Inventar Holligen - Bauinventar - Bern
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Inselkorporation abzulösen, die 1884 dem Staat übergeben wird. Die alten Gebäude<br />
des Ausserkrankenhauses gehen 1887 zur Erweiterung der Waldau an den Staat<br />
und gleichzeitig bewilligt der Grosse Rat einen Kredit zum Neubau des Ausserspitals<br />
auf der Kreuzmatte. Die neue Inselanlage erfährt dadurch bereits in der Planungsund<br />
Bauphase ihre erste grössere Erweiterung.<br />
Das Ausserkrankenhaus sollte "Siechenhaus" für "streng begrenzte Krankheitskategorien"<br />
bleiben, jedoch gemeinsam mit der Insel verwaltet werden. Die<br />
räumliche Vereinigung und die gemeinsame Verwaltung führen bald auch zur Vereinigung<br />
der Vermögen der Insel und des Ausserkrankenhauses.<br />
Der Bauplatz, die Kreuzmatte<br />
Als Bauplatz für die neue Inselanlage bestimmt die Inselverwaltung 1878 mit<br />
Zustimmung der grossen Mehrheit der medizinischen Fachleute und der<br />
Bausachverständigen die in der Weggabelung der Strassen nach Murten und<br />
Freiburg gelegene "Kreuzmatte" (auch "Inselmatte"). Die im Nordosten durch die<br />
Murtenstrasse und das "Linde"- Gebiet, im Südosten durch die Freiburgstrasse und<br />
im Westen durch das Galgenhübeli (heute Friedbühl) und das Kädereggen-Gut<br />
(Freiburgstrasse 40/42) begrenzte Kreuzmatte gelangte 1456 durch Vergabung der<br />
Frau Anna, Witwe des Schultheissen Petermann von Krauchtal in den Besitz<br />
des Seilerin-Spitals 14 . Eine der frühesten das Gebiet betreffenden historischen<br />
Quellen bezieht sich auf die Stiftung der" "Kreuzkapelle" (Kapelle zum Aeussern oder<br />
Elenden Kreuz) im Jahr 1365's Möglicherweise stand an der Gabelung<br />
Murtenstrasse/Freiburgstrasse ein Wegkreuz, von dem wohl die dahinterliegende<br />
Kreuzmatte ihren Namen erhalten hat.<br />
Abb. 12 Die Spitalbauten, Ansicht von<br />
Westen<br />
Als Standort für den Neubau des Ausserkrankenhauses wird der südwestlichste, an<br />
das Kädereggen-Gut angrenzende Zipfel der Kreuzmatte bestimmt. Zur<br />
Arrondierung des Areals verkauft die Besitzerin des Kädereggen-Gutes, Frau Marie<br />
Lauterburg geb. Honegger, dieses 1888 an die Inselkorporation, welche die<br />
Gebäude zunächst als Wohnungen für die Inselärzte, später als Sitz der Direktion<br />
und heute als Kinderkrippe für Spitalangestellte nutzt.<br />
'4 Staatsarchiv, Inselurkunde 347, Schenkungsurkunde der Anna von Krauchthai, pUbliziert in der<br />
Bemer Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, 1968<br />
15 F.Brechbühl, Länggass-, Brückfeld-, Linde- und Stadtbachchronik<br />
Abb. 13 Verwaltungsgebäude, Spita]küche<br />
und Chirurgie vor dem Abbruch. Zeichnung von Viktor Surbek<br />
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