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Graf István Széchenyi auf dem Weg in die Politik. Der ... - EPA

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94 ELEMÉR SZENTKIRÁLYI<br />

Aus se<strong>in</strong>er Ehe mit Frau Ilona Mórocz entstammten e<strong>in</strong> Sohn und zwei Töchter.<br />

Aristokratische Lebensführung<br />

<strong>Der</strong> Sohn Zsigmond (1680-1738), der Urgroßvater des <strong>István</strong> <strong>Széchenyi</strong>, erhielt<br />

e<strong>in</strong>e sorgfältige Erziehung von se<strong>in</strong>en Eltern. Sie schickten ihn nach Italien und<br />

ließen ihn Ungarn bereisen. Se<strong>in</strong> Vater hatte für ihn e<strong>in</strong>en Leitfaden mit nützlichen<br />

Ratschlägen ausgearbeitet<br />

Die Lebensführung des Zsigmond entsprach ganz jener der Magnatenfamilien,<br />

aber sie war <strong>in</strong> jeder H<strong>in</strong>sicht, im Denken wie im Benehmen, ungarisch. Er erhielt<br />

<strong>die</strong> Würde e<strong>in</strong>es Kämmerers, wurde Obergespan des Komitats Somogy. Er heiratete<br />

zweimal, und se<strong>in</strong>e beiden Frauen gehörten <strong>dem</strong> Hochadel an: Gräf<strong>in</strong> Teréz<br />

Batthyány und Gräf<strong>in</strong> Mária Barkóczy. Auch se<strong>in</strong>e Töchter heirateten ähnlich.<br />

Se<strong>in</strong>e erste Frau gebahr ihm vier Söhne, Ignác, László, Antal und Zsigmond II.<br />

Kaum wurden se<strong>in</strong>e Söhne großjährig, starb er. Das geerbte Vermögen teilten <strong>die</strong><br />

Söhne untere<strong>in</strong>ander gleichmäßig <strong>auf</strong>. Sie s<strong>in</strong>d übere<strong>in</strong>gekommen, ihre Güter -<br />

<strong>dem</strong> Willen des Primas György entsprechend - nicht zu veräußern. Sie errichteten<br />

<strong>in</strong> Ödenburg (Sopron) e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Familienarchiv.<br />

Als König<strong>in</strong> Maria Theresia um <strong>die</strong> Hilfe der ungarischen Nation bat, zogen<br />

drei Brüder <strong>in</strong>s Feld. Ignác wurde Oberst, Antal Feldmarschalleutnant. <strong>Der</strong> Husarenrittmeister<br />

Zsigmond II. wurde so schwer verletzt, daß er den Militär<strong>die</strong>nst<br />

quittieren mußte.<br />

Die Familienbesitzungen wieder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Hand<br />

Zsigmond II. (1720-1769), der Großvater des <strong>István</strong>, heiratete nach se<strong>in</strong>er Heimkehr<br />

Mária Cziráky, <strong>die</strong> Tochter des kurz vorher <strong>in</strong> den <strong>Graf</strong>enstand erhobenen<br />

László Cziráky. Sie bewirtschafteten fleißig ihr Gut und lebten bescheiden. Die<br />

beiden Brüder im Militär<strong>die</strong>nst und auch László Cziráky ließen ihre Güter ohne<br />

Aufsicht, lebten verschwenderisch und machten große Schulden. Bald waren sie<br />

genötigt, ihre Güter zu verk<strong>auf</strong>en. Weil ke<strong>in</strong>er Söhne hatte, k<strong>auf</strong>ten Zsigmond II.<br />

und se<strong>in</strong>e Gemahl<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Erbgut nach <strong>dem</strong> anderen von ihnen, bei gleichzeitiger<br />

Übernahme ihrer Schulden und Abf<strong>in</strong>dung ihrer Gatt<strong>in</strong>nen und Töchter. All das<br />

konnten sie mit kle<strong>in</strong>eren und größeren Prozessen bewerkstelligen. Sie wandten<br />

sich sogar an König<strong>in</strong> Maria Theresia, wobei sie sich <strong>auf</strong> das Testament des Primas<br />

György beriefen. Mit ihrem Reiß bauten sie ihre Schulden nach und nach ab.<br />

Das Ehepaar wird so charakterisiert: »Zsigmond war noch e<strong>in</strong> urwüchsiger<br />

Ungar, er sprach und korrespon<strong>die</strong>rte nur ungarisch. Se<strong>in</strong>e Gatt<strong>in</strong> war unter den<br />

Frauen des Geschlechts bei weitem <strong>die</strong> vorzüglichste und großartigste, <strong>dem</strong>entsprechend<br />

erzog sie auch ihre Söhne.« 12 »Sie war der Prototyp der ungarischen<br />

12 Viktor GRÓF SZÉCHÉNYI: <strong>Széchenyi</strong> és a Nemzeti Cas<strong>in</strong>o. Budapest 1941, S. 2.

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