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Glaube geht - Miteinander

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<strong>Glaube</strong> <strong>geht</strong><br />

miteinander 7–8/2013 3<br />

Pilgern in Österreich –<br />

mehr als ein Trend<br />

Mehr als 3.500 Kilometer Pilgerwege<br />

hat Österreich Wanderfreudigen<br />

anzubieten. Daniel Podertschnig<br />

<strong>geht</strong> den Fragen nach, was Menschen<br />

in Bewegung setzt und<br />

wohin ihre Wege sie führen.<br />

„Was das Herz berührt, setzt die Füße in Bewegung.“<br />

Dieses Sprichwort aus Ruanda gilt<br />

auch für viele Menschen, die hierzulande eine<br />

Wallfahrt unternehmen oder als Fußpilger<br />

aufbrechen. Ihre Zahl stieg in den vergangenen<br />

Jahren kontinuierlich an. Dabei werden<br />

sie von den verschiedensten Motiven geleitet.<br />

Zumindest ein Motiv aber teilen alle: Wer<br />

pilgert oder wallfahrtet, sucht mehr als körperliche<br />

Betätigung und Bewegung im Freien.<br />

Er reiht sich ein in eine jahrtausendealte<br />

Tradition, die sich in allen Kulturen finden<br />

lässt, und beginnt den Weg in der Gewissheit,<br />

dass er verändert ankommen wird.<br />

Pilger und Wallfahrer berichten: „Der Weg<br />

macht etwas mit mir.“<br />

Es ist mehr als ein Trend. Denn im Vergleich<br />

zu einer vorübergehenden Modeerscheinung<br />

hält der Pilgerboom schon sehr lange an. So<br />

hat man etwa europaweit in den 1990er Jahren<br />

damit begonnen, das wohl berühmteste<br />

Pilgerwegenetz – jenes der ganz Europa<br />

durchziehenden und schließlich im spanischen<br />

Santiago de Compostela endenden Jakobswege<br />

– wiederzubeleben. An Menschen,<br />

die sich auf den Weg zum Grab des Apostels<br />

Jakobus machen, mangelt es nicht: Rund<br />

200.000 zählte die offizielle Statistik allein<br />

im vergangenen Jahr.<br />

Pilgerland Österreich<br />

Doch auch Österreich erfreut sich als Pilgerland<br />

wachsender Beliebtheit. Seit über<br />

850 Jahren suchen Menschen auf der Via Sacra,<br />

dem ältesten Pilgerweg nach Mariazell,<br />

Ruhe, Einkehr, Besinnung. Insgesamt führen<br />

sieben Wege zur Magna Mater Austriae,<br />

dem wichtigsten Marienheiligtum Zentraleuropas.<br />

P. Karl Schauer, Superior der Basilika<br />

von Mariazell, schätzt, dass jährlich rund<br />

eine Million Menschen auf diese Weise in<br />

den kleinen steirischen Ort strömt.<br />

Auf eine lange Geschichte als Ziel von Wallfahrern<br />

und Pilgern kann auch Gurk zurückblicken.<br />

Heute führen die verschiedenen Strecken<br />

des Hemmapilgerweges aus Kärnten, der<br />

Steiermark und Slowenien Menschen zur<br />

Kärntner Landesheiligen. Großer Beliebtheit<br />

erfreute sich auch immer die Route von<br />

Regensburg nach St.Wolfgang. Der 270 Kilometer<br />

lange Wolfgangweg bringt seit dem<br />

Mittelalter Menschen zum Hauptverehrungsort<br />

des heiligen Bischofs Wolfgang.<br />

Grenzen überwinden<br />

Den völkerverbindenden, grenzüberschreitenden<br />

Aspekt des Pilgerns unterstreicht dabei<br />

der Salzburger Pilger-Experte Anton Wintersteller.<br />

Schließlich machen Pilgerwege nicht<br />

an Landes- sowie Staatsgrenzen halt. Bestes<br />

Beispiel dafür ist die Via Nova, der sogenannte<br />

Europäische Pilgerweg. Insgesamt<br />

680 Kilometer sind auf ihm in Deutschland,<br />

Österreich und Tschechien zu „erwandern“.<br />

Salzburg und Bayern verbindet aber auch<br />

der St. Rupert Pilgerweg. Salzburg erweist<br />

sich überhaupt als wahrhaftes Paradies für<br />

Wanderfreudige. Über die bereits genannten<br />

Wege hinaus laden dort auch der Leonhardsund<br />

der Pinzgauer Marienweg dazu ein, sich<br />

auf den Weg zu machen.<br />

Wallfahrt und Pilgerweg: Sinnbild für das<br />

lebenslange Unterwegs-Sein

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