Aktuelles aus 2002 - Laves - Niedersachsen
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3. »<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>2002</strong>«<br />
vom »Teich zum Teller« unter Einhaltung der lebensmittelrechtlichen<br />
Vorschriften muss <strong>aus</strong> Sicht des gesundheitlichen Verbraucherschutzes<br />
und zur Vermeidung der Seucheneinschleppung gefördert<br />
werden.<br />
Auch andere Fischseuchen waren im Berichtsjahr von Bedeutung.<br />
Im Bereich der Zierfischhaltung von Koi-Karpfen wurden bei der<br />
OIE (Office International des Epizooties) und der EU-Kommission<br />
Überlegungen angestellt, die seit einigen Jahren grassierende<br />
Koi-Seuche KHV (Koi-Herpes-Virus), auf die Liste II des Anhangs A<br />
der Richtlinie 91/67/EWG zu setzen. Auch in <strong>Niedersachsen</strong> ist die<br />
Seuche im Berichtsjahr aufgetreten. Der kulturelle Virusnachweis<br />
gelang jedoch nicht. Erstmals wurde in <strong>Niedersachsen</strong> in einem<br />
Aalbestand das Aal-Herpes-Virus (HVA) nachgewiesen. Die Verbesserung<br />
der Umweltbedingungen in Aalfarmen führt dazu, dass<br />
die Verluste durch HVA auf ein Minimum reduziert werden können.<br />
Alles in allem ist festzustellen, dass eine vom LAVES durchgeführte<br />
intensive Betreuung durch Vor-Ort-Präsenz in enger Zusammenarbeit<br />
mit den zuständigen Behörden dazu beitragen kann,<br />
die ungünstige Entwicklung der Fischseuchenlage in <strong>Niedersachsen</strong><br />
zu stoppen.<br />
••• Auswirkungen des Extremhochwassers <strong>2002</strong> auf<br />
die Schadstoffgehalte von Elbefischen<br />
Wer erinnert sich nicht an die »Jahrhundert-Flut« von <strong>2002</strong>? Auch<br />
das nördliche <strong>Niedersachsen</strong> war von extremen Niederschlägen<br />
betroffen, die stellenweise das Vierfache der durchschnittlichen<br />
Menge betrugen – die Pegel erreichten Höchststand und der<br />
Begriff »Jahrhundert-Flut« prägte sich.<br />
Wie wirkte sich diese Umweltkatastrophe auf die Fische der<br />
betroffenen Flüsse <strong>aus</strong>? Denkbar erschien zum einen die Remobilisierung<br />
<strong>aus</strong> bzw. mit aufgewirbelten Flusssedimenten, zum<br />
anderen ein zusätzlicher Eintrag <strong>aus</strong> Kontaminationsquellen in<br />
überfluteten Uferbereichen. Die vorübergehende erhebliche Vergrößerung<br />
der Wassermenge bot aber gen<strong>aus</strong>o Anlass zu der<br />
Annahme einer Verringerung der relativen Stoffkonzentrationen<br />
durch Verdünnung.<br />
Angesichts der bestehenden Unsicherheiten bestand in jedem<br />
Fall Anlass, bei den vom VI Cuxhaven regulär eingeplanten Untersuchungen<br />
an <strong>aus</strong>gewählten Elbefischen, ein gesondertes Augenmerk<br />
auf diese Fragestellung zu richten. Die Untersuchungen<br />
wurden an Brassen und Aalen vorgenommen. Beide Fischarten<br />
werden vom VI Cuxhaven seit etwa zwei Jahrzehnten regelmäßig<br />
jeweils im August (Brassen) bzw. einige Wochen vorher (Aale) im<br />
Bereich Lauenburg/Hohnstorf beprobt und anschließend untersucht.<br />
Die zeitliche Abfolge der Ereignisse im Jahr <strong>2002</strong> brachte es<br />
mit sich, dass die Aalproben vor, die Brassenproben nach dem<br />
Hochwasser gezogen wurden.<br />
Die Brasse gilt generell als vergleichsweise standorttreu, weswegen<br />
sie schon vor zwei Jahrzehnten als so genannter Indikatororganismus<br />
für die Umwelt-Probenbank des Bundes <strong>aus</strong>gewählt<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 02<br />
Jahr der Probenahme<br />
HCB<br />
DDD<br />
DDE<br />
OCS<br />
PCB 153<br />
g-HCH<br />
a-HCH<br />
Abbildung 3.8: Ausgewählte Chlorierte Kohlenwasserstoffe in Aalen der Elbe bei Lauenburg<br />
Mittelwerte (n=15-30), µg/kg Frischs. (VI Cux <strong>2002</strong>)<br />
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