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Schaffung von Exzellenzzentren in Patient Blood Management - APA

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Anästhesieambulanzen stellen e<strong>in</strong>e zentrale E<strong>in</strong>richtung für die perioperative Behandlung<br />

<strong>von</strong> <strong>Patient</strong>en und <strong>Patient</strong>Innen dar. Hier wird nicht nur die Narkose‐ und Operationstauglichkeit<br />

festgelegt, sondern auch die Behandlung <strong>von</strong> Risikofaktoren e<strong>in</strong>geleitet.<br />

Dazu gehört natürlich auch <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit dem niedergelassenen Bereich die<br />

Behandlung der präoperativen Blutarmut, um das Anämie‐ und Transfusionsrisiko zu reduzieren<br />

bzw. zu beseitigen [2]. Diese Anästhesieambulanzen müssen mit derzeit vorhandenen<br />

Krankenhausressourcen betrieben werden und werden nicht <strong>von</strong> der Krankenversicherung<br />

f<strong>in</strong>anziert. In der aktuellen Praxis werden präoperative Ambulanzen,<br />

auch wenn sie weit <strong>in</strong> die präoperative Phase h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>reichen, der Operationspauschale<br />

zugerechnet. Dadurch haben den Krankenanstalten natürlich e<strong>in</strong>en erhöhten, <strong>von</strong> den<br />

Versicherungen nicht gedeckten f<strong>in</strong>anziellen Aufwand.<br />

3. Ersetzen <strong>von</strong> Transfusionsleitl<strong>in</strong>ien durch <strong>Patient</strong> <strong>Blood</strong> <strong>Management</strong> Leitl<strong>in</strong>ien:<br />

Die österreichischen Leitl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> der Blutgruppenserologie und Transfusionsmediz<strong>in</strong><br />

wurden vor etwa 17 Jahren hauptsächlich unter dem Gesichtspunkt der Produktsicherheit<br />

geschaffen. Diese Leitl<strong>in</strong>ien s<strong>in</strong>d durch das Blutsicherheitsgesetz und die Blutspenderverordnung<br />

mittlerweile außer Kraft gesetzt. Es ist dr<strong>in</strong>gend notwendig, anstelle der<br />

Leitl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> der Blutgruppenserologie und Transfusionsmediz<strong>in</strong> PBM‐Leitl<strong>in</strong>ien zu schaffen,<br />

die sich vorrangig mit der kl<strong>in</strong>ischen Anwendung <strong>von</strong> Blutprodukten befassen. Die <strong>in</strong><br />

Krankenanstalten vorliegenden „Transfusionsrichtl<strong>in</strong>ien“ befassen sich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie mit<br />

dem Transfusionstrigger (dem Hämoglob<strong>in</strong>wert, bei welchen e<strong>in</strong>e Blutkonserve verabreicht<br />

werden soll). Die Indikationsstellung zur Bluttransfusion mit nachfolgender Transfusion<br />

ist aber nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Teil e<strong>in</strong>es umfassenden PBM Konzeptes. Mit korrekter Anwendung<br />

des PBM (Konzept beliegend) geht man bei Ausschöpfung aller drei Säulen dieser<br />

Diskussion bei e<strong>in</strong>er Mehrzahl <strong>von</strong> <strong>Patient</strong>en und <strong>Patient</strong><strong>in</strong>nen aus dem Wege. Außerdem<br />

stellt der Hämoglob<strong>in</strong>wert als Transfusionstrigger e<strong>in</strong>en äußerst unsicheren und<br />

fragwürdigen Parameter dar und wird <strong>in</strong> neueren Transfusionsleitl<strong>in</strong>ien nicht mehr als<br />

Indikation zur Bluttransfusion gesehen [17]. In den zu schaffenden PBM Leitl<strong>in</strong>ien sollen<br />

diese neuen Erkenntnisse e<strong>in</strong>fließen und die <strong>in</strong> den Anstalten bereits vorliegenden Transfusionsprotokolle<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Konzept e<strong>in</strong>gearbeitet werden.<br />

4. Entwicklung <strong>von</strong> PBM‐Curricula der mediz<strong>in</strong>ischen Fakultäten:<br />

Die Aufnahme des PBM Konzeptes <strong>in</strong> die Curricula aller Mediz<strong>in</strong>ischen Universitäten wäre<br />

e<strong>in</strong> wichtiger Schritt und würde Grundlage für e<strong>in</strong>e krankenhausspezifische Ausbil‐<br />

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