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Bildungspolitik<br />

Einsicht<br />

• Bestimmte Muster im eigenen Gefühlsleben<br />

und den eigenen Reaktionen<br />

und bei anderen erkennen<br />

Selbstakzeptanz<br />

• Stolz sein und sich in einem positiven<br />

Licht sehen<br />

• Seine Stärken und Schwächen anerkennen<br />

• Über sich lachen können<br />

Persönliche Verantwortung<br />

• Verantwortung übernehmen<br />

• Die Folgen der eigenen Entscheidungen<br />

und Handlungen anerkennen<br />

• Seine Gefühle und Stimmungen<br />

akzeptieren<br />

• Verpflichtungen (z.B. zum Lernen)<br />

einhalten<br />

Abb. 2: Die 13 Dimensionen emotionaler Bildung nach D. Golemann (Golemann<br />

1997, S. 379 f).<br />

„Self-Science-Curriculum“ hat Daniel<br />

Golemann ausgearbeitet; es enthält<br />

dreizehn Teilkompetenzen (Abb.<br />

2).<br />

Im einzelnen „geht“ es bei diesen 13<br />

Dimensionen emotionaler Bildung<br />

um Fähigkeiten, unbewusste emotionale<br />

Reaktionen in eine bewusste<br />

Gestaltung und Handhabung derselben<br />

zu verwandeln. Menschen, die<br />

über diese Fähigkeiten verfügen, sind<br />

ihren Emotionen nicht mehr bloß<br />

„ausgeliefert“, sie können mit diesen<br />

vielmehr umgehen. Im einzelnen<br />

handelt es sich um folgende Fähigkeiten<br />

(vgl. Golemann 1997, S. 379<br />

ff):<br />

Selbstwahrnehmung<br />

• Sich selbst beobachten und die eigenen<br />

Gefühle erkennen<br />

• Ein Vokabular für Gefühle entwikkeln<br />

• Den Zusammenhang zwischen<br />

Gedanken, Gefühlen und Reaktionen<br />

erkennen<br />

Treffen persönlicher Entscheidungen<br />

• Das eigene Handeln durchdenken<br />

und seine Folgen erkennen<br />

• Erkennen, ob eine Entscheidung<br />

vom Denken oder vom Gefühl bestimmt<br />

wird<br />

Umgang mit Gefühlen<br />

• Das „Selbstgespräch“ auf negative<br />

Botschaften wie etwa stumme Kränkungen<br />

überwachen<br />

Abbau von Stress<br />

• Lernen, was mit körperlicher Bewegung,<br />

gelenkten Vorstellungen<br />

und Entspannungsmethoden zu erreichen<br />

ist<br />

Empathie<br />

• Die Gefühle und Sorgen anderer<br />

verstehen und sich in sie hineinversetzen<br />

• Abweichende Ansichten anderer<br />

erkennen<br />

Kommunikation<br />

• Erfolgreich über Gefühle sprechen<br />

• Ein guter Zuhörer und Fragesteller<br />

werden<br />

• Unterscheiden zwischen dem, was<br />

einer sagt oder tut, und den eigenen<br />

Reaktionen oder Urteilen darüber<br />

• Statt Vorwürfen „Ich“-Botschaften<br />

senden<br />

Sich offenbaren<br />

• Offenheit schätzen und Vertrauen<br />

in eine Beziehung entwickeln<br />

• Wissen, wann man es wagen kann,<br />

von seinen persönlichen Empfindungen<br />

zu sprechen<br />

Selbstsicherheit<br />

• Seine Anliegen und Gefühle ohne<br />

Zorn oder Passivität aussprechen<br />

Gruppendynamik<br />

• Kooperation<br />

• Wissen, wann und wie man die<br />

Führung übernehmen und wann<br />

man sich unterordnen soll<br />

Konfliktlösung<br />

• Sich mit anderen Kindern, mit Eltern<br />

und Lehrern fair auseinandersetzen<br />

können<br />

• Beim Aushandeln eines Kompromisses<br />

sollen beide Seiten gewinnen<br />

Bislang gibt es keine systematische<br />

und „absichtsvolle“ Integration entsprechender<br />

Self-Science-Inhalte in<br />

schulischer oder hochschulischer<br />

Curricula. Dies ist insofern bemerkenswert,<br />

weil zahlreiche Experten in<br />

der Einschätzung übereinstimmen,<br />

dass die emotionalen Fähigkeiten einer<br />

Person ca. zu 90 % ihren späteren<br />

Lebens- und Berufserfolg zu erklären<br />

vermögen (vgl. Golemann<br />

1999, S. 47). Zwar lässt sich über das<br />

Zustandekommen solcher Bewertungen<br />

trefflich streiten, doch kann<br />

man nicht umhin festzustellen, dass<br />

Schule die „zur Bewältigung späterer<br />

Lebenssituationen“ (Robinson)<br />

qualifizieren will, sich nicht mit einem<br />

Null-Programm in Sachen<br />

„Self-Science“ begnügen kann. Die-<br />

18 <strong>GEW</strong>-Zeitung Rheinland-Pfalz 10/ 00

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