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Erkenntnistheorie und Hermeneutik Reinhold Esterbauer

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Kant versteht das Kausalitätsprinzip apriorisch <strong>und</strong> synthetisch!<br />

apriorisch, weil die Kausalverknüpfung losgelöst von jeder Erfahrung ⇒ denn: das<br />

Kausalprinzip ist überhaupt erst Bedingung der Möglichkeit für Erkenntnis!!<br />

die Voraussetzung dafür, dass es überhaupt zu einem konkreten Erkenntnisprozess kommen<br />

kann, ist das Kausalprinzip (Kant argumentiert hier auf einer höheren Stufe (Bedingung der<br />

Möglichkeit für....) ⇒ auf transzendentaler Ebene);<br />

Kant gibt Bedingungen dafür an, dass der Mensch überhaupt sinnliche Erfahrung prinzipiell<br />

machen kann; ⇒ Kausalität ist eine solche Bedingung der Möglichkeit für sinnliche<br />

Erkenntnis; ⇒umgekehrt: alle empirische Veränderung ist für uns als eine kausale<br />

Veränderung erkennbar!<br />

⇒ Erkenntnis ist nur im Zusammenwirken von Verstand <strong>und</strong> Sinnlichkeit möglich; ⇒ eine<br />

Bedingung der Möglichkeit solcher Erkenntnis ist die Kausalität; ⇒ alles, was ich in der<br />

Wirklichkeit als Veränderung wahrnehme, ist kausal strukturiert;<br />

synthetisch ist das Urteil, weil durch die Kausalität immer zwei unterschiedliche<br />

Bestimmungsstücke zusammengebracht werden, nämlich die Ursache <strong>und</strong> die Wirkung;<br />

wenn ich nach Bedingungen der Möglichkeit für Erfahrung frage, begegnet mir dort die<br />

Kausalität; diese ist aber kein Ding der Wirklichkeit selbst (Leibniz), sondern die Kausalität<br />

kommt im Zusammenspiel von Verstand <strong>und</strong> Sinnlichkeit zustande;<br />

Kant: wenn ich überprüfe, ob ich Kausalität brauche oder nicht, gebrauche ich immer schon<br />

Kausalität!<br />

⇒ Kausalität ist synthetisch, weil zur Wirkung eine Ursache hinzukommt <strong>und</strong> sie ist<br />

apriorisch, weil ich sie immer schon gebrauche in der Anschauung;<br />

die Kausalität ist für Kant eine Kategorie, die er der Gruppe der Relationen einordnet;<br />

Kant fragt allgemein: Was bedingt Erfahrung? ⇒ Frage nach den Bedingungen der<br />

Möglichkeit für Erfahrung; ⇒ es geht im nicht um die konkrete Erfahrung als solche!<br />

2 Dinge verbinden sich dabei notwendigerweise:<br />

Sinnlichkeit Verstand;<br />

⇒ die Erfahrung ist immer auch etwas Sinnliches!<br />

eine weitere Frage, die sich daraus ergibt: Wie wird etwas zum Gegenstand meiner<br />

Erkenntnis? ⇒ Frage nach der Gegenständlichkeit;<br />

Kant: was immer ich erfahre, ist ein Gegenstand; ⇒ die Frage nach den Bedingungen der<br />

Möglichkeit von Erfahrung wird zur Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit von<br />

Gegenstandserkenntnis!<br />

weil jede Erkenntnis die Kategorie Kausalität in sich hat, ist die Gegenstandserfahrung<br />

selbst eine kausale Erfahrung; ⇒ ein Gr<strong>und</strong>muster der Erfahrung ist immer schon die<br />

Kausalität (weil sie ja Kategorie ist)!<br />

Kant: Geltung hat das Kausalitätsgesetz für die Natur nur insofern die Natur<br />

Gegenstand meiner Erkenntnis wird ⇒ die Natur selbst hat keine Kausalstruktur! ⇒ die<br />

Kausalstruktur kommt erst durch das Subjekt (den Erkennenden) an den Gegenstand heran!<br />

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