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Ferdinand Schöningh Verlag - Brockhaus Commission

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Politik 49<br />

Michael Brenner<br />

Der geheime Staat<br />

Der moderne Staat ist vielfach ein öffentlicher, ein sichtbarer,<br />

ein medialer Staat, er ist aber zugleich auch ein geheimer,<br />

das heißt bestimmte Informationen geheim haltender<br />

wie auch im Geheimen agierender Staat.<br />

Er muss dies auch sein, da er als wehrhafter Staat zur<br />

Ge währ leistung von Sicherheit nach innen und außen verpflich<br />

tet ist. Handelt der Staat im Geheimen, so geht es insoweit<br />

stets um Risikominimierung in Sachen Sicherheit auf<br />

Kosten grundrechtlicher Freiheit. Allzu freimütige, bundesver<br />

fassungsgerichtlich durchgesetzte Freiheitssicherung<br />

geht aber dann zu Lasten der Sicherheit des Staates, wenn<br />

diese mit behördlichem Unvermögen und bundesstaatlichem<br />

Kompetenzwirrwarr zusammentrifft. Auch wenn sich<br />

der geheime Staat gerade in jüngerer Zeit durch zahlreiche<br />

Pan nen der Geheimdienste als wenig professionell erwiesen<br />

hat, so ist eine grundlegende Reform der deutschen Sicherheits<br />

architektur doch wenig wahrscheinlich. Allenfalls verfah<br />

rens rechtliche Neujustierungen sind vorstellbar.<br />

Der Autor: Michael Brenner, Prof. Dr. jur., hat den Lehrstuhl für Deutsches<br />

und Europäisches Verfassungsrecht an der Friedrich-Schiller-Universität<br />

Jena inne.<br />

Sebastian Müller-Franken<br />

Meinungsfreiheit<br />

im freiheitlichen Staat<br />

Die Meinungsfreiheit verlangt vom Staat den Verzicht auf<br />

seinen Wahrheitsanspruch. Er muss es den Bürgern überlassen,<br />

ob sie seine Herrschaft bejahen oder kritisieren wollen.<br />

Die Garantie der Meinungsfreiheit hat so fundamentale<br />

Be deu tung für den Einzelnen wie auch für die demokratische<br />

Ordnung.<br />

Gefahren drohen diesem Recht heute nicht nur vom Staat.<br />

Ob und wie ein Thema debattiert werden darf, wird oft<br />

be stimmt von gesellschaftlichen Sprachregelungen, der<br />

»po li ti cal correctness«. Hier besteht eine Diskrepanz zwischen<br />

der steten Betonung der konstitutiven Bedeutung der<br />

Mei nungs freiheit für den freiheitlichen Staat und der Klaglo<br />

sig keit, mit der die Verengung des Korridors freier Rede<br />

durch nicht legitimierte Sprachwächter hingenommen wird.<br />

Es wird deutlich, dass die Verwirklichung des Rechts der<br />

Mei nungs freiheit in einem freiheitlichen Staat auf außerrechtli<br />

chen Erwartungen und Voraussetzungen grün det.<br />

Der Autor: Sebastian Müller-Franken, Prof. Dr. jur., war von 2005 bis 2006<br />

Uni ver si täts professor an der Universität Münster und ist seit 2006 ordentlicher<br />

Professor an der Universität Marburg.<br />

2013 ca. 120 Seiten, Leinen mit Schutzumschlag<br />

ca. € 19,90/sFr 27,90<br />

ISBN 978-3-506-77879-6<br />

= Schönburger Gespräche zu Recht und Staat,<br />

Band 20<br />

2013. ca. 120 Seiten, Leinen mit Schutzumschlag<br />

ca. € 19,90/sFr 27,90<br />

ISBN 978-3-506-77880-2<br />

= Schönburger Gespräche zu Recht und Staat,<br />

Band 21

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