Aktuelles aus 2002 - Laves - Niedersachsen
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3. »<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>2002</strong>«<br />
Gemeldet werden Untersuchungsbefunde und Maßnahmen, die<br />
von den Lebensmittelüberwachungsbehörden ergriffen werden.<br />
Auf diese Weise können die Kontrollen stärker in die Herkunftsländer<br />
der Produkte und die Außengrenzen des gemeinsamen<br />
Marktes verlagert werden.<br />
Im Fall des Nitrofen-Geschehens erfolgte die Erstmeldung<br />
in das Schnellwarnsystem durch den Futtermittelkontrolldienst<br />
des LAVES. Die betroffenen Länder wurden parallel vorab<br />
informiert, so dass dort alle notwendigen Maßnahmen zeitnah<br />
ergriffen werden konnten.<br />
Es werden verschiedene Formen der Meldungen unterschieden:<br />
- Bei einer Warnmeldung liegt eine konkrete Gefährdung vor,<br />
d. h. es ist sofortiges Handeln erforderlich.<br />
- Bei einer Informationsmeldung ist die Nachricht von allgemeinem<br />
Interesse für die Lebensmittelüberwachung.<br />
Der Lebensmittelkontrolldienst und der Futtermittelkontrolldienst<br />
im LAVES sind für das Land <strong>Niedersachsen</strong> als Kontaktstellen für<br />
das Schnellwarnsystem benannt worden. Hier werden die Meldungen<br />
bearbeitet, die über den Bund vollständig an die Bundesländer<br />
weitergeleitet werden. Die Meldungen werden danach<br />
<strong>aus</strong>gewertet, ob die mangelhaften Produkte auch in <strong>Niedersachsen</strong><br />
am Markt gehandelt werden oder sogar hier erzeugt, hergestellt<br />
oder bearbeitet wurden.<br />
Vom Futtermittelkontrolldienst können im Bedarfsfalle sofortige<br />
Maßnahmen eingeleitet werden, wie z. B. Prüfungen vor Ort,<br />
Sperrmaßnahmen, Verfügungen (Verarbeitungs-, Verfütterungsund<br />
Verbringungsverbote).<br />
Der Lebensmittelkontrolldienst leitet die Meldungen an die<br />
betroffenen Vollzugsbehörden der Landkreise weiter. Die ergriffenen<br />
Maßnahmen werden an das System zurückgemeldet.<br />
Tabelle 3.1 gibt einen Überblick über die Zahl der Meldungen im<br />
Lebensmittelbereich, die seit der Übernahme des Schnellwarnsystems<br />
im Oktober eingetroffen sind. Die Vorgänge betrafen vor<br />
allem die Produktgruppen Fleisch, Fisch und Obst/Gemüse (siehe<br />
Abbildung 3.1). Bei Fleisch und Fleischprodukten betrafen die<br />
Meldungen häufig Salmonellen- oder Nitrofuranbefunde. Auch<br />
bei Fischereierzeugnissen waren Bakterien und Nitrofurane die<br />
Hauptursachen für Meldungen in das Schnellwarnsystem. Die<br />
Nitrofuran-Antibiotika wurden überwiegend in Proben <strong>aus</strong> Asien<br />
entdeckt. Die Analytik dieses Antibiotikums wird im Jahr 2003<br />
einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Im Bereich Obst und<br />
Gemüse betrafen die Meldungen zu einem großen Teil Aflatoxine<br />
(Schimmelpilzgifte) in Nüssen. Insgesamt unterstreichen die<br />
Ergebnisse deutlich, dass einer möglichen Belastung von Lebensmitteln<br />
<strong>aus</strong> Drittländern mit in der EU verbotenen Arzneimitteln<br />
zukünftig noch größere Beachtung geschenkt werden muss. Die<br />
Befunde machen aber auch deutlich, dass grundsätzlich das<br />
von der EU etablierte Schnellwarnsystem gut dazu geeignet ist,<br />
frühzeitig Gefahrenpotentiale für die Lebensmittelsicherheit zu<br />
lokalisieren.<br />
Warnmeldungen insgesamt 108<br />
Informationsmeldungen insgesamt 287<br />
Fisch<br />
Fleisch<br />
1%<br />
11%<br />
Gemüse und Obst<br />
Getreide<br />
Milch<br />
Sonstige<br />
23 %<br />
6%<br />
31%<br />
44 %<br />
31%<br />
2%<br />
12 %<br />
26 %<br />
13 %<br />
Abbildung 3.1: Im IV. Quartal <strong>2002</strong> bearbeitete Vorgänge <strong>aus</strong> dem Schnellwarnsystem nach betroffenen<br />
Produktgruppen aufgeschlüsselt<br />
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