04.11.2013 Aufrufe

Aktuelles aus 2002 - Laves - Niedersachsen

Aktuelles aus 2002 - Laves - Niedersachsen

Aktuelles aus 2002 - Laves - Niedersachsen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

3. »<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>2002</strong>«<br />

schlechtem Wetter oder über Nacht im Auslauf verbleiben. Damit<br />

die Vorteile eines solchen Systems tatsächlich zum Tragen kommen,<br />

ist das regelmäßige Umsetzen bzw. Fahren von entscheidender<br />

Bedeutung. Zur Vermeidung erhöhter Schadgasgehalte, insbesondere<br />

Ammoniak, ist eine regelmäßige Kotentfernung <strong>aus</strong> dem<br />

Stall sicherzustellen.<br />

Bei der Putenhaltung standen Fragen zu Bau und Gestaltung<br />

sogenannter Wintergärten im Vordergrund. Es handelt sich dabei<br />

um einseitig über die gesamte Länge des Offenstalles angebaute,<br />

überdachte Außenklimabereiche von drei bis fünf Metern Breite.<br />

Der Boden ist betoniert, ein breiter Dachüberstand schützt die<br />

Einstreu vor Schlagregen und ein grobmaschiges Drahtgeflecht<br />

bildet die Außenwand. An den Giebelseiten sind Tore eingelassen,<br />

die ein maschinelles Ausmisten erlauben. Die Puten können in<br />

den Außenklimabereich etwa ab der sechsten Lebenswoche über<br />

gleichmäßig in der Stalllängswand verteilte Öffnungen kommen.<br />

Durch einen Wintergarten wird die Haltungsumgebung strukturiert,<br />

Klima- und Umweltreize wirken direkt auf die Tiere ein, die<br />

Bewegungsaktivität und damit die Lauffähigkeit erhöht sich und<br />

für die Ausübung arteigener Verhaltensweisen steht zusätzlicher<br />

Raum zur Verfügung. Durchschnittlich werden zwischen sechs<br />

und zwölf Prozent der Tiere des Gesamtbestandes im Außenklimabereich<br />

beobachtet, der bis zum Ende der Mast intensiv genutzt<br />

wird. Erste Ergebnisse belegen, dass sich das Angebot eines<br />

Wintergartens positiv auf die Gesundheit der Puten <strong>aus</strong>wirkt.<br />

Untersuchungen zur Fußballengesundheit<br />

Im Bereich Jungmasthühnerhaltung haben schwedische Untersuchungen<br />

in Praxisbetrieben gezeigt, dass die Besatzdichte nur<br />

einen relativ geringen Einfluss auf die Gesundheit der Broiler hat.<br />

Der Einfluss des Betriebes, seine Ausstattung und das Management<br />

sowie die Jahreszeit erwiesen sich als wesentlich bedeutsamer.<br />

Als Konsequenz dieser Ergebnisse wird die Besatzdichte in Schweden<br />

nicht mehr starr, sondern in Abhängigkeit von Management<br />

und Tiergesundheit festgelegt. Indikator für die Beurteilung der<br />

Tierhaltung ist die Fußballengesundheit der Broiler, die eng mit<br />

der Einstreuqualität und dem Stallklima zusammenhängt. Ein<br />

Monitoring-Programm wurde entwickelt, bei dem geschulte Untersucher<br />

am Schlachtband die Fußballengesundheit der angelieferten<br />

Herden nach einem vorgegebenen Bewertungsschlüssel beurteilen.<br />

Das Monitoring-Programm ist mit einer Beratung der Betriebe<br />

gekoppelt: je nach Ergebnis der Untersuchungen müssen sie Verbesserungen<br />

vornehmen bezüglich Lüftung, Heizung und Einstreu,<br />

ggf. auch Fütterung. Insgesamt gelang es, durch dieses System<br />

der Kopplung von Managementmaßnahmen und Ausstattung der<br />

Betriebe unter Einbeziehung der Besatzdichte eine deutliche<br />

Verbesserung der Fußballengesundheit der Jungmasthühner zu<br />

erreichen.<br />

Unter Federführung des Tierschutzdienstes wurden im Rahmen<br />

der Langmasterprobung auf dem Lehr- und Forschungsgut Ruthe<br />

der Tierärztlichen Hochschule Hannover erste Untersuchungen<br />

zur Fußballengesundheit von Broilern durchgeführt. Aufgrund der<br />

Ergebnisse ist in <strong>Niedersachsen</strong> derzeit ein Pilotprojekt zur Statuserhebung<br />

der Fußballengesundheit bei Broilern in Planung. Ziel ist<br />

die Weiterentwicklung der »Hähnchenvereinbarung« anhand<br />

objektiver Kriterien für eine gute Tierhaltungspraxis.<br />

Haltung von Pekingenten<br />

Bei Pekingenten standen Beratungen zur Vorbereitung und Verabschiedung<br />

einer freiwilligen Vereinbarung über Mindestanforderungen<br />

an die Haltung im Vordergrund. Fragen zur Bodengestaltung<br />

spielten eine große Rolle, vor allem zur Größe des erforderlichen<br />

Einstreuanteils und zur Ableitung überschüssigen Wassers. Wasser<br />

ist in der Entenhaltung nicht nur als Tränkwasser, sondern auch<br />

für das Komfortverhalten, insbesondere die Gefiederpflege, unverzichtbar.<br />

Nach der Niedersächsischen Vereinbarung über Mindestanforderungen<br />

an die Haltung von Pekingmastenten müssen bei<br />

Stallneu- und -umbauten deshalb erstmals Vorrichtungen geschaffen<br />

werden, durch die allen Tieren Wasser für die Federpflege in <strong>aus</strong>reichender<br />

Menge und geeigneter Form angeboten wird. Dieses<br />

Ziel kann durch den Einbau von Duschen erreicht werden, was für<br />

Großbetriebe gleichzeitig eine hygienisch vertretbare Lösung darstellt.<br />

Um eine optimale Nutzung zu erreichen, müssen die Enten<br />

bereits im Kükenalter, d. h. in der sensiblen Prägephase, an entsprechende<br />

Vorrichtungen gewöhnt werden. Versuche, über<br />

schiffchenförmige Tränken oder Putentränken mit breiterem Rand<br />

gleichzeitig Wasser für die Gefiederpflege anzubieten, haben sich<br />

als noch nicht praxisreif erwiesen. Futter, Einstreureste und Kot<br />

lassen die Tränken innerhalb kürzester Zeit so stark verschmutzen,<br />

dass sie zu einer Gesundheitsgefährdung für die Tiere werden.<br />

35

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!