Geschäftsbericht 2010/2011 des bundesverbandes der deutschen ...

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Europäische Normung Bundesverband der deutschen kalkindustrie e.V. Kalk
Europäische Normung
EN 459 – Baukalknorm
Die mehr als sechsjährigen Anstrengungen des BVK in der national und europäisch abgestimmten Überarbeitung der für unsere
Industrie zentralen Baukalknorm EN 459 sind zu einem erfolgreichen Abschluss gelangt.
Die DIN EN 459-1 und die DIN EN 459-2 sind
im Dezember 2010 veröffentlicht worden. Die EN 459-1 ist als
harmonisierter Normteil im Amtsblatt der EU (OJEU) im Januar
2011 bekannt gemacht worden und ist ab dem 1. Juni 2011 in
die nationalen Regelwerke zu übernehmen. Es ist eine 12-monatige
Übergangsfrist festgelegt, in der die Hersteller die werkseigene
Produktionskontrolle (WPK) und die CE-Kennzeichnung
der Baukalke entsprechend den Anforderungen der neuen Norm
anpassen können.
Der Normentwurf zur EN 459-3 befindet sich in der formellen
Abstimmung in den CEN-Mitgliedsstaaten. Nach Diskussion der
Kommentare in der WG 11 und der Erstellung der Endfassung ist
mit der Veröffentlichung dieses dritten Normteils im Mai 2011
zu rechnen.
Wie in den vergangenen Geschäftsberichten erläutert, ist der
Anwendungsbereich dieser Norm auf das Bauingenieurwesen
und damit beispielsweise auf Bodenverbesserung und Asphaltmischungen
erweitert worden. Der Bereich Bodenverbesserung, der
bisher im allgemeinen Rundschreiben ARS 7/2002 und seit 2009
in den ZTV E-StB (Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und
Richtlinien für Erdarbeiten im Straßenbau, Ausgabe 2009) geregelt
war, wird zukünftig von der Baukalknorm abgedeckt. Damit
können Baukalke auch für diesen Bereich die CE-Kennzeichnung
erhalten. Die wie bisher zu prüfenden Eigenschaften Reaktivität
und Korngrößenverteilung sind entsprechend den Vorgaben des
Mandates bei allen ungelöschten Weiß- und Dolomitkalken zu
prüfen. In der CE-Kennzeichung selbst sind die Klassen R (Reaktivität)
und P (Korngrößenverteilung) anzugeben, die den bisherigen
Anforderungen entsprechen. Ein ungelöschter Kalk, der nicht im
Bereich Bodenverbesserung eingesetzt wird, ist dennoch mit R und
P zu kennzeichnen. Der Hersteller kann wahlweise eine Klasse mit
Anforderungen oder die Bezeichnungen R sv bzw. P sv verwenden,
die angeben, dass andere oder keine Anforderungen bestehen.
An dieser Stelle seien noch einige Anmerkungen zur Konformität
der Produkte mit den Anforderungen der Norm gemacht. Die Feststellung
der Übereinstimmung mit der EN 459-1 geschieht unter
Einbeziehung der im Teil 1 festgelegten Konformitäts kriterien
und den im Teil 3 beschriebenen Methoden der Konformitätsbewertung.
Der Anhang ZA im Teil 3 ist der Wegweiser hin zur
Konformitätsbescheinigung. Die Konformitätskriterien in den Tabellen
7, 14 und 27 geben die Prüfhäufigkeiten für die einzelnen
Eigenschaften in der Eigenüberwachung an. Die Prüfergebnisse
müssen mit den Anforderungen an die einzelnen Produktarten
übereinstimmen. Nach einem Überprüfungszeitraum von 12 Monaten
ist eine statistische Bewertung der Ergebnisse vorzunehmen.
Diese ist im Anhang A im Teil 1 beschrieben und kann als
Variablen- oder Attributprüfung erfolgen. Näheres hierzu ist auch
im Teil 3 erläutert.
Sind alle Voraussetzungen erfüllt, erhält der Hersteller von der
fremdüberwachenden Stelle ein neues Konformitätszertifikat.
Dementsprechend muss der Hersteller die Konformitätserklärung
und die CE-Kennzeichnung aller Baukalke aktualisieren.
Die Einführung der neuen Baukalknorm wird vom BVK in einer
Informationsveranstaltung für die Kalkindustrie eingehend vorgestellt
und erläutert werden.
EN 13282 – Hydraulischer Tragschichtbinder (HRB)
Die in Deutschland marktübliche Produktgruppe der Misch binder
fällt ebenso unter die Bauproduktenrichtlinie wie Baukalk oder
Gesteinskörnungen. Daher sind in der WG 14 zwei Normenteile
erarbeitet worden, dessen Teil 1 zementbasierte und dessen Teil
2 kalkbasierte Gemische für den Anwendungsbereich Erdarbeiten,
Bodenstabilisierung und Boden verbesserung umfasst.
Insbesondere der in Teil 2 genormte normal erhärtende hydraulische
Tragschichtbinder kann aus bis zu 70 % Feinkalk bestehen,
woraus ein beachtliches Marktpotential resultiert. Generell
handelt es sich bei allen Produkten um werkseitig hergestellte
Mischungen, die den Anforderungen der CE-Kennzeichnung unterliegen.
Die in der CEN-Umfrage von den Verbandsvertretern
vorgebrachten technischen Kommentare sind berücksichtigt wor-
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