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SELEA-Abschlussbdericht - Staatliche Schule Gesundheitspflege (W1)

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Darüber hinaus bietet der Modellversuch Bedingungen für einen konzentrierten und intensiven<br />

innerschulischen Diskurs über notwendige Veränderungen von institutionellen und<br />

personellen Rahmenbedingungen, wie sie im schulischen Alltag ansonsten kaum zu ermöglichen<br />

wären. Von den Erfahrungen, die auf diesem Wege im Kollegium, in der Schulleitung,<br />

von den Schülern und anderen Beteiligten gemacht werden, können im Austausch<br />

mit den Betrieben, der Schulbehörde, anderen <strong>Schule</strong>n und Projekten zahlreiche Erkenntnisse<br />

aus dem Modellversuch kommuniziert und verbreitet werden, um so bei den jeweiligen<br />

Adressaten solcher Transfermaßnahmen möglicherweise wichtige Impulse für eigene<br />

Reflexionen über Optionen institutioneller Innovationen zu setzen.<br />

2.2 Voraussetzungen, unter denen das Vorhaben durchgeführt wird<br />

Als Berufsschule im Dualen System bildete die <strong>W1</strong> schon vor dem Modellversuch <strong>SELEA</strong><br />

im Bereich der Altenpflege und Altenpflegehilfe aus. Die Auszubildenden besuchten die<br />

<strong>W1</strong> in jedem Halbjahr für einen ca. sechswöchigen Block. Neben der betrieblichen Ausbildung<br />

in Pflegeheimen und ambulanten Diensten erfolgte eine überbetriebliche Ausbildung<br />

in der Zeit des betrieblichen Einsatzes. Die Ausbildung an der <strong>W1</strong> ist in Lernfelder gegliedert.<br />

Die unterrichtliche Umsetzung der Lernfelder erfolgt durch die jeweiligen Klassenteams.<br />

Durch das neue Altenpflegegesetz wurde dieser Bereich ab 2006 Altenpflege-Fachschule,<br />

das heißt unter anderem, dass der schulische Anteil der Ausbildung erhöht, die Kooperation<br />

mit den Akteuren im Betrieb verstärkt und die überbetrieblich-praktische Ausbildung,<br />

die bisher von verschiedenen kleinen zum Teil privaten Ausbildungsstellen übernommen<br />

wurde, fortan der <strong>W1</strong> zufallen sollte. Damit verbunden war eine intensivere Kooperation<br />

der Lernort-Akteure, die nun auch die Möglichkeit eröffnete, Elemente selbst gesteuerten<br />

Lernens im betrieblichen Bereich zu fördern ⎯ z.B. durch die Einrichtung von Schulstationen<br />

und Lerninseln.<br />

Im Verlauf des ersten Modellversuchsjahres war zunehmend deutlich geworden, in welchem<br />

Spannungsverhältnis sich die durch SKOLA-Programm und Projektantrag gestellten<br />

Ansprüche des Modellvorhabens zu den real vorherrschenden schulischen Bedingungen<br />

befinden 2 . Während die räumlich-materielle Ausgangssituation wesentlich verbessert werden<br />

konnte, blieben konzeptionelle Probleme der Bildungsplanung und des Schulmanagements<br />

(Stundentafel, Prüfungsordnung, fehlende personelle und inhaltliche Verzahnung<br />

von <strong>SELEA</strong>-Team und Abteilung Altenpflege), letztlich auch der Eigenarten der Berufskultur<br />

bis ins dritte Jahr des Modellversuchs bestehen und banden die Kräfte der <strong>SELEA</strong>-<br />

Akteure auf Nebenschauplätzen. Der Intention des Antrags, Selbstgesteuertes Lernen<br />

durch die pflegedidaktische Ausschöpfung allgemeindidaktischer Konzepte zu fördern und<br />

dieses im Rahmen der Entwicklung von Lernsituationen auf curricularer Ebene verbindlich<br />

zu verankern, standen deshalb auch in der Phase des Transfers verschiedene strukturelle<br />

Probleme entgegen:<br />

• Auf der Makroebene: Die neue Gesetzgebung für Pflegeberufe (s. 1.1 Aufgabenstellung) regelt<br />

die akademische Ausbildung der Lehrenden und die Professionalisierung der Pflegeberufe.<br />

Doch in Hamburg wurde bislang noch keine entsprechende Professur für die Pflegewissenschaft<br />

eingerichtet, so dass ein Staatsexamen in der beruflichen Fachrichtung Pflege nicht<br />

möglich ist. In dieser Situation wird die <strong>W1</strong> eine Fachschule für Altenpflege, obwohl Berufsschullehrer,<br />

anders als an Pflegefachschulen, nur in Ausnahmefällen einen akademischen Ab-<br />

2 Vgl. 1. Zwischenbericht der wissenschaftlichen Begleitung (2006), S. 5-9.<br />

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