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Erkenntnistheorie und Hermeneutik Reinhold Esterbauer

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der Paradefall der Empirie ist aber eine unvollständige Induktion ⇒ daher immer mit<br />

Unsicherheiten verb<strong>und</strong>en ⇒ 2 Möglichkeiten:<br />

1.) ein neues Verfahren entwickeln<br />

2.) Möglichkeit finden, die die unvollständige in eine vollständige Induktion<br />

überführen kann;<br />

⇒ das Induktionsproblem ist (bis heute) nicht lösbar! Dennoch ist es DAS Verfahren der<br />

Wahrheit!;<br />

Stärke der Induktion: Intersubjektivität: die Fälle, die es gibt, sind von allen Menschen<br />

nachvollziehbar; ein Ergebnis ist aber nur dann möglich, wenn man sich der Unsicherheit<br />

bewusst ist <strong>und</strong> sieht: es ist alles nur Prognose;<br />

2.3 Zum Begründungsproblem im kritischen Rationalismus<br />

Popper Werk „Logik der Forschung“;<br />

Popper ist induktionskritisch: er sieht: das Induktionsproblem ist nicht gelöst ⇒ die<br />

Unsicherheit ist nicht eliminiert worden; ⇒ diese wissenschaftliche Methode ist aufzugeben;<br />

Popper: die Meinung „das induktive Verfahren (von Einzelfällen auf einen allgemeinen<br />

Satz) ist eine sichere Methode zur Wahrheitsfindung“ ist nicht empirisch überprüfbar ⇒<br />

nur konkrete Einzelfälle des Satzes (Fälle wo es wirklich so war) lassen sich überprüfen;<br />

⇒ das Induktionsprinzip ist kein wissenschaftlicher Satz, sondern eine Annahme!!<br />

Das wissenschaftliche Arbeiten in dieser Methode steht auf wackeligen Beinen; ⇒ daher ist<br />

es nicht zulässig; Popper: entweder kommt man in den ewigen Regress, oder man nimmt<br />

einen apriorischen Satz (vor jeder Erfahrung) als gültig an! ⇒ beides ist unbefriedigend;<br />

Popper geht einen anderen Weg, einen spezifisch deduktiven Weg:<br />

Popper: „deduktive Methodik der Nachprüfung“<br />

Ein Verfahren der Theorieauslese ⇒Voraussetzung: woher die Theorie kommt, ist völlig<br />

egal (problematische Voraussetzung);<br />

- nimm diese Theorie als allgemeinen Satz; ( ⇒ deduktiv: ein Allgemeiner Satz steht<br />

am Anfang);<br />

- leite aus diesem allgemeinen Satz einen Einzelsatz ab; einen, den man empirisch<br />

überprüfen kann; (deduktiv: vom allgemeinen Satz zum Einzelsatz)<br />

- wichtig ist die Überprüfung des Einzelsatzes:<br />

1.) bei mehreren Einzelsätzen aus dem einen allg. Satz: vergleiche die Sätze<br />

⇒ergeben sich vielleicht bereits hier Widersprüche? Wenn Nein, würde Popper<br />

sagen, so sind sie zumindest nicht widersprüchlich;<br />

2.) schau, dass der Satz empirisch überprüfbar ist <strong>und</strong> einen Bezug zur Empirie haben<br />

<strong>und</strong> keine Tautologie ist;<br />

3.) jede Theorie (ent)steht in einer Geschichte <strong>und</strong> in einem Kontext ⇒ vergleiche mit<br />

anderen Theorien aus anderen Kontexten <strong>und</strong> Einzelsätze mit Einzelsätzen aus<br />

anderen Theorien ⇒ können andere Theorien die Dinge vielleicht besser erklären?<br />

4.) Das wichtigste: Überprüfung des Einzelsatzes durch die Empirie:<br />

⇒ der Einzelsatz bleibt dabei immer deduktiv eingebettet;<br />

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