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Schlüssel zur Welt

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Fachbeitrag • Kochen mit Phantasie und Gefühle<br />

Christina Bermeitinger • Lasse Althaus • Luisa Wilborn • Julian Trostmann •<br />

Christopher Gieseke • Laura Flatau • Adrian Engwicht<br />

Kochen mit Phantasie und Gefühle<br />

Kochbuch der Gefühle – Ein Kooperationsprojekt von<br />

Psychologiestudierenden und Kochauszubildenden<br />

Verbindung <strong>zur</strong> <strong>Welt</strong><br />

Vom ersten Tag unseres Lebens an haben wir<br />

damit zu tun, Nahrung aufzunehmen. Und vom<br />

ersten Tag unseres Lebens an zeigen wir über<br />

emotionale Äußerungen, wenn uns etwas nicht<br />

passt und genauso, dass es uns gut geht (vgl.<br />

Darwin, 1872). Essen auf der einen Seite und<br />

Emotionsäußerungen auf der anderen Seite<br />

sind unsere ersten Verbindungsmöglichkeiten<br />

<strong>zur</strong> <strong>Welt</strong>. Essen bedeutet, dass wir uns die <strong>Welt</strong><br />

einverleiben, wir nehmen Kontakt <strong>zur</strong> <strong>Welt</strong> auf,<br />

die <strong>Welt</strong> kommt zu uns und wir müssen offen für<br />

die <strong>Welt</strong> sein (vgl. z.B. Brown, 2002). Dann haben<br />

wir Appetit, es schmeckt uns und wir werden<br />

satt. Besonders dramatisch zeigt sich das Fehlen<br />

von Offenheit für die <strong>Welt</strong> und damit gefühlte<br />

Isolation bei psychischen Erkrankungen wie<br />

Depression: Psychische Erkrankungen gehen<br />

häufig mit Appetitlosigkeit einher (vgl. z.B. Rost,<br />

2001). Als Mittel, sich selbst wieder zu spüren<br />

und Kontakt <strong>zur</strong> <strong>Welt</strong> aufzunehmen, werden bei<br />

Phasen der Gefühllosigkeit und inneren Leere<br />

häufig bestimmte Lebensmittel empfohlen, die<br />

heftige Reaktionen auslösen – saure Zitrone<br />

oder scharfe Chili-Schoten beispielsweise (vgl.<br />

z.B. Linehan, 1996) – wodurch wieder Kontakt<br />

zu sich selbst und der <strong>Welt</strong> hergestellt werden<br />

kann.<br />

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