Glaube geht - Miteinander

14
miteinander 7–8/2013
Neuer Bischof für Feldkirch
„Jede gute Pastoral ist
Berufungspastoral“
Die Diözese Feldkirch hat einen
neuen Bischof: Benno Elbs.
Die Berufungspastoral war und ist
ihm ein wichtiges Anliegen.
Die Bestellung von Benno Elbs zum neuen
Bischof von Feldkirch hat bei sehr vielen
Menschen große Freude ausgelöst. Zahlreiche
Hoffnungen verbinden sich mit seiner
Ernennung.
Benno Elbs’ besondere Aufmerksamkeit gilt
dem Thema Berufungspastoral, also dem Bemühen,
Menschen zu ermutigen und zu unterstützen,
nach der eigenen Berufung zu
fragen und diese zu leben – als Priester, als
Ordensfrau, als Pastoralassistentin, als Arzt,
als Mechanikerin …
Dem Wirken Gottes Raum geben
Im Zentrum seiner Aufmerksamkeit als
Priester stehen die Wege Gottes mit den
Menschen. „Jede gute Pastoral ist Berufungspastoral“
– das ist etwas, das er nicht
nur dann betont, wenn es explizit um Berufungspastoral
geht. Es ist auch nicht nur
die Not des Personalverantwortlichen angesichts
des zunehmenden Mangels an Priestern
und hauptamtlichen Mitarbeitern sowie
Mitarbeiterinnen in der Pastoral, die aus diesem
Satz spricht.
Es ist dies vielmehr ein Grundton in seinem
Verständnis von Pastoral. Pastoral ist für
ihn Dienst am Wirken Gottes. So verstandene
Pastoral will die Menschen unterstützen,
der Zugewandtheit, der Gegenwart und dem
Wirken Gottes in ihrem Leben Raum zu geben
und so ihre Berufung zu leben.
Am Puls der Zeit
Eine solche Fokussierung der Pastoral halte
ich heute für eine wichtige Orientierung
für die kirchlichen Zukunftswege. Sie nimmt
erstens das Lebensgefühl des Menschen in
spätmoderner Zeit auf, der sich weitgehend
als freies und über sich selbst verfügendes
Subjekt erfährt und auch im Religiösen als
solches angesprochen werden will.
Zweitens stärkt sie eine dialogisch-missionarische
Grundausrichtung der Pastoral –
das offene und interessierte Zugehen auf
die Menschen. Nachdem nahezu alle religiö-
Auf gleicher Augenhöhe mit Jugendlichen:
Benno Elbs steht ihnen Rede und Antwort.
sen Selbstverständlichkeiten weggeschmolzen
sind, ist das eine grundlegende Anforderung
an die Pastoral.
Drittens realisiert eine als Berufungspastoral
verstandene Pastoral auch, dass Gemeindeaufbau
und Gemeindeentwicklung heute unumgänglich
am Taufbewusstsein und bei den
Charismen der Gläubigen ansetzen müssen.
So sind wir dankbar, mit Bischof Benno Elbs
die begonnenen Wege – gerade auch in der
Berufungspastoral – weitergehen zu können.
Und wir sind uns sicher, dass sich uns viel
Neues zeigen und schenken wird.
Walter Schmolly
Dr. Walter Schmolly leitet seit 2005 das Pastoralamt
der Diözese Feldkirch.
Dr. Benno Elbs, bisheriger Diözesanadministrator,
wurde am 8. Mai von Papst
Franziskus zum neuen Bischof der Diözese
Feldkirch ernannt. Elbs wurde 1960
in Bregenz geboren. 1986 schloss er
das Theologiestudium an der Universität
Innsbruck ab. Im selben Jahr wurde
er zum Priester geweiht und wirkte seitdem
in der Seelsorge, als Religionslehrer,
aber auch als Psychotherapeut. Vor
seiner Ernennung hatte er bereits mehrere
führende Positionen in der Diözese
inne: Von 1994 an leitete Elbs das Pastoralamt
der Diözese, von 2005 bis 2011
war er Generalvikar. Seit November
2011 führt er die Diözese als Diözesanadministrator.
Am 30. Juni wird Benno
Elbs um 16.30 Uhr im Feldkircher Dom
zum vierten Bischof der Diözese Feldkirch
geweiht.