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Glaube geht - Miteinander

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miteinander 7–8/2013<br />

Neupriester<br />

Mut zur Entscheidung<br />

ren Zugang zu Gott. Sie leben einen einfachen,<br />

aber tiefen und von großer Ehrfurcht<br />

vor Gott geprägten <strong>Glaube</strong>n. Wenn Europa<br />

etwas lernen kann, dann vielleicht diesen<br />

etwas „kindlich“ anmutenden Zugang, der<br />

nicht jede biblische Aussage oder kirchliche<br />

Lehrmeinung sofort kritisch hinterfragt, sondern<br />

mehr auf Vertrauen basiert.<br />

Aber auch in Sachen Lebensfreude, Spiritualität,<br />

Gemeinschaft sowie Familienleben<br />

kann die Kirche in Europa von der afrikanischen<br />

Kirche lernen. Als in dieser „anderen<br />

Welt“ Aufgewachsener wundere ich mich<br />

außerdem manchmal über die hiesigen innerkirchlichen<br />

Probleme und Streitigkeiten.<br />

Da frage ich mich, ob das wirklich so wichtig<br />

ist.<br />

Wie sehen Sie die Rolle des Priesters heute<br />

in der Kirche?<br />

Die vergangenen Jahrzehnte haben vor allem<br />

Europa einen tiefgreifenden gesellschaftlichen<br />

und kirchlichen Wandel gebracht. Dazu<br />

haben sicherlich auch manche Vorkommnisse<br />

innerhalb der Kirche selbst beigetragen.<br />

Gerade in einer Zeit, in der sich viele<br />

Menschen von der Kirche abwenden, werden<br />

Priester besonders gebraucht: und zwar nicht<br />

nur als Sakramentenspender, sondern vor<br />

allem als Begleiter der Menschen im täglichen<br />

Leben. Wer sonst soll mit den Menschen<br />

Freude, Angst, Trauer und Hoffnung<br />

teilen, wenn nicht wir Priester?<br />

Das Interview führte<br />

Daniel Podertschnig.<br />

Richtungsentscheidungen und<br />

Wegkreuzungen prägen unser Leben<br />

und unseren <strong>Glaube</strong>n. Ein kleiner<br />

Leitfaden für reife Entscheidungen.<br />

Es gibt heute in Gesellschaft und <strong>Glaube</strong>n<br />

einerseits Tendenzen von unverbindlicher Beliebigkeit,<br />

andererseits greifen auch Fundamentalismen<br />

vermehrt um sich. Daher bedarf<br />

es Menschen, die kompetent verantwortete<br />

Entscheidungen treffen können und<br />

diese entschieden leben. Aber wie? Unser Leben<br />

kennt schließlich viele fixe Vorgaben: genetische<br />

Faktoren, Geschwisterkonstellationen,<br />

Prägung durch Erziehung und Umwelt,<br />

den gesellschaftlich-kulturellen Kontext, bereits<br />

getroffene Entscheidungen, das eigene<br />

Lebensskript …<br />

Orientierung gesucht<br />

Das christliche Menschenbild postuliert zusätzlich<br />

auch die Komponente der menschlichen<br />

Freiheit. Gott will die Freiheit des<br />

Menschen und dass dessen Entscheidungen<br />

ihn zu mehr Leben führen: „Leben und Tod<br />

lege ich dir vor, Segen und Fluch. Wähle also<br />

das Leben, damit du lebst“ (Dtn 30,19).<br />

Geistliche Unterscheidung und Entscheidung<br />

sind das tägliche Brot der Liebe: Wenn es im<br />

In seiner äthiopischen Heimat: Kidane Wodajo Korabza (l.) als Trommler<br />

MMag. Kidane Wodajo Korabza wurde<br />

1980 als zehntes von zwölf Kindern in<br />

Äthiopien geboren. Mit 20 Jahren trat er<br />

in den Orden der Comboni-Missionare<br />

ein. Nach dreijährigem Philosophiestudium<br />

in Äthiopien absolvierte er das Noviziat<br />

in Sambia und Malawi, von wo er 2005<br />

nach Innsbruck kam. Im Herbst 2010<br />

wechselte er in das Priesterseminar der<br />

Diözese Innsbruck. Von seinen Mitseminaristen<br />

wird er als kontaktfreudiger und<br />

aufgeschlossener Mensch geschätzt. Er<br />

war in den Innsbrucker Pfarren Mariahilf<br />

und St. Nikolaus und bei der Katholischen<br />

Jugend tätig. Nach seiner Diakonenweihe<br />

am 25. März 2012 arbeitete er seit vergangenem<br />

September im Seelsorgeraum<br />

Kolsass/Weer/Weerberg als Diakon. Am<br />

23. Juni 2013 wurde er von Bischof Manfred<br />

Scheuer zum Priester geweiht. dp

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