Schlüssel zur Welt
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Fachbeitrag • Wir brauchen Fantasie – nicht Fantasy<br />
Pauls Vater versucht der Rolle als Vater gerecht zu<br />
werden. Letztlich ist er aber überfordert und wird<br />
depressiv. Für Sie wäre es keine Lösung, wenn sich<br />
Väter mehr um die Kinder kümmern?<br />
Nein. Wenn die Kinder schon alleingelassen<br />
werden, müsste es Menschen geben, die sich<br />
mit Vernunft und Herz so um sie kümmern, wie<br />
diese kleine Hausgemeinschaft in der Geschichte.<br />
Aber das ist sicher eine Utopie.<br />
kleine Mädchen Bücher lesen, in denen Zähne<br />
ausgefahren werden und Hälse bluten? Das ist<br />
so töricht, traurig und schlimm. Ich bin wahrhaftig<br />
kein konservativer Mensch, aber da bin ich<br />
beherzt konservativ. Man muss diese furchtbare<br />
Wirklichkeit mit Fantasie überlisten. Wir alle<br />
brauchen Fantasie. Aber nicht Fantasy.<br />
Was soll Ihre Hausgemeinschaftsutopie<br />
ausdrücken?<br />
Eine menschenfreundlichere Gesellschaft, ganz<br />
einfach. Und eine aufmerksamere. Nicht nur<br />
durcheine glänzende <strong>Welt</strong> rennen und Geld<br />
scheffeln, sondern auch <strong>zur</strong> Seite gucken.<br />
Warum schreiben Sie inmitten des Fantasybooms<br />
ein Buch über die Seelenlage eines<br />
vernachlässigten Kindes?<br />
Dieser Fantasyboom bringt gesellschaftliche<br />
Entwicklungen zum Ausdruck, die ich verachte.<br />
Warum muss es Vampire geben? Warum müssen<br />
„Mit Gott das ist o.k., da weiß man, dass<br />
jemand da ist, der einem bestimmt zuhört,<br />
das ist genauso wie ein Kuscheltier,<br />
bei Kuscheltieren findet man Geborgenheit,<br />
denen kann man alles erzählen, die<br />
haben immer Zeit für einen, die hören<br />
immer zu.“ (Doris, 10 Jahre)<br />
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