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Schaffung von Exzellenzzentren in Patient Blood Management - APA

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3. E<strong>in</strong>schlusskriterien für die Anwendung des PBM Konzepts<br />

Pr<strong>in</strong>zipiell soll das PBM‐Konzept bei allen <strong>Patient</strong>Innen, <strong>in</strong>sbesondere wenn sie im Rahmen<br />

ihrer Behandlung e<strong>in</strong>e den Krankheitsverlauf bee<strong>in</strong>trächtigende Anämie erleiden und/oder<br />

wenn e<strong>in</strong>e Behandlung mit Fremdblutderivaten im Raum steht, angewendet werden. Elektive<br />

E<strong>in</strong>griffe haben den Vorteil, dass die präoperative Phase für entsprechende Vorbereitungen<br />

wie z.B. die Behandlung e<strong>in</strong>er Anämie genutzt werden kann. Das Auftreten e<strong>in</strong>er Anämie<br />

und die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er Transfusion hängen abgesehen <strong>von</strong> der Art des chirurgischen<br />

E<strong>in</strong>griffs unmittelbar mit dem präoperativ bestehenden Erythrozytenvolumen, dem perioperativen<br />

Blutverlust und dem Transfusionstrigger zusammen. Dazu kommen noch zentrumspezifische<br />

Eigenheiten wie z.B. die chirurgische Technik, die e<strong>in</strong>en wesentlichen E<strong>in</strong>fluss<br />

auf den perioperativen Blutverlust und damit auch auf die Transfusionswahrsche<strong>in</strong>lichkeit<br />

haben können (32).<br />

<strong>Patient</strong>Innen mit vorbestehender Anämie haben neben e<strong>in</strong>er schlechteren Prognose auch<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutig erhöhtes Transfusionsrisiko (25;54‐60). Es sollte daher e<strong>in</strong>e vorbestehende<br />

Anämie vor jedem größeren E<strong>in</strong>griff abgeklärt und entsprechend behandelt werden. Für den<br />

chirurgischen Bereich kann das Risiko e<strong>in</strong>er – den Krankheitsverlauf bee<strong>in</strong>trächtigenden –<br />

Anämie und damit die Indikation zum PBM auch über den erwarteten perioperativen Blutverlust<br />

def<strong>in</strong>iert werden: Carson et al. fanden bereits ab e<strong>in</strong>em (perioperativen) Hämoglob<strong>in</strong>abfall<br />

<strong>von</strong> 2g/dL bei kreislaufgesunden <strong>Patient</strong>Innen e<strong>in</strong>e Zunahme der Mortalität, welche<br />

bei Vorliegen kardiovaskulärer Erkrankungen noch deutlicher zunahm (24). Karkouti et al.<br />

dokumentierten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großen kardiochirurgischen Kollektiv e<strong>in</strong>e Zunahme <strong>von</strong> Schlaganfällen,<br />

Nierenversagen und Mortalität – unabhängig vom Ausgangshämoglob<strong>in</strong>wert – ab e<strong>in</strong>em<br />

berechneten Blutverlust <strong>von</strong> etwa 35‐50% des zirkulierenden Blutvolumens (56).<br />

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