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Inventar Holligen - Bauinventar - Bern

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Eil<br />

TERRASSEN<br />

• HÜGEL<br />

ANFÄNGE DER BESIEDLUNG DES TERRITORIUMS<br />

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Die Frühzeit des Territoriums im Westen der Stadt ist bis heute weitgehend<br />

unerforscht geblieben.<br />

Durch die Gräberfelder am Weissenbühlweg, im Monbijou, am Holzikofenweg und<br />

auf dem Vejelihubel wissen wir, dass die Geländeterrassen bereits zur La Tene Zeit<br />

besiedelt waren. Die angeblich beim alten Reitschulgut im Bereich der heutigen<br />

Turnierstrasse vor der Mitte des 18. Jh. gefundenen römischen Ruinen und die<br />

später entdeckten Gräber aus der Völkerwanderungszeit belegen eine gewisse<br />

Besiedelungskontinuität bis ins frühe Mittelalter. 1 ,<br />

Wenig wissen wir auch über das Mittelalter. Ueli Bellwald 2 nimmt die Entstehung des<br />

Schlosses und Gutes von <strong>Holligen</strong> bereits vor dem 13. Jh. an und vermutet einen<br />

ersten steinernen Schlossbau um die Mitte des 13. Jh.. Urkundlich wird das Schloss<br />

<strong>Holligen</strong> erstmals in einem Erbteilungsvertrag aus dem Jahr 1333 erwähnt:<br />

"Du.muli und daz gesässe und der wigger und boungart von Hollanden".3<br />

Nebst der Burg (gesässe) haben demnach eine Mühle (muli) ein Weiher (wigger)<br />

und ein Baumgarten bestanden.<br />

Bellwald zeigt auf, dass durch das I;ntstehen und Anwachsen des Stadtstaates <strong>Bern</strong><br />

nach dem Sieg in der Schlacht bei Laupen 1339 sich die Bedingungen für die<br />

Entstehung von Siedlungen ausserhalb der Stadtmauern grundlegend verbessern:<br />

<strong>Holligen</strong> kommt ins Zentrum des wachsenden Stadtstaates weitab von den<br />

unsicheren Grenzgebieten zu liegen und geniesst dadurch dessen Schutz. Es kann<br />

sich somit auch wirtschaftlich unbehelligt entwickeln.. Auch 1492 ist die zum<br />

Schlossgut gehörige Mühle quellentIich nachgewieSen: ~Das Hus ze Hollingen<br />

mitsampt der Müli und anderen Gütern dazugehörend" (Abb.2). Die besagte Mühle<br />

ist noch vor 1800 umgenutzt worden; sie hat aber im Kontext mit einer kleineren<br />

Gewerbesiedlung im Süden des Engländerhubeis bis weit in unser Jahrhundert<br />

überlebt.<br />

Die stadtnahe Lage <strong>Holligen</strong>s hat aber auch politische Konsequenzen.<br />

Das <strong>Holligen</strong>gut muss mit der Zeit ins Stadtrecht aufgenommen worden sein, was<br />

bedeutet, dass auch in <strong>Holligen</strong> der Stadt alle Rechtsbefugnisse zustanden. Damit<br />

wird das <strong>Holligen</strong>gut wohl recht früh zum einfachen Landgut.<br />

Offenbar im Gefolge dieser Veränderungen wird das Schloss <strong>Holligen</strong> nach 1470 im<br />

romantischen Burgenstil der burgundischen Hofkunst für Niklaus von Diesbach 11<br />

neu erbaut und der Westbau wird im Verlaufe des 16. Jh. hinzugefügt.<br />

Die Anlage ist im Einzelobjektinventar bearbeitet.<br />

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