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36 FS 2010, Bern (M. Mayordomo)<br />

• Die »Falschapostel« (die wohl als Beispiel für den Umgang mit den kakoi / bösen<br />

Menschen aufgeführt werden) deuten bereits innerkirchliche Konflikte an. Dass diese<br />

auf die Probe gestellt (peirazô) werden müssen, setzt Verwechselbarkeit voraus. Es<br />

muss sich daher um »Apostel« handeln, die als christliche Autoritätsträger auftreten. 93<br />

• Ungewöhnlich ist die Prüfung von »Aposteln«; viel häufiger ist die Prüfung von<br />

Propheten belegt (1Kor 14,29; 1Joh 4,1-3; vgl. aber Did 11,3-12).<br />

• Anders als in 21,14 kann der Apostel-Begriff hier sich nicht auf die zwölf Apostel<br />

beziehen, sondern auf Gemeindegesandte, die jedoch mit einer gewissen Autorität<br />

auftreten (vgl. die »Gegner« des Paulus in 2Kor 11,5.13; 12,11).<br />

Vgl. Did 11,3 Aber hinsichtlich der Apostel und Propheten verfahrt nach der Weisung des Evangeliums so:<br />

4. Jeder Apostel, der zu euch kommt, soll aufgenommen werden wie der Herr. 5. Er soll aber nur einen Tag<br />

lang bleiben; wenn aber eine Notwendigkeit besteht, auch den zweiten. Wenn er aber drei bleibt, ist er ein<br />

Pseudoprophet. 6. Wenn aber der Apostel weggeht, soll er nichts mitnehmen außer Brot, bis er übernachtet;<br />

wenn er aber um Geld bittet, ist er ein Pseudoprophet.<br />

7. Und jeden Propheten, der im Geist redet, stellt keinen auf die Probe und fällt kein Urteil über ihn; denn<br />

jede Sünde wird vergeben werden, diese Sünde aber wird nicht vergeben werden. 8. Nicht jeder, der im Geist<br />

redet, ist ein Prophet; sondern wenn er die dem Herrn entsprechenden Verhaltensweisen hat. An den<br />

Verhaltensweisen also werden der Pseudoprophet und der Prophet erkannt werden. 9. Und kein Prophet, der<br />

im Geist einen Tisch bestellt, ißt selbst daran; andernfalls ist er ein Pseudoprophet. 10. Jeder Prophet aber,<br />

der die Wahrheit lehrt, ist, wenn er nicht tut, was er lehrt, ein Pseudoprophet. 11. Jeder bewährte, wahrhaftige<br />

Prophet aber, handelnd für das irdische Geheimnis der Kirche, aber nicht lehrend das zu tun, was er selbst<br />

tut, soll nicht bei euch gerichtet werden; denn bei Gott hat er (sein) Gericht. Ebenso nämlich haben es auch<br />

die alten Propheten gemacht. 12. Wer aber im Geist sagt: ›Gib mir Geld oder irgendetwas anderes‹, auf den<br />

sollt ihr nicht hören; wenn er aber sagt, man soll für andere Bedürftige geben, so soll niemand ihn richten.<br />

12,1. Jeder aber, der kommt im Namen des Herrn, soll aufgenommen werden; dann aber werdet ihr (ihn)<br />

durch kritische Beurteilung erkennen; denn ihr habt Einsicht nach rechts und nach links (= richtig und<br />

falsch).<br />

• Ob diese Falschapostel mit den in V. 6 genannten Nikolaiten gleichzusetzen sind, ist<br />

fraglich (hier im Aorist, Nikolaiten im Präsens). Nähere Identifikationen erscheinen<br />

nicht möglich 94 .<br />

2,4 Ich habe jedoch gegen dich,<br />

dass du deine erste Liebe verloren hast.<br />

5 Erinnere dich nun daran, von wo du (ab)gefallen bist,<br />

und bereue (ändere deinen Sinn)<br />

und tue die ersten Werke!<br />

Wenn aber nicht, so komme ich zu dir<br />

und ich werde deinen Leuchter von seiner Stelle<br />

rücken,<br />

wenn du nicht bereust (deinen Sinn änderst).<br />

2:4 hallà ‘ecw katà soü<br />

“oti t`jn hagápjn sou t`jn prẃtjn haf¨jkeß.<br />

2:5 mnjmóneue o~un póqen péptwkaß,<br />

kaì metanójson<br />

kaì tà prẅta ‘erga poíjson≥<br />

ehi dè m´j, ‘ercomaí soi<br />

kaì kin´jsw t`jn lucnían sou hek toü tópou ahut¨jß,<br />

heàn m`j metano´js∆ß.<br />

• Von Liebe (agapê) ist in der Joh<strong>Apk</strong> nur hier und in 2,19 die Rede. Am ehesten wird<br />

die »erste Liebe« mit den »ersten Werken« in 2,5 zu verbinden sein (Werke und Liebe<br />

gehören auch in 2,19 zusammen). 95 Was genau damit gemeint ist, bleibt völlig offen.<br />

• Der Appell an die Erinnerung eines früheren Zustands setzt eine gemeinsame<br />

Erfahrungsbasis zwischen Autor und Gemeinde voraus.<br />

93 Interessanterweise kündigt »Paulus« in seiner Abschiedsrede an die Ältesten der Gemeinde in Ephesus an,<br />

dass Verführer von außen kommen werden (Apg 20,29f).<br />

94 Die alte Tübinger Schule musste im Zuge der Konstruktion von Ferdinand Baur dabei natürlich an Paulus<br />

selbst oder seine Mitarbeiter denken.<br />

95 Satake (KEK), 157 denkt an die »Liebe der Epheser zu Gott«; Bousset (KEK), 205 an Nächstenliebe;<br />

Karrer, Brief, 204f deutet umfassend: »von der emotionalen Grundkraft der Liebe über die Nächsten- bis zur<br />

Gottesliebe« (ähnlich Giesen [RNT], 99).<br />

[Vorlesungsmanuskript, nur für privaten Gebrauch]

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