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Schaffung von Exzellenzzentren in Patient Blood Management - APA

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Transfusionsaufkommens bei gleichem postoperativem Genesungsverlauf geführt.<br />

Nichtsdestotrotz liegt das österreichische Ergebnis weit über den Ergebnissen<br />

<strong>in</strong>ternationaler Referenzzentren und mit etwa 55 transfundierten E<strong>in</strong>heiten pro 1000<br />

E<strong>in</strong>wohner im Europäischen Spitzenfeld. Besonders bemerkenswert ist, dass 93% aller<br />

<strong>Patient</strong>en und <strong>Patient</strong><strong>in</strong>nen mit e<strong>in</strong>er Blutarmut vor ihrer geplanten Operation trotz<br />

Wartezeit nicht behandelt werden und dadurch e<strong>in</strong>en etwa 4 fach erhöhten<br />

Transfusionsbedarf haben. Diese <strong>Patient</strong>en und <strong>Patient</strong><strong>in</strong>nen s<strong>in</strong>d demnach neben dem<br />

Risiko der Blutarmut auch dem Operationsrisiko und dem Transfusionrisiko ausgesetzt. Die<br />

Umsetzung des neuen „<strong>Patient</strong> <strong>Blood</strong> <strong>Management</strong> (PBM)“ ist daher e<strong>in</strong>e Conditio s<strong>in</strong>e qua<br />

non, da es dadurch nicht nur zu e<strong>in</strong>er Verbesserung des Heilungsverlaufes, sondern auch zu<br />

e<strong>in</strong>er deutlichen Kostenreduktion im ohneh<strong>in</strong> angespannten Gesundheitsbudget kommt [1].<br />

Die Kosten für Blutderivate machen bis zu 20% des pharmazeutischen Budgets der<br />

Krankenhäuser aus. Die Implementierung dieses PBM Konzeptes bietet die im<br />

Gesundheitswesen e<strong>in</strong>zigartige Chance, den Genesungsverlauf der <strong>Patient</strong>en und<br />

<strong>Patient</strong><strong>in</strong>nen zu verbessern und gleichzeitig signifikant Kosten e<strong>in</strong>zusparen [3]. Außerdem<br />

kann mit diesem Konzept künftigen Engpässen <strong>in</strong> der Versorgung mit Fremdblut besser<br />

begegnet werden [4, 5].<br />

Zur Erreichung des empfohlenen Ziels ist e<strong>in</strong>e Reihe <strong>von</strong> Maßnahmen notwendig:<br />

1. Unterstützung durch Gesundheitsbehörden und Krankenhausträger:<br />

Derzeit herrscht <strong>in</strong> der Öffentlichkeit die Me<strong>in</strong>ung vor, dass die Bluttransfusion e<strong>in</strong>e<br />

grundlegende lebensrettende Maßnahme sei. Dies kann <strong>in</strong> bestimmten Fällen richtig<br />

se<strong>in</strong>, neue Ergebnisse haben aber gezeigt, dass die häufig nicht‐<strong>in</strong>dizierten Transfusionen<br />

massive Nachteile für den Genesungsverlauf haben [6‐16]. Dieser Paradigmenwechsel<br />

sollte der Bevölkerung durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit bewusst gemacht werden.<br />

„<strong>Patient</strong> <strong>Blood</strong> <strong>Management</strong> (PBM)“ ist e<strong>in</strong> multidiszipl<strong>in</strong>äres, evidenzbasiertes Behandlungsmodell,<br />

welches zum Ziel hat, durch optimale Behandlung des patientInneneigenen<br />

Blutvolumens e<strong>in</strong>en komplikationslosen bzw. –armen Heilungsverlauf zu gewährleisten.<br />

Dieses fachübergreifende Konzept ist nur mit entsprechender organisatorischer und f<strong>in</strong>anzieller<br />

Unterstützung der Krankenhausträger möglich.<br />

2. Errichtung und Ausweitung <strong>von</strong> Anästhesieambulanzen:<br />

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