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Erkenntnistheorie und Hermeneutik Reinhold Esterbauer

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Wahrheit ist aber nur bei Tautologien möglich; diese Sätze bringen aber meist keinen<br />

Wissensgewinn (Bsp.: das weiße Pferd ist weiß!);<br />

⇒ Aristoteles: ohne diese Prinzipien (arxai) geht es aber nicht!!<br />

⇒ Aristoteles entwirft eine Methode zum Finden dieser allgemeinen Gesetze:<br />

Die Induktion (epagoge):<br />

Verallgemeinerung von Einzelsätzen ⇒ das Gegenteil von Deduktion: aus Einzelsätzen<br />

wird ein allgemeines Gesetz abgeleitet ⇒ Induktion <strong>und</strong> Deduktion bedingen einander;<br />

Epagoge ist bei Platon ein doppelter Begriff<br />

1.) Verfahren zur Ermittlung von Prinzipien (enger gefasstes Problem) ⇒<br />

Sonderproblem der Metaphysik;<br />

2.) Verfahren zur Ermittlung von allgemeinen Sätzen durch Einzelfälle (weiter<br />

gefasstes Problem);<br />

In dieser VO soll von 2.) ausgegangen werden;<br />

Problematisch ist der Übergang von einer begrenzten Zahl von Einzelfällen zu einem<br />

allgemeinen Gesetz, das für ALLE Einzelfälle gelten soll;<br />

Die Meinung hat nicht den Anspruch, wahr zu sein, sondern sie ist subjektive Wahrheit;<br />

Überzeugung: lässt sich nicht ganz durchargumentieren; man hat eine Gewissheit für sich,<br />

ohne dass sie ganz mit Argumenten für andere stichhaltig nachvollziehbar wäre;<br />

Wissen: in Gründen abgesichertes Wissen; es möchte auf Wahrheit hinaus;<br />

Schwierigkeit der Deduktion: wie kommt man zu einem allgemeinen Satz, der wahr ist;<br />

⇒ Aristoteles’ Vorschlag: Epagoge ⇒ Induktion:<br />

Induktion:<br />

Unterscheidung:<br />

Vollständige ( mathematische <strong>und</strong> empirische ) <strong>und</strong> Unvollständige (mathematische <strong>und</strong><br />

empirische) Induktion;<br />

Inducere: hinüberführen vom Einzelnen zum Allgemeinen;<br />

⇒ Vollständige Induktion: ich habe sicher alle Einzelfälle vor Augen <strong>und</strong> ich überprüfe<br />

auch alle Einzelfälle ⇒ diese Induktion ist eine vollständige Induktion, weil alles bedacht<br />

wurde; ⇒ dies ist aber nur in ganz seltenen Fällen möglich!<br />

⇒ unvollständige Induktion: sehr häufig: nur eine begrenzte Anzahl von Einzelfällen ist<br />

greifbar (aus technischen oder zeitlichen Gründen);<br />

das Parademodell im Bezug auf die Häufigkeit in der Empirie ist die empirische<br />

unvollständige Induktion;<br />

das Parademodell in der Mathematik ist die unvollständige mathematische Induktion;<br />

Vollständige Induktion<br />

1. erstes Glied ⇒ trifft zu<br />

2. ntes Glied ⇒ auch da trifft das Ergebnis zu<br />

3. zu zeigen ist, dass es auch für das n + 1. Glied es zutrifft ⇒ im günstigen Fall: q.e.d.<br />

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