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SELEA-Abschlussbdericht - Staatliche Schule Gesundheitspflege (W1)

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gemeinsam zu beschreiten, wird er blockiert und einseitig als Zumutung empfunden. Die<br />

durchaus spürbare Freude an einer neuen offenen Situation und am Experimentellen, die<br />

die Lehrerinterviews belegen, findet im stabilen Habitus einer Lehrerpersönlichkeit und im<br />

Sozialdruck eines bürokratisch überformten <strong>Staatliche</strong>n Schulwesens ihre deutlichen<br />

Schranken. Interessant sind in dieser Hinsicht eine Reihe von Sitzungsprotokollen, in welchen<br />

aufgrund der Ausnahmesituation des Modellversuchs ein Freiraum entsteht, in dem<br />

diese Grenzen schärfer empfunden und klarer formuliert werden können. Darin sehen wir<br />

ein wichtiges Ergebnis im MB 4. Es ist eine entscheidende Voraussetzung für die Ausbildung<br />

und wissenschaftliche Begleitung von Praktikanten und Referendaren, die in nächster<br />

Zeit mit der Vorstellung eines neuen Lehrerbildes (Curriculumentwickler und Lernbegleiter)<br />

in die <strong>Schule</strong>n kommen und lehrerzentrierte Lehr- Lernformen in Frage stellen werden.<br />

Zu der im <strong>SELEA</strong>-Team defizitär empfundenen Begleitung wie zum Angebot hat Kirsten<br />

Barre, die wissenschaftliche Begleitung vor Ort, eine Replik auf die Einschätzung der Lehrenden<br />

verfasst, die wir hier aufnehmen.<br />

Angebote und unterstützende Tätigkeiten der wissenschaftlichen Begleitung<br />

Zur Begleitung bei der Entwicklung von Lernsituationen wurde eine curriculare Wegbeschreibung<br />

vom Lernfeld zur Lernsituation schon im Vorfeld ausführlich erörtert: exemplarisch<br />

im <strong>SELEA</strong>-Antrag zum Lernfeld Sterbende Menschen begleiten (S. 10ff.) und in<br />

einer Sondersitzung mit Frau Greb im Dez. 2005 exemplarisch am Lernfeld 1: In den Beruf<br />

einsteigen (vgl. Anlage 9, S. 103). Sodann regelmäßig in den halbjährlichen Qualifizierungsmaßnahmen<br />

gemäß der didaktischen Konzeptionen, teils in praktischen Übungen.<br />

Außerhalb der Teamqualifizierungen wurde der gesamten Gruppe sowie einzelnen Mitglieder<br />

schriftlich und mündlich wiederholt konkrete Unterstützung bei der Entwicklung<br />

von Lernsituationen angeboten. Diese Angebote wurden nicht nachgefragt und die Termine,<br />

an denen sich die Arbeitsgruppen zur Entwicklung der Lernsituationen trafen, der wissenschaftlichen<br />

Begleitung nur selten mitgeteilt. Man wolle das lieber „auf die eigene Weise“<br />

durchführen, als sich mit ihrer als „zu theoretisch“ empfundenen Herangehensweise<br />

auseinanderzusetzen, erfuhr sie auf Nachfrage. Das wurde akzeptiert.<br />

Eine Rückmeldung zu den Lernsituationen vor deren Umsetzung wurde nicht erbeten. Im<br />

Gegenteil! Die wissenschaftliche Begleitung hatte stets einige Mühe, die schriftlichen Planungen<br />

der Lernsituationen rechtzeitig für die Berichterstattung zu erhalten und auch die<br />

Unterrichtstermine blieben intransparent. Sofern die wissenschaftliche Begleitung Einblicke<br />

in die Planung erhielt, war sie in der Regel bereits unterrichtlich umgesetzt. Eine<br />

Kommentierung der Planung durch die wissenschaftliche Begleitung erfolgte deshalb in<br />

ausführlichen E-Mails an das gesamte <strong>SELEA</strong>-Team. Zudem wurde themenbezogen stets<br />

auf die einschlägige Literatur zur Lernfeldinterpretation und zu didaktischen Konzeptionen<br />

hingewiesen oder Literatur direkt an die Gruppe versandt.<br />

Eine Unterstützung bei der Evaluation der Lernsituationen wurde nicht nachgefragt. Für<br />

die Planung und Evaluation von Lernsituationen gemäß der drei didaktischen Konzepte<br />

wurden verschiedene Muster eigens für das <strong>SELEA</strong>-Team entwickelt. Z.B. der Evaluationsbogen<br />

für problemorientierte Lernsituationen (vgl. Anlage 9, S. 105) oder die für den<br />

handlungsorientierten Unterricht bereitgestellte Dokumentvorlage (vgl. Anlage 4, S. 67).<br />

Sie wurden allerdings nicht bzw. nur von einigen Lehrenden erprobt.<br />

Insofern kann zu diesen drei Aspekten der Kritik zusammenfassend festgestellt werden,<br />

dass der wissenschaftlichen Begleitung weniger ein Bedarf signalisiert wurde, als der Eindruck<br />

unerwünscht oder gar aufdringlich Unterstützung angeboten zu haben, wo erfahrene<br />

Lehrer keine benötigen.<br />

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