September 2005 - Ev. Paulusgemeinde Lichterfelde
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Kita Roonstraße<br />
„Schutzengel ...<br />
... können nicht so schnell fliegen!“<br />
war die Erklärung eines Kindes während<br />
einer Turnstunde in unserer kleinen, etwas<br />
abseits vom Gemeindezentrum liegenden<br />
Kita in der Roonstraße.<br />
Sommerbeginn, ich hatte gerade mit einer<br />
Wasserturnstunde begonnen.<br />
Es ging also, wie Sie sich denken können,<br />
recht feucht - fröhlich zu.<br />
Nach und nach bildeten sich überall Pfützen<br />
auf dem blanken Boden<br />
unseres Turnraumes.<br />
Was ist da naheliegender als<br />
gleich hindurch zu schliddern.<br />
Um Verletzungen vorzubeugen<br />
warnte ich die Kinder vor<br />
den Gefahren des Ausrutschens.<br />
„Passt also auf und rennt nicht zu schnell!“<br />
Und dann kam es kurz und knapp<br />
„…, denn Schutzengel können nicht so<br />
schnell fliegen!“ rief Ben, 4 Jahre, den Kindern<br />
zu.<br />
In einem evangelischen Kindergarten<br />
prägt sich der Glaube daran, behütet zu<br />
sein, recht schnell. Doch muss jeder auch<br />
seinen Teil dazu beitragen.<br />
Nach dem Singen der Morgenlieder im<br />
Kreis aller Kinder überlegte plötzlich ein<br />
Kind, wie denn Gott eigentlich aussieht.<br />
Die meisten hatten dazu ganz konkrete<br />
Vorstellungen. Von einem alten, auf der<br />
Wolke sitzenden Mann bis hin zu einem<br />
durchsichtigen Wesen mit Motorrad, wurde<br />
das ganze Spektrum bekannt. Bis Svea<br />
dann sehr energisch meinte: „ Gott ist blau,<br />
wie der Himmel - hat jedenfalls David gesagt.“<br />
David ist ganz nebenbei gesagt schon 5<br />
Jahre alt und weiß (fast) alles. Wir werden<br />
sicher eines Tages große Dinge von ihm<br />
hören.<br />
Der Alltag in einer evangelischen Kindertagesstätte<br />
ist ebenso wie in den meisten<br />
anderen Kitas auf dem Berliner Bildungsprogramm<br />
aufgebaut. Darüber hinaus feiern<br />
wir miteinander die christlichen Jahresfeste,<br />
erleben allwöchentlich<br />
eine biblische Geschichte, erzählt<br />
von Pfarrerin Gabriele<br />
Helmert, die dies auf sehr liebevolle<br />
und anschauliche Weise<br />
macht. Der musische Bereich<br />
wird finanziell unterstützt<br />
durch den Kirchenmusikverein<br />
der <strong>Paulusgemeinde</strong>.<br />
Täglich beginnen wir die Mittags- und<br />
Nachmittagsmahlzeit mit einem Tischlied,<br />
einem Gedicht oder einem Gebet.<br />
Konflikte unter den Kindern werden nicht<br />
mit Fäusten und Ellenbogen ausgetragen.<br />
Die eigenen Bedürfnisse müssen mit anderen<br />
in Einklang gebracht werden.<br />
Für uns ist Religion erlebte Realität im<br />
Umgang miteinander.<br />
Wie häufig höre ich in den Anmeldegesprächen<br />
von den Eltern, die christliche<br />
Erziehung unseres Kindes ist uns wichtig.<br />
In unserer Kindheit haben wir keinen<br />
Bezug zur Religion mitbekommen und ich<br />
kann es meinem Kind nicht vermitteln.<br />
Oder: Wir sind gern in der Gemeinde und<br />
fühlen uns unter dem erweiterten Dach der<br />
Kirche wohl. Das, was wir in unserer Kind-<br />
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