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Ausgabe 2/2013 - Ghorfa

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SOUQ<br />

Branchen<br />

Indes ist Jebel Ali nicht bloß einer der größten<br />

Häfen der Welt. Dort ist mit der „Jebel Ali<br />

Free Zone“ (Jafza) auch eine der weltgrößten<br />

Freizonen stationiert. Auf einer Fläche von 48<br />

Quadratkilometern haben sich mehr als 6400<br />

Unternehmen angesiedelt, darunter mehr als<br />

120 Konzerne, die in dem Fortune-Ranking<br />

der weltweit 500 umsatzstärksten Unternehmen<br />

gelistet sind.<br />

Und noch einen Superlativ hat Jebel Ali zu<br />

bieten: In unmittelbarer Nachbarschaft des<br />

Hafens und der Freizone entsteht derzeit der<br />

neue Flughafen Dubai World Central (DWC).<br />

Gegenwärtig nutzten allein Luftfrachtgesellschaften<br />

und die General Aviation den<br />

Flughafen. Doch langfristig wird der Airport<br />

jährlich 160 Millionen Passagiere abfertigen<br />

können und damit der größte Flughafen der<br />

Welt sein.<br />

Die arabische Welt investiert langfristig in zusätzliche Kapazitäten ihrer Seehäfen<br />

Die arabischen Golfstaaten<br />

investieren weiter massiv in den<br />

Ausbau ihrer Seehäfen<br />

Von Dr. Ralf Neubauer<br />

Die Weltschifffahrt befindet sich in der Krise. Doch in den Seehäfen am Arabischen<br />

Golf wächst das Frachtaufkommen, und die Regierungen investieren<br />

weiter in zusätzliche Kapazitäten. Der SOUQ gibt einen Überblick über die<br />

Entwicklungen und Projekte in den einzelnen GCC-Staaten.<br />

Der Hafen Jebel Ali ist, so Germany Trade &<br />

Invest (GTAI), „die große Erfolgsgeschichte<br />

der Arabischen Halbinsel“. Mit seinen<br />

Dienstleistungen versorgt er die gesamte<br />

Region: die Küste hinauf bis Kuwait und Irak<br />

sowie auf der anderen Seite des Golfs Pakistan.<br />

Doch gehören zum Einzugsbereich des<br />

Hafens auch Indien und die ostafrikanische<br />

Küste bis Kapstadt. „Gemessen am Warenumschlag<br />

und den angeschlossenen Dienstleistungen<br />

kann auf absehbare Zeit kein anderer<br />

Hafen der Region Jebel Ali das Wasser<br />

reichen – weder quantitativ noch qualitativ“,<br />

urteilt GTAI.<br />

Die Einschätzung trifft zweifellos zu. Doch<br />

hindert die Erkenntnis das Nachbaremirat<br />

Abu Dhabi und die anderen arabische Golfstaaten<br />

nicht daran, ihre Hafenkapazitäten<br />

ebenfalls auszubauen. Dies erstaunt umso<br />

mehr, als die Schifffahrtsbranche weltweit<br />

seit geraumer Zeit über Überkapazitäten und<br />

geringe Frachttarife klagt.<br />

Noch Anfang der siebziger Jahre war Jebel<br />

Ali ein kleines Küstendorf im Südwesten<br />

Dubais. Dann gab Rashid bin Saeed<br />

Al Maktoum, der damalige Herrscher des<br />

Emirates, seinen Plan bekannt, in Jebel Ali<br />

einen künstlich angelegten Tiefseehafen<br />

errichten zu wollen. Im Jahr 1979 war es<br />

soweit: Der größte je von Menschenhand<br />

gebaute Hafen wurde eröffnet – und begründete<br />

den Aufstieg Dubais zu einer der<br />

bedeutendsten Wirtschaftsmetropolen am<br />

Arabischen Golf.<br />

Heute zählt Jebel Ali zu den größten Containerhäfen<br />

der Welt und hat im vergangenen<br />

Jahr 13,3 Mio. Standardcontainer (TEU =<br />

Twenty-foot Equivalent Unit) umgeschlagen.<br />

Ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht.<br />

Nach Angaben des Hafenbetreibers DP World<br />

soll die Kapazität bis zum Jahr 2014 auf 19<br />

Mio. TEU ausgeweitet werden. Und auch die<br />

mehrheitlich im Eigentum des Emirates befindliche<br />

DP World zählt mittlerweile zu den<br />

weltweit führenden Terminalbetreibern mit<br />

60 Standorten auf sechs Kontinenten.<br />

Die Folgen der Flaute auf die Seehäfen am<br />

Arabischen Golf sind jedoch begrenzt. In Jebel<br />

Ali nahm der Containerumschlag 2012<br />

immerhin um zwei Prozent zu. Auch die<br />

Häfen in Abu Dhabi, Saudi-Arabien und im<br />

Sultanat Oman melden, wie das Magazin<br />

MEED berichtet, für das vergangene Jahr Zuwächse.<br />

Ganz offensichtlich gleicht die gute<br />

Binnenkonjunktur in den Staaten des Golfkooperationsrates<br />

(GCC) die Auswirkungen<br />

der lahmenden Weltkonjunktur mehr<br />

als aus. Schließlich planen die Regierungen<br />

Foto: DP World<br />

SOUQ / 2/<strong>2013</strong><br />

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