SELEA-Abschlussbdericht - Staatliche Schule Gesundheitspflege (W1)
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senschaft der Universität Hamburg, den Zusammenhang von selbstgesteuertem Lernen und<br />
dem Lernfeldkonzept. Ein Vertreter vom Berufsschulzentrum Walle in Bremen stellte ein<br />
Modell für die praktische Umsetzung des selbstgesteuerten Lernens im Lernfeldkonzept<br />
vor. Anschließend gab ein „Markt der Möglichkeiten“ an 12 Ständen Einblick in die an der<br />
<strong>W1</strong> gemachten Erfahrungen zum selbstgesteuerten Lernen.<br />
Gemäß der Methode RTSC wechselten die geschilderten Inputs mit dezentralen Diskussionsrunden<br />
an Achtertischen ab. Die Tische waren jeweils mit Lehrern, interessierten Schülern<br />
aus allen Abteilungen der <strong>W1</strong> und Externen, z.B. Vertretern der Ausbildungsbetriebe<br />
besetzt. Die Diskussionen wurden protokolliert und bildeten die Basis für eine zweite Lehrerkonferenz,<br />
die die konkreten Umsetzungsschritte plante. Eine umfangreiche Tagungsmappe<br />
informierte über Ablauf und zentrale Inhalte der Veranstaltung. Auf Metaplankarten<br />
wurden von den Protokollanten zu der Fragestellung Welche Bedeutung haben die<br />
Ideen und Erfahrungen des selbstgesteuerten Lernens für die <strong>W1</strong>? an den Tischen die Diskussionsergebnisse<br />
festgehalten.<br />
Auf der Basis dieser Ergebnisse haben wir die zweite pädagogische Jahreskonferenz eine<br />
Woche später gestaltet. Diesmal ohne Gäste und Schüler. Die Gespräche wurden nach einer<br />
einleitenden Zusammenfassung der Ergebnisse der ersten pädagogischen Jahreskonferenz<br />
auf Abteilungsebene geführt. Dabei ging es um folgende Fragen:<br />
• Was setzen wir bereits an Ideen des selbstgesteuerten Lernens um? (Bilanz)<br />
• Wie passen unsere bisherigen Formen des selbstgesteuerten Lernens zu den Ergebnissen der 1.<br />
pädagogischen Jahreskonferenz?<br />
• In welchen Schritten wollen wir in unserer Abteilung das selbstgesteuerte Lernen weiter entwickeln?<br />
Als Hilfestellung zur Entwicklung von Lernsituationen stellten wir den Kolleginnen einen<br />
umfangreichen Leitfaden zur Verfügung, der unser Vorgehen und unsere Erfahrungen bei<br />
der Erstellung von Lernsituationen enthielt. Er war gegliedert nach den von uns verwendeten<br />
didaktischen Konzepten (vgl. Anlage 3, S. 54).<br />
Die Ergebnisse dieses zweiten Tages blieben weit hinter unseren Erwartungen zurück: Zu<br />
konkreten Absprachen über die Planung von Lernsituationen kam es nicht. Lediglich die<br />
ersten beiden Fragen wurden diskutiert. Hintergrund dieser Entwicklung war vermutlich<br />
das Bedürfnis der Kolleginnen, zunächst mehr über das selbstgesteuerte Lernen an sich zu<br />
erfahren bzw. darüber zu diskutieren. Diesen Bedarf hatten wir der RTSC-Methode folgend<br />
bei der Planung nicht erwartet und entsprechend nicht berücksichtigt. Damit war unser<br />
zentrales Anliegen dieser beiden pädagogischen Jahreskonferenzen vorläufig gescheitert.<br />
Wir gingen davon aus, dass die Vorteile des selbstgesteuerten Lernens für die Kolleginnen<br />
nicht transparent würden, solange sie nicht eigene Erfahrungen mit der neuen Lehrerrolle<br />
gemacht haben.<br />
Manche Kollegen fühlten sich zudem durch die Anwesenheit von Lernenden und betrieblichen<br />
Anleitern nicht frei genug, offen ihre Bedenken gegen das selbstgesteuerte Lernen zu<br />
äußern. Das ist zwar von der Methode RTSC, die sich explizit als Top-Down-Methode<br />
versteht, durchaus beabsichtigt, jedoch wurden solche Strategien in unserem Kollegium<br />
bislang eher selten eingesetzt.<br />
Die Diskussion über das Verständnis des selbstgesteuerten Lernens wurde in der Folge in<br />
Einzelgesprächen weitergeführt. Dabei kam es vereinzelt zu inzwischen ausgeräumten Irritationen<br />
zwischen Kollegium und <strong>SELEA</strong>-Gruppe, wenn der <strong>SELEA</strong>-Ansatz zur Förderung<br />
des selbstgesteuerten Lernens von Kolleginnen als Kritik an ihrer bewährten Arbeit<br />
empfunden wurde. Zu einer umfassenden und sachlichen Auseinandersetzung über die<br />
Entwicklung von Lernsituationen, die selbstgesteuertes Lernen besonders fördern, kam es<br />
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