Geschäftsbericht 2010/2011 des bundesverbandes der deutschen ...

Kalk Bundesverband der deutschen kalkindustrie e.V. Forschungs gemeinschaft Kalk und Mörtel e.V.
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2. Die wichtigsten Ergebnisse lassen
sich wie folgt zusammenfassen
Die gezielte Beeinflussung der Parameter pH-Wert, Säurekapazität
und Kohlensäuregehalt des Abwassers über die Zugabe von
Kalkhydrat kann zu folgenden Zielstellungen genutzt werden:
• Entsäuerung des Klärprozesses
• Vermeidung von Betonkorrosion
• Erhöhung der Organismenvielfalt im Belebtschlammsystem
• Steigerung der Nitrifikationsleistung um bis zu 50 %
• verstärkter Rückhalt von Rest-CSB im Bereich 10-20 %
• Vermeidung von Suspensa-Abtrieb
• Stabilisierung der Flockenverbände (EPS)
• vermehrter Rückhalt einzelner Pharmaka um bis zu 40 %
Abb. 2: Betonkorrosion im unbehandelten Referenzreaktor
Über die vermehrte Anreicherung freier aggressiver Kohlensäure
im Klärprozess wurde bereits ausführlich berichtet (Abbildung
1). Die damit verbundene Betonkorrosion konnte auch bei den
beiden Forschungsvorhaben nach 1,5-jährigem Versuchsbetrieb
im unbehandelten Versuchsreaktor nachgewiesen werden (Abbildung
2 und Abbildung 3).
Der Sättigungsindex (SI) ist ein Maß für die Beschreibung des
Kalk-Kohlensäure-Zustandes eines natürlichen Wassers. Der SI
stellt eine reine Rechengröße dar. Er beschreibt die Abweichung
eines Wassers vom Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht. Negative
Werte deuten auf den kalklösenden Zustand, positive Werte auf
den kalkabscheidenden Charakter eines Wassers hin. Der soge-
Abb. 3: Betonkorrosion Nahaufnahme
Sättigungsindex im Referenz- und Versuchsreaktor
1,0
0,5
0,0
Sättigungindex
-0,5
-1,0
Versuchsreaktor
Referenzreaktor
-1,5
45 48 231 234 237 397 401 537 542 987 990 1113 1116 1341 1344 1446 1449
Messzyklen
Abb. 4: Vergleich des Sättigungsindexes im RR und VR während der Messzyklen