strong>und</strong> außen vonstatten gehen können;<br />

perception<br />

idea impression<br />

innen außen innen außen<br />

⇒ impressions <strong>und</strong> ideas sind sowohl Sinnes- (die of sensation) als auch<br />

Eigenwahrnehmungen (idea of reflection);<br />

aber die Eindrücke (impressions) sind unmittelbar; die ideas sind hingegen mittelbar, weil sie<br />

immer schon impressions voraussetzen, damit sie im Menschen selbst entstehen können; ⇒<br />

Wahrnehmung: von dieser bekomme ich zuerst einen Eindruck (impression) <strong>und</strong> von dieser<br />

impression mach ich mir auf einer weiteren Ebene eine Idee; ⇒ die Idee wird nicht direkt aus<br />

der Wirklichkeit gewonnen;<br />

⇒ wie kommt man zu diesen Ideen, wenn man zuvor keine Impression hat: Bsp.: die Idee<br />

eines goldenen Berges: davon kann ich keinen Eindruck bekommen, weil es so etwas nicht<br />

gibt in der Wirklichkeit, dennoch ist es eine Vorstellung (idea) des Menschen;<br />

⇒ Hume: es ist eine Zusammenstellung zweier anderer Ideen: 1.) die Idee Berg (aus der<br />

impression Berg entstanden); 2.) die Idee „golden“ (gewonnen aus der Impression Golden);<br />

⇒ eine Zusammensetzung aus 2 anderen Ideen;<br />

diesen Gedanken führt Hume als ein Sinnkriterium ein: ein Kriterium dafür, ob ein Satz<br />

sinnvoll oder sinnlos ist;<br />

für Hume sind alle metaphysischen Sätze sinnlose Sätze: man müsste analog zu obigen<br />

Beispiel des goldenen Berg auch einen metaphysischen Satz in kleinere, untergeordnete<br />

metaphysische Sätze zerlegen können ⇒ in weiterer Folge müsste man diese untergeordneten<br />

Sätze auf unmittelbare Eindrücke zurückführen können ⇒ Hume: dies gelingt aber nicht!!<br />

⇒ Hume: die Metaphysik bewegt sich nur auf der Ebene der Ideen; dabei hat sie<br />

vergessen, dass die Ideen immer rückgeb<strong>und</strong>en sind an die impressions;<br />

⇒ Hume: wahre Erkenntnis stützt sich auf vorangehende sinnliche Eindrücke;<br />

⇒ der ganze rationalistische Denkansatz fällt durch die metaphysische Kritik Humes<br />

unter das Verdikt der Sinnlosigkeit; ⇒ der Rationalismus besteht dem Sinnkriterium<br />

des Empirismus nicht!!<br />

Hume gesteht jedoch ein: apriorische Erkenntnis gibt es schon, aber nur in der Mathematik ⇒<br />

weil es in ihr um die Verknüpfung von Ideen geht; ⇒ Mathematik ist eine (eingeschränkte)<br />

Wissenschaft, die es zu betreiben gilt;<br />

der große Teil der Wissenschaft ist aber die empirische Wissenschaft;<br />

das logische Gr<strong>und</strong>prinzip der Mathematik ist der Satz vom Widerspruch; ⇒ es ist DAS<br />

Erkenntnisprinzip aller apriorischen Wissenschaften (für Hume gibt es aber nur eine<br />

solche Wissenschaft, nämlich die Mathematik);<br />

18

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!