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VIII-34<br />
BRIEFE AUS PARIS (APPARAT)<br />
reich des Romans, Lamartine und Hugo in der Lyrik und im Theater zu<br />
Modellen literarischen Schreibens auch in Deutschland geworden<br />
waren. Meldungen wie Korrespondentenberichte etwa aus dem Pariser<br />
Theater- und Modeleben erfreuten sich daher – neben der Schilderung<br />
des politischen Lebens, das mit den deutschen Verhältnissen so stark<br />
kontrastierte, und dem Referat neu erschienener literarischer Werke –<br />
in allen Journalen einer intensiven Leseraufmerksamkeit.<br />
Vor diesem Hintergrund ist Gutzkows Parisreise von März bis Mai<br />
1842 zu verstehen. Der erste der Briefe aus Paris ist vom 4. März, der<br />
29. und letzte vom 2. Mai 1842 datiert; Gutzkows Aufbruch (aus Hamburg)<br />
wird unter anderem auch durch eine vom 1. März 1842 stammende<br />
und am 11. März in der „Allgemeinen Theater-Chronik“ in<br />
Leipzig erschienene Notiz dokumentiert, die wegen einer längeren<br />
Abwesenheit alle Leser bittet, sich in Gutzkow betreffenden Angelegenheiten<br />
in dieser Zeit an den Souffleur Wolff in Berlin zu wenden.<br />
(Vgl. Rasch 3.42.03.11.1) Die ersten vier der Briefe aus Paris thematisieren<br />
die Reise (mit den Stationen Hannover, Köln, Aachen, Brüssel);<br />
mit dem fünften, auf Gutzkows 41. Geburtstag datierten Brief setzen<br />
die eigentlichen Schilderungen aus Paris ein.<br />
Auffallend ist, dass Gutzkow diese Texte nicht zunächst abschnittoder<br />
briefweise als Journalbeiträge drucken ließ, sondern dass der<br />
Erstdruck (wie auch bereits im Falle der gleich betitelten „Briefe aus<br />
Paris“ von Börne) sofort als Gesamttext in Buchform, nämlich als<br />
zweibändige Ausgabe bei Brockhaus in Leipzig erschien, versehen mit<br />
einem Anhang. Frankfurt a. M. den 15. August 1842. Bereits vier Jahre<br />
später (1846) übernahm Gutzkow diesen Gesamttext der Briefe,<br />
redigiert (und dabei vor allem in der Adjektivierung mancher Schilderungen<br />
zurückgenommen) sowie um die Pariser Eindrücke erweitert,<br />
als eigenständigen Band in die erste Werkausgabe (→ Drucke, A). Zu<br />
dieser Zeit erschienen die (bereits vor Gutzkows Reise begonnenen)<br />
Pariser Korrespondentenberichte Heines weiterhin in der Augsburger<br />
„Allgemeinen Zeitung“, also in Journalform.<br />
5. Rezeption<br />
5.1. Dokumente zur Rezeptionsgeschichte<br />
→ Vorläufig summarische Nennung unter Rezeptionsgeschichte.<br />
© EDITIONSPROJEKT KARL GUTZKOW, THOMAS BREMER, HALLE 2001 (F. 1.0)