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Erkenntnistheorie und Hermeneutik Reinhold Esterbauer

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⇒ es geht der philosophischen <strong>Erkenntnistheorie</strong> um die Aufklärung des menschlichen<br />

Erkenntnisvollzugs in all seinen breiten Möglichkeiten;<br />

ein großes <strong>und</strong> zugleich paradoxes Problem: es handelt sich bei der <strong>Erkenntnistheorie</strong> um<br />

eine Theorie über theoretische Erkenntnis, wobei die Theorie ja selbst Erkenntnis ist;<br />

man sucht Erkenntnisgewinn über Erkennen zu erlangen; ⇒ ich brauche dazu aber immer<br />

schon Erkenntnis; ⇒ zirkuläres Vorgehen ⇒ man kann nie bei 0 anfangen, weil ich immer<br />

Erkenntnis brauche, um zu erkennen; ⇒ die Erkenntnis als Vorgang ist Voraussetzung für das<br />

Erkennen;<br />

⇒ Paradox: wo beginne ich?<br />

Das Erkennen läuft sich immer voraus bzw. läuft sich hinterher <strong>und</strong> setzt sich selbst<br />

voraus;<br />

Gegenstand der <strong>Erkenntnistheorie</strong>:<br />

- Konstruktionsbedingungen für Erkenntnis: Was sind die Gr<strong>und</strong>bedingungen für<br />

Erkenntnis;<br />

- Frage nach der Gegenständlichkeit: Beziehung zwischen nicht – erkannter <strong>und</strong><br />

erkannter Welt;<br />

- Wie kommt man zu sicherer Erkenntnis: Frage nach der Wahrheit;<br />

Wie läuft Erkenntnis beim Menschen überhaupt ab?<br />

Dabei ergibt sich eine methodische Schwierigkeit der <strong>Erkenntnistheorie</strong>: für eine<br />

<strong>Erkenntnistheorie</strong> ist Erkenntnis a priori nötig ⇒ ich möchte ja Erkenntnis über Erkenntnis<br />

erlangen ⇒ das Erkennen ist schwer einholbar ⇒ es bräuchte eine Totalreflexion: Reflexion,<br />

wo der Akt der Reflexion selbst wiederum enthalten ist (Streit <strong>und</strong> Diskussion, ob es so etwas<br />

geben kann);<br />

2. Sicheres Wissen als Gr<strong>und</strong>form der Erkenntnis<br />

dabei geht es um die Frage nach der Wahrheit;<br />

es geht nicht so sehr um naturwissenschaftliche Erkenntnis (die soll ja zumindest vorläufig<br />

(bis etwas anderes auftaucht!) sicher <strong>und</strong> überprüfbar sein), sondern um andere Erkenntnis<br />

(„normale“ Erkenntnis);<br />

⇒ die Frage nach der Wahrheit ist so alt wie die Philosophie selbst;<br />

2.1 Meinung, Überzeugung, Wissen<br />

Platons Unterscheidung: Trennung zwischen Meinung <strong>und</strong> Wissen;<br />

Er unterteilt in zwei Wissensformen ⇒ Wie kann ich von der Meinung zum Wissen kommen?<br />

Welche Form ist die Form, wo ich sagen kann, dass ich es sicher weiß? ⇒ Platons Antwort<br />

(Im Liniengleichnis): Ideenerkenntnis (heute genau umgekehrt: Empirie d.h. sinnliche<br />

Erfahrung, gilt als sicheres Wissen, Ideenschau gilt als unsicher <strong>und</strong> viel zu vage)<br />

⇒ Platon: Wesenserkenntnis ist sicheres Wissen;<br />

⇒ es gibt unterschiedliche Formen <strong>und</strong> unterschiedliche Stufen der Sicherheit des<br />

Wissens:<br />

1. Meinung: bloß subjektives Wissen; vielleicht auch nur subjektive Überzeugung; ⇒<br />

sie ist subjektiv <strong>und</strong> daher nicht vermittelbar ⇒ vage; Meinungen können sich auf<br />

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