September 2005 - Ev. Paulusgemeinde Lichterfelde
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Monatsspruch<br />
Jesus Christus spricht:<br />
Seht zu und hütet euch vor aller Habgier;<br />
denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.<br />
Lukas 12,15<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
eigentlich ist das, was Jesus denen, die<br />
ihm da zuhören, sagt, sehr entlastend:<br />
„Niemand lebt davon, dass er viele Güter<br />
hat!“<br />
Anlass für seine Mahnung ist die Anfrage<br />
eines Mannes, der Jesus gern zum Erbschlichter<br />
zwischen sich und seinem Bruder<br />
hätte. Das lehnt Jesus rundweg ab<br />
(„Mensch, wer hat mich zum<br />
Richter oder Erbteiler über<br />
euch gesetzt?“) und fügt<br />
eben das Wort hinzu, das<br />
uns als Monatsspruch für<br />
den <strong>September</strong> gegeben ist:<br />
„Seht zu und hütet euch vor<br />
aller Habgier; denn niemand<br />
lebt davon, dass er viele<br />
Güter hat.“<br />
Das Wort wirft Fragen in<br />
zwei Richtungen auf: zum einen die nach<br />
dem Maß für „viele Güter“ und zum anderen<br />
die nach der positiven Aussage<br />
darüber, wovon der Mensch lebt (- das<br />
Jesuswort trifft hier ja nur eine Feststellung,<br />
wovon der Mensch nicht lebt).<br />
Die Ansichten, was „viele Güter“ sind und<br />
wo „vernünftiges Haben“ in „Habgier“<br />
umschlägt, werden vermutlich weit<br />
auseinander liegen - je nach dem, wen wir<br />
fragen. Und ebenso wird es auch genauso<br />
viele Meinungen darüber geben, wovon<br />
man denn eigentlich lebt.<br />
Zum ersten: Eine Statistik, die Welt-Bevölkerung<br />
und Welt-Energieverbrauch<br />
einander gegenüber stellt, besagt, dass<br />
auf dem Kontinent Afrika 12% der Weltbevölkerung<br />
leben, die 3% der Energie verbrauchen,<br />
in Asien leben 59% aller Menschen,<br />
die 18% aller Energie verbrauchen,<br />
in Europa und der ehem. UdSSR verbrauchen<br />
15% der Weltbevölkerung 45% der<br />
Energie, in Ozeanien sind die Zahlen ausgeglichen<br />
(1:1), in Nordamerika ist das Verhältnis<br />
5:28, und in Südamerika<br />
wiederum verbrauchen<br />
8% der Weltbevölkerung<br />
5% des gesamten Energiebedarfs<br />
(*). Das sind, denke<br />
ich, Zahlen, die beim Thema<br />
„Haben und Habgier“<br />
für sich sprechen.<br />
Wovon lebt der Mensch? In<br />
der Versuchungsgeschichte,<br />
die am Anfang der <strong>Ev</strong>angelien<br />
aus dem Leben Jesu erzählt, zitiert<br />
Jesus ein Wort aus der hebräischen/jüdischen<br />
Bibel, unserem Alten Testament:<br />
„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein,<br />
sondern von einem jeglichen Wort, das<br />
durch den Mund Gottes geht.“ Auf der<br />
Suche nach dem Ursprung dieses Wortes<br />
wurde ich im Buch Deuteronomium/5.<br />
Buch Mose fündig. Dort fasst Mose - wie<br />
in einem Vermächtnis - alle Gesetze zusammen,<br />
die Gott dem Volk Israel gegeben hat.<br />
Dabei heißt es u.a., dass der Befreiungsweg<br />
aus der Sklaverei in Ägypten, der zu<br />
einer 40 Jahre dauernden, entbehrungsreichen<br />
Wüstenwanderung wurde, dem<br />
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