04.11.2013 Aufrufe

SELEA-Abschlussbdericht - Staatliche Schule Gesundheitspflege (W1)

SELEA-Abschlussbdericht - Staatliche Schule Gesundheitspflege (W1)

SELEA-Abschlussbdericht - Staatliche Schule Gesundheitspflege (W1)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nach Beendigung des Projekts haben es die zwei Modellversuchsklassen AP 05 a + f<br />

schriftlich evaluiert. In der Kontrollgruppenklasse AP 05 d wurde ein „Blitzlicht“ durchgeführt.<br />

Dabei zeigte sich, dass die Schüler hinsichtlich der Komplexität der Aufgabenstellung<br />

grundsätzlich zufrieden waren, einige jedoch Schwierigkeiten mit der Methode der<br />

Zukunftswerkstatt hatten. Dabei fiel ihnen insbesondere der Übergang von der Fantasiezur<br />

Verwirklichungsphase schwer. Nach Einschätzung der meisten Schüler förderte das<br />

Projekt sehr ihre Teamarbeit, weniger jedoch ihr „Faktenwissen“. Insgesamt zeigte sich die<br />

Mehrheit der Schüler zufrieden und stolz darüber, ein Projekt über mehrere Tage in einer<br />

Gruppe geplant und fertig gestellt zu haben, so dass hinsichtlich der Selbstwirksamkeit das<br />

Projekt aus Schülersicht einen gelungenen Beitrag leistete.<br />

Auf allgemeinen Wunsch der Schüler erfolgte schriftlich eine abschließende Gesamteinschätzung<br />

durch den Geschäftsführer der Köster-Stiftung, der zur Präsentation anwesend<br />

war. Ihm war aufgefallen, wie einstimmig alle Ideen darauf abzielten, eine Isolation pflegebedürftiger<br />

Menschen in der Gesellschaft zu vermeiden. Alle Projekte plädierten für<br />

weitgehende Partizipation der Bewohner, kleine überschaubare Einheiten und Bildungsangebote.<br />

Mit den Vorstellungen von Bauernhof, Finca oder Seniorendampfer knüpften die<br />

Schüler seines Erachtens gut an das Leben der Bewohner an, um biografische Bezüge auch<br />

im Alter aufrecht zu erhalten. Nur wenige hätten auf Projekte von „alt und jung“ gesetzt.<br />

Als „interessant“ bewertete er den hohen Stellenwert von Tieren in den Projekten. In seiner<br />

Eigenschaft als Geschäftsführer einer Senioreneinrichtung schlug er abschließend vor, eines<br />

oder mehrere der Projekte hinsichtlich der Investitionen, Personalausstattung und laufenden<br />

Kosten beispielhaft durchzurechnen, um sich deren Realisierbarkeit vor Augen zu<br />

führen.<br />

Pflegedidaktische Anmerkung der wissenschaftlichen Begleitung<br />

Die Beurteilung des Geschäftsführers der Köster-Stiftung verdeutlicht noch einmal den<br />

Stellenwert der institutionellen Perspektive im pflegedidaktischen Kriteriensatz des Strukturgitters.<br />

Offenbar blieb die gesundheitspolitisch-ökonomische Perspektive in der Planungsphase<br />

unberücksichtigt. Pflegedidaktisch wäre auch noch einmal zu prüfen, wie die<br />

berufliche und berufspolitische Interaktion der Pflegenden ›mit der Einrichtung‹ gestaltet<br />

wurde. Über welche konkreten manageriellen Handlungsmöglichkeiten Pflegende verfügen,<br />

um zur Humanisierung des Gesundheitswesens beizutragen (Reflexionskategorie 3.II<br />

Sozialtechnologie und Humanität).<br />

Lernsituation „Bürgerschaftswahlen“ (Lernbereich 2: Wirtschaft und Gesellschaft)<br />

Diese Lernsituation wurde ausschließlich in der Kontrollgruppenklasse AP 05 d durchgeführt<br />

und ausgewertet. Sie war in weiten Teilen am Handlungsorientierten Unterricht nach<br />

H. Meyer orientiert. Die Einstiegsphase erfolgte in einem Klassengespräch mit dem Thema<br />

„Wer die Wahl hat, hat die Qual“. Dabei sollten sie Schüler reflektieren, ob sie schon einmal<br />

solch eine Situation erlebt hatten, wie sie damit umgegangen waren und wie sie ihr<br />

damaliges Verhalten aus heutiger Sicht beurteilen. Abhängig von ihren eigenen Interessen<br />

konnten die Schüler zwischen drei Handlungsprodukten wählen: „Frage an einen Wahlkandidaten<br />

stellen“, „einen Leserbrief schreiben“ und „ein Mind-map erstellen“, die der<br />

Lehrende vorgeschlagen hatte. Für die Erarbeitungsphase erhielten die Schüler diverse<br />

Arbeitsaufträge. Dabei sollten sie sich zunächst über die Aufgaben der Hamburger Verfassungsorgane<br />

informieren und die Aufgabenbereiche ihres Bezirksamtes und der Fachbehörden<br />

beschreiben. Außerdem sollten sie ermitteln, wie viele Stimmzettel man bei der<br />

Wahl ausfüllen konnte. Die weiteren Arbeitsaufträge dienten der Erstellung der jeweiligen<br />

Handlungsprodukte. Die Schüler hatten sowohl Leserbriefe als auch Fragen an die Kandi-<br />

13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!