Broschüre Teil 2 herunterladen - Geschichtswerkstatt Europa

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

NICHT VERGESSEN, ABER VERGEBEN? 41 Einblick in die Akten des NKWDs. Ermittlungen gegen den Polen wegen Spionage und Sabotage angeklagt. Museum «Perm-36» Vielleicht gibt es deshalb für uns – sowohl bei den Russen als auch bei den Polen - die Hoffnung darauf, dass wir uns irgendwann die ganze Wahrheit über die Geschehnisse der 1930er-1950er Jahre sagen und wir keine Gegner sein werden. Nachdem sich dieses Kapitel der Geschichte tief in uns eingebrannt hat, wird uns nämlich nichts anderes übrig bleiben, als einander ehrlich zu vergeben und sich zu wünschen, gute Nachbarn zu sein.
42 PROJEKTTEAM Elina Jerenko Journalistin und Mitarbeiterin im Zentrum für Gesellschaftsanalyse und Unabhängige Forschung GRANI in Perm, Russland Die Politik, die sich mit der polnisch-russischen Geschichte beschäftigt, wird in besonde- lyse der realen Fakten nicht möglich ist. Die selektive Darstellung und Interpretation der besonders schmerzhaften Perioden in der Geschichte beider Länder trägt dabei sicherlich nicht zu einem besseren gegenseitigen Verständnis zwischen Polen und Russen bei. werden können. Vor allem die IT-Umgebung hat hier eine besondere Aufgabe – sie bildet die Plattform für einen öffentlichen Dialog bezogen auf jene Ereignisse, mit denen die tragischen Erben beider Länder bis in die heutige Zeit konfrontiert werden. Vor zwei Jahren habe ich mein Studium mit dem Diplom abgeschlossen. Im Mittelpunkt meiner Untersuchungen stand dabei das Fernsehprojekt ”Restaurierung der Erinnerung“. Dort ging es um die stalinistische Periode sowie deren Darstellung im heutigen Russland. Das Projekt ”Deportationen in Russland und Polen im 20 Jahrhundert: «Krieg der Erinnerungen»?” ist für mich somit eine hervorragende Gelegenheit, um zu diesem Thema weiter forschen zu können. Außerdem kann auf diese Weise eine gemeinsame Basis der Erinnerung von Menschen verschiedener Nationalitäten geschaffen werden. Robert Latypow Vorsitzender der Gesellschaft ”Memorial“ in Perm Bereits seit über 10 Jahren arbeite bei der Internationalen Gesellschaft ”MEMORIAL“. Unsere Organisation beschäftigt sich mit einer der tragischsten und schwierigsten, und wahrscheinlich auch der unpopulärsten Themenstellungen in Russland – mit der Geschichte der in der Sowjetunion ausgeübten politischen Repressionen. Der Bewusstwerdungsprozess dieser Seite der Geschichte geht nur sehr langsam vor sich. Deshalb ist jeder noch so kleine Versuch von Historikern und gesellschaftlichen Akteuren wichtig, der sich zum Ziel gesetzt hat, das Gedächtnis zu bewahren und in einem größeren Maßstab zu vermitteln. Ohne dies sehe ich keine Zukunft für mein Land. Unsere Forschungswerkstatt gehört zu solchen wichtigen Maßnahmen. Dabei vereinigt uns unser Interesse für die ungeschönte Geschichte Russlands, den Wunsch, Zeitzeugen aus der sowjetischen Epoche und die Orte ihrer Verbannung und Gefangennahme mit eigenen Augen zu sehen. Wir wollen verstehen, auf welche Weise das Gedächtnis an Orte und Menschen bewahrt wird. Es gibt aber noch nationalen Erinnerungen. Ich glaube, dass unser Projekt ”Krieg der Erinnerungen“? nicht zeigt, sondern uns allen auch hilft, uns von vielen historischen Mythen zu befreien, die die Völker oft trennen.
Seite 1 und 2: 24 MEMORIAL IN PERM Andrej Nikolaj
Seite 3 und 4: 26 MEMORIAL IN PERM Der Einband vom
Seite 5 und 6: 28 BUND DER SIBIRIENVERSCHLEPPTEN G
Seite 7 und 8: 30 AUF KATHOLISCH ERINNERN? Eine de
Seite 9 und 10: 32 AUF KATHOLISCH ERINNERN? Intervi
Seite 11 und 12: 34 AUF DEM WEG NACH TJUS Woran hab
Seite 13 und 14: 36 AUF DEN PFADEN DER ERINNERUNG. E
Seite 15 und 16: 38 AUF DEN PFADEN DER ERINNERUNG De
Seite 17: 40 NICHT VERGESSEN, ABER VERGEBEN?
Seite 21: 44 GLOSSAR ARBEITSARMEE (Trudowaja

Broschüre Teil 2 herunterladen - Geschichtswerkstatt Europa

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?