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SELEA-Abschlussbdericht - Staatliche Schule Gesundheitspflege (W1)

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dass Lehr-Lernarrangements mit jeweils unterschiedlichen didaktischen Schwerpunkten<br />

konzipiert, durchgeführt und ansatzweise evaluiert werden konnten. Der Handlungsorientierte<br />

Unterricht nach Hilbert Meyer, wie er als didaktische Schwerpunktsetzung im dritten<br />

<strong>SELEA</strong> Jahr vorgesehen war, leistet gerade auch bezüglich einer produktiven Arbeitskultur<br />

einen wertvollen Beitrag. Hinsichtlich der pflegedidaktischen Einflüsse in selbstbestimmten<br />

Lernprozessen kann die wissenschaftliche Begleitung aus den dokumentierten Unterrichtsplanungen<br />

keine Folgerungen ziehen (vgl. S. 21). Spezifisch pflegedidaktische Kategorien<br />

und Strukturierungshilfen, aktuelle pflegewissenschaftlich zu fundierende Wissensbestände<br />

und methodische Grundlagen, wie z.B. EbN, Hermeneutische Fallkompetenz,<br />

Pflegediagnostik wurden möglicherweise noch zu wenig erschlossen, um systematischen<br />

Eingang in die curriculare Arbeit finden zu können. Die im Bildungsplan genannten Inhalte<br />

werden unter dem Aspekt der „Stofffülle“ eher als Diktat empfunden, statt hinsichtlich<br />

ihrer Pflegerelevanz überprüft oder ihrer historisch, kulturell und gesellschaftlich bedingten<br />

Hintergründe hinterfragt und kritisch beurteilt ⎯ zumindest gestatten uns die dokumentierten<br />

Planungen darüber kein anderes Urteil. Hier gibt es noch erheblichen Fortbildungsbedarf,<br />

das zeigt insbesondere die Evaluation der Teamqualifizierungen.<br />

Als weitere Strategien zur Förderung von selbstgesteuertem Lernen und Selbstwirksamkeit<br />

wurden Freiarbeitstunden eingeführt und die Teilhabe der Schüler an der Entwicklung von<br />

Lernsituationen in zwei Blöcken erprobt. Die Schülerevaluation ergab zu beiden Strategien<br />

äußerst positive Rückmeldungen in Bezug auf Eigenverantwortung, partizipativer und motivationaler<br />

Aspekte. Doch aus organisatorischen und strukturellen Gründen wurden beide<br />

Vorgehensweisen, die aus Sicht der wissenschaftlichen Begleitung nachhaltig selbstgesteuertes<br />

Lernen fördern, im Prozess der Curriculumentwicklung wieder aufgegeben.<br />

Gleichwohl wird im Leitfaden für das Kollegium eine Schülerbeteiligung weiterhin gefordert,<br />

und mit guten Argumenten begründet (vgl. Anlage 3, S. 54ff.).<br />

Als besonders gelungene Maßnahme ist die Planung und Durchführung der Prüfungsvorbereitungswoche<br />

im Kurssystem hervorzuheben. Leider liegt der wissenschaftlichen Begleitung<br />

nur die Evaluation aus einer Modellversuchsklasse vor (AP 05f). Die Auswertung<br />

vorhandener Rückmeldungen verdeutlicht allerdings, wie differenziert die Chance zur individuellen<br />

Auswahl der Lernangebote von den Schülern angenommen wurde. Eine klare<br />

Mehrheit der befragten Schüler fand es nützlich, gezielt eigene Schwerpunkte setzen zu<br />

können, Kurse auszuwählen, die nach ihrer Ansicht spezifische Wissenslücken für die Prüfung<br />

schließen konnten. Mehr als die Hälfte der Schüler konnte alle gewünschten Kurse<br />

auch besuchen. Die Möglichkeit, während der Freiarbeitsstunden in der Mediothek eigenständig<br />

zu lernen, wurde gleichermaßen als hilfreich empfunden. Insgesamt schätzen die<br />

Schüler das Vorlesungswesen zur Prüfungsvorbereitung sinnvoller ein als Arbeitsaufträge<br />

und Gruppenarbeit.<br />

Mit Blick auf die direkte Förderung selbstgesteuerten Lernens wäre ein Vergleich der Einschätzungen<br />

des eigenen Lernverhaltens und der Methodensicherheit zwischen Beginn und<br />

Ende der dreijährigen Ausbildung aufschlussreich. Leider wurde diese Selbsteinschätzung<br />

im ersten <strong>SELEA</strong>-Jahr nur in der Modellversuchsklasse AP 05a gezielt abgefragt, so dass<br />

eine Gesamtevaluation nicht möglich ist. Diese Auswertung zeigt jedoch, dass sich die<br />

gesamte Klasse AP 05a bezüglich der Methodenschulung in Textarbeit, PC-Benutzung,<br />

Plakaterstellung, Mind-Map-Erstellung, selbständiges Bearbeiten von Aufgaben, produktives<br />

Arbeiten im Team, selbständiges Recherchieren weitgehend sicher fühlte. In den Methoden<br />

Gesprächsführung, Arbeit mit Karteikarten, Analyse von Fallbeispielen, Gliedern<br />

von Arbeitaufgaben in einzelne Arbeitsschritte und Präsentieren von Arbeitsergebnissen<br />

fühlte sich etwa die Hälfte der Befragten sicher, je nach dem, ob die Methoden bereits angewandt<br />

worden waren oder nicht. Bezüglich des Lernverhaltens geben 23 von insgesamt<br />

25

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