Schlüssel zur Welt

Fachbeitrag • Kochen mit Phantasie und Gefühle
notierten Rezepte der Urgroßeltern. Nahrung
stellt also die Verbindung von der Welt zu uns
selbst dar. Kochen oder auch gemeinsames
Essen wiederum stellt die Verbindung von uns
zu anderen dar. Über die Dokumentation von
Gerichten, über Kochbücher und Rezepte treten
wir mit anderen und mit späteren oder früheren
Generationen in Kontakt.
Emotionen und vor allem deren Äußerungen
sind ebenfalls Möglichkeiten zu kommunizieren
und dadurch der Welt etwas mitzuteilen. Andere
Menschen können die gezeigten Emotionen
lesen und daraus deuten, wie es der Person,
die die Emotion zeigt, gerade geht, wie es um
die Beziehung zu der Person bestellt ist, ob
eventuell in der Umgebung etwas Interessantes
oder Gefährliches aufgetaucht ist oder auch
was die Person als nächstes tun wird (vgl. z.B.
Oatley, Keltner & Jenkins, 2006; Sokolowski,
2008). Emotionen werden über verschiedenste
Kanäle ausgedrückt und mitgeteilt, zum Beispiel
über Mimik oder Gestik sowie Körperhaltung.
Auch Berührungen können Arten emotionaler
Kommunikation sein – jemanden streicheln,
jemanden umarmen, oder jemanden schlagen.
Daneben findet emotionale Kommunikation
aber auch durch die Stimme statt, zum Beispiel
über Lachen oder Schreien und natürlich auch
durch das, was wir und wie wir es sagen. Und
schließlich kann emotional kommuniziert werden
durch Kunst: Bilder, Musik, Gedichte und
Romane, Tanz, Architektur (z.B. Oatley et al.,
2006) – und auch Kochen (vgl. dazu z.B. Kochen
als Kunstgattung, z.B. Meinhard, 2004)!
Schöpfung und Phantasie
Kunst wiederum ist eng verbunden mit Kreativität
und Schöpfung. Und hier schließt sich
der Kreis: Sowohl Kochen und alles rund ums
Essen als auch Emotionen und Gefühle sind
eng mit „Erschaffen“ und „Leben geben und
erhalten“ und damit auch mit Kreation/Schöpfung
und Kreativität/Phantasie verbunden.
Deutlich wird dies bereits dann, wenn man sich
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