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Erkenntnistheorie und Hermeneutik Reinhold Esterbauer

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Hume: der Satz des Widerspruchs greift aber in den empirischen Wissenschaften zu klein:<br />

Bsp.: Sinnlichkeit: wenn ich eine Tatsache sinnlich wahrnehme, heißt dies noch nicht<br />

automatisch, dass es anderes nicht gibt! ⇒ der Satz vom Widerspruch gilt nicht<br />

unumschränkt;<br />

⇒ DAS Prinzip der Tatsachen – Wissenschaften ist der Kausalsatz!<br />

man muss Gründe angeben können⇒ in der empirischen Wissenschaft gibt es nicht nur A<br />

oder B wie in der apriorischen Wissenschaft mit ihrem Satz vom Widerspruch (entweder A<br />

oder B);<br />

⇒ in der Tatsachen – Wissenschaft liegt die Sicherheit der Begründung in der Sicherheit der<br />

Gründe, die dafür angegeben werden können!<br />

Bsp.: es ist nicht logisch widersprüchlich, zu sagen, die Sonne gehe morgen nicht auf; ⇒ es<br />

ist nur recht unwahrscheinlich;<br />

durch die Proklamation des Kausalitätsprinzips zum Prinzip der Tatsachen – Wissenschaften<br />

wagt Hume einen Rückgriff auf Leibniz ( 1716):<br />

auch er trennte zwischen Vernunfts- <strong>und</strong> Tatsachenwahrheiten;<br />

auch Hume ordnet den Vernunftswahrheiten den Satz des Widerspruchs zu <strong>und</strong> den<br />

Tatsachenwahrheiten den Satz vom zureichenden Gr<strong>und</strong>;<br />

so tut es auch Leibniz in seinem Werk „Monalogie“: „verité de raisonnement et verité du<br />

fait“;<br />

Hume: in einem irrt Leibniz jedoch: der Satz vom zureichenden Gr<strong>und</strong> muss eingeschränkt<br />

werden!<br />

Leibniz geht von einem Prinzip des zureichenden Gr<strong>und</strong>es aus;<br />

Hume formuliert dies um:<br />

1.) er sagt: „gleiche Ursachen haben gleiche Wirkung;<br />

2.) er formuliert kein allgemeines Kausalprinzip aus;<br />

Leibniz: die Wirklichkeit hat die Kausalstruktur an sich; ⇒ Kausalität ist bereits eine<br />

ontologische Größe ⇒das Kausalitätsprinzip ist eine apriorische Größe!!<br />

es ist ein Gr<strong>und</strong>prinzip der Wirklichkeit;<br />

Hume: NEIN!! die Kausalität ist kein apriorisches Prinzip, sondern kann nur in der<br />

Begründung <strong>und</strong> bei der Suche nach einer solchen gef<strong>und</strong>en werden! ⇒ es ist eine Größe,<br />

die selbst Erfahrung benötigt;<br />

⇒ für Hume hat das Kausalitätsprinzip keinen apriorischen Stellenwert;<br />

Hume: in der Wissenschaft kann man ruhig induktiv vorgehen <strong>und</strong> schließen, aber dabei hat<br />

man nie eine letzte Sicherheit (diese hätte man lt. Hume nur in der Kausalitätsmethode);<br />

Hume: dem Menschen wurde zur Gewohnheit, das zeitliche Hintereinander als kausales<br />

Hintereinander zu identifizieren;<br />

⇒ aber: aus der Erfahrung können wir nur ein zeitliches Hintereinander feststellen; ⇒ die<br />

Wahrnehmung gibt uns kein kausales Hintereinander vor!!!<br />

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