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Inventar Holligen - Bauinventar - Bern

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Siedlungskerne in Halligen<br />

Das engere Gebiet von Unter- und Oberholligen<br />

Die Gebiete von Ober- und Unterholligen zeigen bereits vor der Mitte de 18. Jh.<br />

erste Bauten. Gemäss dem Plan von Dittlinger 9 (Abb. 18) hat es sich aber 1746 noch<br />

um Beunden mit zugehörigen Wirtschaftsbauten gehandelt. Gemäss jenem finden<br />

sich in Oberholligen (damals "äussere Länggass" genannt) entlang der Nordseite<br />

der Freiburgstrasse vier Beunden: die Grundstücke liegen linear an der nördlichen<br />

Strassenseite aufgereiht und zeigen kleinere Gebäude jeweils auf dem rückwärtigen<br />

Parzellenteil. Sie gehören einem Wachtmeister Stüssi, einem K. Ochsner, einem<br />

Meister Wälti und einem Gabriel Isenschmid 10<br />

Das Gelände auf der Südseite der Freiburgstrasse gehört zu diesem Zeitpunkt zum<br />

<strong>Holligen</strong>gut. Hier ganz im Westen stand als einziges auf der südlichen Strassenseite<br />

ein kleines Häuschen, das "Wätterhüsi", welches später das "Nussbaumhäuschen"<br />

genannt wird. Genaueres zu diesem ins 17. Jh. zurückgehenden Gebäude kann<br />

aber nicht ausgesagt werden.<br />

Unterholligen (Abb. 19, 20)<br />

Eine ähnliche Situation wie in Oberholligen findet sich am Südfuss des<br />

Engländerhubeis auf einem schmalen Landstreifen, der im Süden durch die<br />

<strong>Holligen</strong>strasse und im Norden durch den Stadtbach begrenzt ist. Hier liegen 1746<br />

drei Beunden. Diese Beunden sind im Verlaufe der 2. Jahrhunderthälfte zu Wohnund<br />

Gewerbehäusern ausgebaut worden.<br />

Unsicherheit besteht bezüglich des Gebäudes, welches unmittelbar bei der<br />

Kreuzung des Stadtbachs mit der Friedbühlstrasse (früher Federgässli) stand;<br />

dieses sagenumwobene, als Ritterhaus und Streitegg bezeichnete Gebäude hat<br />

Anlass zu Spekulationen gegeben: Armand Streie' vermutet hier eine römische<br />

Warte, einen Turm, der bis ins 15. Jh. existiert haben soll. Ebenfalls gemäss Streit<br />

soll er in der Folge zerfallen sein, und im 16. oder 17. Jh. über dessen Ruinen ein<br />

Speicher oder Heuschober errichtet worden sein.<br />

Treffen Streits Annahmen zu, würde das den historischen Tatsachen nicht<br />

widersprechen, dass um die Mitte des 18. Jh. hier ein Wirtschaftsgebäude in einem<br />

Baumgarten gestanden hat. 1805 sind im betrachteten Gebiet bereits 2 Gebäude<br />

eingezeichnet, ein wohl zum Wohnhaus umgebauter und erweiterter Altbau und ein<br />

kleines Nebengebäude, das später mit dem Hauptbau verbunden worden ist.<br />

Gemäss Howald 12 nimmt die Liegenschaft im späten 19. Jh. eine Bäckerei auf und<br />

dient 1906-1928 dem Schuhmacher Lüthi als Wohn- und Arbeitsstätte.<br />

Der dreiecksförmige Terrainspickel, begrenzt durch den Nordteil des Federgässli,<br />

den Stadtbach und die Freiburgstrasse, wird in der 2. Hälfte des 18. Jh. vom<br />

<strong>Holligen</strong>gut abparzelliert und mit weiter oben genanntem Sommerhaus der Frau<br />

Dittlinger überbaut. Im Verlaufe der ersten Hälfte des 19. Jh. wird von dieser<br />

Besitzung eine ans Federgässli grenzende Parzelle abgetrennt. Das darauf<br />

errichtete Gebäude, dessen Aussehen uns durch fotografische Aufnahmen bekannt<br />

ist, war ein zweigeschossiges Gebäude unter Satteldach mit Gerschildern vom<br />

Typus eines Stöckli.<br />

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. Plan von A. DittJinger, 1746, Ausschnitt mit Ober- und Unterholligen<br />

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9 Plan A IV BE 11, Staatsarchiv: "Plan des der Stift gehörigen Winckel-Zehndens bey der Statt Bem<br />

~elegen; A. Dittlinger 1746<br />

o Plan A IV BE 11, Staatsarchiv Bem: "Plan des der Stift gehörigen Winckel-Zehndens bey der Statt<br />

Bem gelegen; A. Dittlinger 1746<br />

" Armand Streit: Geschichte des Schlosses und der Gegend <strong>Holligen</strong>, Bem 1864<br />

12 Gottlieb Howald, <strong>Holligen</strong> einst und jetzt, Bem, 1983<br />

Abb. 19<br />

© 2010 Denkmalpflege der Stadt <strong>Bern</strong>, www.bern.ch

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