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PR31 - Proletarische Revolution

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Iran - Podiumsdiskussion<br />

30<br />

Seit über vier Jahren hatte die<br />

Bush-Regierung zusammen<br />

mit Blair an dem Plan „Operation<br />

Iranische Freiheit“ gearbeitet<br />

und im Sommer 2007<br />

waren alle militärischen Vorbereitungen<br />

abgeschlossen.<br />

Auch der neue französische<br />

Außenminister Bernard Kouchner<br />

erklärte am 16. September<br />

2007 zur Lage im Iran: „Wir<br />

müssen uns für das Schlimmste<br />

rüsten, und das Schlimmste<br />

ist Krieg.“ Er sagte nicht etwa,<br />

wir müssen „das Schlimmste<br />

verhindern“, sondern „wir<br />

müssen dafür rüsten“. Und<br />

dann ist nichts passiert?!<br />

Die USA hatten nach dem Zusammenbruch<br />

der sozialimperialistischen<br />

Sowjetunion<br />

damit begonnen, die ganze<br />

Welt, Land für Land, zu erobern.<br />

Dabei sind sie mit einzelnen<br />

imperialistischen EU-<br />

Staaten zunehmend in Konflikt<br />

geraten. Auf der einen<br />

Seite ist der USA-Imperialismus<br />

gezwungen, nach absoluter<br />

Weltherrschaft zu streben, um<br />

seinen Vorsprung aufrecht zu<br />

erhalten, und damit die Wirtschaftsentwicklung<br />

des eigenen<br />

Landes. Auf der anderen<br />

Seite kann eine Überdehnung<br />

seiner Kräfte zu einem gewaltigen<br />

Rückschlag führen, sein<br />

weltweiter Einfluss eine empfindliche<br />

Niederlage erleiden,<br />

wenn er mit seinen Bemühungen<br />

in Zentralasien im Sumpf<br />

steckenbleibt.<br />

Der Irak ist ein großes Schlamassel<br />

für die USA und die<br />

anderen Imperialisten. Ironischerweise<br />

hat der Einmarsch<br />

der USA und ihrer Verbündeten<br />

die Position des Iran gefestigt.<br />

Sowohl Saddam Hussein<br />

als auch die Taliban waren<br />

noch vor 15 Jahren Kreaturen<br />

des US-Imperialismus. Durch<br />

ihren Sturz wurde der Einfluss<br />

der schiitischen Gruppierungen<br />

in der Region – und damit<br />

des Iran – gestärkt. Der Volkswiderstand<br />

nimmt zu und ein<br />

imperialistischer Sieg – wie<br />

immer der auch ausschauen<br />

könnte – ist in weiter Ferne.<br />

In den USA gibt es die Kriegsgewinnler,<br />

vor allem die Ölund<br />

Rüstungsindustrie, aber<br />

auch andere Teile des Finanzkapitals,<br />

die durch die Kriege<br />

der USA in Zentralasien Verluste<br />

erleiden und die Schwächung<br />

des US-Einflusses in<br />

Lateinamerika beklagen, dazu<br />

gehört z.B. die Nahrungsmittelindustrie.<br />

Es geht auch um<br />

Einflusszonen und Konkurrenz.<br />

Beim Überfall der USA<br />

und ihrer Verbündeten im Irak<br />

war z.B. der Einfluss des deutschen<br />

Imperialismus in der<br />

Türkei schon so stark, dass die<br />

US-Armee nicht von der Türkei<br />

aus den Norden des Irak angreifen<br />

konnte.<br />

Das bedeutet nicht, dass wir<br />

unsere Aktivitäten gegen einen<br />

Angriff auf den Iran einstellen<br />

sollten, aber unserer<br />

Meinung ist derzeit die unmittelbare<br />

Gefahr einer Ausdehnung<br />

des Kriegs auf den Iran<br />

unwahrscheinlich.<br />

S: In den USA hat schon seit<br />

langem eine neue Phase zur<br />

Rechtfertigung eines militärischen<br />

Angriffs auf den Iran,<br />

sowohl nach innen als auch<br />

auf internationaler Ebene,<br />

begonnen. Das Thema Iran<br />

und die damit verbundenen<br />

Drohungen der USA stehen<br />

konsequent an der Spitze der<br />

internationalen Nachrichten.<br />

Die USA betrachten den Iran<br />

als größte Bedrohung gegen<br />

ihre Sicherheit. Die amerikanische<br />

Militärkraft hat sowohl<br />

auf der See als auch an Land<br />

und in der Luft ihre Kriegsvorbereitungen<br />

beendet. Sie<br />

haben auch längst die Ziele<br />

für Raketenbombardements<br />

bestimmt. Die gefürchteten<br />

paramilitärischen Gruppen<br />

wurden an verschiedenen Orten<br />

in den, den USA-hörigen<br />

Ländern der Region durch die<br />

Streitkräfte der USA und Israel<br />

organisiert und sind bereit, im<br />

Falle des Kriegsbeginns Angst<br />

und Terror unter der Bevölkerung<br />

zu verbreiten und ihre<br />

Verbrechen in die Tat umzusetzen.<br />

Viele stellen die Frage,<br />

ob die USA dieses Mal ihre<br />

Drohungen wahrmachen und<br />

einen Angriff auf den Iran beginnen<br />

werden.<br />

„Aus Sicht der Bush-Administration<br />

genügen nur 30%<br />

der öffentlichen Meinung der<br />

USA für den Beginn eines Krieges<br />

gegen den Iran.“ (Simon<br />

Hersh, „New York Post“, 8.<br />

Oktober 2007): Das Büro von<br />

Dick Cheney hat an den Generalstab<br />

der US-Streitkräfte<br />

den Befehl gegeben, den Plan<br />

eines eventuellen Angriffs gegen<br />

den Iran festzulegen. Dieser<br />

Journalist schreibt weiter,<br />

dass … in den neuen militärischen<br />

Plänen steht, dass anstatt<br />

eines Flächenbomardements<br />

(wie z.B. beim Irak) von<br />

einer chirurgischen Operation<br />

gegen die Wächterarmee die<br />

Rede ist. Das ist auch unter anderem<br />

eine der Maßnahmen<br />

der amerikanischen Regierung,<br />

um diese fürchterlichen<br />

Verbrechen als „humanitäre<br />

Akte“ darzustellen.<br />

Der Angriffsplan der USA liegt<br />

seit ein paar Jahren auf dem<br />

Tisch des Weißen Hauses. Der<br />

ins Stocken geratene Krieg<br />

der USA in Afghanistan und<br />

im Irak hat die jetzigen Führer<br />

der USA in eine schwierige<br />

Lage für den Beginn eines<br />

neuen Krieges im Mittleren<br />

Osten versetzt.<br />

Die europäischen imperialistischen<br />

Mächte sind bis zu einem<br />

bestimmten Grad gegen<br />

diesen Krieg, und Russland ist

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