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Aktuelles aus 2002 - Laves - Niedersachsen

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3. »<strong>Aktuelles</strong> <strong>aus</strong> <strong>2002</strong>«<br />

mittel- und Lebensmittelüberwachung in einer Behörde war es<br />

möglich, dort alle wichtigen Daten zentral zusammenzuführen<br />

und ein einheitliches Handeln in ganz <strong>Niedersachsen</strong> zu gewährleisten.<br />

Die Erfahrungen, die in dieser Zeit gemacht wurden, fließen<br />

in neue Projekte ein, die das Risikomanagement und die Zusammenarbeit<br />

der Behörden weiter verbessern werden.<br />

schen Futtermittelkontrolldienst diverse Mischfutterhersteller,<br />

Händler und Landwirte überprüft, die melassehaltige Mischfuttermittel<br />

bezogen hatten, die möglicherweise mit MPA-verunreinigtem<br />

Zuckersirup hergestellt worden waren. Insgesamt wurden 41<br />

Futtermittelproben auf MPA untersucht, von denen sich 16 als<br />

positiv erwiesen.<br />

Tabelle 3.2: Nitrofen-Nachbeobachtungen<br />

Probenart Herkunft Probenmenge (Ist)<br />

konventionell<br />

ökologisch<br />

Speisekleie (Weizen) Getreidemühle 9 2<br />

Hühnereier Eierpackstellen 46 14<br />

Putenfleisch Schlachthöfe 68 14<br />

Masthähnchen Schlachthöfe 51 9<br />

Butter Molkerei 7 10<br />

Probenmenge gesamt, 181 49<br />

<strong>Niedersachsen</strong><br />

MPA (Medroxyprogesteronacetat)<br />

MPA ist ein synthetisch hergestelltes Sexualhormon, ein Derivat<br />

des Progesterons. Es ist als Arzneimittel für Mensch und Tier<br />

zugelassen. In der Humanmedizin wird MPA hauptsächlich zur<br />

Schwangerschaftsverhütung, zur Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden<br />

und von hormonabhängigen Tumoren eingesetzt.<br />

Bei Tieren kann es auch als Mastbeschleuniger wirken. Der Einsatz<br />

wachstumsfördernder Hormone bei Lebensmittel liefernden Tieren<br />

ist in der EU verboten.<br />

Während des Nitrofen-Geschehens erreichte das LAVES eine<br />

EU-Schnellwarnung <strong>aus</strong> den Niederlanden, dass hormonkontaminiertes<br />

Futter an einen Schweinemäster in <strong>Niedersachsen</strong> geliefert<br />

worden war. Der gemeldete landwirtschaftliche Betrieb wurde<br />

noch am selben Tag vom Futtermittelkontrolldienst aufgesucht.<br />

Die vorhandenen Mengen des betreffenden Futtermittels wurden<br />

beprobt und vorsorglich für die Verfütterung gesperrt. Der<br />

Verdacht auf MPA wurde durch die Untersuchungen im LAVES<br />

bestätigt.<br />

Die Ermittlungen ergaben, dass das Hormon <strong>aus</strong> pharmazeutischen<br />

Abfällen stammte. Diese waren zur der Herstellung von<br />

Zuckersirup verwendet worden, der illegal als Futtermittel verkauft<br />

worden war. <strong>Niedersachsen</strong> war letztendlich durch mehrere Lieferungen<br />

von kontaminiertem Futter und Fleisch von Schweinen,<br />

die mit belastetem Futter gemästet worden waren, betroffen.<br />

Ein Teil des kontaminierten Futters war – mit Melasse vermischt –<br />

an Mischfuttermittel-Hersteller geliefert worden. Nach Ermittlung<br />

der Vertriebswege in den Niederlanden wurden vom niedersächsi-<br />

••• MPA-Monitoring<br />

Im LAVES, überwiegend im Veterinärinstitut Oldenburg, wurden<br />

insgesamt 327 Schlachtproben (255 Schweineproben und 72<br />

Rinderproben) und zwölf Milchproben auf MPA untersucht. Die<br />

MPA-Untersuchungen bei den Schlachtproben wurden entweder<br />

an Depotfett oder an Nierenfett durchgeführt, da sich dort das<br />

Hormon anreichert. Die Koordinierung erfolgte durch den Lebensmittelkontrolldienst.<br />

MPA wurde in keiner der untersuchten Proben<br />

nachgewiesen.<br />

Durch das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz<br />

und Veterinärmedizin erfolgte umgehend eine Anpassung<br />

des Nationalen Rückstandskontrollplans an das aktuelle MPA-<br />

Geschehen, indem die Untersuchung von Mastschweinen auf MPA<br />

in den Probenplan des laufenden Jahres aufgenommen wurde.<br />

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