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Erkenntnistheorie und Hermeneutik Reinhold Esterbauer

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Rescher: in wie weit die Realität selbst kohärent ist, interessiert ihn nicht; ⇒ die ontologische<br />

Ebene lässt er aus!<br />

2 Kriterien für Wahrheit<br />

1.) das garantierende Wahrheitskriterium: die unmittelbare Verknüpfung von Wahrheit<br />

<strong>und</strong> Kriterium; ein solches anzugeben, traut sich Rescher selbst nicht zu;<br />

2.) das legitimierende Wahrheitskriterium: es gibt noch eine bestimmte Differenz<br />

zwischen Wahrheit <strong>und</strong> Kriterium; ⇒ Rescher beschränkt sich darauf;<br />

weitere Beschränkung: er bezieht sich auch nur auf Tatsachensätze;<br />

Rescher führt den Begriff „Datum“ ein, das Gegebene: die ontologische Ebene interessiert ihn<br />

dabei nichts, sondern Data sind SPRACHLICHE Gegebenheiten: „Man spricht so über<br />

einen bestimmten Gegenstand“; entspricht den Propositionen (propositioneller Gehalt);<br />

solche Data sind Anwärter auf Wahrheit; ⇒ die Data müssen bestimmten Kriterien<br />

entsprechen, damit sie wahr sind;<br />

es braucht zur Feststellung immer eine Familie von Sätzen; sie müssen alle in Verbindung<br />

miteinander stehen; ⇒ man braucht einen Kontext der Data;<br />

ein Satz/Datum ist dann wahr, wenn zu den anderen Data derselben Familie (Verbindung)<br />

kein Widerspruch entsteht, sondern in der Familie Kohärenz entsteht; ⇒ein Datum muss in<br />

eine Familie eingeb<strong>und</strong>en sein!<br />

Bsp.: ein physikalischer Satz, der nicht bewiesen werden kann, weil es keine geeigneten<br />

Messinstrumente gibt; ⇒ er ist dann wahr, wenn er in ein System von anderen Sätzen<br />

widerspruchslos eingeb<strong>und</strong>en werden kann;<br />

⇒ man sieht: die Frage nach der Wirklichkeit stellt sich überhaupt nicht mehr!<br />

Rescher: die Frage nach der Wirklichkeitsentsprechung ist trivial, weil die Menschen nicht<br />

danach fragen, sondern es ist die Widerspruchslosigkeit der Sätze wichtig!<br />

wenn die Kohärenz festgestellt ist, gehen wir ohnehin davon aus, dass die Entsprechung zur<br />

Wirklichkeit besteht;<br />

Kohärenz<br />

1.) der Satz muss in sich widerspruchsfrei sein<br />

2.) das System muss eine Verbindung haben in sich ⇒ es können nicht irgendwelche<br />

beliebigen Sätze genommen werden, um ein System aufzubauen;<br />

3 Gr<strong>und</strong>konstituenden sind dabei zu beachten<br />

1.) Comprehensiveness: die Koheränz muss umfassend sein ⇒ keine partielle Kohärenz,<br />

sondern eine comprehensiveness/Umfassendheit<br />

2.) es braucht Konsistenz; das System muss in sich logisch widerspruchsfrei sein;<br />

3.) es braucht unity/Zusammenhang/Einheit im System;<br />

⇒ wenn das alles gegeben ist, dann ist die Kohärenz auch gegeben;<br />

Rescher will ein weiteres Kriterium, das sicher ist: Schauen, ob sich der Satz in der Praxis<br />

bewährt;<br />

wenn sich der Satz erfolgreich in der Praxis bewährt, ist der Satz auch als wahr<br />

anzsehen; das Erfolgskriterium ist dabei: wenn der Mensch durch das sich Stützen auf den<br />

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